Keltogermanische Kultur

Seelenfluegel

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Der Einblick in das Dunkel der Geschichte ist nicht einfach. Vieles ist Spekulation und immer wieder weicht eine Spekulation einer Neuen und es bleibt nicht aus, dass Fragen offen bleiben. Trotzdem versuche ich, eine Möglichkeit "wie es denn gewesen sein könnte", hier zu darzustellen. Mir geht es im folgenden Text nicht um die Wiederholung von Stammesnamen, Stämmewanderungen oder um Jahreszahlen, denn diese Daten sind in der Literatur und im Internet mannigfaltig dokumentiert. Vielmehr möchte ich einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung der kelto-germanischen Kultur im Zeitraum Megalithkultur bis Mittelalter vermitteln.

In der Megalithzeit gab es ein ureuropäisches Bevölkerungssubstrat mit dem Schwerpunkt atlantische Küste von Westafrika bis Mitteleuropa. Zu jener Zeit hatte die Erdoberfläche noch nicht ganz ihr heutiges Anlitz. Die Meeresspiegel waren tiefer; der Durchlass von Gibraltar war noch nicht durchbrochen; es gab damals noch Küstenbereiche, die heute versunken sind. Es gab noch Landmasse zwischen dem späteren England und Skandinavien, da wo heute die Nordsee ist; es gab noch Landbrücken zum amerikanischen Kontinent, von Asien, als auch von Europa aus.


Diese Megalithkultur ging vermutlich durch grosse Naturkatastrophen unter. Tektonische Verschiebungen verursachten verheerende Fluten an den Küsten und Dürren im Mittelmeerraum. So fluteten gegen -400e.Z. riesige Tsunami-Wellen die Nordseesteppe, die zur Bronzezeit noch besiedelt war; die Meerespiegel stiegen an und es kam zum Bruch der Gibraltarschwelle, was weiträumige Veränderungen im Mittelmeerraum mit sich brachte.

In dieser Zeit hat die kelto-germanische Kultur ihre Wurzeln. Die drastischen Klimaveränderungen dezimierten und zerstreuten die damalige ureuropäische Bevölkerung. Es ist die Zeit der skythischen Kultur in Mitteleuropa und um das Schwarze Meer. Das Schwarze Meer war damals noch ein Süsswasser-Binnenmeer, welches jedoch, da sich auch der Meeresspiegel des Mittelmeeres erhob, mit dem Bosporus-Bruch zu versalzen begann. Ihrer Lebensgrundlage beraubt, zerstreuten sich daraufhin skythische Volksgruppen in alle Richtungen; Europa, Asien und auch Amerika. Die alten Ägypter berichteten z.B. immer wieder von Konflikten mit Seefahrervölkern.

Aus den Skythen gingen im Mittelmeerraum die altgriechische Kultur hervor; in Nord- und Mitteleuropa die kelto-germanischen Kulturen. Es können durchaus auch spätere Rückbesiedelungen aus dem griechischen Raum in Erwägung gezogen werden. Die etruische Kultur kam aus den Bevölkerungsresten des ureuropäischen Substrats hervor. Dass heisst: die alten Griechen (Dorer) waren kelto-germanische (skythische) Auswanderer, die wegen Katastrophen und Überschwemmungen das versumpfte nord- und mitteleuropäische Gebiet verliessen. Skythische Stammesverbände wanderten bis Asien und Amerika aus. Die Skythen sprachen einen "altgermanischen" Dialekt. Man schliesst dies aus sprachlich übereinstimmenden Wurzeln vieler Sprachen in der ganzen Welt.

Was die Kultur der Griechen angeht, so ist viel Wissen darüber erhalten geblieben; Artefakte, Bauwerke, Schriften von Zeitzeugen; doch was die kelto-germanische Kultur betrifft, so sind heutige Quellen rar.

Neue Beobachtungen weisen darauf hin, dass die kelto-germanische Kultur im frühen Mittelalter im Zuge der päpstlich-römischen Christianisierung absichtlich verschleiert worden ist; durch Urkundenfälschung, Zerstörung von Artefakten, Wissen und Heiligtümern. Man geht davon aus, dass vieles, was in unserem kollektiven Bewusstsein als "historisch" betrachtet wird, von mittelalterlichen Geschichtsschreibern, namentlich die päpstlich-katholische Kirche, erfunden worden ist. Der Sinn in dieser Geschichtsfälschung liegt im eigenen Interesse der päpstlich-katholischen Kirche, die sich mit Hilfe dieser Fälschungen ihre Legitimation zur Machtübernahme erheuchelt hat. Dies geschah vor etwa 900 Jahren. Damals, 1305 u.Z. wurde die überregionale französische Kirche zur Nationalkirche erhoben und ernannte den Erzbischof von Bordeaux zu ihrem ersten Papst, Klemens V, und etikettierte sich ab diesem Zeitpunkt "römisch-katholisch". Es gab allerdings schon ab dem 1.Jahrhundert ein keltisches Christentum; eine Art heidnisch-christlicher Glauben, vermutlich durch die Verbreitung iro-schottischer (keltischer) Mönche; doch die päpstlich-katholische Kirche erhob Anspruch auf das "wahre Christentum", welchen sie durch die Geschichtsfälschung untermauerte.

Zu jener Zeit vor etwa 900 Jahren war das Land gebeutelt, die Bevölkerung durch Dürren, Plagen, Pest und Naturkatastrophen stark dezimiert. Dies kam dem Anliegen der päpstlich-katholischen Kirche zu Nutzen; der Augenblick der Machtergreifung unter Ausnutzung der kollektiven Bewusstseinsschrumpfung (die immer nach grossen Kriegen und Katastrophen eintritt, weil sich die Überlebenden um elementare Dinge kümmern müssen).

Die päpstlich-katholische Kirche begann damit, das keltische Christentum zu eliminieren; altes Wissen wurde systematisch ausgelöscht. Es begann die Zeit der Druidenverfolgung. Das sich die "heidnischen" Völker gegen eine "Christianisierung mit Feuer und Schwert" zu wehren versuchten, wundert nicht weiter. Die päpstlich-katholische Kirche erschuf sich ihre "Geschichte" und versuchte, das kelto-germanische Kulturgut zu vernichten. Es wurden absichtlich Spuren gelöscht, neue (falsche) Spuren gelegt und die Geschichte (auch zeitlich) manipuliert. Es ging darum, sich selbst in der Machtposition zu legitimieren und die "Heiden" als möglichst primitiv, unkultiviert, gottlos und barbarisch darzustellen. Diese Idee wirkt bis heute nach, denn kaum jemand traut den "Heiden" wirklich kulturelle Leistungen zu. Da aber in der Vergangenheit grosse kulturelle Leistungen erbracht worden sind, musste jemand da gewesen sein, der sie vollbracht hat. Es musste ein geschichtliche Chronologie her, die diese Kriterien erfüllt. So folgten in der (päpstlich-katholischen) Geschichts-Chronologie dem griechischen Weltreich das Römische Reich.

Der folgende Kontext erklärt das Römische Reich zum Phantom der päpstlich-katholischen Kirche.

Beim "oströmischen Reich" handelte es sich ein griechisch-byzantinsches Westreich im Mittelmeerraum; eine Fortsetzung des alten Griechenlands. Das "weströmische Reich" befand sich nicht in Italien, sondern in Mitteleuropa und wird in den Geschichtsbüchern als das "gallische Reich" bezeichnet. Es war ein keltisches Reich mit einem keltischen König. Die Gebiete in Italien sind etruischen Ursprungs. Die Überschreitung der Alpen und die mehrfachen Eroberungen durch "barbarische" Völker waren keine Kriege, sondern gingen einher mit normaler Expansion von Völkergruppen und der Wiederpassierbarkeit der Alpen. In Italien trafen diese Stämme auf keltische, etruskische und andere verwandte Stämme mit ähnlichen Sprachen. Der Süden Italiens war eine Kolonie Gross-Griechenlands. Diese griechischen Kolonisten nannten sich selbst "Römer". Bei den antiken Bauten der "Römer" in Italien handelt es sich um etruskische und griechische Bauwerke; die Bauwerke im "weströmischen Reich" sind in ihrem Ursprung kelto-germanisch. Der "römische" Baustil stammt nicht aus Rom, sondern vielmehr handelt es sich um einen weiterentwickelten griechischen Baustil.



Viele antike Bauten wurden im 6. Jhr. durch Erdbeben und Überschwemmungen vernichtet und verschüttet. "Römische", im griechischen Stil nachgemachte Kunstwerke sind eigentlich original griechische, etruskische oder kelto-germanische Objekte. Das, was allgemein als "römisch" klassifiziert ist, scheint in Wirklichkeit eher eine keltisch-germanisch-normannisch-altgriechische Kulturentwicklung zu sein.


So sind auch die "Römerstrassen" keltische Strassen, das "römische" Währungssystem ein keltisches, europaweites Münzsystem. Das Rad war schon den Kelten bekannt und in Verwendung.
Es werden viele Errungenschaften den "Römern" zugesprochen, obwohl es sich um kelto-germanische Errungenschaften handelt.
Es erschliessen sich ganz andere Betrachtungswinkel; auch sprachlicher Art. Latein wurde von den (päpstlich-katholischen) Benediktinermönchen aus den skythischen Sprachen entwickelt und ist ein somit eine relativ neue Kunstsprache, aus der wieder weitere Kunstsprachen in bestimmter Methodik herausentwickelt wurde, das Französisch, Spanisch, Italienisch usw.

Auch wenn die Stämme in Nord- und Mitteleuropa verwandt waren und sich untereinander verständigen konnten, so waren Stammeskriege und Fehden nicht ausgeschlossen.

Die kelto-germanische Kultur hatte ihre Blütezeit in der "römischen" Phase und fand ihr Ende gegen dem 6/9. Jahrhundert, begründet durch wiederkehrende Naturkatastrophen und drastische Klimaveränderungen während dieser Zeit, welche die Bevölkerungen dezimierte und schon vorher immer wieder Völkerbewegungen auslöste; z.B. die Abwanderung der Sachsen und Angeln aus ihren Heimatgebieten nach England, die Wege der Goten nach Süden und Nordafrika oder die Wanderungen und Fahrten der Normannen und Wikinger. Die letzten keltischen Stämme lebten im Bereich des heutigen Irlands und im Baskenland.

Fazit: wir Europäer können auf eine lange und innovative Kultur zurückblicken, von der wir leider sehr wenig wissen, da wir im Mittelalter von unseren Wurzeln getrennt worden sind.

Text aus meiner Homepage

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Grüsse
Christian
 
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Seelenfluegel, deine Texte sind einfach immer grossartig und informativ. Vielen Dank :)

Manchmal denk ich direkt, du schreibst fast ergänzend zu meinen eigenen Texten. Daher werde ich deine Seite mit dem nächsten Update an bester Stelle verlinken und allen meinen Besuchern weiter empfehlen :)

Liebe Grüsse
Elli
 
Hallo Christian,

auch von mir ein Dankeschön für Deinen sehr informativen Text, dem ich mich nur anschliessen kann. In unserer Mitteleuropäischen Kultur ist bis heute mehr keltogermanisches Bewusstsein erhalten geblieben, als den Geschichtsschreibern offensichtlich lieb war. Die Jungs waren echt gründlich, wenn man z.B. bei uns in der Schweiz jemanden fragt, was eigentlich "Helvetien" bedeutet oder wer die "Helvetier" sind oder waren, wird man bei 99 Prozent der Bevölkerung nur ein Kopfschütteln sehen, schon unglaublich.. Man stelle sich mal vor, es wird bei uns nicht mal in den Schulen gelernt, wer unsere Vorfahren waren. In meiner ganzen Schulzeit fiel nicht einmal das Wort "Keltisch", immer waren es die sagenhaften Römer, die die Strassen gebaut oder die Städte gegründet haben sollen.

Den christlichen Geschichtsschreibern gelang es damit vielleicht, das bewusste Wissen um unsere Vergangenheit zu tilgen, aber die wirklichen Inhalte konnten sie damit nicht auslöschen! Ich glaube sogar, dass das so tief in unserer Kultur und unserem Bewusstsein verankert ist, dass wir nicht schon im Mittelalter von diesen unseren Wurzeln getrennt wurden, sondern erst in der heutigen "aufgeklärten" Zeit, vielleicht fing die wirkliche Trennung erst vor ca. 200 Jahren an. Das sieht man schon nur daran, wie viele Volksbräuche sich bis vor kurzer Zeit oder sogar bis heute erhalten haben.

Wenn man sich in Gegenden mit alten Bauernhäusern die Balken über den Türen ansieht, findet man dort doch tatsächlich noch Druidenfüsse, die bis vor 200 Jahren als Schutzsymbol eingeritzt wurden. Die Volksmusik, so wie sie bis vor 200-300 Jahren gespielt wurde, war mit Dudelsack und Leier, die hörte sich an wie heute die irische Volksmusik (wir wären besser bei diesen Instrumenten geblieben, wenn ich mir die heutige Volksmusik anhöre, einfach grässlich...*gg*). Oder dann so Bräuche wie das Maibaumstellen, die Fasnacht, etc. Ich glaube, der keltogermanische "Geist" ist in uns viel stärker erhalten geblieben, als uns vielleicht bewusst ist, und DAS konnten die Geschichtsschreiber nicht beeinflussen:).

Liebe Grüsse, Sharon
 
Sharon schrieb:
wenn man z.B. bei uns in der Schweiz jemanden fragt, was eigentlich "Helvetien" bedeutet oder wer die "Helvetier" sind oder waren, wird man bei 99 Prozent der Bevölkerung nur ein Kopfschütteln sehen, schon unglaublich..
Sharon schrieb:
Man stelle sich mal vor, es wird bei uns nicht mal in den Schulen gelernt, wer unsere Vorfahren waren. In meiner ganzen Schulzeit fiel nicht einmal das Wort "Keltisch", immer waren es die sagenhaften Römer, die die Strassen gebaut oder die Städte gegründet haben sollen.

Hm. Also wir hatten die Themen Helvetier, Germanen, Kelten gleich zweimal in der Schule. Einmal in der Primarschule und später noch gründlicher in der Oberstufe.
Ich habe in der Schule erstmals gelernt, was ein Helvetier ist, wer die Kelten waren, etc. Und die Stunden waren sehr informativ und interessant aufgebaut. Wir gingen sogar ins Museum und nach Windisch. Schliesslich wurde die keltische Kultur von der römischen abgelöst, die wir ebenso gründlich durchgenommen haben, inklusive dem Zusammenprall beider Kulturen. Wir hatten sogar ein Extra-Heft angelegt für Kelten - irgendwo auf dem Speicher müsste das noch rumschwirren *g* Ich weiss nicht mehr, wie viele Stunden es waren, die wir diesem Stoff gewidmet haben, aber es waren mehrere Monate. (Ich spreche hier nur von der Primarschule)

Also ich kann mich diesbezüglich überhaupt nicht beklagen.

Jetzt fragt sich halt, wer wann wo in welche Schule ging. Also ich bin Jahrgang 1962 und war in der Agglomeration von Zürich :)

Vielleicht liegt es auch am inzwischen schulfreien Samstag? Ich meine da fehlen wöchentlich nun vier Unterrichtsstunden. Die muss man ja irgendwo einsparen und das, wo doch immer mehr Stoff dazu kommt.

Greetings
Elli :)
 
Lieber Christian,

deinen Text finde ich Klasse, und ich schreibe erst einmal etwas zu den Kernpunkten, denen ich mich voll anschließen kann.

Da ist zunächst, dass die Unterscheidung von Kelten und Germanen nicht wirklich Sinn macht. Das vielzitierte linguistische Argument (der Unterscheidung) ist so schwach, weil als Hinweis aus dem Sprachraum vor 2500 Jahren, der wahrscheinlich hunderte von keltisch/germanischen Sprachen umfasste, gerade einmal 2 keltische und 3 germanische Sprachen verblieben sind, die sich später zu den heutigen keltischen und germanischen Sprachfamilien aufspalteten. Wie schnell sich Sprachen verändern, auch ohne Völkerwanderung, ohne dass sich die zugrunde liegende Kultur ändert, können wir z.B. in Indien studieren. Auch die Unterscheidung aus dem „Gallischen Krieg“ ist deswegen so schwach, weil sie so eindeutig politisch motiviert war.

Der zweite Kernpunkt, der oft vernachlässigt wird, ist die Geschichtsfälschung. Welche Unterschiede gab es schon in den Geschichts-Schulbüchern der DDR zu denen der BRD! Da wurden nicht nur Fakten anders interpretiert, vor allem wurden fröhlich Wichtig/Unwichtig vertauscht, Fakten verdreht bis frei erfunden, und das alles von Ereignissen im letzten Jahrhundert. Von der Hitler-Geschichtsschreibung will ich schon gar nicht mehr sprechen. Warum sollte das Römische Reich eine Ausnahme machen! Und, es ist gar nicht die bewusste Lüge von Einzelnen nötig! Viel nachhaltiger ist ja, dass sich die kollektive Wahrnehmung ändert, und dann die Geschichtsfälschung von ganz allein passiert. Im Grunde ist jedwede Geschichtsschreibung eine Form von Geschichtsfälschung, selbst das, was wir hier mit den Kelten versuchen! Was bedeutet das aber für uns? Dass die üblichen historischen Quellen sehr mit Vorsicht zu genießen sind, und so etwas wie „Spirituelle Archäologie“ (Lichtenfels) in den Mittelpunkt rücken sollte.

Ein anderer Kernpunkt ist, dass es keinesfalls klar ist, welche Völkerwanderungen zum Enstehen der Kelten geführt hat. Es könnte sein, dass die Skythen nach Europa einwanderten, und die dort schon wohnenden Völker (v.a. Megalithkultur) bekämpften, unterdrückten und verdrängten, und daraus dann die keltische Kultur entstand. Es könnte aber auch genauso gut sein, dass die Skythen waren schon sesshaft in Mitteleuropa, und die Atlantik-Bewohner, dem Wasser der steigenden Meere fliehend, einfielen. Es ist auch überhaupt nicht klar, welche Kultur dabei dominant war: das linguistische Argument, dass die heutigen keltischen Sprachen denen der Skythen usw. ähneln, sagt überhaupt nichts darüber aus, ob die Atlantik-Bewohner unterjocht wurden. Rein gefühlsmäßig passt das Druidentum eher zu dem ureuropäischen Ahnenzweig als dem skythischen. Ein Beispiel aus neuerer Zeit: Die Pikten (in Schottland) hatten ihre eigene Sprache, bevor die Gälen aus Irland herüberkamen. Sie übernahmen die gälische Sprache, offenbar ohne ihre kulturelle Identität aufzugeben, und spätestens zur Zeit der englischen Besetzung waren keine Unterschiede mehr zwischen Gälen und Pikten auszumachen.

Ein weiterer Kernpunkt ist, dass sich Reste keltisch-germanischer Kultur durchaus noch in Europa finden lassen, einfach weil es nicht 2000 Jahre her ist, sondern weiter bestanden hat, mit einer römisch-christlichen Deckschicht. Es sich also durchaus lohnt, regionale Bräuche daraufhin abzuklopfen, ob es keltisch-germanisches Basismaterial ist. Und am ehesten wird man wahrscheinlich fündig in relativ isolierten Regionen in Österreich, Schweiz, Bayern.

Nun noch einige Punkte, denen ich nicht ohne weiteres zustimmen kann.

So fluteten gegen -400e.Z. riesige Tsunami-Wellen die Nordseesteppe
Ich kenne als Zeitangabe für diese Ereignisse 1400-1500v.u.Z. . Vielleicht meinst du das ja auch mit e.Z. ? Wenn nicht, sollten wir noch einmal genau nachlesen, denn diese Zeit wurde aus geologischen Untersuchungen abgeleitet, und sollte relativ zuverlässig sein. Es macht auch einen großen Unterschied, ob es deutlich vor der Blütezeit LaTène-Kultur oder währenddessen passierte.

Dass die Versalzung des Schwarzen Meeres die Ursache für die Wanderungen der Skythen war, das kaufe ich nicht! So eine Versalzung läuft ja langsam, und die Fische können sich daran anpassen, wie heutzutage in der Ostsee. Das ist nicht hinreichend für eine Öko-Katastrophe.
 
Danke für die Kommentare :) In einem anderen Forum haben sie mich dafür ordentlich zerrissen.


Ich sage nicht, dass das, was ich da geschreiben habe, 100prozentig den Tatsachen entspricht. Ich habe versucht, das Ganze imk Zeitraffer darzulegen, um einen Faden zu behalten udn hab hier und da bestimmt auch Interpretationsfehler gemacht. Genauer nachzulesen ist das in dem Buch von Dr. Zillmer (Kolumbus kam als Letzter).

Ich gehe da nach einem schon lange in mir sitzendem Gefühl, das der Römerkram. so wie wir es in der Schule gelernt haben, gemäss der offiziellen Geschichtsschreibung, nicht stimmig sein kann. Da gefallen mir die Auslegungen von Dr. Zillmer einfach besser, auch wenn wir wohl nie haargenau erfahren werden, wie oder was wirklich war.

@Harsar

Deshalb schreib ich ja "keltogermanisch", weil es ein grosses Bevölkerungsgemisch war.

Die Überflutungen: gemäss D. Zillmer sind die heute bekannten datierungen von -1400 nicht korrekt, er weist das in seinem Buch mit geologischen Prüfungen nach udn schreibt von -400.

Die Versalzung des Schwarzen Meeres konnte beginnen, als der Bosporus durchbrach und Salzwasser aus dem Mittelmeer in das ehemalige Binnenmeer, das Schwarze Meer, verhältnismässig schnell fliessen konnte.

Aber was auch immer, wie ich schon oben sagte, ich schliesse nicht aus, dass auch hier Gedanken- oder interpretationsfehler vorhanden sind.

Vielleicht bin ich auch latent pathetischer Asterixfan, dem es freut, das die Römer ordentlich eine auf die Mütze kriegen :D


Grüsse
Christian
 
Seelenfluegel schrieb:
Danke für die Kommentare :) In einem anderen Forum haben sie mich dafür ordentlich zerrissen.
Mach dir nichts draus! :trost:

Die Überflutungen: gemäss D. Zillmer sind die heute bekannten datierungen von -1400 nicht korrekt, er weist das in seinem Buch mit geologischen Prüfungen nach udn schreibt von -400.
Gut, ich gehe dem mal nach. Ich glaube die -1400 gehen auf Spanuth zurück, sind also auch schon etwas älter.

Die Versalzung des Schwarzen Meeres konnte beginnen, als der Bosporus durchbrach und Salzwasser aus dem Mittelmeer in das ehemalige Binnenmeer, das Schwarze Meer, verhältnismässig schnell fliessen konnte.

Warum auch immer, sie begannen jedenfalls zu wandern. Meine Standardvermutung ist da meistens, sie habe ihre Bäume gefällt und dadurch ihr Biotop ruiniert. Sie hatten ja schon die (Streit-)Axt
 
Schalom Seelenflügel

ich kann dich beruhigen, die Kelto-Christen sind nicht ausgestorben, haben sich gewahrt, haben überlebt und werden immer überleben, ob mit oder ohne Rom, ob mit oder ohne Byzanz, denn eine Idee, wie sie in der Artussage niedergeschrieben wurde und im Parcival vollendet, wie könnte sie sterben? wie könnte das Parzivalische Rosenkreuz denn untergehen, das Artusische Excalibur?

wenn du die Geschichte der Keltenchristen verfolgen Willst, dann musst du zuerst über Chretien de Troyes zu den Katharern und zu den Templern blicken, später dann zu Dante - suche bei den Alchemisten, suche bei den Revormatoren (z.b. Jakob Böhme), suche bei Philipus Auroelus Theorprastus Bambastus von Hohenheim genannt Paracelsus (<- wow, was für ein Name), suche bei Pater Andreae und gehe die Spur weiter... du wirst früher oder Später auf die Antroposophische Gesellschaft stossen und ihren "Verlag freies Geistleben" und genau dort wirst du die Keltenchristen finden... sehr Lebendig

mfg by FIST
 
So sind auch die "Römerstrassen" keltische Strassen, das "römische" Währungssystem ein keltisches, europaweites Münzsystem. Das Rad war schon den Kelten bekannt und in Verwendung.
Es werden viele Errungenschaften den "Römern" zugesprochen, obwohl es sich um kelto-germanische Errungenschaften handelt.
Es erschliessen sich ganz andere Betrachtungswinkel; auch sprachlicher Art. Latein wurde von den (päpstlich-katholischen) Benediktinermönchen aus den skythischen Sprachen entwickelt und ist ein somit eine relativ neue Kunstsprache, aus der wieder weitere Kunstsprachen in bestimmter Methodik herausentwickelt wurde, das Französisch, Spanisch, Italienisch usw.

erste These: Römerstrassen... wie kommt es, dass sie nur in Römischen Gebiet gebaut sind? wie kommt es, dass sie römisch Gerade sind? wie kommt es dass sie ganz genau auf Römische Verhältnisse angepasst waren?
zweite These : Die Keltischen Münzen hatten ihr Vorbilt im Griechischen Alexandriner (vorne ein Kopf mit Alexander, hinten ein Streitwagen)
3. These... die Kelten gab es ab etwa 500 vor Christus als eigenständiges Kultur.... das rad aber ist zig tausend Jahre älter - logisch werden die Kelten, wie alle anderen damaligen Kulturen das Rad gekannt haben
vierte These : Latein entwickelte sich aus einer MIschung von Griechisch und den in Italien herschenden vorrömischen Sprachen... und wie könnte Latein von Benediktinermönche erfunden worden sein, da die Mönche des heiligen Bedendikt erst nach dem Römischen Reich die Geschichte betraten, die Römer aber schon wunderbares Latein gesprochen und geschrieben habe (betrachte die inschriften, und betrachte vorallem Vergil oder Ovid oder auch Caesars "De Bellum Callicae)



Beim "oströmischen Reich" handelte es sich ein griechisch-byzantinsches Westreich im Mittelmeerraum; eine Fortsetzung des alten Griechenlands. Das "weströmische Reich" befand sich nicht in Italien, sondern in Mitteleuropa und wird in den Geschichtsbüchern als das "gallische Reich" bezeichnet

zur Zeit, als Man von Byzantinischem oder Weströmischen Reich sprach, gab es Galien nicht mehr, und man sprach vom Frankenreich (in Frankreich) und da diese beiden Bezeichnungen Kirchengeschlichtlich Relevant sind, spricht das eine auf Konstantinopel an und das andere auf Rom, die zwei "Machtzentralen" des frühen Christentums

Neue Beobachtungen weisen darauf hin, dass die kelto-germanische Kultur im frühen Mittelalter im Zuge der päpstlich-römischen Christianisierung

Europa wurde ahuptsächlich von Irischen Mönchen Christianisiert, und das ncih bevor der Vatikan die Politische Macht dazu gehabt hätte, mit Gewalt zu christianiseren (beachte vorallem St. Gallus)

Fazit: wir Europäer können auf eine lange und innovative Kultur zurückblicken, von der wir leider sehr wenig wissen, da wir im Mittelalter von unseren Wurzeln getrennt worden sind.

oh ja, das können wir, sowohl auf Griechische, wie auf Römische, aber auch auf Keltische, Germanische und Finnische Geschichte können wir stolz sein, die Kulturschätze sind wunderbar, ebenso auch viele Nachheidnische Kulturerrungenschaften (man denke z.b. an den schon öfters erwähnten Parceval oder auch nur die Handschriften aus dem Mittelalter) - aber dazu würde es not tun, sich ein wenig eingehender mit der Geschichte zu befassen...

Bücher zum Thema Keltentum (ich weiss die Autoren nicht mehr - Googeln aber hilft)
"Die Lettzen Tage der Kelten" eine Historienroman, der sich eingehend mit Fear Singetrecht (Versingetorix) befasst und mit seiner Schlacht gegen Caesar
"Die Helvetier" über die Kultur des Drittgrössten Stammes des Gallischen Gürtels
"Europäische Frühgeschichte" befasst sich mit den Protokelten (Glockenbecherkultur, Megalithkultur usw.)

mfg by FIST
 
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Guter Artikel.
Sehr informativ und mit Inhalten, die wir in der offiziellen (gefälschten) Geschichtsschreibung eh nicht erfahren.

Besten Dank.
Hab dir auch eine PN geschrieben

Beste Grüße
delphinos1
 
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