Daraus könnte man jetzt schließen, dass es völlig unsinnig ist Fragen zu stellen oder Antworten zu geben. Buddha sagt aber nur dass derjenige der fragt und derjenige der antwortet irrt. Das heißt für mich nur, dass das worum es bei der Frage und der Antwort geht, es sich um etwas handelt, was mit Worten nicht beschrieben werden kann. Dass man es nicht trotzdem versuchen kann, davon spricht Buddha nicht.
Wenn jemand mit seiner Suche beginnt, was kann er/sie anderes tun, als Fragen zu stellen, wenn dies die einzige Möglichkeit für denjenigen ist, Erkenntnisse zu erlangen?
Denn auch dieses von dir von Buddha zitierte ist ja eine Antwort - ist sie deshalb falsch? Auch du bringst sie hier vor um etwas richtigzustellen, wenn Antworten aber immer irrend sind, dann ist deine Bemühung sinnlos.
LGInti
Hallo Inti
ich denke Fragen sind ein sehr wichtiges Instrument im Leben.
Wenn ich nicht immer wieder Fragen hätte, würde ich nichts ergründen können, noch mich auf meinem Lebensweg orientieren können.
Aber es ist ein Unterschied, ob auf meine Fragen Antworten auf dem Servierteller präsentiert werden, ohne mich selbst zu bemühen zu müssen, oder ich eben mit mir geduldig bin, bis sich mir meine Antworten erschließen, sie kommen zumindest jeweils zur richtigen Zeit.
Im ersteren Fall kann ich nur annehmen, dass es so ist, wie ein anderer mir erzählen mag, glauben oder nicht, vertrauen darauf, dass es auch so für mich stimmt…da gebe ich ab meine eigene Erkenntnisse zu gewinnen.
Und wenn mir eine Frage beantwortet wird, deren Antwort ich selbst nicht in mir gefunden, bleibt sie letzendlich dennoch in mir unbeantwortet. Im schlimmsten Fall stütze ich mich darauf und irgendwann wenn sich doch eine ganz andere Antwort in mir breit macht, ich etwas ganz anderes erkenne, weil doch der Mensch mit seiner Geburt ins Leben einen ganz anderen Ausgangspunkt hat, von dem er die Welt betrachtet und erfährt, wird derjenige welcher mir nun antwortete mich enttäuschen. (Sicher wissen die Meisten was danach passiert oder abgeht, nur weil ich selbst etwas geglaubt hatte.)
Ein Antwortender irrt sicher nicht, denn er antwortet aus dem wie er es versteht, sieht, erkannt hat - für sich, nur muss es nicht so sein, wie ich es erkenne und verstehe - für meine Person.
Ich fände es gut, wenn einem Fragenden zu einem Thema Fragen gestellt werden, die ihm ermöglichen seine eigene Antwort zu finden. Oftmals ist das nicht genehm, weil man sich selbst um eine Antwort bemühen müsste.
Doch solche Fragen bringen einen anderen Menschen näher an sich selbst. Das setzt aber voraus, dass ich selbst mich mit dem Thema schon auseinandergesetzt und meine eigene Antwort schon kenne, bzw den Weg der mich zu meinen Antworten geführt.
Es scheint mir, der welcher aus seiner Sicht einem Menschen etwas beantwortet, den Fragenden näher ansich binden zu können. Manchmal mag es bewusst geschehen, manchmal ganz unbewusst dazu führen.
So findet sich aber immer alles zusammen, denn woher sollte das Phänomen sonst kommen, dass Menschen zum Guru erhoben werden? Sich ihm ergeben.
Da das Leben immer den Ausgleich anstrebt, kommt es dann dazu, wenn ich mich auf einer Seite ergebe, zu jemandem aufschaue, ich auf der anderen Seite Menschen brauche und suche, die sich mir ergeben und zu mir aufschauen -oft auch sollen.
Wenn man sich dessen bewusst wird, kann man aussteigen zu einem Miteinander kommen wo es weder Täter/Opfer, Lehrer/Schüler gibt - Das Duale, verschwindet aus den Köpfen und möglich wird das "Einfach-Sein".
Da gehts nicht mehr um Wissen, um Können, nicht um Vergangenheit, nicht um Zukunft, sondern um jeden einzelnen Augenblick, nicht um Streben, Wollen, Müssen, Sollen.
Und wohl auch nicht mehr um Fragen?
LG