Probleme mit/nach Aufstellung

@ Diana

Liebe Diana,

... insofern danke für deine Beiträge. Sie geben anderen (z.B. mir) die Möglichkeit, das Familienstellen noch einmal genauer darzustellen und die betreffenden Fakten auch zu Bert Hellinger zu klären und zu differenzieren. Dies ist de Grund, wieso er seine (selbsternannten) Feinde in sein Herz nimmt. Sie geben die Möglichkeit zu wachsen.

Gemeint habe ich,dass ich zwei Freundinnen habe, die durch eine Familienstellung enorme psychische Probleme bekamen.

Also dort hin richtete sich die Aggression. Und das waren die "letzten Erkenntnisse übder das Familienstellen", die du angeführt hast.

Es ist doch gut, wenn man mal genau nachfragt: wessen Erkenntnisse und auf Grund welcher Erfahrungen das denn sind.

Du hast dich gefühlt, als wärest du sie - aus Freundschaft. Und deine Empörung hat dich vergessen lassen, dass du nicht sie bist. Das geschieht oft - auch mir. Ich empöre mich viel zu oft über gewisse Angreifer auf Hellinger z.B: Und das ist Anmaßung aus Sympathie. Wir achten sie, wenn wir es ihnen lassen, Tiana.

Mich interessiert aber nun, welche Probleme deine Freundin erst durch die Familienaufstellung bekommen hat und was da passiert sein soll.

Ich habs bisher nämlich noch nie erlebt, dass jemand durch eine Aufstellung Probleme bekommen hätte. Was ich sehr wohl erlebt habe ist, dass Probleme, die schon da waren aber ausgeblendet, ins Licht gerückt wurden und sich nun zur Bearbeitung "angeboten" haben. Dies geschah mitunter auch sehr vehement.

Oft ist das Klagen über einen schlechten Aufsteller oder eine angeblich gefährliche Methode (und es gibt allerdings tatsächlich gefährliche Methoden, die ich z.B. nie wieder machen würde!) ein versuch, das eigene Handeln zu vermeiden. Die Verantwortung dafür, es sich jetzt gut gehen zu lassen, wird an den Leiter/Therapeuten abgeschoben. Er bekommt aber keine chance zur Intervention. Und es gibt mitunter andere "Helfer" (wie z.B. Goldner), die dann den "Retter" spielen und diese Dynamik für ihre Zwecke nutzen und ihr Süppchen auf dem kochen.

Deshalb - bevor so etwas geschehen kann - fände ich es schö, zu klären, was da los war.

Aufstellungen bieten keine Garantie, dass es einem hinterher sofort blendend geht. Sie können nur etwas ingang birngen in der Seele. Wo sich das dann hin entwickelt, kann man ebenso wenig, wie bei anderen Methoden vorhersagen. Aber manchmal geht es einem direkt nach einer Aufstellung richtig beschissen - vor allem wenn sie abgebrochen wurde und eine schreckliche wharheit, die schwer zu nehmen ist, ans Licht kam. Oft ist das so, wenn es um die eigene Verantwortung geht und man nachher nicht mehr die bequeme Opferposition hat. Und nach einigen Wochen oder manchmal Monaten wird es langsam klarer und man kann es eher nehmen und etwas Gutes daraus machen. Ich denke z.B. an Aufstellungen von jemand, wo dann heraus kam: der hat ein Menschenleben auf dem Gewissen. Da zieht es den so stark zu dem Opfer, dass man nichts machen kann und darf. Da muss man oft abbrechen und kann nichts weiter tun. Das ist dann für den Betreffenden eine schlimme Erkenntnis. Und viele, bei denen so etwas heraus kam, wurden dann dem Begleiter böse, dass er das aufgedeckt und ihnen vor die Türe zum Kehren gestellt hat; dass er sie vor den Konsequenzen ihrer Handlungen nicht bewahrt hat...

Oder ich denke an Leute, die einfach lieber in einer Verstrickung bleiben, weil Leiden leichter als Lösen für sie ist. Die gehen sich dann hinterher beschweren bei irgendjemandem.

Wenn es tatsächlich fachlich Blödsinn war, was die beiden Beglieter da verzapft haben, dann gibt es übrigens in der IAG einen Ombudsmann, an den sich deine Freundin wenden kann. Dies hat natürlich nur Sinn, wenn die Leiter in der IAG sind. Allerdings kann ich mir schwer vorstellen, dass zwei Begleiter nacheinander die gleichen Fehler machen. Nun es könnte sein, dass irgendwas am Stellen falsch wäre - gerade dann wäre es wichtig, zu wissen, was da passiert ist, damit es in weitere Entwicklungen eingebunden werden kann.

Pauschale Urteile allerdings helfen nicht zur Weiterentwicklung. Und Bert Hellinger für das verantwortlich zu machen, was andere in seinem Namen tun, das hilft auch niemandem weiter, oder? Derhat leider keinen Einfluss auf die Arbeit anderer. Und den will er auch nicht. Er hat ein Kind in die Welt gesetzt, das jetzt in der Pubertät ist und seinen eigenen Weg nimmt.

Schade finde ich, das du unsere Fragen nicht beantworten magst. Vielleicht würde es der gemeinsamen Erkenntnis dienen. Und ich hoffe, du magst berichten.

Und was das Verzeihen angeht: verzeihen tu' ich keinem. Nie. das wäre ein Eingriff in dein Schicksal und das möchte ich mir nicht auch noch anmaßen. Aber ich kann es gut sein lassen (wenn du ein wenig über den konkreten Fall berichtest, was da falsch gelaufen sein könnte *fg*). Vielleicht ist ein Verzeihen auch deswegen nicht angemessen, weil ja du mit dieser Aggressivität und ihren Folgen leben musst.

Sehr beachtlich finde ich aber, wie du hier selbstkritisch deine Position und Äußerungen betrachtest und vor der eigenen Türe kehren willst. Chapeau!

Alles Gute dir und deiner Freundin und
liebe Grüße
Christoph
 
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das sonntagsblatt ist natürlich eine kompetente quelle... na gut, aber der autor ist immerhin psychoanalytiker, wenn ich das richtig verstanden habe.
Nun gut, der "Spiegel" äußerte sich ähnlich und inzwischen zahlreiche weitere Quellen, die unschwer im Internet zu finden sind.


und psychoanalytiker haben allen grund, hellinger gram zu sein... nicht nur, weil er sie immer wieder mal provokant apostrofiert, sondern weil da auch ein verfahren menschen in großen mengen bewegt, die es satt haben, dass ihnen psychoanalytiker einreden, es bedürfe jahrelanger und hochpreisiger therapeutischer prozesse, um lösungen zu erfahren. die klassische psychoanalyse wird hinsichtlich ihres verhältnisses von aufwand und effizienz von vielen unterschiedlichen seiten kritisiert, bei weitem nicht nur von hellinger
Das ist richtig, die Psychoanalyse ist sehr aufwendig, kein Allheilmittel und auch nicht für jeden geeignet. Ich kenne Freunde, die eine PA durchlaufen und sehr davon profitiert haben. Es ist ein verständlicher Wunsch, aber ein Irrtum zu glauben, in irgendwelchen Hauruck-Verfahren mal eben die schnelle und billige Lösung für tiefgreifende ein Leben lang sich angesammelte seelische Probleme zu finden. Wenn eine Familienaufstellung, durchgeführt von einem guten Therapeuten, etwas nutzt, dann indem sie mir die Probleme aufzeigt, die - in welcher Form auch immer - anschließend zu bearbeiten sind.


aber bitte... ich habe nicht die absicht, zum x-ten mal auf sattsam bekanntes einzugehen; wir haben es ja auch mit denkenden menschen zu tun
Richtig, und meine Gedanken mache ich mir sicher nicht aufgrund eines einzigen Zeitungsartikels. Ich habe einige Artikel und Bücher gelesen, sowohl von Hellingers Beführwortern als auch von seinen Gegnern, und bin darüber zu dem Ergebnis gekommen, Hellingers Argumentation und Persönlicher arbeitsweise nicht zuzustimmen.


das sonntagsblatt wurde 2000 eingestellt, hellinger hat's überlebt...
Naja, Osama Bin Laden, George Bush und Ariel Scharon haben auch bis heute überlebt ...


wie groß ist die zahl der psychoanalytiker, deren klienten suicid begehen? dort geschieht der prozess allerdings in der regel im stillen kämmerlein und ist nicht öffentlich nachvollziehbar. bei hellinger wird ein (1!) beispiel wieder und wieder durchgekaut... und verschwiegen wird die große zahl jener ebenso dokumentierten, weil öffentlich aufgestellten beispiele, in denen klienten vom weg zum tod auf den weg ins leben zurückgefunden haben.
Die Zahl derer, die nach einer Hellingerschen Intervention hinterher mehr Probleme als vorher hatten, ist ebenfalls nicht gering. Natürlich können während therapeutischer Arbeit Dinge angerührt und ausgegraben werden, die schmerzhaft sind. Aber kein verantwortlicher Therapeut läßt seinen Klienten mit diesen Dingen alleine.


geradezu lachhaft wird es, wenn der vorwurf des zu vielen publizierens erhoben wird. wenige methoden sind so offenkundig in theorie und praxis dokumentiert, so transparent und offen der einsicht (wenn jemand dazu in der lage ist) und der kritik (wenn es jemand wichtig ist) ausgesetzt.
Nach dem, was ich bisher von und über Hellinger gelesen habe (unter anderem von Thomas Schäfer "Was die Seele krankmacht und was sie heilt") stellt Hellinger seine Theorie von "Ordnungen" auf, deren Nichtbefolgen immer ins Unglück führt, begründet und erklärt aber sein Modell in keinster Weise sachlich, sondern sagt immer nur (sinngemäß) "das ist so, weil: das ist so". Das ist für mich als denkender und fragender Mensch nicht transparent.


die gute nachricht ist: die teilnahme an einer aufstellung ist völlig freiwillig. und welches andere therapeutische verfahren bietet wie das systemische stellen die möglichkeit, sich beliebig lang vorher als stellverteter ein bild von der methode zu machen, bevor man selbst entscheidet, ein anliegen aufzustellen?
Diese Stellvertreter-Geschichte ist, wie an anderer Stelle schon heftig diskutiert, ziemlich kostenintensiv. Mir persönlich hat meine Stellvertreter-Rolle nichts nichts neues gezeigt, nur Dinge, die ich auch vorher schon wußte.


ich kann den aufsteller kennenlernen, ich kann das verfahren kennenlernen, ich kann mit den menschen reden, die aufstellungen gemacht haben und mir von ihnen über ihre erfahrungen berichten lassen und von den lösungen oder nicht-lösungen, die sie erlebt haben. so wie auch die arbeit hellingers selbst zu einem großen teil sehr öffentlich stattgefunden hat - sind die vielen menschen, die das beobachtet haben, lauter grenzdebile idioten, wenn sie trotz solcher fürchterlichkeiten, wie sie (nicht nur) das sonntagsblatt berichtet, nicht die flucht ergriffen haben?
Es haben auch andere Personen in der Weltgeschichte, deren Ideen und Handlungen alles andere als heilsam waren, schon die Massen bewegt und fasziniert.


ich vertraue meinem eigenen hinschauen, meinen eigenen als lösung erfahrenen bewegungen aus aufstellungen, den vielen anderen, die ich beobachten durfte... das hat erheblich mehr gewicht als die lust eines zynisch abfertigenden kritikers.
Ich sage nicht, Familienaufstellungen seien grundsätzlich schlecht. Das Verfahren bietet durchaus Ansätze, die ein Therapeut nutzbringend anwenden kann. Wie Du schon sagstest, es wird ständig erweitert und verbessert. Nur verwahre ich mich gegen die Art und Weise, wie Hellinger es selbst praktiziert.


schade um die zeit... ich wollte nur ganz kurz was dazu sagen und mich dann wesentlichem zuwenden..."
Dafür hast Du aber ziemlich viel geschrieben, nicht wahr?

Lieber Jake, ich schätze Deine fundierten und durchdachten Beiträge immer sehr. In Sachen Hellinger sind wir nicht einer Meinung, und keiner wird den anderen davon überzeugen können. Belassen wir es dabei?

Sonntägliche Grüße, Astarte
 
Ich sage nicht, Familienaufstellungen seien grundsätzlich schlecht. Das Verfahren bietet durchaus Ansätze, die ein Therapeut nutzbringend anwenden kann. Wie Du schon sagstest, es wird ständig erweitert und verbessert. Nur verwahre ich mich gegen die Art und Weise, wie Hellinger es selbst praktiziert.

Unglaublich wie man bei derart ideologisch verzerrter Wahrnehmung die bereits in unzähligen Videos über die Arbeit Hellingers und in Untersuchungen öffentlich zugänglich dokumentierten Wirkungen seiner Arbeit ignorieren kann.

Es braucht viel Aufwand, diese Wirkungen nicht zu sehen. Unglaublich.

Man muss nur etwas behaupten und es nicht belegen. Die Arbeit Hellingers ist aber belegt. Und wer die Augen aufmacht - nur ein wenig - und hinschaut anstatt in inneren Fantasien zu blieben, kann es sehen. Ich denke an Menschen, die schwerste Sprechprobleme habenund nach wenigen Minuten fließend sprechen. Kein Erfolg? Gefährlich? JA! Für jene, die stumpfe Werkzeuge als state-of-the-art verkaufen. Denen ist Wirkungsvolles ein Dorn im Auge.

Die Zahl derer, die nach einer Hellingerschen Intervention hinterher mehr Probleme als vorher hatten, ist ebenfalls nicht gering.

Wer genau, wann genau, in welchem Zusammenhang genau? Bitte ZDF - Zahlen, Daten, Fakten! Wo sind die Beweise, dass Hellinger geschadet hat? Wem genau und wie genau? Ansonsten ist es Verleumdung. Und die ist Straftatbestand in Deutschland! Ich glaube auch in Österreich...

Hellinger in die Nähe Osama Bin Ladens zu rücken ist wohl plumpeste und schlimmste Propaganda. So hetzt man die Massen auf. Das hatten wir schon mal. Gut gelernt.

Aber ich würde wohl lieber sagen: so ein dummes Zeug hab ich selten gelesen!

Und dadurch, dass man es immer wioeder behauptet, wird es nicht wahrer. Oder bringt die Wiederholung Beweise? Nun - unser Gehirn lernt durch Wiederholung. Das weiß der Manipulator genau.

begründet und erklärt aber sein Modell in keinster Weise sachlich

So kann nur eine/r reden, der/die wirklch nichts gesehen hat. Nichts. Die Erklärungen sind sichtbar in den offensichtlichen Physiologien der Stellvertreter und Originalpersonen. Sorry - aber ich habe Wirkungen von Aufstellungen erlebt, die kann ich nicht mal mit Worten beschreiben... Wirkungen auch auf Leute, die nicht mal von der Aufstellung wussten.

Aber solche wie ich sind ja gehirngewaschen... ganz einfach.

Am Montag ist in meiner Heimatstadt eine "Anti-Hellinger-Veranstaltung". Ich hab überlegt, hinzugehen und werde nicht gehen. Mein Herz ist zu schwach dafür, solchem unglaublichen Blödsinn standzuhalten..

Nach dem, was ich bisher von und über Hellinger gelesen habe (unter anderem von Thomas Schäfer "Was die Seele krankmacht und was sie heilt")

Ich bewundere die unglaubliche Literaturkenntnis mancher Kritiker. Das ist Bildzeitungsniveau.

Diese Stellvertreter-Geschichte ist, wie an anderer Stelle schon heftig diskutiert, ziemlich kostenintensiv. Mir persönlich hat meine Stellvertreter-Rolle nichts nichts neues gezeigt, nur Dinge, die ich auch vorher schon wußte.

Unglaublich: ein fundiertes Urteil aufgrund EINER Erfahrung! EINE Aufstellung. EINE! DAS nenne ich wirklich wissenschaftlich.

Klavierspielen geht nicht, ich habe es ein Mal probiert.

Kostenintensiv? Ja nee is klar: zehn Euro ist kostenintensiv...

Mir persönlich hat meine Stellvertreter-Rolle nichts nichts neues gezeigt, nur Dinge, die ich auch vorher schon wußte.

Kann gut sein: es gibt völlig Erfahrungs-ignorante Menschen. Da kann kommen was will: die Bewertung bleibt immer dieselbe...

Es haben auch andere Personen in der Weltgeschichte, deren Ideen und Handlungen alles andere als heilsam waren, schon die Massen bewegt und fasziniert.

Hellinger=Hitler? Schön manipuliert.

Das Verfahren bietet durchaus Ansätze, die ein Therapeut nutzbringend anwenden kann.

... um weiter Menschen in kindliche Abhängigkeiten zu manipulieren, die ihnen schaden...?

Atemlos...
Christoph


PS: Nu is mir wirklich der Hut hoch gegangen... Sorry. Ich bin auch nur ein Mensch. Aber wat zieh ich mir den Schuh an... Also Astarte: auch dich in mein Herz.... Mit Liebe... :kiss4:
 
hi astarte!

gern können wir es dabei belassen, dass wir uns nicht einigen. mir sind klar aufgezeigte differenzen eh lieber als faule kompromisse. und bevor sich daraus noch weitere eskalationen und feindseligkeiten entwickeln, vertrau ich das alles gern der einsicht der menschen an, die sich ihre eigene sicht der dinge erarbeiten.

literaturtipp: nicht nur der spiegel, auch "die zeit" hat im vergangenen sommer eine ganze seite gegen hellinger polemisiert... hast du das schon in deiner sammlung? wenn nein, kann ich es dir gerne schicken. bei genauerem hinsehen merkt man dann, dass einer vom anderen abschreibt. da war das sonntagsblatt immerhin noch bei den ersten.

alles liebe,
jake
 
Komme gerade selber von einer Familienaufstellung, es war echt SUPER! Fühle mich wie neu geboren und folge mal meiner neuen Intuition, bin einfach so frei für Neues, einfach ein super Gefühl!

Hört doch auf mit dem "Täter/Opfer Spiel", es ist einfach ein Wahnsinn! Das was war kann man nicht mehr ändern, stürzt man sich in die Täterrolle - resultiert daraus ein Opfer und umgekehrt.
Ist doch ganz egal was Hellinger sagt, hauptsache es hilft!!!!!

Ich kann zum systemischen Familienstellen nur sagen: ECHT BEEINDRUCKEND!!!!
Grüße
Tiderl
 
Jake,

Hellinger selbst geht mit seinen Gegnern und Kritikern sehr gelassen um. Er sagt, wenn es ihnen gut tut, wenn es eine gute Wirkung für sie hat.... !?!


Will sagen, manche fühlen sich wohler wenn sie es ablehnen können (auch wenn sie dazu 'nur' Vorurteile oder Reportberichte vorschieben). Sie schützen etwas und sie schützen sich. Das achte ich.
Schau hinter das vorgeschobene, oder wie wird es, wenn du sie in dein Herz nimmst, wie wenn sie Klientin wäre ?

Man würde sie lassen, mit Liebe, weil sie nicht anders kann.

Es ist für sie einfach ein zu heisses Eisen und sie fassen es nicht an. Gut so.

Lieben Gruss DagoBert
 
Supi!
Ich hatte so einen langen Beitrag zur Thematik geschrieben aber mein Browser hat den irgendwie nicht übertragen.Naja, vieleicht hat das auch seinen Sinn!
Ich wollte mich nur bei Astarte bedanken, weil sie mir meine Antworten in so großem Umfang abgenommen hat.
So gezielt und differenziert hätte ich mich gar nicht ausdrücken können!
Ich meine nur, Hellingers Theorien sind vielleicht nicht schlecht, aber unausgreift!
Man darf die FA-Teilnehmer nach den Sitzungen einfach nicht allein lassen.
Es erfordert eine Anschlußbehandlung.
Bitte bedenkt auch, die Esoterik hat so viel Bandbreite Menschen zu ihren Wurzeln zu führen und zu helfen. Wichtig dabei ist nur, zu erkennen, ob der Mensch auch spirituell und psychisch soweit ist, das alles durchzustehen.
Das ist bei einer FA nicht möglich.
Ich wollte nur meine Skepsis anbringen und nicht verteufeln.
Ich wünsche allen Hellinger-Verehrern alles Gute und reichlich Erfahrung und uns "Ungläubige" lasst einfach zweifeln. Zweifel bringen immer neue Erkenntnisse.
In diesem Sinne
viel Licht und Liebe, Tiana :schaukel:
 
Sachlich korrekt finde ich deine Beiträge und die von Astarte nicht und .... hm ..... wenn einer es aushält zb. in einen Mord verstrickt zu sein, dann hält er auch die Lösung aus.
Ausserdem gehen doch nur die zur einer Aufstellung die ein Anliegen haben und eine Lösung wollen. Und der Therapeut prüft, ob er da eingreifen darf, ob er es kann und ob es gut ist.

Die Kritiker projezieren ihre schlimmsten Ängste was den hochkommen könnte auf das systemische Familienstellen. Die denken wunderweisswas da passieren könnte! Sie gute Seele lässt nur soviel durch wie gut ist, es gibt einen Selbschutzmechanismus, beim Familienstellen, geht es Scheibchenweise, die Schichten der Verstrickung zeigt sich stückweise, eine nach der anderen,. wie bei einer Zwiebel, die man entblättert.

Die Ängste der Kritiker erinnert mich an 'Jim Knopf und die wilde 13', die Geschichte mit der Fata Morgana. Da war aus der Feeeeerne ein Riesenungeheuer zu sehen, und als sie näher kamen, war es ein freundlicher alter Herr.

Es gibt Bereiche, die für mich total uninteressant sind, mit denen ich mich nicht beschäftigen will, aber deshalb werde ich sie doch nicht mit Halbwahrheiten und Vorurteilen überziehen.

Lieben Gruss DagoBert
Möge die Kraft mit dir sein !
 
Um es gleich vorweg zu nehmen ich bin ein großer Anhänger von Aufstellungen auch wenn Hellinger wie jeder Mensch seine Schwächen hat und wenn man die von ihm publizierte Methode meiner Meinung nach noch verfeinern kann, aber da jedem das seine ;-)

Mal weg von Hellinger und zurück zu Seelchen. Lebt dein Vater noch? Es gibt so etwas wie ein "Durchgangsrecht", wir übernehmen etwas von unseren Eltern das wir solage sie oder wir leben für sie tragen oder für sie aufarbeiten können. Diese Durchgangsrecht darf nicht einfach zurückgegeben werden, wenn Vater oder Mutter nicht bereit sind es zurück zu nehmen. Mit allen anderen Verwandten ist das witziger Weise etwas anderes, da darf es unter beachtung der Liebe und ihres Leidens direkt zurück an den Absender ;-)

Bitte nehmt mich jetzt wegen dieser Beschreibung nicht gleich wieder auseinander, sondern denkt mal darüber nach, wie oft eine Aufstellung mit den Eltern die noch leben nicht die Wirkung hatte die ihr euch erhofft habt. Und kommt mir bitte nicht wieder mit Leiden ist eben einfacher als Lösen, damit macht ihr es euch ein bischen arg einfach!!!!
 
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hallo ihr lieben!

chrisi schrieb:
Mal weg von Hellinger und zurück zu Seelchen. Lebt dein Vater noch? Es gibt so etwas wie ein "Durchgangsrecht", wir übernehmen etwas von unseren Eltern das wir solage sie oder wir leben für sie tragen oder für sie aufarbeiten können. Diese Durchgangsrecht darf nicht einfach zurückgegeben werden, wenn Vater oder Mutter nicht bereit sind es zurück zu nehmen. Mit allen anderen Verwandten ist das witziger Weise etwas anderes, da darf es unter beachtung der Liebe und ihres Leidens direkt zurück an den Absender ;-)
Frage, Seelchen: Wer hat dieses "Durchgangsrecht" festgeschrieben? Wer stellt diese Theorie auf? Ich habe es in hunderten von Aufstellungen anders gesehen und auch selbst anders erlebt. Und ich schreibe jetzt nicht von Angelesenem oder Ausgedachtem, sondern von Aufstellungserfahrung, Wahrnehmung mit Herz und allen Sinnen und von vielen, vielen Gesprächen mit Menschen nach Aufstellungen.

Für mich selbst war es eine wunderbare Erfahrung, die letzten Lebensjahre meiner Mutter und auch ihren Weg zum Tod in einer sehr gelösten Beziehung begleiten zu dürfen, nachdem wir uns zuvor Jahrzehnte lang nur aggressiv und auf beiden Seiten an einander leidend befetzt hatten - lösend war eine (meine erste) Aufstellung, und es war gar nie die Frage, ob sie bereit war, etwas zurückzunehmen.

Wenn wir etwas "für unsere Eltern tragen", tun wir das aus Liebe ("lieber ich als du!"), aber damit erheben wir uns auch über unsere Eltern ("ich bin stärker als du, mutti, ich trag das schon...") und nehmen ihnen damit ihre Kraft und ihre Würde. Was sollte ein Kind schon groß von seinen Eltern halten, wenn es sie für so schwach hält, dass es ihnen helfen muss?

Wenn zum Beispiel - oft genug gesehen - die Eltern im Konflikt leben oder auseinander gegangen sind, geschieht es leicht, dass ein Kind gezwungen wird, Partei zu ergreifen. Der Sohn erhält (vielleicht auch nur indirekt) vermittelt: "So wie dein Vater darfst du nie werden!" Oder die Tochter bekommt umgekehrt eine ähliche Botschaft. Das führt dazu, dass das Kind insgeheim auf die Seite des geschmähten Partners wechselt und erst recht so wird wie der - nur noch viel ärger.

Die Lösung wäre, den Eltern ihren Konflikt zu lassen: "Liebe Mutter, was du mit dem Vater auszutragen hast, lasse ich bei dir. Das geht mich nichts an. Ich bin nur das Kind. Ich darf dich als meine Mutter haben und ihn als meinen Vater." Diese Klärung geschieht als Vollzug in Liebe und Achtung, nicht als Brocken, der den Eltern vor die Füße geschmissen wird.

Wenn es dieses "Durchgangsrecht" gäbe, wären ja alle Eltern-Kind-Konflikte faktisch unlösbar. Das Gegenteil ist der Fall: Gerade Eltern nehmen in aller Regel gern die Last von den Schultern ihrer Kinder, weil es nicht angemessen ist, dass die Kinder das tragen (und nie FÜR DIE ELTERN lösen können), was die Eltern selbst zu lösen hätten. Wenn sich Eltern weigern, das Ihre zu nehmen, dann oft deswegen, weil es in der Aufstellung mit zu viel Druck und formelhaft und zu schnell abgeladen wird. Und weil auch selten die Eltern allein es sind, die es zu tragen haben - auch sie dürfen nur das nehmen, was zu ihnen gehört, und dürfen ihrerseits weitergeben, was sie nicht zu tragen haben. "von mir zu dir... und von dir dorthin, wo es hingehört, was nicht deins ist..."

Wenn es gelingt, dass die "Pakete" von denen genommen und getragen werden, denen sie gehören, kommt viel Kraft in eine Aufstellung. Wenn hingegen Lasten auf dem Aufstellenden zurückbleiben, die er für andere trägt, dann ist etwas danebengegangen.

Es ist oft schwer für ein Kind, den Eltern etwas unangemessen Übernommenes zurückzugeben, das ist richtig. Ich rede hier auch immer von den Prozessen einer Aufstellung - keinesfalls darf ja der reale Umgang deckungsgleich mit der rituellen Prozessarbeit des Aufstellens gesehen werden.
seelchen schrieb:
sowohl meine Stellvertreterin als auch ich konnten die Schuld nicht an meinen Vater geben und innerlich schaffe ich das jetzt auch nicht. Plötzlich tauchen wieder Panikattacken, fast Todesangst (für ihn zu gehen - höhere Macht), sodass es mir viel Kraft raubt.
Hier drückt es sich aus, worum es nicht geht: Es geht überhaupt nicht darum, Schuld zu verteilen. Schuld kann auch nicht zurückgegeben werden. Hier ist offenbar in der Aufstellung oder beim Nehmen des Lösungsbildes ein grober Schnitzer passiert. Die Dynamik, die für mich hier anklingt, ist, dass Seelchen nicht die Schuld, sondern den Ausgleich einer Schuld trägt. Und wenn sie etwas zurückzugeben versucht hat, was nicht gegeben werden kann, dann liegt auf der Hand, dass nichts gelöst ist.

Wenn da überhaupt Schuld wäre - ich weiß es ja nicht - und wenn es die Schuld des Vaters wäre, und wenn sich im wissenden Feld einer Aufstellung abzeichnen würde, dass die Panik von Seelchen dem Vater den Schuldausgleich ersparen soll ("Ich opfere mich für dich!"), dann könnte dem Vater gesagt werden: "Lieber Vater, mit deiner Schuld habe ich nichts zu schaffen, davon bin ich völlig frei. Ich kann auch nichts für dich ausgleichen - das zu klären ist deine Sache. Ich ehre und achte dich als meinen Vater, und ich nehme das Leben von dir und danke dir dafür - aber ich zahle nur meinen Preis; deinen hast du selbst zu zahlen."

So ungefähr, und das ist natürlich nicht mit dem Aufsagen von ein paar Sätzen abgetan, sondern es hätte sich in einem stimmigen Prozess der Annäherung einzustellen. Sofern es überhaupt um Schuld geht und nicht zum Beispiel um eine in der Kindheit unterbrochene Hinbewegung, die mir die Symptome der Panikattacken mindestens so plausibel erscheinen ließen.

Und, Chrisi... freilich ist leiden leichter als lösen. Damit macht es sich niemand leicht, auf gar keinen Fall die Leidenden und auch nicht jene, die das als Verhaltensmuster konstatieren. Wer das provokant feststellt, sagt ja nicht "Viel Vergnügen beim Weiterleiden!", sondern: Sieh hin... möchtest du nicht doch lieber den scheinbar mühsameren Weg gehen und dein Leiden lösen?

Es ist vielleicht auch leichter, beim "Durchgangsrecht" zu bleiben und nicht an die Elternbeziehung zu rühren ... der Gewinn, wenn jemand statt auf vermeintliche Rechte auf die innere Ordnung schaut, liegt darin, dass die Elternbeziehung wieder kraftvoll werden kann - nämlich dann, wenn die Kraft von den Eltern zu den Kindern fließt und nicht umgekehrt die Eltern die Lebenskraft ihrer kinder absaugen.

Ich kann nicht sagen, wann eine Aufstellung keinen Erfolg bringt ... oft tritt er zwei Jahre später ein oder ganz sanft und unbemerkt - es ist nicht immer dieses "Wunder über Nacht", von dem viele berichten und das auch ich erleben durfte. Wenn allerdings am Beginn einer Aufstellung eine unrealistische, fordernde Erwartungshaltung stand, die am Ende nicht erfüllt wurde, dann mag vielleicht auch gerade darin der Erfolg einer Aufstellung liegen... :)

Alles Liebe, Jake
 
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