ich frag mich immer, wem oder was hass dienen soll.
mir selbst - definitiv nicht.
jene - die vielleicht - hassenswert sein könnten - kratzt mein hass mit sicherheit nicht.
also - cui bono?
wem oder was soll ich die verantwortung dafür zuschieben, dass mir durch meine geburt ein schwereres los aufgebrummt wurde, als anderen?
ich erkenne für mich selbst nur eine einzige antwort als schlüssig -
ich bin stark genug an herausforderungen zu wachsen.
das wurde mir mitgegeben.
ich bin 61 - und habe noch immer mit der kleinigkeit einer extrem soziopathischen mutter zu tun -
darüber hinaus mit
einem kind, das während der geburt gestorben ist -
einem sohn, der den freitod gewählt hat -
einem weiteren sohn, der schwierigkeiten hat in sein leben zu finden -
und einem eigenen leben, das geprägt davon ist, alles loslassen zu lernen, was für andere selbstverständlich ist.
ich bin dennoch kein opfer -
und falle keinem zur last.
denn die stärke der bewältigung ist mir gegeben - bis zu meinem letzten atemzug.