Elfenbeintürmler innen, Eigenbrötler innen

wenn ein Boot nicht schon wieder Teil der schwarzen P ist

Hallo terramarter,

Nun, ohne zu testen und uns ggfs. die Finger zu verbrennen scheint es z.Zt. noch keinen Fortschritt zu geben, ich weiß noch nicht warum das so ist.

Da das hier ja ein extrem distanziertes Medium ist, kannst Du hier recht leicht wieder aus dem Boot raus. Das spannende wäre, zu testen wie es im Boot tut, oder, wenn Dir ein anderer Beriff für zeitweise Gemeinsamkeit einfällt, solls mir recht sein .....

Falls es Dich interessiert, was mich an Gemeinsamkeit interessiert: https://www.esoterikforum.at/forum/showthread.php?p=3417992#post3417992

Ein Etwas kann ja nicht Teil von z.B. schwarzer Pädagoik sein, sondern allenfalls, wie man damit umgeht? ;)

Andreas
 
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Frisch vom Leuchtturm:

Gierig schlang ich eine Kugel nach der anderen in mich hinein, erinnernd wie sie früher schmeckten, hoffend es würde nochmal so sein und konnte mich nicht stoppen, Gottseidank waren die Läden schon geschlossen, nein, es tat mir nicht gut, ich wußte das schon, eben so wenig wie die Packung Hühnerbrust.
Nein, ich stand zwar auch neben mir, aber der Schmerz, der sich Bahn brach in den üblichen Auswüchsen essender Weise, war mir ein weiteres Mal nicht zu bremsen. Die Krone des Besserwissers, das Mäntelchen des predigenden Missionars haben Löcher und matte Stellen.
Besserwissen ist einfach, besser handeln eine hohe Kunst.

Was mich schmerzt ist eine Geschichte, die mir mein Bewußtsein präsentiert hat und die mich an die Punkte führt, die noch nicht geheilt sind, damit sie geheilt werden können.

Es ist ein 15-Jähriger Junge in einem England. Er ist in einer Schule/Kloster/Militär mit Gleichaltrigen, allerdings ist er anders: ich bin vom Schiff. Ich kann die Spiele nicht die die spielen. Ich kann die Sprache nicht wirklich so, wie die die sprechen. Ich bin von denen, aber eben vom Schiff.
Es dauert eine Weile, bis ich kapiert habe, dass sich meine neuen Kameraden vor mir fürchten, weil ich so einen Blick habe. Dieser Blick hat viel gesehen und obwohl mein physischer Körper wieder geheilt ist, habe ich furchtbares, furchterregendes erlebt und noch nicht verdaut. Ich war auf einem Schiff und ich sah mit an, wie meine Eltern erhängt wurden und ich wurde in der folgenden Zeit von der ganzen Mannschaft durchgefickt, bis mein Arsch so am Arsch war, dass da keiner mehr seinen Schwanz reinstecken wollte. Ich war lange schon vor Schmerz in eine Art Delirium gefallen und nun warf man mich nicht etwa über Bord, sondern sperrte mich in einen Käfig und gab mir gerade so viel Wasser, dass ich überlebte. Ich genas körperlich tatsächlich und wurde im nächsten Hafen einfach auf Land abgestellt. Irgendwer nahm sich meiner an. Ich kam auf ein Schiff meiner Heimat, kam in meine Heimat und wurde auch wieder kräftig genug, um zur Schule zu gehen.
Doch heil war ich in keiner Weise. Ich vermutete Böswilligkeit in allem. Ich wußte nicht wohin mit meinem Beleidigtsein hinter dem ich meine Rache versteckte. Ich wußte nicht, wieso ich als einziger überlebte. Ich wäre lieber tot gewesen. Ich wußte nichts was mir guttat. Ich wollte nur das verteilen, was ich im Übermaß in mir hatte: Hass, Rache, Vergewaltigung, Mord, Leid.
Ich wußte nicht wohin mit mir. Und ich wußte nicht, dass es gut sein würde, mit meiner Hilflosigkeit angesichts dieses Monsters in mir, mit ebendiesem spazieren zu gehen.
Ich hatte keinen Freund, weil ich immer gleich beleidigt war, wenn niemand liebevoll auf meine Wunden eingehen konnte, die ich selbst kaum kannte. Ich wollte meine Freude niemandem mehr zeigen. Ich war in den verstrickten Doppelbindungen des „Ich will nur noch sterben.“ und „Wenn ich hier heil rauskomme, lebe ich ein bescheidenes, mickriges Leben, alleine, zurückgezogen.“ gefangen, ohne es damals zu ahnen. Heute zerschlug ich diese Knoten und löste meine alten Selbstversprechen auf und bin nun gesapnnt, was kommt.
Meine Kumpels sind freundlicher geworden. Ich werde mal einen fragen, ob er mir das Spiel beibringt, das sie da spielen. Eigentlich bin ich lebensfroh. Eigentlich habe ich eine Whistle, auf der ich für mein Leben gern spiele, aber ich will es niemandem zeigen. Noch nicht. Ich schäme mich ob der Freude die ich daran habe, weil sie das Leid, das ungerächte Leid wegspielt, auflöst. Ich verstehe das nicht.

Ich wehre mich gegen meine Heilung - natürlich nicht so bewußt wie es hier steht.
Und doch. Ich geh jetzt heilen, mich selbst.

Licht an!
 
Der Andere:

Üblicherweise habe ich das Schweigen der Anderen so interpretiert, dass sie keine Probleme und keine Angst haben. Mir ist bekannt geworden, dass man vor mir Angst haben kann, weil zu direkt und verschroben. Ok. Aber ich beisse nicht. Definitiv. Ich meine, stell dir mal vor, aus Deinem Bildschirm kommt ein Gebiss und beisst Dir die Nase ab - nee, oder?

Na, schönen Sonntagabend noch!
 
Eine Facette, ein Aspekt pointiert, herauskristallisiert:

Ihr waren Menschen begegnet, die ihre strahlende Lebendigkeit verloren hatten, weil sie mit ihrer Einsamkeit nicht fertig wurden und am Ende süchtig nach Einsamkeit waren. Es handelte sich zumeist um Menschen, die die Welt für einen Ort hielten, an dem es weder Würde noch Ruhm gab, und die ihre Tage damit verbrachten, über die Fehler der anderen herzuziehen. Es handelte sich um Menschen, die sich aus Einsamkeit zu Richtern über die Welt aufschwangen und ihr Urteil in alle 4 Himmelsrichtungen hinausposaunen, damit jedermann sie hören konnte (oder auch alle Urteile in sich hineinfressen!). Vielleicht hatte die Einsamkeit sie in den `Wahnsinn´, in ein Verrücktsein getrieben.

aus Brida, Paulo Coelho.
 



bist du z.Z. im Turm
auf dem Turm
oder vor dem Turm?:confused:



ich frage ja nur
weil ich wirkliche Anteilnahme an dem thread habe
und an dir:)
ein winziger Teil ist auch Turmbewohner
aber der Rest ist eher komunikativ

und ein Alchemist (Paulo Coelho)



LG Ali:umarmen:
 
Angst ist nicht zu respektieren, sonder zu überwinden ohne sie zu töten.

Wie willst du Angst denn töten. Du kannst ja nur noch weitere Flächen um den Angstpunkt herum abbrennen. Aber das erhöht die Angst noch. >und du musst noch mehr abbrennen.
Drum werden die Leute auch immer seltsamer, je älter sie werden. Sie arbeiten nicht auf, sie brennen ab. Das wird ein echter Katastrophenfall.


Und andr, meinst du diese Vorgehensweise nicht gerade, mit 'überwinden'? Das kommt mir eher wie 'trotzdem weitermachen' vor. Ich schlage vor: aufhören zu tun was man nicht will. (Das setzt natürlich fürchterliche Ängste frei. So sehr, dass man ganz viele Erklärungen findet, warum das jetzt doch gut ist. Und dass man eh zufrieden ist. Ich glaube, das Wort zufrieden hat nur diese Funktion.
Aber, naja...)
 
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Hallo terramarter,

soweit ich lese, habe ich geschrieben, Angst überwinden ohne sie zu töten.
Damit weiß ich dann nicht weiter? Welchen Browser verwendest Du? Löcher im Bildschirm?

Überwinden heißt für mich angesichts meiner Angst, das zu tun, was ich für erstrebenswert halte, ob unsicher oder mit zittern zuerstmal, oder es bei drei Anläufen nix wird .... das sind jahrelange Vorlesungen über Vorgehensweisen, doch meiner Erfahrung nach, geht hier z.Zt. ein Leben ohne das was wir Angst nennen nicht, weil das zu meinem Gesamtkonstrukt hier als Mensch gehört. Ob sich das ändert werde ich ja merken, wenn es sich ändert. Jetzt erlebe ich in immer wieder auftauchenden Facetten Angst, Ängstlichkeiten, es sind weniger als früher und es fällt mir heute leichter sie zu überwinden - das ist nicht bekämpfen, das ist nicht ignorieren, das ist meistens tief durchatmen, mal mehr mal weniger Hinweise von aussen, mal mehr mal weniger Übungen und am Ende meist ein Lachanfall oder ein mildes Lächeln.
Das ist Überwinden für mich, als Annäherung.
Das ist ja dann auch aus dem Elfenbeinturm kommen............

Gruß und Segen

Andreas
 
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