Hallo!
Meine Kenntnisse:
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist noch immer ein relevantes Thema in der Wirtschafts- und Arbeitspolitik, denn im April 2013 lebten in unserem Lande mehr als drei Millionen Erwerbslose(1).
Welche arbeitspolitischen Strategien mögen sich im Kampfe gegen die Arbeitslosigkeit als effektiv erweisen? Sowohl die Bundesagentur für Arbeit als auch das Bundesarbeitsministerium sowie einige Politiker scheinen in der Initiation des Hartz-IV-Konzeptes eine positive Reform zu erkennen, welche in den letzten Jahren eine Reduktion der Arbeitslosenzahlen erwirkt haben soll(2,3). Fakt scheint aber auch zu sein, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen nur äußerst marginal gesunken ist(4). Hinzu kommt, dass insbesondere die Politiker der Linkspartei der aktuellen Bundesregierung eine illegitime Manipulation der Arbeitslosenstatistiken vorwerfen, da 1-€-Jobber und Niedriglöhner nicht mehr statistisch erfasst würden(5).
Insgesamt sind die Ursachen der Erwerbslosigkeit gewiss vielschichtig und komplex. In meiner ökonomischen Analyse mag ich mich daher ausschließlich auf die Marktsituation konzentrieren und eventuelle psychologische Komponenten der Arbeitslosen außer Acht lassen. Spontan kommen mir im Wesentlichen zwei kausale Faktoren der Arbeitslosigkeit in den Sinn:
1. die fehlende Qualifikation vieler Erwerbsloser
2. das Defizit an Arbeitsplätzen
Laut einer neuen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sei Bildung der "
beste Schutz vor Arbeitslosigkeit", denn für
"Hochschulabsolventen herrscht derzeit gar Vollbeschäftigung."(6).
Von essenzieller Bedeutung ist es also, dass man der Bildungsferne der betroffenen Arbeitslosen konstruktiv begegnet. Wie wäre das zu erreichen, wie zu finanzieren?
Ein weiteres Problem stellt der Mangel an regulären Arbeitsplätzen dar. Wie also kann die Schaffung von Arbeitsplätzen gelingen? Meine These lautet: Es wäre sicherlich förderlich, die Wirtschaftsproduktivität zu forcieren, indem man die Kaufkraft und damit die potenzielle Nachfrage der Mittelschicht stabilisiert. Dadurch wären Unternehmen aufgefordert, die Produktion zu steigern, was zu einer Zunahme von Arbeitsplätzen führte, die sie finanzieren könnten, da die Einnahmen stiegen. Investitionen der Gesellschaft zeigen nach meiner Meinung stets positive konjunkturelle Effekte.
Wie man die wirtschaftliche Nachfrage der Mittelschicht erhöhen kann, lautet also die wichtige Frage. Manchen würde es wahrscheinlich helfen, ließe man ihnen mehr Netto-Gehalt vom Brutto-Einkommen, indem man die Einkommensteuersätze reduziert. Zugleich könnte eine Senkung der Unternehmenssteuersätze sinnvoll sein, da den Arbeitgebern auf diese Weise ein höheres Budget verbliebe, das sie zur Finanzierung von Arbeitsplätzen verwenden könnten. Vermutlich muss all dies jedoch staatlich observiert werden, um Missbrauch und Fehlinvestitionen präventiv zu begegnen.
Literatur
1.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...t-um-78-000-auf-3-020-millionen-a-897312.html
2.
http://www.handelsblatt.com/politik...z-iv-senkt-zahl-der-arbeitslosen/2943298.html
3.
http://www.youtube.com/watch?v=HeJ38cyjGsU
4.
http://www.focus.de/politik/deutsch...er-von-hartz-iv-kaum-gesunken_aid_889219.html
5.
http://www.olafscholz.de/1/pages/index/p/5/996/year/2009/print/1
6.
http://www.faz.net/aktuell/beruf-ch...-prozent-arbeitslose-akademiker-12095535.html
An dieser Stelle der Verweis auf das kapitalistische Wirtschaftssystem Ein solches System fordert und Erwerbslosigkeit, damit Wettbewerb funktioniert. Ohne Wettbewerb um Arbeitsplätze, ich könnte jetzt auch das maxistische Wort Kampf verwenden, funktioniert z.B. nicht Niedriglohn, Ein-Euro-Jobs, Zeitarbeitsklaverei, prekäre Beschäftigung etc. Die Wirtschaft will das so, ergo die Politik macht das so. Das ist Kapitalismus.
Das in den Medien ein anderes Bild erzeugt wird, ist Teil des Wettbewerbs. Im Zuge der Wettbewerbsföderung muss es für möglich und erstrebenswert gelten, jeder könne einen Arbeitsplatz erhalten, wenn er sich nur genug anstrengt, was in der Praxis die Bereitschaft zu widrigen Bedingungen bedeutet und die Konkurenz zwischen
Erwerbslosen und Erwerbstätigen sowie zwischen
Erwerbslosen und Erwerbslosen ebenso zwischen
Erwerbstätigen und Erwerbstätigen erzeugt.
Daher auch die üble mediale Nachrede wider Erwerbslosen.
Diejengen, die nie betroffen waren, sollten vielmehr dankbar sein, dass sie bisher noch nicht betroffen waren. Denn Erwerbslossein hat nicht zwingend mit Wollen und Können zu tun.
Da wären wir bei Bildung und Qulifikation. Es gibt viele Hochschulabsolventen, die sich direkt nach dem Studium erst mal als Hartz-4 melden müssen.
Im übrigen herrscht bei Hochschulabsloventen keine Vollbeschäftigung, weil in einziger unbeschäftigter Akademiker nicht mehr Vollbeschäftigung ist. Und ich darf dir verraten, es gibt sogar deutlich mehr als einen.
Weiters gibt es viele, die als Generation Praktikum verheizt werden oder in prekären Beschäftigungsverhältnissen, befristet, befristet, befristet, Vertretung, entlassen verweilen dürfen. Inklusive unsicherer Lebensplanung. Und da wundert sich dann noch die Nation über den Geburtenrückgang. Weiters, auch wenn es nich direkt zum Thema gehört, aber doch eine Folge ist, in diesem Land gehen nicht nur die Geburten zurück, sondern die Geburtenhoheit besitzt u.a. aus o.g. Gründen eine eher bildungsferne Schicht, was für den künftigen Arbeitsmarkt noch bedeutsam sein dürfte.
Ebenso die Älteren auf dem Arbeitsmarkt freigewordenen, die totz bester Qualifikation und v.a. Praxiserfahrung kaum Chancen bekommen.
Mit der Industrialisierung und technischem Fortschritt wurde propagiert, es sei zum Wohle der Menschen, um diese zu entlasten, ihnen mehr freie Zeit und weniger Anstregung zu schaffen. Das ist nicht der Fall. Vielmehr eine allgemeine Beschleunigung am Arbeitsmarkt, Stress, Burnout, fehlende Gleichverteilung der Resssourcen. Stattdessen Freistellung übriger Arbeitskräfte, harter Wettbewerb.
Grundsätzlich bei gleicher(er) Verteilung könnten alle Menschen die Arbeit gerechter verteilen bei gerechter Bezahlung.
Die Finanzkrise zeigt doch deutlich, dass gerade das nicht gewollt ist. Weil eine Handvoll Exklusiver sein will.