Hallo MadGirl
Durchaus möglich, dass es so klang, als sei diese Art der Sensibilität nur auf Traumata zurückzuführen. Allerdings ist fast nichts nur an einer Ursache "aufzuhängen". Ich habe noch ein wenig recherchiert und bin dann auf Folgendes gekommen, das mich bezüglich des Konstruktes "Hochsensibilität" noch skeptischer stimmt: Wusstest du, dass die "Erfinderin" E. Aron lediglich 39 Personen interviewte, auf deren Aussagen dieser überall angebotene Test basiert? Und dass sie für diese Interviews speziell nach empfindsamen Menschen suchte? Da konnten doch gar keine anderen Aussagen herauskommen.
Wie dem auch sei: Studien gibt es bisher nicht allzu viele, und es gibt einige, die zu anderen Schlüssen kommen als Aron:
"Christina Blach und Josef Egger von der Medizinischen Universität Graz kamen in einer Veröffentlichung im Jahr 2014 sogar zu dem Schluss, dass es sich bei extremer Feinfühligkeit in erster Linie um ein psychologisches und erst in zweiter Linie um ein physiologisches Phänomen handeln könnte. Sie stellten überraschenderweise fest, dass Probanden, die sich selbst als hochsensibel einschätzten, weder ihren Herzschlag präziser wahrnehmen konnten als andere noch auf akuten Stress körperlich stärker reagierten. Dagegen konnte das Ausmaß an Ängstlichkeit – also die Neigung, Situationen als bedrohlich zu empfinden – in dieser Untersuchung Hochsensibilität am besten erklären."
Quelle: https://www.spektrum.de/news/hochsensibilitaet-der-streit-um-die-feinfuehligkeit/1412989
Dann habe ich einen Verweis auf eine Studie gefunden, die HS tatsächlich mit PTBS in Verbindung bringt (Schauwecker-Alb), die Studie selbst leider nicht. Was man nicht bestreiten kann, ist: Viele fühlen sich entlastet und verstanden, wenn sie auf dieses Konzept der Hypersensibilität stoßen.
Was das Ganze nun aber etwas schwierig macht: Wie lässt sich dieses Konzept, dieses Konstrukt mit seinem Sammelsurium an Ausprägungen auf ein Horoskop übertragen? Dafür könnte man sich einerseits an das Konzept von Aron halten, in dem viele Ausprägungen/Eigenarten beschrieben sind, man könnte andererseits auf das Erscheinungsbild von Traumata zurückgreifen oder auch einen anderen Ansatz auswählen.
Was beim Ansatz von Aron auffällt: Sie beschreibt eigentlich zwei Merkmale/Dimensionen: eine Neigung zu Übererregbarkeit (inklusive Ängstlichkeit) und eine "ästhetische Sensitivität". Nehmen wir mal die Neigung zur Erregbarkeit und damit die Neigung zur Ängstlichkeit (und damit Vorsicht): Da würde mir das 6. Haus als besonders geeignet erscheinen. Denn in diesem Haus geht es darum, sich optimal an das anzupassen, was mir von der Umwelt vor die Nase gesetzt wird. Das bedeutet, ich bin in dieser Hinsicht wie ein Messfühler und reagiere empfindlich auf das, was "hereinkommt": Worte, Geräusche, Gerüche, andere Menschen, Wetter usw. Ängstlichkeit macht wachsam und vorsichtig; in Haus 6 werden daher die Reize aus der Außenwelt sorgfältig eingeordnet und be- und verwertet (Analogie zur Jungfrau und Merkur als deren Herrscher).
Übererregbarkeit kann man Merkur und Uranus zuordnen, beide haben etwas mit der Reizleitung zu tun: Merkur steht für die physischen Nervenbahnen, Uranus für die Reizleitung, etwa in Form von elektrischen Impulsen, die man etwa im EEG messen kann.
Die Wahrnehmung der Reize hingegen ist die Domäne des Mondes. Und die Reizüberflutung, von der so viele Menschen berichten, die laut dem Konzept von Aron hochsensibel sind, hat etwas mit Neptun zu tun, weil er einerseits entgrenzt, andererseits "verfeinert" (im Sinne von empfänglicher machen: "feine Wahrnehmung"). Neptun ist auch zuständig für die Botenstoffe wie Hormone, Neurotransmitter etc. (Roscher, Astrologie und Psychosomatik, S, 102).
Damit sind diese Prinzipien herausgearbeitet: Mond, Merkur, Uranus und Neptun und analog dazu die Häuser 4 (Mond), 6 und evtl. 3 für die physische Beschaffenheit des Nervensystems (Merkur), 11 (Uranus) und 12 (Neptun). Bleibt man bei Arons Konstrukt der HS, dann würde ich erwarten, dass diese Häuser oder Planeten besonders betont oder untereinander verbunden sind (Konstellationen). Besondere Betonungen sind nach meinem Verständnis Mehrfach-Konstellationen, also beispielsweise nicht nur ein Mond/Uranus-Aspekt oder der Mond in Haus 11 oder Uranus in Haus 4 oder ein Aspekt zwischen den Herrschern dieser Häuser, sondern mindestens zwei dieser Konstellationen.
Ganz wichtig ist meines Erachtens auch, dass zumindest eine der Konstellationen, die auf HS hinweisen könnte, an eine Hauptachse gebunden ist. Und zwar aus diesem Grund: Am AC findet sich das gesamte körperliche Potential, die gesamte Triebstruktur, alles Instinktive, alles Angeborene. Das MC liegt dem IC gegenüber und der IC wiederum ist all das, was im seelischen Bereich und im Prozesshaften angelegt und möglich ist. Das MC wird zwar meist als eine Art Ziel oder als Berufung interpretiert, es gibt aber auch Schulen, die dem MC das "Ich-Bewusstsein" zuschreiben (Hamburger Schule, Ebertin). Gibt es keine Achsenbindung, dann würde ich zumindest erwarten, dass sich ein Aspekt auf eine Spitze der genannten Häuser findet.
Mit diesem "Gerüst" als Handwerkszeug kann man jetzt Horoskope untersuchen und dann wird man - hoffentlich - sehen, ob diese Annahmen zutreffen oder nicht. Und weil ich neugierig bin, habe ich mir Robins Horoskop unter diesen Gesichtspunkten angesehen, denn er sagt von sich selbst, er sei zwar zur Empathie fähig, aber ansonsten eher selbstbezogen. Bei @Robin66 - ich hoffe, du verzeihst mir meinen Übergriff - findet sich nur einmal Mond/Uranus als Mond in 11. Mond/Neptun gibt es in seiner Radix nicht. Merkur/Uranus kommt dreimal vor, Merkur/Neptun fünf Mal, Uranus/Neptun dreimal. Eine Bindung besagter Konstellationen an die Hauptachsen gibt es nicht und auch keinen Aspekt auf Zwischenhausspitzen. Allerdings ist der Merkur bemerkenswert: Er verknüpft die Häuser 3 und 6 (Merkur in 6, Spitze 3 in Jungfrau, Merkur als Herrscher von 3 in 6): Der Mann hat gute Nerven, schätze ich, aber eine HS sehe ich da eher nicht.
Schöne Grüße
Rita
Da habe ich dich wohl tatsächlich ein bisschen missverstanden, weil deine Schlussfolgerung so eindeutig klang (HSP als Folge von Trauma). Darauf habe ich ich gerade etwas vorschnell eingeschossen.
Dass es multifaktoriell ist, so wird es sein, ja. Also Disposition trifft auf Erfahrungen...
Durchaus möglich, dass es so klang, als sei diese Art der Sensibilität nur auf Traumata zurückzuführen. Allerdings ist fast nichts nur an einer Ursache "aufzuhängen". Ich habe noch ein wenig recherchiert und bin dann auf Folgendes gekommen, das mich bezüglich des Konstruktes "Hochsensibilität" noch skeptischer stimmt: Wusstest du, dass die "Erfinderin" E. Aron lediglich 39 Personen interviewte, auf deren Aussagen dieser überall angebotene Test basiert? Und dass sie für diese Interviews speziell nach empfindsamen Menschen suchte? Da konnten doch gar keine anderen Aussagen herauskommen.
Wie dem auch sei: Studien gibt es bisher nicht allzu viele, und es gibt einige, die zu anderen Schlüssen kommen als Aron:
"Christina Blach und Josef Egger von der Medizinischen Universität Graz kamen in einer Veröffentlichung im Jahr 2014 sogar zu dem Schluss, dass es sich bei extremer Feinfühligkeit in erster Linie um ein psychologisches und erst in zweiter Linie um ein physiologisches Phänomen handeln könnte. Sie stellten überraschenderweise fest, dass Probanden, die sich selbst als hochsensibel einschätzten, weder ihren Herzschlag präziser wahrnehmen konnten als andere noch auf akuten Stress körperlich stärker reagierten. Dagegen konnte das Ausmaß an Ängstlichkeit – also die Neigung, Situationen als bedrohlich zu empfinden – in dieser Untersuchung Hochsensibilität am besten erklären."
Quelle: https://www.spektrum.de/news/hochsensibilitaet-der-streit-um-die-feinfuehligkeit/1412989
Dann habe ich einen Verweis auf eine Studie gefunden, die HS tatsächlich mit PTBS in Verbindung bringt (Schauwecker-Alb), die Studie selbst leider nicht. Was man nicht bestreiten kann, ist: Viele fühlen sich entlastet und verstanden, wenn sie auf dieses Konzept der Hypersensibilität stoßen.
Was das Ganze nun aber etwas schwierig macht: Wie lässt sich dieses Konzept, dieses Konstrukt mit seinem Sammelsurium an Ausprägungen auf ein Horoskop übertragen? Dafür könnte man sich einerseits an das Konzept von Aron halten, in dem viele Ausprägungen/Eigenarten beschrieben sind, man könnte andererseits auf das Erscheinungsbild von Traumata zurückgreifen oder auch einen anderen Ansatz auswählen.
Was beim Ansatz von Aron auffällt: Sie beschreibt eigentlich zwei Merkmale/Dimensionen: eine Neigung zu Übererregbarkeit (inklusive Ängstlichkeit) und eine "ästhetische Sensitivität". Nehmen wir mal die Neigung zur Erregbarkeit und damit die Neigung zur Ängstlichkeit (und damit Vorsicht): Da würde mir das 6. Haus als besonders geeignet erscheinen. Denn in diesem Haus geht es darum, sich optimal an das anzupassen, was mir von der Umwelt vor die Nase gesetzt wird. Das bedeutet, ich bin in dieser Hinsicht wie ein Messfühler und reagiere empfindlich auf das, was "hereinkommt": Worte, Geräusche, Gerüche, andere Menschen, Wetter usw. Ängstlichkeit macht wachsam und vorsichtig; in Haus 6 werden daher die Reize aus der Außenwelt sorgfältig eingeordnet und be- und verwertet (Analogie zur Jungfrau und Merkur als deren Herrscher).
Übererregbarkeit kann man Merkur und Uranus zuordnen, beide haben etwas mit der Reizleitung zu tun: Merkur steht für die physischen Nervenbahnen, Uranus für die Reizleitung, etwa in Form von elektrischen Impulsen, die man etwa im EEG messen kann.
Die Wahrnehmung der Reize hingegen ist die Domäne des Mondes. Und die Reizüberflutung, von der so viele Menschen berichten, die laut dem Konzept von Aron hochsensibel sind, hat etwas mit Neptun zu tun, weil er einerseits entgrenzt, andererseits "verfeinert" (im Sinne von empfänglicher machen: "feine Wahrnehmung"). Neptun ist auch zuständig für die Botenstoffe wie Hormone, Neurotransmitter etc. (Roscher, Astrologie und Psychosomatik, S, 102).
Damit sind diese Prinzipien herausgearbeitet: Mond, Merkur, Uranus und Neptun und analog dazu die Häuser 4 (Mond), 6 und evtl. 3 für die physische Beschaffenheit des Nervensystems (Merkur), 11 (Uranus) und 12 (Neptun). Bleibt man bei Arons Konstrukt der HS, dann würde ich erwarten, dass diese Häuser oder Planeten besonders betont oder untereinander verbunden sind (Konstellationen). Besondere Betonungen sind nach meinem Verständnis Mehrfach-Konstellationen, also beispielsweise nicht nur ein Mond/Uranus-Aspekt oder der Mond in Haus 11 oder Uranus in Haus 4 oder ein Aspekt zwischen den Herrschern dieser Häuser, sondern mindestens zwei dieser Konstellationen.
Ganz wichtig ist meines Erachtens auch, dass zumindest eine der Konstellationen, die auf HS hinweisen könnte, an eine Hauptachse gebunden ist. Und zwar aus diesem Grund: Am AC findet sich das gesamte körperliche Potential, die gesamte Triebstruktur, alles Instinktive, alles Angeborene. Das MC liegt dem IC gegenüber und der IC wiederum ist all das, was im seelischen Bereich und im Prozesshaften angelegt und möglich ist. Das MC wird zwar meist als eine Art Ziel oder als Berufung interpretiert, es gibt aber auch Schulen, die dem MC das "Ich-Bewusstsein" zuschreiben (Hamburger Schule, Ebertin). Gibt es keine Achsenbindung, dann würde ich zumindest erwarten, dass sich ein Aspekt auf eine Spitze der genannten Häuser findet.
Mit diesem "Gerüst" als Handwerkszeug kann man jetzt Horoskope untersuchen und dann wird man - hoffentlich - sehen, ob diese Annahmen zutreffen oder nicht. Und weil ich neugierig bin, habe ich mir Robins Horoskop unter diesen Gesichtspunkten angesehen, denn er sagt von sich selbst, er sei zwar zur Empathie fähig, aber ansonsten eher selbstbezogen. Bei @Robin66 - ich hoffe, du verzeihst mir meinen Übergriff - findet sich nur einmal Mond/Uranus als Mond in 11. Mond/Neptun gibt es in seiner Radix nicht. Merkur/Uranus kommt dreimal vor, Merkur/Neptun fünf Mal, Uranus/Neptun dreimal. Eine Bindung besagter Konstellationen an die Hauptachsen gibt es nicht und auch keinen Aspekt auf Zwischenhausspitzen. Allerdings ist der Merkur bemerkenswert: Er verknüpft die Häuser 3 und 6 (Merkur in 6, Spitze 3 in Jungfrau, Merkur als Herrscher von 3 in 6): Der Mann hat gute Nerven, schätze ich, aber eine HS sehe ich da eher nicht.
Schöne Grüße
Rita