Sehe ich nicht so, denn ein Geist hat keine Geschlechtsmerkmale, es ist also nur eine männliche Sprachform wie "der Mond", der in anderen Sprachen weiblich ist. Außerdem sind alle Religionen entstellt und ihrer Ursprünglichkeit in der persönlichen Begegnung mit Gott beraubt. Das steht übrigens auch im Buch, das wir hier besprechen. Für den katholischen Priester war das damals sicher nicht so leicht verkraftbar.
Liebe Evatima,
könnte es nicht sein, dass die Geschlechtsmerkmale im Wesen des Göttlichen liegen? Ist es nicht so, dass wir in unseren Träumen diesen weiblichen und männlichen Aspekten ständig begegnen: Vater, Mutter, Bruder, Schwester, Mann, Frau usw. Ist es nicht so, dass in diesen Träumen häufig
die Intuition von einer Frau bzw. Freundin verkörpert wird? Tja, so ist Jahwe ein Gott und Aschera seine Göttin. Leider musste sich das Paar wohl des Zölibates wegen trennen:
2. Könige 23 [4] Und der König (Josia) gebot dem Hohenpriester Hilkia und den nächsten Priestern nach ihm und den Hütten an der Schwelle, dass sie aus dem Tempel des Herrn tun alle Geräte, die dem Baal und der Aschera und allem Heer des Himmels gemacht waren. Und sie verbrannten sie außen im Tal Kidron, und ihr Staub wurde getragen gen Beth-El.
So sollte also der Gedanke von der Mutter Erde verschwinden, aus der alles Leben geboren wurde. Deshalb soll auch ein Messias (Gesandter) das Himmelreich auf Erden errichten – also ein Sohn und keine Tochter, ein Knecht und keine Magd Gottes:
Jesaja 7[14] Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel* [15] Butter und Honig wird er essen, wenn er weiß, Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen. [16] Denn ehe der Knabe lernt Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen, wird das Land verödet sein, von den zwei Königen, vor denen es dir graut.
(*Gott ist mit uns).
Aber keine Sorge, die kleinen Göttinnen fanden trotz des großen Widerstandes des Klerus wieder Einzug in die Herzen der Christenheit. Maria, Magdalena, Sophia und all die anderen Frauen, die nicht nur von der Nächstenliebe gesprochen hatten, sondern auch vorlebten, zogen an Ascheras und Artemis (Diana) Stelle wieder in den göttlichen Pantheon ein.
Was hat uns der männliche Aspekt eines Gottes gebracht? Eventuell wären die weiblichen Aspekte der Göttinnen der bessere Weg? Verfügen Frauen beim Knüpfen von sozialen Verbindungen nicht die größeren Kompetenzen? Sie haben auch einen besseren Bezug zur Spiritualität, wie schon Tacitus in seinem Werk Germania im Kapitel VIII bemerkte.
In den beiden Weltkriegen hatten die sterbenden Soldaten in ihrer Not oft nach ihren Müttern gerufen – woran mag das wohl liegen? Ja und in der Heimat hatten sich viele Frauen mit ihrer Sorge um ihre Lieben da draußen an Maria oder deren Schutzengel gewandt.
Nein, nein, wir sollten da bei den göttlichen Wesen schon etwas genauer hinschauen, mit welchem Aspekt sie verbunden sind.
Merlin