Lebensmittelverschwendung in Österreich?

[flimm]

Komischerweise sind es fast immer alte Menschen (von denen man meinen könnte, sie haben ganz andere Zeiten kennengelernt), die sich darüber massiv beschweren.

nicht komischerweise und ich könnte mir das so vorstellen bzw nachempfinden:
Die Zeit ohne bzw mit wenig Essen, wo Essen rar war, ist keine schöne Zeit gewesen , da haben Menschen drunter gelitten und wollen das nicht mehr.
Da musste gegessen werden was da war, ob Fleisch oder nur Kartoffel, vielleicht nur mal Brot mit Wasser.
Da gab es nicht: "das mag ich nicht,.... das ist ihgitt,....es musste gegessen werden....und auch manches was heut sicherlich als wirklich ekelig für viele gilt.
Wenn jetzt ausgesucht werden kann, dann werden vermehrt die Lebensmittel ausgesucht die schmecken und natürlich immer auch zu allen möglichen Zeiten.
ist wie ein Trauma, wenn Abends auf einmal das Brot nicht da ist, da kommen womöglich Gefühle von Früher hoch.




Allerdings es ist wirklich so, das die Mehrzahl der Konsumenten die schönsten und bestaussehendsten Lebensmittel aussuchen und somit die zB krummen Gurken liegen bleiben würden, deswegen sind sie im Handel kaum zu finden.
Die langen Öffnungszeiten müssten auch nicht sein, doch die Resonanz ist wohl entsprechend.

 

[GrauerWolf]

nicht komischerweise und ich könnte mir das so vorstellen bzw nachempfinden:
Die Zeit ohne bzw mit wenig Essen, wo Essen rar war, ist keine schöne Zeit gewesen , da haben Menschen drunter gelitten und wollen das nicht mehr.

Hmmm, die Generation stirbt eigentlich allmählich aus. Ich kann mich noch an die grauenhafte Küche meiner Großeltern erinnern: Fett (das können wir uns jetzt wieder leisten), fette Koteletts, Berge von Kartoffeln, Gemüse mit Schmalz drin, Riesenportionen. Meinen Großvater hat's buchstäblich umgebracht: Über 100 kg bei einsfünfundsechzig Größe, und es waren keine Muskeln. Selbst bei meinen Erzeugern spielte Fett und Speck im Essen noch eine Rolle; Erziehungs- oder Prägungsfrage? Ich weiß es nicht. Ein gewisses Maß an Fett muß ins Essen (Faustregel: 1/6 der Kalorien), sonst gibt es Probleme bei der Vitaminversorgung, aber ein Übermaß ist doch eigentlich aus der Mode gekommen...

Um noch mal zum Einkaufen kurz vor Ladenschluß gerade auch an Wochenenden zu kommen: Lohnt sich oft: Vieles ist stark heruntergesetzt, weil die Läden so viel wie möglich loswerden wollen.
Wat dem en sin Ul, is dem annern sin Nachtijall... Weggeschmissen wird bei uns trotzdem nichts. Wenn mal was zuviel ist, freuen sich die Hunde...

 

[linse]

Klar will der Kunde, wenn er um 20 oder 22 Uhr abends einkaufen geht, nicht nur kärgliche Reste im Regal stehen sehen.
Ehrlich gesagt, ich bin mir da nicht so sicher, ob es wirklich am Kunden liegt - oder ob es nicht eine Ausrede der Industrie bzw. des Handels ist, um die Käufer noch mehr, mehr, mehr... in die Geschäfte zu locken. Ich glaube eher Letzteres. Einkaufsmöglichkeit rund um die Uhr, 7 Tage in der Woche. Leidtragende sind die Mitarbeiter, die dann oft arbeiten müssen, wenn Partner und Kinder Freizeit haben.

Hmmm da bin ich anderer meinung

Hab 4 jahre erfahrung als verkäuferin gemacht
Und der kunde möchte tatsächlich wie ein könig behandelt werden
Alles muss perfekt sein, alles muss vorhanden sein, die verkäufer sollten gefälligst wissen wo (in welchen regalen) die produkte (mit markennamen) zu finden sind. Und wenn nicht vorhanden, dann bitte im lager nachschaun, ja und wenn dort nix is geht man natürlich in ein anderes geschäft


Aber was ich mittlerweile beobachtet habe is, dass gegen ladenschluss wenigstens die obst/gemüse und brot regale nicht mehr vollgestopft sind

 

[Lichtpriester]

Hmmm da bin ich anderer meinung

Hab 4 jahre erfahrung als verkäuferin gemacht
Und der kunde möchte tatsächlich wie ein könig behandelt werden
Alles muss perfekt sein, alles muss vorhanden sein, die verkäufer sollten gefälligst wissen wo (in welchen regalen) die produkte (mit markennamen) zu finden sind. Und wenn nicht vorhanden, dann bitte im lager nachschaun, ja und wenn dort nix is geht man natürlich in ein anderes geschäft


Aber was ich mittlerweile beobachtet habe is, dass gegen ladenschluss wenigstens die obst/gemüse und brot regale nicht mehr vollgestopft sind

Was du ansprichst, ist Kundenservice. Ja klar fragt man den Verkäufer, wenn man was nicht findet, wen sonst? Das meinte ich aber nicht, sondern ich meinte die generell immer längeren Öffnungszeiten. Und ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass das auf Betreiben der Mitarbeiter im Einzelhandel geschehen ist und geschieht.

Billa (Rewe-Konzern) macht seit einiger Zeit Werbung damit, am 8. Dezember (Feiertag in Österreich) geschlossen zu haben, wegen seinen Mitarbeitern. Finde ich gar nicht schlecht, wenn ein Unternehmer auch mal an seine Leute denkt.

 

[mondlicht14]

Selbst 5 Minuten vor Ladenschluß. Und das ist der Knackpunkt. Das Problem liegt nämlich beim Kunden, der ein "leider ausverkauft" nicht akzeptiert, nicht beim Geschäft. Der Disponent führt nämlich einen Eiertanz auf: Einerseits die Verluste minimieren, also tunlichst nicht zuviel einkaufen, andererseits die Kunden nicht verprellen... Besonders akut ist dieses Problem grundsätzlich vor Feiertagen resp. langen Wochenenden.

Oooh ja-Feiertage! Bestes Beispiel heute. Wüsste ich's nicht besser, würd ich meinen ich hab was verpasst und es bricht ein Krieg aus....

 

[mondlicht14]

Was du ansprichst, ist Kundenservice. Ja klar fragt man den Verkäufer, wenn man was nicht findet, wen sonst? Das meinte ich aber nicht, sondern ich meinte die generell immer längeren Öffnungszeiten. Und ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass das auf Betreiben der Mitarbeiter im Einzelhandel geschehen ist und geschieht.

Billa (Rewe-Konzern) macht seit einiger Zeit Werbung damit, am 8. Dezember (Feiertag in Österreich) geschlossen zu haben, wegen seinen Mitarbeitern. Finde ich gar nicht schlecht, wenn ein Unternehmer auch mal an seine Leute denkt.

Und wo bitte soll ich dann am 08.12. einkaufen gehen???

Ne, Spass. Find ich super dass es noch Läden gibt-vor Allem so eine große Kette, die an ihre Mitarbeiter denkt. Auch wenns wahrscheinlich cleveres Marketing ist

 

[Lichtpriester]

Und wo bitte soll ich dann am 08.12. einkaufen gehen???

Ne, Spass. Find ich super dass es noch Läden gibt-vor Allem so eine große Kette, die an ihre Mitarbeiter denkt. Auch wenns wahrscheinlich cleveres Marketing ist

Klar ist das Marketing, genau das ist der Trigger... eine Firma, die nicht nur immer an sich und ihre Umsätze denkt.

 

[regentropf]

Hier in de hat rewe von 07-22uhr auf, persönlich finde ichs gut, morgen kann ich schnell was kaufen, falls ich noch was brauche und abends nach Feierabend noch Zeit um mir was zu holen...

ich bin mir nicht sicher, in de soll ein Gesetz kommen, wo die Supermärkte nicht alles wegschmeißen darf. Kann mich aber auch irren

 

[SunnyAfternoon]

Klar ist das Marketing, genau das ist der Trigger... eine Firma, die nicht nur immer an sich und ihre Umsätze denkt.

Am 7.12. ist der Laden krachend voll, da gibts 15% Rabatt auf den gesamten Einkauf. Dafür spart er sich die hohen Personalkosten am Feiertag.
Nicht blöd diese Strategie
Im übrigen...bei uns im Ort haben die Geschäfte alle wieder geschlossen am 8.12.
Es rechnet sich einfach nicht.

 

[Lichtpriester]

Derartig überlange Öffnungszeiten halte ich nicht für sinnvoll. Zum einen sind die Geschäfte permanent überfüllt mit Waren, zum Zweiten zählen genau die Einzelhandels-Mitarbeiter zu den Personen, die für ihren Teilzeitjob mit ihrem Lohn nicht auskommen und daher beim Amt aufstocken müssen. Und das nur deshalb, damit die Hersteller auf Teufel komm raus produzieren können und Herr und Frau Bürger nur ja weich und bequem gebettet sind. Durch das Überangebot fallen die Preise entsprechend, und die Handelsangestellten durch den Rost. Von 6.30 bis 19 oder 19.30 Uhr würde m.E. durchaus reichen.