Darf ich ausnahmsweise zwischen drinnen antworten...
Den sehe ich darin, wie du das Leben als ein Spiel betrachtest ohne tieferen Sinn.
Das is schwierig. Ich versuche etwas zu erfassen, aber noch entgleitet es mir und ich versuche mich mit Umschreibungen anzunähern, die vielleicht nicht für jeden Leser glücklich gewählt sind. Ich beschreibe es "hier und jetzt" als Spiel, aber ich erlebe es nicht wirklich als fröhliches, erbauliches Spiel, dieses "Schuld und Sühne - Muster" mit den ganzen Schuld - hin und her schiebe Programm. Ich empfinde es als grausames Spiel, das ich gerne beenden würde und auch beenden werde, wenn ich es nicht schon beendet habe. Diesbezüglich muss ich mich noch gründlich prüfen. Ganz genau so wie Fußball oder Eishockey mitsamt dem angehängten Fanatismus auch nicht unbedingt für jedermann (mich eingeschlossen) ein Spiel ist, sondern eher eine Schlacht, bei der ich nicht unbedingt dabei sein muss.
Wenn du verlierst, machst du gute Mine und lachst obwohl es schmerzt.
manchmal ja, aber ich weiß, dass mein Lachen von kurzer Dauer ist.
Und du neigst dazu, das Resultat als etwas Unausweichliches anzunehmen.
Nach dem Motto: Kann man eh nichts machen … ist eben so.
Nanana, so is des ned. Ich such sehr wohl nach Auswegen, darum ist mir gestern erst der Wechsel von einem krankmachenden Muster in ein hoffentlich gesünderes Programm in den Sinn gekommen. Wie weit ich mit "Irrtum erkennen und Vergebung" komme, weiß ich noch nicht. Aber einen versuch ist es mir wert.
So eine zurechtgelegte Philosophie dient wohl in erster Linie dazu, den Schmerz zu verringern.
wie auch immer, wenn ich Zahnschmerzen hab, nehm ich auch eine Tablette. Außer ich steh auf die Schmerzen. Zurecht gelegte Chemie - zurechtgelegte Philosophie... mir solls recht sein, hauptsache es hilft. Klar ist es wichtig, dass man den kranken Zahn repariert oder raus reißt, wenn man ihn gefunden hat.
Aber dabei stellt man sich auf einen Sockel und glaubt, man stehe nun über dem Leben, man wisse
eh, wie es läuft und es kommt ja eh nichts dabei heraus.
Wenn man lang genug in dieser Haltung verharrt, dann glaubt man tatsächlich, daß man über allem
steht und das fördert den Hochmut in uns, außerdem den Neid, wenn man sieht, daß andere grad zu
den Gewinnern gehören.
Versteh ich, kenn ich, hab schon im Keller gehaust, mich selber auf Podeste gestellt und alles als Lüge erkannt. zum Glückt erlaubt mir mein unruhiges Gemüt nicht, all zu lange auszuruhn. Jetzt bin ich wieder auf der Suche nach meiner Mitte und meiner Normalität.
Dieses 'oben sein' ist also kein gesundes, es ist nur ein Streicheln unseres Ego's.
Nach meiner Meinung sind wir alle nur kleine Satane, die so tun, als wären sie gut. Teilweise.
Es gibt ja auch einige, die stehen zu ihrem Schlechtsein.
Schön was du da schreibst. Ich bin schon oft hier zu meinem Schlechtsein gestanden und hab mich dabei auch 100% mit Leib und Seele dort gefühlt. Dann hab ich mich wieder rausgezogen aus dem Sumpf, auf einem kleinen, vergänglichen Podesterl frische Höhenluft geschnuppert und mir eingeredet, dass es noch Schlechtere gibt. Dann bin ich beruhigt wieder runter in den Keller gegangen und so weiter und so fort. ich darf behaupten, dass ich ahne, wovon Du sprichst/schreibst.
Und wie viele von uns wissen, den wirklich schlechten Menschen - also denen, die absichtlich
Schlechtes tun und anderen schaden oder weh tun - geht es gesundheitlich erstaunlich gut.
Woran liegt das?
Sie unterdrücken ihre Natur nicht. Der Mensch ist von haus aus schlecht. Das ist seine Natur.
Das Unterdrücken aller schlechten Eigenschaften sorgt dafür, daß das Übel ins Unbewußte rutscht
und sich auf Körperebene auslebt.
Ja, das mag sein. Und trotzdem schaffe ich es nicht, vorsätzlich böse zu sein. Da bin ich einfach zu schwach und zu feige dazu - und ich sage: das ist gut so, denn wenn ich mir versuche vorzustellen, ich wäre besessen von Mordgedanken und hätte den Mut meine Gelüste einfach auszuleben, dann gelingt mir das nicht, weil das einfach nicht ich bin. Viel zu feige und auch absolut desinteressiert. Was spüre ich in mir, wenn ich so schnell mal reinfühle? Ein wenig Trauer ist da, das schon, eine große Müdigkeit, eine Erschöpfung fast, aber kein Wehklagen im Moment. Einen Wunsch, Erkenntnis zu erlangen und die Trauer aufzulösen hab ich schon und da bin ich auf dem Weg. Hass spüre ich überhaupt keinen zur Zeit, da bin ich wie tot im Moment und hoffe, das bleibt noch lange so. Und Mordgedanken hatte ich überhaupt äußerst selten in meinem Leben, am ehesten noch Suizidgedanken, aber die hab ich auch erfolgreich vertrieben.
Denn es muß auch gelebt werden, es ist da, es gehört zu uns. Wir können nicht einen Teil von uns
wegschmeißen. Es nicht zu wollen und abzulehnen, bedeutet, es lebt auf der nicht bewußten Ebene
weiter.
Ja, stimmt eh. Vielleicht. Ich war eh schon oft tüchtig schlecht. Wirklich gut war ich noch nie. Auch wenn ich mir das manchmal auf einem Podesterl versucht habe einzureden, wenn ich vor meiner eigenen Schlechtigkeit Angst bekommen hab. Aber im Hinterkopf hab ich immer gewusst, wie schlecht ich bin. Und ich werde wieder schlecht sein, da hab ich keine Sorge.
Wenn wir also nur kleine Satane sind, wer ist dann gut? Gott allein ist gut, sonst niemand.
Er ist es, der uns Gutes tun läßt.
Wenn wir wieder ganz, heil werden wollen - wenn wir wieder gesund werden wollen - dann
müssen wir erkennen, daß wir allein es nicht schaffen.
Wir haben keine Macht. Wir sind das Schlechte, wir sind Satan. Ihm wurde alle Macht entzogen, da
er sich über Gott stellen wollte.
Darum geht es nicht ohne Gott, nicht ohne den Glauben an ihn.
Sagt Jesus - sagst Du - viele andere auch - und das sage auch ich. Also kann nichts falsch sein dran. Trotzdem suche ich, vielleicht ein wenig kopflastig, nach einem Weg, der mich vom Schuld & Sühne - Programm hinführt zu einem Irrtum erkennen & vergebungs - Programm. Ich hab im Moment die fixe Idee, ein wenig an meiner Erlösung mitzuarbeiten und wenn es Gottes Wille ist, dann wird er mich auf diesem Weg unterstützen. Wenn nicht, dann wird er mich auf einen anderen führen. so wie er mich auch gegen meinen eigenen Willen ins Krankenhaus geführt hat und wieder raus.
Unter Demut verstehe ich das Erkennen meiner eigenen Machtlosigkeit und das Anerkennen von
Gottes Allmacht.
Denn es gibt eine Ordnung in diesem Universum, der alles unterworfen ist und nach der alles seinen
Lauf nimmt.
Das Leben ist kein Spiel. Es ist ein Wandlungsprozeß: Satan wird geläutert und kehrt bekehrt
wieder zu Gott zurück.
Ja, das Leben ist kein Spiel, das Leben ist ein Drama, es gibt eine Ordnung in diesem Universum und eine große Intelligenz, von der jeder einzelne Mensch einen mehr oder weniger kleinen Teil abbekommt, mit dem er sich durchbeißen kann. Und Menschen spielen Spiele, dass sie das Drama besser ertragen, spielen Karten, Mensch ärgere dich nicht und manchmal spielen sie auch mit Worten. Ich weiß, dass ich fast machtlos bin. Aber ich habe die Macht, aufzustehen, wenn ich gefallen bin. Gott hat mir diese Macht gegeben.
Krankheiten sind Zeichen dafür, daß wir auf dem falschen Weg sind. Sie sind wie Fesseln, mit
denen unser in uns tobendes Übel im Bann gehalten wird.
In Ausnahmesituationen wie Krieg oder kriegsähnlichen Zuständen kommt es häufig zur Lösung
dieser Fesseln. Wir wissen alle - zumindest vom Hören-Sagen - zu was der Mensch dann fähig ist.
Dieses 'Ungeheuer' sitzt aber nicht nur in einzelnen Menschen, es kommt nur bei einzelnen zum
Vorschein. Dieses 'Ungeheuer' sitzt in jedem von uns. Und es tobt und wütet und zerstört den
Körper.
Weiß nicht, wofür Krankheiten gut sind. Ich hab auch schon in diesen Richtungen gedacht, aber die Frage, auf welchem falschen Weg ein Kind ist, das schwer krank zur Welt kommt kann ich nicht beantworten. Ebenso ein Kind, das in eine Familie geboren wird, wo es vom Vater misshandelt und genötigt wird, wo die Mutter wegschaut und dessen ganzes Leben von diesen ersten leidvollen Erfahrungen geprägt und von neuen leidvollen Erfahrungen verfolgt ist, ein Kind, das von klein auf in dieses Schuld und Sühne Muster gepresst wird, so tief, dass es alleine kaum noch entkommen kann.
Ich weiß auf so viele Fragen keine Antwort und mir bleibt gar nichts anderes übrig, als demütig zuzuschaun, wie ein anderer leidet und sich weiß Gott wie oft selbst verletzt, ohne es zu bemerken. Und dann sehe ich, was ich doch für ein Glücklicher bin. Bilde mir noch ein, in der Lage zu sein, Verhaltensmuster zu erkennen und durchbrechen zu können und rufe laut: Irrtum und Vergebung ist gesünder als Schuld und Sühne. Aber vielleicht irre ich mich auch hier wieder, ich habe mich schon so oft geirrt. Der Mensch irrt, solange er strebt.
Aber nur solange, bis wir nachgeben und unsere vermeintliche Allmacht an Gott übergeben.
Er allein kann uns von allen Übeln erlösen. Deshalb ist Demut so wichtig. Nicht um jemandem
zu gefallen, sondern zu unserem eigenen Vorteil.
Vorteil gegenüber wem? Gegenüber einem, der im Nachteil ist.
Ich glaube nicht, das man demütig sein kann, wenn man seinen Vorteil vor Augen hat.
Aber ich irre mich oft mit dem, woran ich glaube.
Ich weiß oft nicht mehr, was ich glauben soll, aber ich glaube, es wird alles gut, wenn ich den Weg von Irrtum und Vergebung beschreite und Schuld und Sühne hinter mir lasse.
Ich habe einfach ein gutes Bauchgefühl dabei und wenn es sein soll, wird Gott mich führen.