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Suuuuummsummmm... Ein geflügeltes Wesen summt Lautstark durch Wolfsblut Höhle. Über Tische und Stühle springt sie.

Das Wolfsblut schreckt erschrocken auf, als bei dem ganzen Treiben ihr Telefon zu Bruch geht.

Fee: Huuuuuhuuuuuu, mein Name ist Fee. Ich bin die Fee der Glückseligkeit. Juhuuuuuu!

Wolfsblut: Ach du liebe Zeit... Wer sind sie und was machen sie in meinem Schlafzimmer?

Jetzt beginnt die Fee, mitten im Raum zu tanzen und wild mit Glücksstaub um sich zu schmeißen.

Fee: Yeeeeeah! Und ich darf verkünden! Sie ist schlägt die Augen auf! Juhuuu! Juhuuuuuuuuu!

Der Goldstaub wirbelt überall herum.

Wolfsblut: Psssscht! Sind sie verrückt geworden? Hier schlafen doch alle noch! Und wer macht das bitte sauber?

Fee: Oh, Entschuldigung... Ich kreische etwas leiser... So besser?

Wolfsblut: Ich rufe jetzt die Polizei...

Fee: Oh nein! Liebes Wolfsblut. Tun sie das besser nicht. Ich bin doch die Fee der Glückseligkeit.

Wolfsblut: Sie sind bitte wer?

Fee: Die Fee der Glückseligkeit! (Kreischt jetzt leiser, aber kann es immer noch nicht unterlassen, wild zappelnd über die Möbel zu springen.) Und ich bin exklusiv hier, um dich nach deinen Wünschen zu fragen. *Schreit wieder lauter* Du darfst mich übrigens duzen und umarmen und knutschen.

Wolfsblut: *Hält sich die Ohren zu* Geht das auch etwas dezenter?

Fee: Neeeeiiiiiiin! Ich bin...

Wolfsblut: Ja, ja... Ich weiß schon... Die Fee der Glückseligkeit. *Rümpft die Nase* Bisher hast du mich ja ganz schön hängen lassen...

Fee: Ja, ja, ja. Genau deshalb bin ich hier! Bei mir Zuhause, in meinem Baumhaus, haben Teller und Tassen geklirrt. Du sitzt seit Tagen vor meinem Baum und jammerst mir die Ohren voll. *Huuuuh, ich bin so traurig. Ich vermisse ihn so. Huuuh... Wie kann ich die Zeit zurückdrehen. Huuuuh... Ich liebe ihn so... *Stopft die kleinen Fäustchen in die Hüften*

Wolfsblut: Machen sie sich etwa lustig über mich? Ich wusste ja gar nicht....

Fee: Und jetzt hörst du mir mal zu, du undankbare Schnepfe! Weißt du überhaupt, was du da machst? Wegen deinen Schwingungen wird die Sahne sauer, die Butter schmilzt und ich kann meine Glückskekse nicht mehr vernünftig zubereiten. Folglich: niemand wird mehr wirklich glücklich.

Wolfsblut: Oh, Entschuldigung... Ich dachte, ich wäre alleine, unter meinem Baum?

Fee: Dein Baum? Dein Baum? Jetzt hör mal zu, du emotionales Desaster. Ich wohne da seit Jahrzehnten. Die Würmer sind schon ausgezogen. Ich bin hier aus reinem Egoismus! Du machst mich total verrückt...
Wegen dir hatte ich schon einen Nervenzusammenbruch. All die Therapiekosten. Kannst du dir das überhaupt vorstellen?
*flippt jetzt völlig aus* Die Glücksfee musste in Therapie! Ich hab schon Depressionen. Wegen dir!

Wolfsblut: *Versucht jetzt die völlig entgleiste Glücksfee zu trösten*
Och, komm her... Das tut mir aber leid! Das wollte ich nicht...
*Versucht die Glücksfee zu umarmen*

Fee: Man! Jetzt knickst du auch noch meine Flügel, du nerviges Weibsbild! Das ist echt Gold... Echt Gold. Hörst du? *Piekst Wolfsblut mit spitzen Fingern in die Brust* Jetzt sag endlich was du willst und komm nie wieder!

So kann ich jedenfalls nicht arbeiten!

Fortsetzung folgt...
 
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Fortsetzung

Wolfsblut: Was ich mir wünsche? Ich möchte mit ihm glücklich sein. Ihn 24 Stunden umarmen, bei ihm sein, mit ihm zusammen sein. Und das nicht nur im Traum. Sondern wirklich greifbar.
Wenn ich ihn sehe, möchte ich ihn umarmen und ihm einfach sagen: wie schön das ist, dass es ihn gibt. Ich möchte mit ihm mehr reden können, an seinem Leben teilhaben...

Die Fee setzt sich professionell auf einen Stuhl. Schlägt die Beine übereinander und beginnt, in einen Notizblock zu kritzeln. Trägt sie etwa Heels? Oh, sie waltet im Businesslook.

Fee: So... Zusammensein. Summ... 24 Stunden umarmen... Der arme Kerl. Summ. Nicht mehr träumen, sondern anfassen. Summ. 24 Stundrn lang. Klingt wie eine Drohung... Summ.

Sie blickt ein wenig zerzaust auf, den Stift noch zwischen den Zähnen.

Fee: Den Geschlechtsakt willst du auch vollziehen? Vor oder nach der Aussprache? Und wenn ja, wie hättest du es denn gerne.

Das Wolfsblut muss kräftig schlucken. Mit der Frage hatte es nicht gerechnet.

Wolfsblut: Äh... Was? Wie? Das geht Sie gar nix an. Das ist privat! Darüber rede ich nicht. Das ist... Unverschämt!

Die Fee schreibt und murmelt es laut: Geschlechtsakt inklusive, vermutlich 24 Stunden lang, mit anschließender Notversorgung und großflächiger Betreuung.

Wolfsblut: Neeeein! Der Mann ist verheiratet, hat Kinder und ich ebenso! Was erlauben Sie sich... Was sind Sie denn für eine unmögliche Glücksfee! Und ich bin kein schlechter Mensch!

Die Fee schmeißt ihren Schreibblock in die Ecke. Zieht sich wütend die Heels aus. Schnallt sich ihre Flügel ab und knallt den Kochtopf mit dem Glücksstaub auf den Tisch... Peng!

Es flirrt überall im Raum herum. Das Wolfsblut muss niesen. Haaatschi! Aber hey, das Zeug berauscht ja echt! Huuuuh!

Die kleine Fee schwenkt mit dem Topf herum, als würde sie Weihrauch verteilen. Huuuuh! Nicht so unvorsichtig, kleine Fee. Das Zeug hat es wirklich drauf!

Fee: So jetzt reicht es aber! Jetzt hab ich genug von eurem Hickhack! Ich kündige! Sofort!

Wolfsblut: Ich hab sie doch überhaupt nicht engagiert... SIE stehen seit heute Morgen, mitten in meinem Schlafzimmer.

Fee: Oh doch, das habt ihr. Ich bin die, die euch bei jeder Begegnung ganze Säcke von diesem klebenden Glitzerzeug im über den Kopf schüttet. Nach Feierabend geh ich damit ins Bett. Es klebt in den Haaren, unter den Nägeln.
Wer meinst du, macht das alles? Ihr etwa? Ihr kriegt ja gar nix hin, ohne mich. Aber jetzt könnt ihr euren Sch.... alleine machen. Ich will nicht mehr!

Das Wolfsblut denkt nach, während sich die Fee schmollend und mit verschränkten Armen, nicht von der Stelle hört. Ganz gehen will sie wohl doch nicht?

Wolfsblut: Okay... Was... Ach sei doch jetzt nicht sauer! Schmoll doch nicht!

Fee: Ich schmoll nicht!

Aber... Hast du mal nen Schnaps? Ich hab bei euch das Saufen angefangen. Das hält doch keine Feenseele aus. Ich brauch jetzt einen!

Wolfsblut: Nee, ich trinke keinen Alkohol, hab nix im Haus. Tut mir leid...

Fee: Hm... Mist... Ein Stück Schokolade? Nicht mal das?

Wolfsblut: Noisette?

Fee: Gib her!

Während die Fee sich laut schmatzend über den Milka-Karton hermacht, fragst sich das Wolfsblut, warum ausgerechnet sie so eine komische Glücksfee bekommen hast. Schokoladenverfressen, Alkoholikerin, unverschämt, unprofessionell und irgendwie seltsam aufdringlich in ihren hohen Heels... Und dann setzt sie ihre unfreiwilligen Klienten auch noch unter Drogen. Unglaublich.

Aber das Wolfsblut muss lächeln. Vielleicht auch Jemand, der eine Chance im Arbeitsleben braucht?

Die Fee stopft sich gleich zwei Riegel auf einmal in den Mund. Es ist kaum zu verstehen, was sie da sagt. Aber scheinbar, macht die Schokolade auch sie jetzt wieder ein bisschen glücklich. Immerhin.

Fortsetzung folgt
 
Fortsetzung

Doch dann wird die kleine Fee ganz ernst. Sie wird merklich ruhiger.

Fee: Ich bin nicht ohne Grund bei euch. Das ist kein Zufall. Das Leben, euer Leben, hat mich engagiert. Ihr seid Beide schon lange nicht mehr glücklich. Sicherheit bedeutet Frieden, aber ganz sicher nicht Glück!

Deshalb bin ich da, um euch glücklich zu machen. Jipiiii!

Wolfsblut: Und wie können wir glücklich sein, ohne den wichtigen Rest unglücklich zu machen? Wir sind nicht alleine auf dieser Welt.

Die Glücksfee rückt nun näher heran, als wollte sie dem Wolfsblut ein Geheimnis verraten.

Fee: Ich werde euch so lange mit Glitzerkram überschütten, bis ihr im Vollrausch, den Kopf ausschaltet!

Wie lange wollt ihr DAS SO durchhalten?

Wolfsblut: Aber das drum herum und alles...

Fee: Und ihr bleibt dabei auf der Strecke! Für Menschen, die dann auch nichts mehr von euch haben. Begreif doch endlich... Manchmal sind es die scheinbar kleinen Dinge, die ganz groß im Herzen ankommen.

Und alles was jetzt geschieht, passiert nicht aus einer Laune heraus, nicht aus Bedürftigkeit oder mal eben so... Liebe ist keine Hexerei, wenn sie echt ist. Sie kommt aus dem Herzen. Und sie geschieht ganz unabhängig von deinem Leben und Umfeld.

Für Liebe, musst du einen Menschen nicht jahrelang kennen, um sie heftigst zu fühlen. Manchmal ist sie einfach da und es geschieht einfach so, von innen heraus. Wer sie nicht lebt (wenn auch in kleiner Form), bringt sich früher oder später selbst damit um.

Vernunft und Sicherheit ist gut. Aber sie kann auch zu deinem Henker am Schafott werden.

Manchmal ist es Bestimmung. Weil alles so sein soll, wie der Himmel es eben möchte.

Sag, fühlst du die Liebe?

Wolfsblut: Mehr als ich mir jemals in diesem Leben vorstellen könnte. Aber.,,

Fee: Aber, kein aber, aber, aber... Du ich hab einen Job zu verlieren!

Die Fee fliegt zum Ausgang und pfeift auf ihren Fingern.

Fee: So. Und ich ruf jetzt meine Jungs.

Wolfsblut: Deine Jungs? Was... Was hast du vor?

Fee: Ich hab da meinen eigenen Fuhrpark... Habe ich dir noch nicht davon erzählt? 95 LKW, voll mit diesem lustigen, klebrigen Glitzerkram. Inklusive 259 Orchester in allen Tonlagen. Damit ihr Beide auch wirklich aufwacht...

Und da steht sie nun. Die Geschäftsfrau Frau Fee der Glückseligkeit und dirigiert geschäftig und sehr enthusiastisch ihre Mannschaft mit Engelsflügeln, Glitzerstaub, Glückskeksen und donnerndem Orchester.

Das Geschrei, den Protest und das Gejammer des Wolfsblutes, hört sie schon nicht mehr. Geschäftig waltet sie ihres Amtes.

Leise und dezent, kann die Fee wohl nicht und sie kennt keine Gnade mit Wölfen, die nicht auf ihre Gefühle hören wollen.

Bei soviel Naturgewalt, bleibt dem Wolfsblut nur die Flucht unter die sonntägliche Bettdecke, wo sie wohl auch morgen noch in einen 1000jährigen Winterschlaf fallen möchte.

Wolfsblut: weckt mich in einem halben Jahr...

Fortsetzung...? Nee, zu so einer verrückten Geschichte, fällt mir echt nichts mehr ein.

Nur, dass diese aufdringliche, unerbittliche Fee, wohl einen guten Job macht. Unabhängig jeglicher Argumente und Einwände.

(Stimmt doch mein, Herz. Oder? Die LKW‘s mit Glitzerstaub sind auf dem Weg zu dir. Tut mir leid, ich konnte sie nicht aufhalten. Ich bin beschäftigt, mir die Ohren zuzuhalten. Das Orchester ist so laut. So laut...!)
 
Zuletzt bearbeitet:
Himmel. Für so ein verrücktes Geschreibsel, braucht es wirklich viel von dem Zeug, dass sich ganz einfach Liebe nennt.

Mir war einfach danach. Nicht böse sein.

Schick mir ein Lächeln, morgen. :)
 
Klingt nach „die Reise zum Zauberberg“ von Wolfgang Sewald
 
@Mahalo

Ehrlich? So verrückt schreibt der Herr? Ich dachte, meine Auswüchse aus der Seele, wären unzumutbar. Es ist gewissermaßen ein Austoben, der eigenen Gedanken und Gefühle. Sehr spontan, wie alles, was ich irgendwie los werden muss.

Ich persönlich kenne die von dir benannte Geschichte noch nicht. Aber natürlich, habe ich jetzt danach gegoogelt. Da ich gerne lese, werde ich mir das durchaus mal zur Brust nehmen.

Du hast auch am 26.11. Geburtstag? Hallo Zwilling. :)
 
Ja...

Wenn ich dich sehe...
Dann klopft mein Herz so laut.
Es ruft laut JA!

Wenn du mich ansiehst...
Dann wird unter mir der Boden weich.
Mein Blick zurück, er ruft laut JA!

Wenn ich dich höre in meinem Kopf...
Dann höre ich nur noch dich.
Und alles ruft laut JA!

Alles in mir,
ruft nach dir.
Jedes noch so kleine Teilchen in mir,
schreit laut JA!

Hörst du das nicht?

Alles in mir, alles
weiß genau:
Du bist ein einziges JA!
Alles an und in mir, lächelt dich von ganz tief drinnen an.

JA!

Doch muss ich jedesmal rumdrehen und mir selbst sagen...
Nein, heute nicht...
Ich darf es dir nicht zeigen, darf es nicht.
Nein. Nein. Nein.

Und trotzdem allem
Wird aus jedem noch so kleinem Nein,
immer wieder ein lautes
JA!

JA! Ich liebe dich!
 
Der kleine bunte Käfer

Ein kleiner bunter Käfer saß auf einem grünen Blatt. Jeden wackeligen Windhauch, hielt er unaufhörlich stand. Tag für Tag... Minute um Minute.

Da kam ein schwarzer Rabe angehüpft. Seit Tagen beobachtete er dieses Spielchen nun schon. Schlau wie er war, schlich er lange um den kleinen bunten Käfer herum. Und der Käfer saß und saß tagein, tagaus.

„Sag, schläfst du oder bist du schon tot?“

Der kleine, bunte Käfer öffnete ein Auge...

„Ich schlafe nicht. Ich lebe.“

„Ja was tust du denn dann hier?“

„Ich warte!“

Der schlaue Rabe war sichtlich verwirrt. Aufgeregt flatterte er mit seinen Flügeln.

„Worauf, um Himmels Willen, wartest du denn, während das ganze Leben an dir vorzieht!“

Der kleine bunte Käfer seufzte.

„Ich warte auf bessere Zeiten! Ach, was ich erkläre ich dir das. Du würdest es ja doch nicht verstehen.“

Der Rabe pickte ungeduldig mit dem Schnabel herum, bis die ganze Pflanze wackelte.

„Du wirst verhungern, wenn du nicht bald deines Weges ziehst. Flieg weiter, kleiner Käfer.“

Der kleine bunte Käfer öffnete nun beide Augen und sag sich den neugierigen Raben genau an.

„Ich möchte aber nicht weiterfliegen. Mir gefällt es hier. Ich nähre mich von der Liebe. Hier in seiner Nähe geht es mir gut.“

Der Rabe sah sich um und entdeckte auf der gegenüberliegenden Seite einen anderen kleinen, bunten Käfer, der genauso aussah, wie der kleine bunte Käfer, vor ihm, auf dem Blatt.

„Du wartest auf ihn? Aber warum fliegst du denn nicht einfach rüber? Er ist doch gar nicht so weit weg von dir?“

Leise murmelte der kleine Käfer vor sich hin... Der schlaue Rabe musste schon genau hinhören, um ihn wirklich zu verstehen.

„Ja, weißt du, einst hat er auf dem Blatt nebenan gewohnt. Da kam ein furchtbarer Sturm, und hat meinen Liebe auf die andere Pflanze geweht. Weg von mir... Und wir kleinen, bunten Käfer, können doch nicht fliegen! Wie sollte ich denn zu ihm rauffliegen“

Das machte den schlauen Raben sehr betroffen.

„Oh, das tut mir sehr leid... Und nun wartest du? Die ganze Zeit?“

Der kleine Käfer blickte sehnsüchtig zu der anderen Pflanze rüber.

„Ja. Ich kann ihn von hier aus sehen. Morgens wenn die Sonne singt, dann fällt mein erster Blick auf ihn. Und Abends, wenn der Mond mir von der Liebe erzählt, dann schenke ich ihm meinen letzten Blick, bevor ich von von vergangenen Zeiten träumen darf.

Und mit jedem Tag schenkt mir jeder neu fallende Tautropfen die Hoffnung, dass der Wind ihn wieder zu mir weht... Jeder Tag ist eine neue Chance. Ich warte einfach, dass Gott und der natürliche Lauf der Natur, ihn wieder zu mir bringen.“

Der schlaue Rabe wurde plötzlich ganz ruhig und nachdenklich. Soviel Liebe und Treue, machte ihn merkwürdig sanft in der Seele.

„Ja kleiner, bunter Käfer. Und der Wind wird seine Richtung sicher ändern. Von Zeit zu Zeit, tut er das doch immer mal gerne. Die Welt ist in Bewegung. So wie unser Schöpfer es eben will...“
 
Mein Herz!

Heute ist mein Schreiben wenig prosaisch. Aber ich glaube, wenn man den Tag heute betrachtet und seine Bedeutung, dann ist dies auch unwichtig. Meine Worte werden trotzdem voller Liebe sein, für dich.
Sie werden dich umarmen, auch wenn sie sich nicht reimen.

Die Kerze, auf meiner Terrasse, hast du sie gesehen?
Sie ist für deine Mama und dich. Und für deine Familie, dass Gott deine Kinder schützen möge.

Ich weiß, dass deine Mama heute ihren Todestag hat. Nichts, gar nichts habe ich vergessen.

Nein, ich kannte sie leider nicht. Aber ein Mensch, der dich zu diesem besonderen, lieben Menschen erzogen hat, muss auch eine besondere Person sein. Dafür, dass sie dich, mein Herz, in die Welt geboren hat, dafür werde ich ewig dankbar sein. Auch wenn ich nicht physisch bei dir sein darf. Es macht keinen Unterschied. Du bist hier. Das ist das, was zählt!

Wenn ich ihr Bild betrachte, dann weiß ich, dass dies ein sehr guter und lieber Mensch sein muss. Ja ist. Denn ich bin mir sicher, dass sie IST. Immer und bei dir.
Ich hätte gerne ihr Grab besucht. Hab mich aber einfach nicht getraut (nimmst du mich irgendwann mal mit?).

Die Kerze brennt aber auch und besonders für dich... Der wunderbare Mensch, der hier auf dieser Erde lebt und seinen Lebensweg gerade gehen soll. Diese bescheidene Kerze, soll dir Hoffnung und Wärme schenken. Vielleicht kannst du nun, Schritt für Schritt, noch mehr festen Boden, unter deinen Füßen bekommen. Ich wünsche es dir so sehr!

Und wenn du willst, dann werde ich dir gerne dabei helfen. Ein Wink, ein Wort reicht und ich bin da. In jeder Form von Liebe, die dein Herz von mir annehmen möchte und kann.

Kommst du nachher an meinem Garten vorbei und schaust sie dir an, die kleine, rote Kerze auf dem Tisch? Sie wird bis heute Nacht 0 Uhr, durchgehend brennen.

Für deine Mama und für dich.

Gin Melin
Die Mondwölfin
 
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Ich möchte wieder mal von den Träumen erzählen, die ich gefühlsmäßig einfach nicht unter Träumen verbuchen kann. Ich schlafe nicht. Schlafe nicht richtig, nicht erholsam und lande dann tatsächlich bei meinem Seelchen, für den dieser Thread ja gedacht ist.

Viele haben mir bereits gesagt, da passiert etwas Astrales. Seit Jahrzehnten. Aber noch nicht lange, so intensiv.

Es ist auch egal, was es ist. Traum oder geistige Realität. All das hat mich hier her gebracht, an den Ort, an dem ich jetzt lebe. Wie ein Wegweiser.
Doch das habe ich schon oft erzählt. Es ist nichts Neues...

Aber ich muss mein Erlebnis irgendwie erzählen, niederschreiben, weil es gefühlt so unfassbar ist. Ich denke, hier darf ich das. Nerve niemanden.

Ich möchte darüber erzählen, es aufschreiben, teilen... Da ich es offiziell nicht mehr mit ihm kann, muss ich es hier machen. Es ist genau so, wie ich es empfunden habe, empfinde...

Gestern Abend/Nacht war ich sehr traurig, habe ihn sehr vermisst. Seine Freundschaft, die ich so gerne wieder hätte. Auch durch etwas, dass hier geschrieben wurde und mich sehr berührt hat. Irgendwas hat meine Schleusen wieder mal weit geöffnet. Ich habe nicht mal gemerkt, dass ich mich wieder mal in so einem Zwischending befand.

Nicht Traum, nicht Wachsein, nicht Schlaf... Und keinesfalls bewusst provoziert. Davor hätte ich viel zu großen Respekt. Wenn es ein Traum sein sollte, dann ein sehr merkwürdiger.

Ich befinde mich an einer Schnur. Wie eine Nabelschnur. Immer. Jene nehme ich aber erst seit kurzem ganz bewusst war. Ich weiß nicht, was das ist.

Räume schieben sich zusammen, trennen sich wie Puzzleteile, schieben sich wieder zusammen. Das ist das, was ich immer wahrnehme. Kein typischer Traum, der irgendwo mittendrin beginnt.

Dann klären sich die Puzzleteile auf, ergeben ein Ganzes. Orte, die aus zwei, zu einem werden. In letzter Zeit, ganz offenbar das Schlafzimmer. Mein Mann liegt so wie vorher da und schnorchelt mit seiner Maske. Da ist noch Jemand, den ich nicht so direkt nachfühlen kann, verschwommen wahrnehme. Vermutlich seine Partnerin? Ich weiß es nicht mal. Denn der Fokus liegt auf uns.

Ich sehe ihn und frag mich jedesmal, wirklich jedesmal, wie ich denn jetzt wieder hier hin gekommen bin. Ich bin dann immer wieder fremdberührt und frage mich selbst, ob das so richtig ist... Aber ich bleibe. Aus irgendeinem Grunde...

Alles ist so, als würde ich durch einen echten Raum laufen, mit der Nabelschnur hinten dran.

Ich werde bemerkt, er öffnet die Augen, wundert sich, aber schickt mich nicht weg. Ich bin willkommen und werde ganz offenbar erkannt.
Das Gefühl ist sehr deutlich. Es ist okay... Also bleib ich. Ein bisschen. Schaue ihn an.

In letzter Zeit waren jene „Besuche“ leise, ich wollte nicht aufdringlich sein. Doch diesmal stellt er mir sofort eine Frage. Direkt.

„Kannst du mir sagen, was da zwischen uns passiert? Machst du das?“
Und ich antworte.
„Nein, es passiert einfach mit uns. Ich habe keine Gewalt darüber.“

Er setzt sich auf, während ich das Schnorcheln von der Maske meines Mannes höre. Letzteres aber irgendwie weit weg im Hintergrund.

Und wieder fragt er mich etwas:
„Hast du einen Weg gefunden? Wie soll es weitergehen? Warum ist das so schwierig? Kann es nicht leichter sein?“

Und ich sehe, ganz deutlich... Du bist ja genauso traurig, wie ich es bin!!! Oh mein Gott, mir wird das plötzlich so deutlich klar.

Sofort bin ich bei dir, hocke mich vor dich hin, streichel dir über die Wange und du siehst mich an.

„Nein, mein Herz. Ich habe keinen Weg gefunden. Ich weiß nur, dass ich dich liebe. Vollkommen liebe. Hörst du das?“

Deine Stimme ist leise...
„Bin ich es der über seinen Schatten springen muss? Heimlichkeiten...? Wirklich?“

Doch ich kann dir nicht mehr antworten. Etwas, irgendetwas zieht mich zurück. Ein Bungeeseil kommt mir in den Sinn. Es reißt an mir... Ich kann nicht bleiben, würde es aber so gerne... Ärgere mich. Ich muss zurück. Wohin auch immer. Ich muss zurück. Es tut mir leid, dass ich nicht mehr antworten kann. So leid...

Das Bild zerreißt sich wieder, setzt sich neu zusammen, zerreißt sich... Und wird dann wieder zu einem Bild.

Ich öffne die Augen und liege in meinem Schlafzimmer. Alles im gewohnten Zustand. Wie immer.

Habe ich geschlafen? Es muss wohl ein Traum sein. Wirklich nur ein Traum? Doch ich fühle mich nicht ausgeschlafen, sondern richtig kaputt und müde. Wo ist meine Energie hin?

Ich habe dann noch ein bisschen vor mich hin geweint, weil mir einfach danach zumute war. Darüber bin ich dann tatsächlich und richtig eingeschlafen und habe so geträumt, wie ich es immer tat.

Die Nacht war kurz.

Wenn das kein Traum war... Dann frage ich mich, was hat er mitbekommen? Ist da irgendetwas an Gefühl oder Traum hängen geblieben.

Und wenn es einer war, was kann das für ein seltsamer Traum sein. So echt gefühlt, gerochen, gehört. Was ist das für eine Schnur, die mich beizeiten wieder zurück zieht?

Am Morgen sehen wir uns, am Tor. Er grüßt, winkt mir zu... Doch für einen Augenblick, nur für Sekunden, sehe ich da etwas in seinen Augen, dass ich auch im Traum erkannt habe.

Ja. Ich sehe es. Sehe dich. Und verstehe. Verstehe dich. Endlich. Vollkommen.
 
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