Das ist deine zweite Aufforderung, dir ein Beispiel zu nennen, wie ich sehe. Sorry, dass ich bisher noch keine Möglichkeit hatte, das Forum erneut zu besuchen, nachdem ich gestern nacht offline ging.
Also gerne versuche ich es mal, wie gewünscht.
Nehmen wir an, du praktizierst ein Voodoo-Ritual. Nicht die weiße, sondern die schwarze Form der Magie. Du hasst jemanden, und deshalb wendest du einen Fluch an und gehst somit, wenn ich so sagen darf, direkt ins Extreme.
Das wäre ein hoher Grad an Verletzung des Freien Willen jenes Opfers, es sei denn, es hätte es gewollt (was unwahrscheinlich ist). Wenn man an Freien Willen glaubt, so wie ich, kann man schwer sagen, dass das Schicksal einfach schuld ist (oder an was auch immer sonst geglaubt wird).
Aufgrund der hohen Gefahr zur Verletzung des Freien Willens sagte ich auch bereits einmal, dass schwarze Magie heikler als weiße sei; das nur nebenbei. Es kann natürlich auch schwarze praktiziert werden, ohne Freien Willen zu verletzen.
In der Magie jedenfalls passiert mehr als in der Materie und je stärker man es mit der Materie verbindet desto mehr passiert auch als in reiner Spiritualität. Sollte ja eh klar sein.
Das Gesetz, sollte besser sagen: die »Gesetz-Mäßigkeit« oder das »Gesetz-Maß« der Resonanz, liegt in ähnlicher Vorstellung wie das Konzept des Karmas.
Natürlich wird der Zauber wirken, wenn richtig ausgeführt. Er wird zunächst genauso wirken, wie ein Ritual, das niemandes Freien Willen verletzt hat.
Und jetzt zu den Folgen der Resonanz.
Ein magischer Vorgang ist eine Kraft, die - je nach Stärke - eine Anomalie von längerer oder kürzerer Lebensdauer innerhalb der Resonanzschwingungen erschaffen kann, wobei sich aber im Hintergrund (sozusagen außerhalb der Grenzen der Anomalie) Energien stauen und ansammeln, die der gewöhnlichen Resonanz entsprechen.
--> Das prinzipiell immer gleichbleibende Gesetz-Maß der Resonanz sieht vor: Gleiches mit gleicher Münze. Also weiß mit weiß, schwarz mit schwarz.
--> Die Anomalie der Resonanzschwingung, von der ich rede, sieht vor: Ausgleich zwischen Schwarz und Weiß, Gut und Böse (je nachdem wie man es betrachten möchte). D.h. beim Wirken negativer Energien: Weiß mit Schwarz und Schwarz mit Schwarz. Beim Wirken positiver Energien dagegen Weiß mit Weiß und Schwarz mit Weiß.
Diese Anomalie, die temporäre Änderung der Schwingung, ist nötig, damit Magie im Allgemeinen sich überhaupt fortbewegen kann.
Soviel zur Theorie - kehren wir zum Ausgangspunkt zurück: der Freie Willen des Opfers wurde also verletzt. Nach der normalen Gesetzmäßigkeit der Resonanz müsste also Gleiches mit Gleichem vergolten werden. Tut es aber zunächst nicht, da die Resonanzanomalie geschaffen wurde. Das Ritual wirkt, dem Opfer geht es schlecht, dem Täter gut. Weißes ist mit Schwarzem, Schwarzes mit Schwarzem vergolten worden, wenn man das Opfer als weiß, den Täter als schwarz im metaphorischen Sinne sehen mag.
Bei größerer Ernsthaftigkeit - und somit Stärke - des gewollten Resultats wird auch die Anomalie länger halten.
Im Hintergrund jedoch wird sich, wie bereits gesagt, nach gewohntem Resonanzverhalten der Wunsch befinden, Gleiches mit Gleichem auszugleichen. Diese Energie wird sich stauen und mit Potenzierung anwachsen, je länger die Lebensdauer der Anomalie anhält.
Irgendwann wird es den Täter mit voller Wucht treffen. Das ist die Gefahr der Resonanz in Verbindung mit Magie.