Meine aktuelle signatur betreffend:
Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt,
von dessen Leib werden Ströme
lebendigen Wassers fließen
Johannes 7, 38
Was bedeutet: "wie die Schrift sagt!" und was bedeutet "die Schrift" überhaupt. Muss ich die Bibel studieren, oder muss der Analphabet sich die Bibel vorlesen lassen - ev. ein Leben lang - um "richtig" zu glauben - eben, wie es die Schrift sagt, oder genügt es zu leben und zu glauben, im einklang mit dem Gewissen?
So manche Zitate aus dem Buch berühren mich sehr aber ich muss darüber nachdenken ob ich sie auch als Signatur verwenden darf. Ich spüre trotz meiner Lasterhaftigkeit den Glauben in mir und ich spüre auch an manchen Tagen lebendiges Wasser, doch ich bin kein wirklicher Kenner oder Studierender der Schrift.
Vorweg mal meinen Dank für eventuelle Hinweise.
Meine Meinung ist:
Es war einmal ein Mann, der lebte in Galiläa und hieß Jesus. Er wurde von seinen Anhängern als der Messias gesehen und um das vor den Schriftgelehrten zu dokumentieren und ihn zu legitimieren, haben sie Schriftstellen aus dem AT zitiert, in denen vom Messias, dem Gesalbten die Rede ist.
Den Begriff Messias oder Gesalbter, gab es schon lange vor Jesus. Daher hatte man sich darauf berufen, dass Jesus ein Messias sei, wie hätte man ihn denn sonst nennen sollen, denn vorher gab es keinen Begriff, wie Christus oder Jesus, man kannte dort eben nur den Begriff Messias.
Ich glaube auch nicht, dass der Messias ein einzelner Mensch war, es war die alte Bezeichnung für einen heiligen Mann.
Daher kommen die im NT immer wieder zitierten Stellen, von der Ankündigung des Messias. Diese Ankündigung ist jedoch eine Metapher. Diese Metapher gibt es auch im Tibetischen Buddhismus. Dort ist es der Kommende Buddha, der immer wieder geboren wird um den Menschen das Licht zu zeigen.
Es ist einerseits der Glaube an göttliche Geburten, andererseits eine Metahper für die Wandlung vom ego-zentrierten Menschen zu einem Menschen, der von sich sagen kann "Dein Wille geschehe". Es geht also um die Metamorphose vom Ego zum Selbst und dessen Ankündigung.
An etwas zu glauben, bedeutet es für wahr zu halten, und wer an Christus glaubt, ihn also für Wahr hält, der wird verändert, im Sinne dieser Metamorphose. Ob man nun Christus für eine Person oder für eine kosmische Schöpfungskraft hält ist dabei nicht entscheidend. Entscheiden ist die Tiefe des Glaubens. Letztlich ist jede Person auch nur ein Konglomerat aus verschiedenen Kräften und Christus ist nicht zusammengesetzt aus verschiedenen, sondern aus nur einer Kraft, die er selbst ist. Insofern kann man sich dem Christus-Ideal nur nähern. Ein Dualismus bleibt also, solange wir nicht Erleuchtet sind. Dieser Dualismus kann als Personifikation oder als Kraft-Energie gesehen werden. Es ist einerlei.
"Ströme lebendigen Wassers", sind Heilströme, die dann einsetzen, wenn wir selbstlos lieben. Dieser Strom setz zuerst in den Händen ein, also an den Wundmalen Christi, den Mitten der Handflächen. Somit ist die Diskussion, ob die Nagelmale nun in den Handflächen oder im Handgelenk sei, hinfällig. Es handelt sich um die Anatomie der psychischen Lebensströme, die in den Wundmalen dargestellt wird, nicht um die Anatomie einer Kreuzigung.
Nochwas zum "Heilen". Wenn ein Mensch krank wird, dann hat das Gründe, die in der Lebensweise dieses Menschen liegen. Eine "Heilung" z.B. durch Handauflegen, hat in etwa die Selbe Wirkung, wie eine Heilung durch Medikamente. Der Lerneffekt ist gleich Null.
Worauf es aber ankommt und was uns Krankheiten sagen wollen, ist, dass wir unsere Lebensweise ändern sollen.
Selbst Krebs beruht darauf, dass ein Mensch unbewußt sterben will. Er will nicht mehr leben. Wenn ein Krebspatient das selbst erkennt, dann wird er ganz sicher von selbst wieder gesund. Da gibt es Selbsthilfe Gruppe, die das bestätigen können.
Jede Krankheit ist selbst verursacht (Ich nehme mal Erbkrankeiten aus, darüber möchte ich nichts sagen). Wenn nun jemand heilen möchte, dann sollte er dies mit dem reinen Wunsch tun, demjenigen zu helfen. Das kann man am Besten mit Gebeten tun. Beim Handauflegen wissen wir nicht, was passiert. Tragen wir selbst eine Krankeit in uns, von der wir noch nichts wissen, dann kann es sein, dass wir diese übertragen und umgekehrt ist es genau so. Es kann auch sein, dass sich die Schwingungen des Patienten nicht mit denen vertragen, der heilen möchte, dann kommt es zu Dissonanzen.
Lassen wir das Heilen denen, die durch Lebensumstände dazu gezwungen oder gebracht werden.
Gruß Willibald