Gedichte und Fragmente

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Auch mal eins für Deinen Thread, lieber Grünfuß:

Bin heut' in den Wald gegangen,
hatte grad' nichts anderes vor.
Bald da war ich wie gefangen,
viel Geräusch drang an mein Ohr.

Mal das streicheln leis' des Windes,
auf der Haut ein leichter Schauer.
Dann das Jauchzen eines Kindes,
versteckt im Baum und auf der Lauer.

Und obwohl auch viele Leute
auf des Waldes Wegen gehen,
so fühl' ich mich doch heute,
als könnt' ich etwas "weiter" seh'n.

Die Atmosphäre hier ist eigen,
so spür ich dann an manchem Platz,
als wolle mir der Wald hier zeigen,
dort drüben liegt ein grosser Schatz.

Und auch so viele schöne Farben,
facettenreich und sattes Grün,
und so viele schöne Blumen,
die hier im Sonnenlichte blüh'n.

Ach, hier könn't ich länger bleiben,
weg den Alltag - macht nur krank.
Und um das besser zu geniessen,
such ich mir erst einmal ne' Bank.
 
Gefällt mir sehr, besonders:
Die Atmosphäre hier ist eigen,
so spür ich dann an manchem Platz,
als wolle mir der Wald hier zeigen,
dort drüben liegt ein grosser Schatz.

Vielen Dank Tolkien!

Ja, das eine Gedicht bearbeitet etwas sehr persönliches.

Ich dachte mir, dass es sehr passend ist, etwas eigenes zu haben, bei der Masse an Material was bei mir so rumschwirrt. Ansonsten würde ich ja glatt einen anderen Thread kapern :LOL:

Gastbeiträge sind hier natürlich sehr willkommen!
 
Gefällt mir sehr, besonders:


Vielen Dank Tolkien!

Ja, das eine Gedicht bearbeitet etwas sehr persönliches.

Ich dachte mir, dass es sehr passend ist, etwas eigenes zu haben, bei der Masse an Material was bei mir so rumschwirrt. Ansonsten würde ich ja glatt einen anderen Thread kapern :LOL:

Gastbeiträge sind hier natürlich sehr willkommen!

(y)
 
Druidenschwur

Ich wusste nie, wie stark ich bin
Nun ahnen tue ich's fast
Die Stärke hat ihren Eigensinn
Ich trug zu viel an Last

Wer wollt ich schon zerbrochen sein
Entmündigt blieb nur Pflicht
Im Inneren blieb ich Klitzeklein
Errettet wurde ich nicht

Von Niemand ward mein Leid geseh'n
Keiner machte sich die Müh'
Ich meint es würde so zugeh'n
Verbittert war ich früh

Zu bitter ward das Schmerzen Meer
In mir blieb kaum Platz
Nach außen Steif und ernste Schwer
Verborgen blieb mein Schatz

So schwamm ich stumpf in meinem Kahn
Und hatte doch wohl Glück
Strömung brachte mich in andre Bahn
In's Leben Stück für Stück

Traf viele Dankenswerte Leut
Trotz dem Vergangenen fast heiter
Wer wäre ich denn Heut
Gäbe es nicht doch ein weiter

Will mit Stärke Anderen nützen
Sie auf Augenhöhe seh'n
Will behüten und beschützen
Anderen wie mir beisteh'n

TwB
 
Abflug

Wenn uns die Eltern hätten fliegen lassen
Wär' manch's einfacher gewesen
So mussten wir zu starren Regeln passen
Die uns Niemand vorgelesen

Ein Kind, mehr ein gehorsamer Soldat
Der Befehle, keine Liebe brauchte
Eigene Meinung war Hochverrat
Welch einen in viele Strafen tauchte

Doch diese Zeit ist lang vorbei
Die einstigen Generäle nur noch faltig
Sind wir doch mündig, frank und frei
Und ganz für uns selbst gewaltig

In wessen Schatten müssen wir stehen
Wenn wir selber größer sind
Um uns selbst. Darum muss es gehen
Die Eltern bleiben leider Blind

Aber wir dürfen unsere Schwingen ausbreiten
Und lassen das Elternhaus zurück
Wohin mögen die wilden Winde reiten
Du kannst sie begleiten ein Stück

TwB
 
Nimmerwiedersehen

Mein alter Freund, zu lange hielt's du mich gefangen
Du nahmst die Schmerzen, aber nur aus der Sicht
Eine Linderung, eine Heilung gab's mit dir nicht
Es fällt schwer, aber jetzt muss ich dich bannen

Wir hatten scheinbar, soviel Wunderbares geteilt
Aber du hast mir so viel Freudenzeit entrissen
Mit und ohne dir ging's mir nur beschissen
So schwer und so drückend blieb in mir das Leid

Noch bist du fern, aber muss ich nah dir kommen
Dein Schatten liegt auf Vielem, was ich kenn'
Dein lautleises Flüstern dort, muss ich Lügen nenn
Dein Rausschmiss dort, hat eben erst begonnen

Nein, du tust mir nicht gut und jetzt musst du gehen
Ich lass mich nicht mehr in deiner falschen Sicherheit wiegen
Denn ich will nie wieder nach deinem Rat tief am Boden liegen
Ich werd' langhart dich bekämpfen, für ein Nimmerwiedersehen

TwB
 
Meine Facebook Freundschaft

Hey du, ich habe dich lange nicht gesehen
Es wäre so schön, dir etwas Neues zu erzählen
Aber diese Ideenlosigkeit tut mich so quälen
Es gibt keine frischen Themen muss ich gestehen


Wir hatten zu viel Facebook Kontakt
Haben vieles bei Whatsapp beschnaggt
Haben tolle Selfies uns gepostet
Und mit Likes zu getoastet

Jetzt stehen wir peinlich Schweigend
Suchen verzweifelt nach neuen Worten
Erzählt wohl alles, von allen Orten
Die Stimmung stumm, zum Räuspern neigend


Wir hatten zu viel uns getwittert
In Diskussionen Blut gewittert
Mit Forentrollen toll gerungen
Und Lobeshymnen uns gesungen

Unser Gespräch ein einzig Leiden
Mit Leere tief in unserem Blick
Es fehlt ein rettender Mausklick
Wir können uns später schreiben


Wir haben jetzt nur Facebook Kontakt
Die Whatsapp Situation wird ganz vertrackt
Ich sehe dich nur noch Digital
Die Realität ist zu Fatal

TwB
 
Schwan

Wir saßen zu dritt
Auf Uferbank am See
Wir redeten von Luv bis Lee
Im schnellen Schritt

Als zwei ein Thema packte
Ich kurz mal nicht mehr schnackte
In meinem Blickfeld schwamm ein Schwan
So sagte ich Schwan ganz ohne Plan

Neben mir war plötzlich ausgeplaudert
Gefordert einen Elefanten zu sehen
Brauchte ich einen Moment zu verstehen
Der Schwan sei hergezaubert

Da wurde kurz nicht aufgepasst
Das Heranschwimmen verpasst
So hatten wir was zum Lachen
Und lustige Verrenkungen machen

TwB
 
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Sternensucher

Stumm steh ich an den Gleisen
An 'nem Bahnhof im Nichts
Zu der Stadt will ich reisen
Zu dem Zentrum des Lichts
Das in der Ferne
Die Nacht erhellt

Auf den Ohren die Klänge
Die mich noch begeistern
Kräft'ge Barden Gesänge
Doch die Angst will mich meistern
Dies tut sie gerne
Mir's nicht gefällt


Und so starre ich furchtsam
In die Schwärze hinaus
Rote Lichter grausam
Blinken wie Augen heraus


Am Bahnsteig verlassen
Steh ich ganz alleine
Sehe Gestalten verblassen
Und Schatten gemeine
An den Wänden
Sich verlieren

Zwing mich zu entspannen
Doch es will mir nicht glücken
Bin in Gedanken gefangen
Die mich schnell erdrücken
Mit schweißnassen Händen
Finger mir frieren


Und so starre ich furchtsam
In die Schwärze hinaus
Die Angst nicht behutsam
Reißt das Herz mir heraus


Langsam schleichende Sekunden
Lassen mich in Schwärze stehen
Will die Ängste nicht erkunden
Doch sie lassen mich nicht gehen
An den Gleisen
Vor dem Nichts

Aus den Augen, aus den Sinnen
Lasse ich mich nicht mehr frei
Steck zu tief im Abgrund drinnen
Und der Zug fuhr längst vorbei
An den Gleisen
Vor dem Nichts


Und so starre ich erschreckend
In mein Innerstes hinein
Sehe die Teufel heulend neckend
Spielen mit Tiergebein


Und sie schmücken meine Fehler
Aus mit schwarzer Sünde Schmutz
Beim Verstand dem Diebeshehler
Erlangt mein Herz keinen Schutz
Um die Gleise
Schwärzeste Nacht

Doch bin ich denn so alleine
Von der ganzen Welt getrennt
Hab die Erinnerung, die Meine
Die so manche Freunde kennt
Es dämmert leise
An dich gedacht


Und so schaue ich milde
In mein tapfer kleines Herz
Bin mit mir mehr im Bilde
Gibt so mehr als nur den Schmerz


Wende mich ab von den Gleisen
Von dem Bahnhof im Nichts
Will fort nicht mehr Reisen
Nimmer lockendes Lichts
Das in der Ferne
Trügerisch prahlt
Getröstet im Dunkeln
Spaziere ich zur Nacht
Schon ahnend das Funkeln
Vom Himmel gelacht
Tanzende Sterne
Munter erstrahlt

TwB
 
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