Noch bis vor kurzem hätte ich überzeugt geschrieben, dass die Seele zurück zu Gott in den Himmel fährt u. dort in einer paradiesischen Simulation der Erde weiterlebt. Nur dass man halt keine Nahrung mehr braucht, sich im Nullkommanix überall hin fortbewegen kann, seine Lieben um sich hat, wenn man will, frühere (Ehe)Partner gute Freunde sind (u. sonst nix) u. man sich darauf konzentrieren kann allwissend zu werden u. Hobbys wie singen (zu Gottes Lob) frönen kann. Ab einer bestimmten Stufe würde es einem langweilig, so nach X-tausend Jahren u. man würde Gott bitten, ganz in ihm aufgehen zu dürfen, also nicht mehr als Person zu existieren. "Schlechte" Seelen bräuchten etwas länger zum allwissend u. "gut" werden, deshalb würde sich der Himmel für diese Seelen anfangs eher nach Hölle anfühlen.
Die echte Erde würde spätestens vergehen, wenn die Sonne expandiert u. die letzten Seelen kämen halt schneller nach oben als von ihnen selbst gedacht.
Naiv, gell?
Die Wiederverwendbarkeit eines Staubkörnchens,
oder besser dargestellt von Flüssigkeiten, hat die Idee von der Wiedergeburt etabliert.
Etwas schwieriger wird es mit seelischen Eigenschaften.
Zum Vergleich, egal wer oder was sich in Gott befindet,
könnte man als eine der Hauptstrategien von Gott eine ständige expandierende Steigerungsform annehmen,
die sofort nach einem Misslingen wieder von neuem einen Versuch startet, wie in einer endlosen 8er-Schleife, bis endlich die "9" kommt.
Dabei spielt das Ende in der Form des Sterbens eine beachtenswerte Rolle.
Diese Funktion kommt immer wieder vor, und soll doch vermieden werden.
Geradezu nebensächlich werden hier solche fantastische Ausformungen wie "allmächtig" oder "unendlich",
im Gegensatz zu den derzeit praktizierten Überlebensvorgängen.
Anders formuliert:
In einem modernen Gottesbild sagen wir es ist alles Gott was es gibt.
Umgekehrt betrachtet ist daher also auch das menschliche Sterben ein Teil von Gott.
Eine Eigenschaft mit der umgegangen werden muss,
oder die bewältigt werden will.
Darum gibt es meiner Ansicht nach Gottesbilder der Menschen,
die sich diesen Gott außerhalb des Menschen vorstellen,
denn so ausgestattet brauchen sie sich über die Endlichkeit keine Sorgen machen …
… und ein
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