Kultur und Religion austauschbar?

Das Buch Tobit zum Beispiel: eine Offenbarung. Lies es mal. Und schau mal, was Du wahrnehmend empfindest. (Bei mir war es Liebe.) :)
Ich werde mich später noch beteiligen bzw. möchte ich noch auf das Eine oder Andere eingehen. Leider ist die Zeit gerade knapp...

Schon bin ich durch dich überzeugt davon, das Buch 'Tobit' lesen zu wollen, Trixi. Habe bereits eine PDF-Datei im Netz gefunden. :)
 
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handelt yogischen wie christlichen Grundsätzen zum Erhalten und Achten der Natur zuwider. Ob Gott dabei etwas Irdisch-Manifestiertes oder ein geistiges Gut ist, spielt dabei gar keine Rolle.

Gleich welcher Weg, wie die re-ligion ausschaut, irgendwann kommt der Punkt, da stellt sich die Frage, wie schauts mit deiner Liebesfähigkeit aus. Liebe eint.
 
Der Glaube, glauben?

Religion?

Aus meiner Sicht macht es wenig Sinn, wie ein Schmetterling oder eine Biene, von einer Blüte zur anderen zu wandern, was eigentlich der Nahrungsaufnahme dient, und zu behaupten diese da wäre die richtige „Blume“, denn wenn sie leer ist, braucht so ein Flatterding ohnehin das nächste Objekt. Im Zusammenhang mit Religionen betrachtet.

Gehe ich jedoch an die Frage grundsätzlich heran, dann sind das vielleicht die erwähnten gemeinsamen Wurzeln, die mir helfen die Welt in der Umgebung und nicht zuletzt mich selbst zu erkennen. Aber, und das ist das Besondere, unsere Verhaltensmuster sind nicht immer die gleichen. Grob könnten wir hier von 2 Hauptrichtungen sprechen, Entwicklungen die uns durch unser Verhalten gleich von Grund auf in zwei Lager teilen:

1. Menschen die stets zusammen Leben, als Mann und Frau, so wie es im Verhalten der Eltern schon gewesen ist, als Ziel die Nachkommenschaft und die weitere Verwirklichung in den Genen sehen und verstehen, wo sich dieses Szenario wiederholt, wie eine Rückkehr zur Vergangenheit.

2. Menschen die immer alleine leben, egal ob weiblich oder männlich, und eigentlich in dieser Vorstufe verweilen, ständig auf der Suche nach der Ergänzung und mit Vergleichen und Bewertungen sich beschäftigt, sich immer wieder selbst in Frage stellend.


Vorweg müsste man also beachten, die eigene Befindlichkeit weiß man,
und die andere kann man nur „glauben“.
Freilich sind das nur Hauptrichtungen und vernachlässigen die Mischformen davon.

Das habe ich darum herausgezeichnet, da ich die Meinung vertrete,
der Charakter der Religion, der Religionen, wird vom Verhalten der Gruppe 1) abgeleitet.

Während das Erforschen der Seele in der Verhaltensart 2) hauptsächlich zu suchen und zu finden ist.

Und das sind Kriterien die kulturübergreifend zu verstehen wären.

Etwa so:

Weiß ich was ein Guru gemacht hat und wie er gelebt hat, was meint er?

Hoppla, der war immer Einzelgänger, und ich bin verheiratet, mit 3 Kindern,
also muss ich das was er von sich gibt glauben, kann es gar nicht wissen.

oder

Kann ich nachvollziehen wie sich Moses verhalten hat?

Stopp! Der war stets familiär, und hatte mehrere Ehefrauen und Kinder.
Aber ich lebe, immer noch, allein.
Darum kann ich es nicht wissen was er meint, sondern bin bestimmt es zu glauben.

~~~~~

Ein besonderer Strang wäre es daher, das jeweilige Verhalten der betreffenden Personen zu bewerten und deren Empfinden zu klassifizieren, was die jeweilige Befindlichkeit in Todesgefahr, also bei Nahtoderfahrungen, beim Übergang von Leben und Tod, betrifft, mit diesen unterschiedlichen Voraussetzungen.
Denn plötzlich werden Eheleute und Einzelgänger mehr oder weniger in ihren Situationen ohne sozialem Umfeld, kein Partner und keine Aussicht auf einen Partner, auf sich selbst gestellt, nicht nur hier, aber da ganz besonders, denn sie sind mit diesem ultimativen Charakter verbunden: ist es nun vorbei, oder kommt da noch etwas?

Wie ist das nun, Dessert oder Desert?
Wüste, oder doch süße Nachspeise?

Für gebundene Menschen, an andere Menschen, ist das ein gravierender Wandel, eine Veränderung.
Auf einmal gelten religiöse Werte nur mehr als falsch und zutiefst als sündig,
die materielle Welt ist bedeutungslos, muss nur mehr überwunden werden.

Aber für den Solisten ist es so etwas wie eine Bestätigung,
er hat es doch immer schon gewusst,
und da ist sie nun, diese erlösende Gewissheit.

Noch skurriler wird es, wenn man nicht auf Erfahrungswerte zurückgreifen kann,
sondern nur auf den Glauben solcher Begebenheiten angewiesen ist.
Den findet man in jeder Urform von Religionen, in den Begründern.
In jeder Religion wird mit Fasten und Askese versucht eine Annäherung zu erreichen, soll womöglich vorbeugend wirken.

~~~~~


Etwas ganz Ähnliches habe ich selbst erlebt, in der Vergangenheit meiner Jugend.
In meinen Gedanken habe ich all das Seelische und Geistige verworfen.
In Frage gestellt, und nur das greifbare Materielle sollte Geltung haben.

Na, da habe ich mir vielleicht etwas anhören können?

Etwa so:

„Das musst ausgerechnet Du sagen!“

Obwohl ich es mir doch nur gedacht habe …




und ein :weihna1
 
Das trinitäre Paradigma ist eine etwas andere Voraussetzung. Es fordert mich geradezu auf, zu suchen. Nicht zu wissen, denn Wissen ist wohl etwas Geistiges, das sich im Körperlichen abbildet. Ist da vielleicht noch ein Drittes, mir nicht so ohne Weiteres Zugängliches? Nach anfänglicher Hoffnungslosigkeit diesbezüglich würde ich persönlich sagen: ja, ich kann es in mir erkennen, daß ich eine Seele habe. Und heute würde ich sogar sagen: ich bin meine Seele, ich lebe sie. Mein Körper dient mir als Gefährt, mein Geist als Mittel es Erkennens. Aber die Seele treibt alles an was ich bin, tue, denke, und immer öfter auch mein Handeln. (bei Dir wird das nicht anders sein, nehme ich an?)
Das trinitäre Paradigma setzt sich aus Vater/Sohn/Heiliger Geist zusammen. In der Reihenfolge. Ich meine aber, der Heilige Geist müsste eigentlich als Mittlerinstanz vor dem Sohn kommen: Der Heilige Geist vermittelt zwischen Vater (dem Göttlichen) und dem Sohn (dem Fleisch gewordenen Menschen). Eine Seele findet innerhalb der Trinität keinen Platz. :)


So manches Buch in der Bibel spricht meine Empfindung auf einer Ebene an, die durch andere Schriften nicht angesprochen wird. Das Buch Tobit zum Beispiel: eine Offenbarung. Lies es mal. Und schau mal, was Du wahrnehmend empfindest. (Bei mir war es Liebe.) :)
Das Buch Tobit habe ich in der vergangenen Nacht gelesen. Ich habe die PDF-Datei ausgedruckt und bin damit in meine gemütliche Leseecke gegangen. Die folgende halbe Stunde war ich ganz in dem Text. Und ja - diese Minuten waren wohlinvestiert.

Der Tenor jener Geschichte gleicht im Grunde ja dem der meisten anderen biblischen Geschichten. Und immer schwingt zwischen den Zeilen das mit, was du als Liebe empfunden hast. Man sieht ein, dass, wer 'gottgewollt' handelt, nichts zu befürchten hat. Und gottgewollt zu handeln ist ja kein beengendes Gesetz, sondern das gute Handeln aus sich selbst heraus.

Ich mag die einfache Sprache in Bibeltexten bzw. die einfache, banale Beschreibung der Handlungen... und das komplexe Dazwischen; die göttliche Botschaft.
 
Dennoch beobachte ich, daß die Durchdringung mit diesem Wissen bei jedem Menschen unterschiedlich ist. Ähnlichkeiten ergeben sich aber z.B. durch den Konsum der gleichen Drogen, und natürlich auch durch den Konsum gleicher Literatur.
Das habe ich nicht so beobachtet.
Jeder Mensch hat wohl, schon allein aufgrund seiner psychischen Disposition bzw. seiner psychischen Voraussetzungen jeweils verschiedene Zugänge - auch durch Drogen und auch durch Lesen derselben Literatur.

Die Botschaften von außen (und auch von innen) treten an jeden Menschen in andere Weise heran.

Deshalb auch die Frage: Kann es zwischen zwei Menschen überhaupt echtes Verstehen geben, obwohl sie die selbe Sprache sprechen? Denn schon aufgrund unterschiedlicher Erfahrungen hat schon jedes Wort für jeden eine andere Bedeutung.
 
Hallöchen, werte Mitstreiter,

obige Frage kam mir gerade in den Sinn, als ich in einem anderen Thread antwortete.

Wir alle wachsen in ein bestimmtes (und bestimmendes!) kulturelles Selbstverständnis hinein. Die europäische Kultur ist christlich geprägt, wenngleich unsere Gesellschaften inzwischen auch weitestgehend säkularisiert sind. Dennoch ist das, was ist, hauptsächlich aus dem Christentum hervorgegangen.

Ist es uns wirklich möglich, in der Mitte unseres Lebens einer uns im Grunde völlig fremden Kultur und Religion zuzuwenden?

Im Kern haben wir doch alles, was die anderen auch haben. Warum versuchen dennoch die Einen Buddhisten zu werden, die Anderen wiederum Hinduisten?

Ein Konvertieren zwischen christlicher, islamischer (oder jüdischer) Religion halte ich ja noch für möglich, da diese Religionen letztlich alle aus einer Wiege kommen.

Ich neige dazu, dies ein wenig mit Sprache zu vergleichen: Nie werden wir so sehr in einer anderen, erlernten Sprache sein können, wie in unserer eigenen, die wir von Anfang an internalisiert haben, so sehr wir auch üben. So verhält es sich meiner Meinung nach auch mit der Kultur und Religion.

Was meint ihr?

Herzlich,
Padmos

:rolleyes: So gesehen dürfte das Germanische Volk nur den obersten Germanischen Ur-Gott ZIU oder Tiwaz bzw. Tyr anbeten. :guru:

Götter kommen und gehen, folgende Götter lösten den Ur- Gott ab, scheinbar gab es für jeden Tag einen Gott?

Am Mittwoch - Wednesday - Wodan's day die Zauber bzw. Kriegs Götter Wodan und Odin. :tomate:

Am Donners Tag - Thor's day. Den Wettergott bzw. Fruchtbarkeitsgott Thor und DONAR.

Die Frauen Glücks und Liebes Göttin :kiss4: FRIJA oder Frigg oder Fricka für den Freitag - Frijas Tag, usw. usf.

http://www.germanen-und-roemer.de/lex032d.htm

Später wurden die Gottesanbeter als Heiden verspottet und verfolgt, :firedevil
nun war der importierte babylonische Gott aus dem AT der Richtige. :angel2:

Vermutlich war der zornige Gott Jahwe den Germanen zu suspekt!? :3puke:
Gesellte man deshalb zu Gott noch das liebe Jesuskind und die unbefleckte Gottesmutter Maria?

Das erste Gebot lautet „ du sollt dir kein Bildnis von einem Gott machen!“ :nono:
Warum? Gottesanbetung ist Selbstanbetung und dadurch ist es nur eine scheinheilige Heuchelei. :sabber:

In jedes Bildnis fährt auch der Satan ein! Was wollt Ihr von Gott? Schönes Wetter? Ewiges Leben? Gesundheit? Glück? Hilfe?

Sprichwort: „ Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.“ ;)

LG
 
herrlich eine menschheit...ein mensch
und jeder ht sein himmelreich in sich
wir reisen durch die himmel wenn wir uns austauschen:D
und vergrössern ihn dadurch:rolleyes:
man ist der weit...
 
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Ich behaupte, daß es einfacher ist, einen Gott zu ehren, der die Natur selber ist, als einen Gott zu ehren, der einem die Natur überlassen hat.

Yep, warum kompliziert, wenn’s auch einfach geht…
Die Natur an sich besitzt meines Glaubens keine sie/uns erschaffende übergeordnete Eigenidentität. Es käme mir daher also auch niemals in den Sinn, die Natur in irgendeiner abstrakten Form zu vergöttern oder gar anzubeten.
Was aber nix dran ändert, dass ich zum Beispiel die Sonne, fruchtbare Erde, bunte Vögelchen oder sexy Badenixen als sterbliche Verkörperungen dieser All-umfassenden (womöglich gar eine Vielzahl von Universen umfassenden) Natur bzw. Urenergie „stellvertretend“ subjektiv wertend zu würdigen weiß.

Weil ich mich selbst als Teil der Natur begreife, und nichts individuelles Bewusstsein besitzendes, kein Schöpfergott jenseits dieser Natur/des Universums für mich existiert beurteile ich diese Natur als einzigartig und erhaltenswert. Dadurch fühle ich Mitverantwortung und empfinde mich durch dieses subjektive Gefühl selbst als ein über „sich selbst“ nachsinnender Teilaspekt dieses Universums.
Im speziellen persönlichen Augenblick als ein Kind der Erde. Und werde dadurch motiviert, Sorge zu tragen, in meinem örtlich irdischen Rahmen zum Erhalt anderer Teilaspekte dieser Natur beizutragen. Eben weil ja all diese Teilaspekte, so auch wir Menschen in gegenseitig lebenserhaltender/lebensbedrohender Interaktion untereinander stehen – wir vom Ursprung her betrachtet 1 sind. Der „Ursprung“ selbst kann, da leer und wesenlos keine Betrachtungen anstellen. Das muss meiner momentanen Meinung nach schon jeder Einzelne selbst für „ihn“ erledigen.
Wenn aber doch ein außerhalb der Natur/des Universums stehender Gott die Natur/mich erschaffen und immer noch ein Auge und Einfluss drauf hätte, wäre es doch vollkommen egal, ob „man“ sie („unsere“ Natur) nun zerstört oder nicht. Wäre jedenfalls kein „göttlicher“ Beinbruch oder Selbstmord – weil dieser Gott dann ja einfach ruck zuck eine neue Natur erschaffen könnte.

Ich glaube also, dass die Natur etwas einzigartig unerschaffen Ewiges ist. Eine raumzeitlose „Urenergie“, die sich in stetigem Wandel, Trennung und Erneuerung befindet. Nix von einem kreativen Gott (einer „Person“) ausgedacht, Gebasteltes, dass „er“ mit geschickten Händen wieder in den „Ursprungszustand“ zurückversetzen oder neu erschaffen könnte– wenn das Kind erst mal in den Brunnen gefallen ist. Die Natur ist meiner Meinung nach weder einem Gott noch uns Menschen „Untertan“, und auch wir selbst sind kein Untertan der Natur. Wir sind „lediglich“ sterblich lebendige, voneinander gegenseitig abhängige Teile eines wie ich subjektiv finde erhaltenswerten Ökosystems dieser „gleichzeitig“ unendlich viele „Gesichter“ annehmenden „Energie“.
 
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