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Faydit
Guest
Geht man jetzt davon aus, dass die Welt, wie wir sie kennen, der Ausdruck eines schöpferischen Seins (Gott) ist, dann gibt es auch eine, eine einzige Wahrheit.
Nicht notwendigerweise.
Beispiel: Das Internet wäre Gott. Gottes Schöpfung. Als Einheit, alles.
Der User wäre der vernetzte Mensch. Als Einzelwesen.
So bleiben nur mehr Tendenzen und Wahrscheinlichkeiten, mögliche Richtungen, Pfade, Strömungen, Präferenzen über.
Denn aus menschlicher Sicht wäre alles zusammen nicht erfassbar, aufnehmbar, besuchbar.
Leid wäre quasi die Werbung, oder Fehlseiten ohne für den User sinnvollen oder verständlichen Informationen, unverständliche Sprachen, nicht interpretierbare Codes, Sackgassen. Triffts wohl nicht ganz. Ist eben ein Versuch. Zugleich wäre Leid aber so eben auch unvermeidbar. Aus subjektiver Sicht sogar die Mehrheit der Inhalte.
Es wäre kein Ziel in dem Sinn einer einzelnen, klaren Wahrheit übrig.
Nur das Benützen selbst. Gesetzmäßigkeiten wären erkennbar, ablesbar, erfahrbar.
Aber, man käme, könnte nicht im System selbst zu Gott, zu Gottes Wahrheit kommen. Nur mitmachen, oder nicht.
Und gewisse Gesetzmäßigkeiten, die das System selbst betreffen, Grundregeln wären ohnehin nur von Außen veränderbar.
Außerhalb von Gott? Oder ist, wäre Gott eben auch außerhalb, nicht drin?
Dann wäre die Suche im Netz eine Suche am falschen Platz. Oder wäre Gott beides, je nach Funktion? Das Netz und das Außen?
Sein und Leere? Könnte sogar noch komlpexer sein. Wenn das hier, das wir als Leben, Universum betrachten, das Netz wäre, so gäbe es noch woanders, außerhalb, eine reale Welt. Mit vielleicht sogar anderen Gesetzmäßigkeiten als hier.
Wenn die persönliche Wahrheit der Wahrheit der Schöpfung widerspricht, oder sich sehr weit entfernt hat, ist dann noch ein Leben ohne Leid möglich?
Demnach nein. Aber welcher Wahrheit würde, könnte sich jemand denn annähern? In dem Beispiel? Der der aus seiner Perspektive "sicheren" Seiten. Die, die er mit eigenen Lesezeichen gespeichert hat. Welche auch immer. Mehr nicht.
Sich im sicheren Gelände zu bewegen, oder neues zu betreten.
Die einzige Wahrheit wäre ein rotinierter Umgang mit der "Technik", oder ein "Aufstieg" vom User zum Programmierer.
Jetzt scheint es aber darüber hinaus doch so etwas wie eine Art kollektiver Wahrheit, wenn auch in Varianten zu geben. Wahres, Gutes, Schönes. Kategorischer Imperativ. Ethik. Moral. Religiöse, soziale Normen. Wie immer.
Die dienen zunächst aber dem reibungslosen Ablauf, sind die Nettikette, sozusagen. Weniger die Wahrheit der Schöpfung.
Die große Frage wäre ja, wenn ich jetzt wieder aus dem Modell aussteige, was ist, wäre die Wahrheit der Schöpfung?
Fressen und Gefressen werden? Ewige Liebe? Ewiges Leid? Alles hat eine Sinn? Nichts hat einen Sinn? Alles ist? Nichts ist?
Kann ja niemand wirklich beantworten. Eindeutig. Sogar diesbezüglich haben wir wieder nur Meinungen, subjektive Erfahrungen.
Sind nur Gedanken.