Syrius
Sehr aktives Mitglied
hinter der Passionsgeschichte Jesus steht ja eigentlich, die Botschaft vom nahen mittelbaren oder nahe Herbeikommen des Reich Gottes (Parusie). Deshalb ist diese Geschichte auch so stark mit den Propheten verbunden, die dieses Herbeikommen mit dem leidenden Knecht Gottes in Verbindung setzten.
Ja, das siehst Du richtig.
Unerreichbar fern war jeder Menschenseele vor der Erlösungstat durch Jesus Christus das Himmelreich! Durch die Erlösung war das Tor ins Reich des Vaters wieder offen und dadurch für jeden sehr nahe gerückt!
Allerdings gab es dann Menschen, die vermuteten, Gott oder Christus hätten ein materielles Reich Gottes auf Erden geplant - das aber ist ein Irrtum.
Wie auch in der Offenbarung beschrieben wird, soll dabei die verdorbene Welt ausgelöscht werden, damit dieses Himmelreich einziehen kann. Das wird dann in dem besagten Lied allegorisch umschrieben. Mit der Geburt des Christus hatte nach diesem Verständnis, das erhoffte Ende der alten Welt begonnen.
Die verdorbene Welt bezieht sich natürlich auf das Reich Luzifers - durch die Erlösung wurde seine Macht wurde massiv geschmählert.
Bei dem Karma-Gedanken geht es ja im Grund auch wieder nur um dieses Schul- und Sühneprinzip, in dem das Karma von einem guten und schlechten Lebenswandel abhängt. So wird damit die Hölle in ein etwas anderes Kleid gesteckt, indem durch die Reinkarnation das Leid immer wieder durchlebt werden muss.
Beim Karma Gedanken (wobei Du noch immer Reinkarnation mit Seelenwanderung vermengst) geht es NICHT um Schuld und Sühne sondern um Schuld und Vergebung!
Die Sünde des Abfalls von Gott hat Christus auf sich genommen und jedem Menschen wurde Vergebung zuteil!! Dem Reich Luzifers, der Hölle sind wir entronnen und können ins Reich Gottes eingehen.
Es gibt kein ewiges Laufrad, denn es gibt Vergebung - für alle!Ich frage mich da schon, ob ich eine solche rastlose Seele sein möchte, die im ewigen Laufrad des Samsara keine Ruhe finden kann? Meiner Hoffnung entspricht das jedenfalls nicht. Eventuell sollten wir einfach einmal auf dieses Schuld- und Sühneprinzip verzichten, denn ein zugefügtes Leid wird damit nicht ungeschehen, also wird auch die Schuld nicht geringer. Wir könnten dann bei einem mit Leid Geprüften auch nicht mehr auf die Frage kommen, mit welcher Schuld er sich in seinem letzten Leben wohl beladen hatte.
Sehnen wir uns denn nicht alle nach einem Garten Eden – wäre das am Ende unseres Daseins nicht eine Hoffnung, in der wir aufgehen können?
LG
Syrius