Um es mit Theodotus zu sagen, müssen wir erkennen, wer wir einst waren und wohinein wir geworfen worden sind, wo unser Platz war, wohin wir eilen, wovon wir erlöst werden, was Geburt und was Wiedergeburt ist.
Erkenntnis kann man durch Lektüre gnostischer Schriften, allen voran der Nag-Hammadi-Schriften, sowie durch Beobachtung, Reflexion, Intuition gewinnen. Irgendwann eröffnet sich ein Kanal nach oben und man nimmt eine geistige Führung wahr. Ab dann ist jede Art von Erfahrungen möglich.
danke für die genauen Informationen. Ich bin stark durch den Zen Buddhismus, Taoismus geprägt, daher erschliesst sich mir (noch) nicht, wie man Erkenntnis oder Gnosis erlangen kann, wenn man gewisse Schriften theoretisch studiert. Kann man Gnosis mit Transzendenz oder Moksha vergleichen? Ein zuviel an rationalem Denken oder an erlerntem Wissen oder ein zu starres Studium ist eher hinderlich auf dem Weg der Erkenntnis. Das Erfahren von Transzendenz kann dadurch nicht erreicht werden. Beobachtung, Reflexion und Intuition gehen aber Hand in Hand während des Erkenntniswegs.
Dazu gibt es von Goethe noch etwas Interessantes über den Weg zum Geist:
Die Geisterwelt ist nicht verschlossen;
Dein Sinn ist zu, dein Herz ist tot!
Auf, bade, Schüler, unverdrossen
Die irdsche Brust im Morgenrot!
Tao ist eher ein Weg, ein Prinzip. Die Lichtkraft ist „Energie“ und Geist zugleich.
damit hast du recht. Was meinst du zum Vergleich mit Brahman?, hier befinden wir uns im Bereich Energie und Geist zugleich.
Meinst Du, Gott will mit uns spielen oder uns ein bißchen zappeln lassen, bevor er uns rettet oder wir darauf kommen, dass es ein Spiel ist? Das glaube ich nicht. Das wäre nicht fair und wozu denn?
nein, so war das nicht gemeint. Ich wollte darauf hinaus, ob es insgesamt einen Sinn ergibt, dass dieser Fehler von Sophia begangen wurde. Ich möchte darauf hinaus, dass es einseitig als etwas Fehlerhaftes betrachtet wird, aber es muss auch eine positive Betrachtungsweise dafür geben. Hatte es keine Auswirkung, die Erfahrungen gebracht haben, die konstruktiv im weiteren Verlauf verwendet werden können?
Dazu gibt es folgende Geschichte:
Herr Jesus, der die Welt durchwandert,
ging einst an einem Markt vorbei;
ein toter Hund lag auf dem Wege,
geschleppet vor des Hauses Tor,
ein Haufe stand ums Aas umher,
wie Geier sich um Äser sammeln.
Der eine sprach: "Mir wird das Hirn
von dem Gestank ganz ausgelöscht."
Der andre sprach: "Was braucht es viel,
der Gräber Auswurf bringt nur Unglück."
So sang ein jeder seine Weise,
des toten Hundes Leib zu schmähen.
Als nun an Jesus kam die Reih,
sprach, ohne Schmähn, er guten Sinns,
er sprach aus gütiger Natur:
"Die Zähne sind wie Perlen weiß."
Dies Wort macht den Umstehenden,
durchglühten Muscheln ähnlich, heiß.
was kann man sich darunter vorstellen? Was fälscht er vor? Die Geborgenheit innerhalb der Materie?