Diagnosen gläubigkeit und Stigmatisierungen

Eigentlich geht das nicht, es sei denn es heißt "Verdacht auf ... ".
Man ist sehr sehr vorsichtig mit "gesicherten" Diagnosen in diesem Bereich, weil man sie nie wieder "wegbekommt".
Zum einen sind sie aktenkundig, zum anderen wird sich niemand finden, der versichert, dass bei einem Menschen niemals diese Krankheit ausbricht.
Denn wenn man das versuchen würde und die Krankheit bricht doch mal irgendwann aus, dann ist man "dran". Es kann jahrelange "präpsychotische" Zustände geben ... es ist sehr kompliziert.

Der TE ist seit 18 Jahren diagnostiziert, hat etliche Psychiatrieaufenthalte hinter sich (so habe ich es verstanden), da geht es sicher nicht nur um ein Tagebuch.

So vorsichtig ist man da leider nicht. Nicht nur der Fall, wo die Diagnose dann wegkam, wo im Attest dann sogar stand, daß niemals eine Schizophrenie da gewesen ist, ich hab das Attest gesehen, der Arzt hat das extra vermerkt, daß die vorige Diagnose falsch war. Auch eine Freundin von mir, die diese Diagnose bekommen hat, sie hatte durch jahrelange Tramal-Abhängigkeit eine Psychose, aufgrund dessen hat man ihr die Diagnose verpasst und sie mit Tabletten vollgestopft, durch die sie 50 Kilo zugenommen hat. Durch meinen Bruder, der ebenfalls durch Drogen psychotische Zustände gehabt hat, weiß ich, daß das was anderes ist als Schizophrenie, und ich kenne diese Frau seit fast 20 Jahren und weiß, daß sie das nicht hat, sie ist Arzthelferin, dadurch ist sie leider einfacher an das Tramal rangekommen, nach dem Entzug war alles ok, aber die Diagnose ist immer noch da und keiner macht sich die Mühe zu schauen, ob es stimmt.

Und die Psychologin, die beim psychosozialen Dienst arbeitet, hat es mir gegenüber sogar erklärt, nämlich, daß die Psychiater von verschiedenen Schulen sind, und da ist ein und dieselbe Krankheit bei dem einen eine Schizophrenie und beim anderen was anderes, man soll die Diagnosen deswegen nicht so ernst nehmen, das sehe ich anders.
 
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So vorsichtig ist man da leider nicht. Nicht nur der Fall, wo die Diagnose dann wegkam, wo im Attest dann sogar stand, daß niemals eine Schizophrenie da gewesen ist, ich hab das Attest gesehen, der Arzt hat das extra vermerkt, daß die vorige Diagnose falsch war. Auch eine Freundin von mir, die diese Diagnose bekommen hat, sie hatte durch jahrelange Tramal-Abhängigkeit eine Psychose, aufgrund dessen hat man ihr die Diagnose verpasst und sie mit Tabletten vollgestopft, durch die sie 50 Kilo zugenommen hat. Durch meinen Bruder, der ebenfalls durch Drogen psychotische Zustände gehabt hat, weiß ich, daß das was anderes ist als Schizophrenie, und ich kenne diese Frau seit fast 20 Jahren und weiß, daß sie das nicht hat, sie ist Arzthelferin, dadurch ist sie leider einfacher an das Tramal rangekommen, nach dem Entzug war alles ok, aber die Diagnose ist immer noch da und keiner macht sich die Mühe zu schauen, ob es stimmt.

Und die Psychologin, die beim psychosozialen Dienst arbeitet, hat es mir gegenüber sogar erklärt, nämlich, daß die Psychiater von verschiedenen Schulen sind, und da ist ein und dieselbe Krankheit bei dem einen eine Schizophrenie und beim anderen was anderes, man soll die Diagnosen deswegen nicht so ernst nehmen, das sehe ich anders.

Diagnosen sind ein sehr schwieriges Thema und ich staune und ärgere mich auch so manches Mal ... .
Es müssen nicht einmal verschiedene Schulen sein (das Thema ist in Ö wahrscheinlich noch gravierender als in den letzten Jahren in D), es reicht schon, ob es ein niedergelassener Psychiater (der seit Jahrzehnten nicht mehr in einer Psychiatrie gearbeitet hat) oder ein Arzt ist, der täglich im Akutbereich arbeitet.
Trotzdem es eindeutige und einheitliche Kriterien und Leitlinien gibt, bleibt da eine gewisse Auslegungsperspektive, obwohl eine Psychose noch am relativ eindeutigsten ist.

Es gab mal ein interessantes Experiment dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Rosenhan-Experiment (obwohl heute die Diagnostik weitaus besser ist, sollte man so etwas stets präsent haben)

Ich habe in 30 Jahren noch nie erlebt, dass jemand eine Diagnose "zurückgenommen" hat, geschweige denn, dass das attestiert wurde.
ICD und DSM haben sich im gleichen Zeitraum etliche Male verändert - einige Diagnosen gibt es nicht mehr, neue sind hinzugekommen ... die Validität und Reliabilität von Diagnosen sind ein Dauerbrennerthema.

Kann es sein, dass in dem beschrieben Fall prozessiert wurde, so dass es zu diesem Attest kam?

Es mag sein, dass Österreich da anders ist als Deutschland.
 
Ja ja. Der Coolheitstrend.


Das hat nichts mit Coolheit zu tun sondern damit dass in D kulturell bedingt ganz einfach die Kontaktaufnahme mit Menschen die man nicht bereits von irgendwo her kennt komplett unüblich ist. Es ist ein regelrechtes Meiden.
Siehe auch dass man Jahrzehnte in einem Mietshaus lebt aber keinen von den Nachbarn über ein Hallo auf dem Flur hinaus kennengelernt hat.
 
Ich habe in 30 Jahren noch nie erlebt, dass jemand eine Diagnose "zurückgenommen" hat, geschweige denn, dass das attestiert wurde..



Aber eine Diagnose kann sich andererseits ja auch nur auf einen Ist-Zustand beziehen, nicht auf das was mal vor 15 Jahren war.

Wenn bei mir 2013 über ein paar Monate lang ein Bluthochdruck diagnostiziert wurde, dieser aber 2018 auch ohne Medikation nicht mehr existiert, dann kann schlicht und ergreifend die Diagnose Bluthochdruck nicht mehr gestellt werden. Und zwar ganz egal warum der jetzt nicht mehr vorhanden ist.
 
Aber eine Diagnose kann sich andererseits ja auch nur auf einen Ist-Zustand beziehen, nicht auf das was mal vor 15 Jahren war.

Wenn bei mir 2013 über ein paar Monate lang ein Bluthochdruck diagnostiziert wurde, dieser aber 2018 auch ohne Medikation nicht mehr existiert, dann kann schlicht und ergreifend die Diagnose Bluthochdruck nicht mehr gestellt werden. Und zwar ganz egal warum der jetzt nicht mehr vorhanden ist.

Trotzdem bleibt es noch in der Anamnese stehen und ist weiterhin ersichtlich.

Psychosen sind, wie z.B. Schilddrüsenerkrankungen, Epilepsien o.ä. lebenslang relevant, auch wenn sie seit Jahren/ Jahrzehnten keine wirkliche Rolle mehr spielen, man keine Medikamente nehmen muß, man keine Einschränkungen hat.

So etwas muß man z.B. auch angeben, wenn man in eine private Krankenversicherung wechselt oder wenn man operiert wird.
Leider hat das auch weitere Auswirkungen, z.B. bei einer Verbeamtung oder dem Wunsch, in den Polizeidienst/ zur Armee zu gehen/ Pilot zu werden o.ä. - wer einmal eine schwere Depression/ Schizophrenie oder eine andere gravierende psychische Erkrankung hatte, wird da ganz schlechte Karten haben, auch wenn es ewig lange her ist.

Das wäre dann ein Grund, zu prozessieren, - wenn eine solche lebenseinschränkende Diagnose falsch gewesen sein sollte.
 
Vor ein paar Tagen hat meine Mutter geweint weil ich im Streit ausgezogen bin und mich nicht mehr so oft melde. Sie wöllte wissen wie es mir geht aber ich fühle mich durch 7 Zwangseinweisungen immer noch BEleidigt von dem was ich dadurch erleben musste. Also die Mutter Kind Beziehung hat einen Knicks. Psychiatrie kann so etwas richtig kaputt machen.
Als meine Mutter weinte deswegen fühlte ich nichts. Ich hatte nur so ein Gefühl von "wie kann ich mich jetzt vor Emotionalen Zwangseinweisungen schützen" also vertrauen konnte ich nicht mehr. Und suchte lieber verbal die dinstanzierung dazu natürlich vorsichtig..
Also weil sie mich damit verletzt hat. Was bis heute anhält durch anderes.

Das kann ich vom Gefühl her absolut verstehen. Bei so etwas wäre meine Mutter für mich gestorben.
Was ich nur nicht verstehe, ist- dass du 18 Jahre schon "krank" bist und in Therapie und erst jetzt vor kurzem ausgeszogen bist. (?)
 
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