Gedichte und Fragmente

Grünfuß

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12. Juli 2017
Beiträge
562
Ort
Ostseeküste
In mir wächst wieder der Wunsch, mich in dieser Form mit zu teilen.
Ist ja nicht so, dass ich nicht genug Material hätte. Habe auch schon Mal etwas ins Netz gestellt.
War aber wohl am falschen Ort, denn es fand sich kein Publikum ein.
Deshalb wurde ich schnell Disziplinlos und habe zuerst aufgehört, die Reime von Kladde auf Notebook zu übertragen und schließlich das Dichten wieder ganz sein lassen.
Es ist doch immer ein Gegenüber wichtig, dass einen nicht nur bestärkt sondern auch mit Ratschlägen zur Seite steht.
Ich werde dann mal hier Stückweise vo mir etwas posten, in der Hoffnung, dass ich irgendwann wieder zurück in den Flow finde um wieder Neues zu schaffen.
Weil Gedichte sind auch eine wunderbare Form der Verarbeitung, die Blitzlicht artig eine Momentaufnahme der inneren Befindlichkeiten abbilden können.
 
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Feentraum

Wer hat die Träumenden gefunden
Die sich von der Welt gekehrt
Wer ist einzeln doch verbunden
Mit dem Netz, das nicht begehrt
Wo aus Zahlen bunte Bilder
Und auch helle Lichter werden
Werden die Traumgestalten wilder
Und der Traum zerfällt zu Scherben

Mehr und mehr ward das Verlangen
In den Alptraum sich zu flieh'n
Mit sich selbst, saß ich gefangen
Konnt' nicht bleiben, konnt' nicht zieh'n
Die ganze Welt ward eine Fremde
Als Zeit zu nichts für nichts zerrann
Von dem Anfang blieb kein Ende
Wollt im Chaos bloß noch verharr'n

Von allein konnt' ich's nicht lassen
Musst erst Bruch um Bruch noch kommen
Nun ist das Neue schwer zu fassen
Aber die Angst ward mir genommen
Was war, das bleibt Vergangen zurück
Richte ich den Blick zu frischen Taten
Vielleicht auch zu dem Weg zum Glück
Ich mach mich auf, kann's nicht erwarten

TwB
 
Hallo Grünfuß,

ich lese hier sehr gerne in der Gedichte-Ecke. Jeder Poet hat hier seinen eigenen unver-
kennbaren Stil und seinen persönlichen Inhalt, der in die Gedichte mit einfliesst.

Beim Lesen deiner Zeilen hatte ich spontan den Eindruck oder besser eine innere
Beschreibung für mich, die ich Charakter nennen würde.

Deine Verse haben Charakter- klingen nach (d)einem erarbeiteten Weg, den du
gegangen bist und ich meine damit jetzt nicht mühevoll - eher Selbst-erfahrungsreich.

Ich hatte beim Lesen das Gefühl, ein Stück mit dir gehen zu können - ein bisschen
sogar die Luft mit schnuppern zu können, die dich damals oder jetzt "umwehte"..

Wirklich besonders und sehr ansprechend, deine Art zu schreiben :)
Gefällt mir sehr gut.

LG
Urania
 
Ich danke dir für deine netten Worte Urania02.

Dieses Gedicht und die Folgenden sind an einem besonderen Ort, zu einer Phase des Umbruches entstanden.
Für mich sind sie sehr Bedeutend, weil es eine Zeit markiert, in der ich wieder zu einem guten Zugang zu meiner intuitiven emotionalen Seite gelangte.

Und es ist genau diese Seite, die mich irgendwie ganz Verlegen werden lässt, wenn ich deiner Aufmerksamkeit ausgesetzt bin. Dein Schreibstil hat etwas.
 
Gleichmut

Sah ich den See zuerst so still und schweigend
War Ruhe mir Fremd, innerlich zum Gegenteil mich neigend
Wurde die Idyll mir zur Folter und ich mir zum Verdruss
Als Angst und Zweifel sich verbanden zum Gedankenüberfluss
Wo war mein Spiegel, wo waren Wellen die sich türmen
Mit chaotischer Kraft wild an das Ufer stürmen
Solche Bildgewalt wär' mir der rechte Halt gewesen
Wie sollt ich ohne meinen Frieden an der Natur genesen

Sah ich den See erneut so still im Frieden
Blieb ich bei mir, vom Gedankenchaos gemieden
Sah dort die Schwäne majestätisch gleiten
Und Lichtstrahlen durch die Baumwipfel schreiten
Ein Funkeln glitt spielend über den See
Ich fühlte mich befreit von Leiden und Weh
Herrlich mit mir selbst und Natur verbunden
Mein tapfer Herz fröhlich, war am gesunden

TwB
 
Und es ist genau diese Seite, die mich irgendwie ganz Verlegen werden lässt, wenn ich deiner Aufmerksamkeit ausgesetzt bin. Dein Schreibstil hat etwas.

Kein Grund zu irgenwelcher Sorge - ich kann mich auf deine Zeilen sehr gut gefühlsmässig
einlassen und deine Poesie auch sehr geniessen...auch ich lebe aus der Intuition heraus
und finde es schön, solchen Menschen auch im aussen zu begegnen. :)
 
Hallo Grünfuß.

du vermagst es wirklich mit deiner Poesie fühlbare und wie echte Bilder zu zeichnen.... nimmst
den Leser geradzu mit in den Wald, den du gerade durchwanderst. Und die Herbstzeit mit
ihren roten und bunten Blättern ist meine Lieblingsjahreszeit, die ich mir sofort vor mein
inneres Auge holen kann um mich zu entspannen und aufzutanken.

Du hast etwas sehr Besonderes an dir und in dir :), lieber Grünfuß. Ich kann die Qualität dessen
erkennen und erfühlen - aber es nicht beim Worte nennen, was es ist.
(Dann ist es meistens etwas, was ich in meinem Leben noch nicht hatte)

Aber macht ja nix, du bist ja gerade erst angekommen....da gibt es bestimmt noch eine
Menge Gelegenheiten, das Unbekannte zu entdecken :)
 
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@Urania02

Bin vielleicht grad erst angekommen
Dennoch fühlte ich mich willkommen
Denn ich konnte ähnliche Geister ahnen
In sehr ähnlichen Gedankenbahnen

Dieser Ort erscheint mir richtig
Und in naher Zeit auch wichtig
Will ich durch neue Türen gehen
Um verborgenes zu sehen

Ich bin doch unbewußt getrieben
Von viel mehr als der Zahl Sieben
Kann es nicht bewußt noch zeigen
Denn so vieles liegt im Schweigen

Malte mir schon Gedankenbilder
Als meine Ratio noch wilder
Alles streng Kontrollieren musste
Obwohl ich manches einfach wusste

Wollte ich meinen Verstand entfliehen
Musste ich in ferne Träume ziehen
Doch vielleicht war's unbewußt nicht meins
Sondern alles irgendwie mit andrem eins
 
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