Ach wie süß. Da veröffentlicht jemand - ein bekannter und bekennender Klimaskeptiker - einen Fachartikel und die ebenso bekannten klassischen VT-Quellen jubilieren und bauschen das sofort auf zu "Es ist bewiesen, dass das alles falsch ist" auf.
Der Reihe nach und im Detail: Patrick Frank ist einer der wenigen Klimaskeptiker, die wirklich vom Fach sind. Als solcher kann er natürlich auch Fachartikel veröfentlichen, was er hier getan hat. Bei der gewählten Fachzeitschrift “Frontiers in Earth Science” findet auch, soweit ich es erkennen kann, ein Peer Review statt, und die Artikel werden unendgeldlich öffentlich gemacht.
Damit ist schonmal eine klassische VT widerlegt, dass ja die klimaskeptischen Wissenschaftler keinen Artikel veröffentlichen könnten,. mweil diese vom Review unterdrückt werden würden.
Und der Artikel ist damit auch öffentlich einsehbar. Hier:
https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/feart.2019.00223/full
Und darin findet sich u.a. folgender kurzer Abschnitt:
Fachartikel schrieb:
To be kept in view throughout what follows is that the physics of climate is neither surveyed nor addressed; nor is the terrestrial climate itself in any way modeled. Rather, the focus is strictly on the behavior and reliability of climate models alone, and on physical error analysis.
Übersetzt: Zu beachten ist im Folgenden,
dass die Physik des Klimas weder untersucht noch thematisiert wird; Auch das Erdklima selbst wird in keiner Weise modelliert. Der Fokus liegt vielmehr ausschließlich auf dem Verhalten und der Zuverlässigkeit von Klimamodellen sowie auf der physikalischen Fehleranalyse.
Die Physik des Klimas und Klimawandels ist NICHT Thema des Artikels. Die CO2-Theorie - von der MMNews triumpfierend behauptet, sie wäre mit dem Paper widerlegt - wird weder behandelt geschweige denn widerlegt.
Danach kommen ein ganzer Haufen mathematischer Betrachtungen zur sog.
Fehleranalyse. Damit werden in den Naturwissenschaften die mathematische Behandlung der Unsicherheiten und (Mess-)Ungenauigkeiten bezeichnet - also der Grund, warum nur sehr selten ein genauer Wert angegeben wird, sondern fast immer ein Intervall, das sog.
Confidence-Intervall, dessen (halbe) Breite mitunter auch salop
Fehler oder
Fehlerbreite genannt wird.
Patrick Frank argumentiert, dass die in den Klimamodellen verwendeten Methoden der Fehleranalyse der Aufgabe in diesen Klimamodellen nicht gerecht werden. Die Physik und physikalischen Gesetzmäßigkeiten, mit denen die Modelle gefüttert werden, greift Frank NICHT an.
Soviel zum Original-Artikel. Schauen wir uns nochmal an, was die klassischen VT-Quellen daraus machen. So beklagt z.B. MMNews in dem obigen Link:
MMNews schrieb:
Medien verschweigen neue Erkenntnisse
Es ist nicht überraschend, dass MMNews und co sofort auf solche Arbeiten aufspringen und die Widerlegung der gesamten bisherigen Klimaforschung darin erkennen wollen. Die normalen Medien sind da etwas klüger und warten z.B. ab, was andere Wissenschaftler noch dazu sagen. Die Referees im Peer Review-Verfahren fanden den Artikel immerhin interessant genug, dass sie ihn zur Veröffetnlichung zuließen. Das spricht zwar schonmal für eine gewisse Qualität der Arbeit, ist aber kein Beleg dafür, dass sie nun in Stein gemeißelt zu sein hat und andere Wissenschaftler gaaaanz sicher keine guten Gegenargumente hätten. Desweiteren wäre fraglich, ob es überhaupt eine Meldung Wert ist, weil nur ein relativ kleiner Teil der aktuellen Klimaforschung - die Modellierung, und darin auch fast nur die Fehlerfortpflanzung und nicht die zugrundeliegende Physik - behandlelt und kritisiert wird.
Besonders "herzig"
fand ich ja dann diesen Artikel, den mir Google noch vorschlug zu dem Thema:
https://frankfurter-erklaerung.de/2...den-klima-alarmisten-sollten-verklagt-werden/
Darin die plakative Forderung: "Klima-Alarmisten sollten verklagt werden". DAS wäre nun wirklich ein Angriff auf die freie Meinungsäußerung, den sonst Klimaskeptiker ja befürchten... allerdings nur auf ihre Meinung bezogen.
Wie sähe es denn andersrum aus? Wenn - wovon ich überzeugt bin - der breite Konsenz der aktuellen Klimaforschung richtig ist, und die Klimaskeptiker falsch liegen... Was wäre die gerechte Strafe für eben die Klimaskeptiker? Wenn in ein paar Jahrzehnten die Temperaturen sich so entwickelt haben werden, wie die Modelle es vorhergesagt haben... wie wären die Klimaskeptiker von heute zur Rechenschaft zu ziehen?