Das ist wunderbar, dankeschön!
Nehmen wir nun einmal, rein hypothetisch natürlich, an, dass Dir und anderen wahren Poeten dieser Wald aus Inspirationsreisen wohlbekannt ist. Weiters hypothetisiere ich mal, dass ein wahrer Poet, solang er sich unter den wissenschaftlich geistig leicht verkanteten Kollegen aus der Germanistik aufhält, so wie ein Prophet im eigenen Lande nicht erkannt wird, anerkannt wird.
Da ist es meist der Lauf der Dinge, dass so ein wahrer Poet und schöpferischer Mensch sich aufmacht, um die Weiten seines Geistes zu erkunden und sich kurzweilig mit Menschen unterhält und die Schönheit der Worte schätzt und einfach so, von denen, die nichts davon verstehen, als "Dichterlein" verspottet, dennoch ungerührt der inneren Inspiration und dem "Bliss" folgt, den er oder sie spürt und sich nicht beeindrucken lässt von den Lästerern und Moralaposteln.
Dann phantasiere ich mal frisch und frei weiter und stelle mir vor, dass durch so einen Werdegang letztlich doch nach und nach eine Berühmtheit eintritt, denn die Werke kommen so oder so in die Welt, vor allem in die virtuelle Welt.
Da könnte man - wie gesagt, rein hypothetisch - unerkannt zu einer Berühmtheit werden und sich auf Umwegen dann wieder in die "bürgerliche Welt" einschleichen und siehe da, auf ganz offiziellen Pfaden, sei es eine Institution wie ein Verein oder Verband, wieder in die Runde derer begeben, die einst so oberflächlich urteilten und nun aber den wahren Poeten, da er dort erscheint, nicht mehr leugnen können. Es haben ja andere Gefallen gefunden.
Hm, ein sehr verehrter Schriftsteller von mir, Jorge Luis Borges, der hat seine Kritiker mit einer Finte in die Irre geführt. Ihm ging es auf die Nerven, dass die Kritiker weniger die Inhalte eines Beitrags würdigten als den Fleißanteil der Literaturangaben dazu. Diese nutzten sie freilich schamlos selbst aus, ohne sie recht zu prüfen, denn es ging ihnen ja nur um den Schein. Darauf wartete damals der Herr Borges geduldig und als es zu einer großen offiziellen Veranstaltung eines Schriftstellerverbands kam, da entlarvte er die bösesten seiner Kritiker, indem er zu einigen "ihrer Literaturangaben" bohrende Fragen stellte. Natürlich konnte da nichts kommen, keine Erklärung über die (geklauten) Literaturangaben, denn er gab auf dieser Veranstaltung vor aller Welt zu, dass er bestimmte Literaturangaben erfunden hatte. Er entschuldigte sich und wies darauf hin, dass er neugierig sei, wie die Kopierer seiner Angaben dies nun entschuldigen würden.
Hihi.
Hier nun meine gedichtete Antwort auf Deinen poetischen Eintrag, er spielt in dem Wald, von dem Du schriebst, man kann es nach der Weise "Hänschen klein" singen:
Dichterlein
schwebt allein
in denselben Wald hinein
butterweich
elfengleich
und an Worten reich.
Die Germanisten grollen sehr,
haben nichts zu nörgeln mehr.
Unverwandt, nun bekannt
ging er zum Verband.