auf den Spuren der Kelten

FIST

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Schalom Alechem

im grunde weis man ja von den kelten sehr wenig... man hat hier und dort ein paar Funde, man hat einige Anmerkungen bei den antiken autoren und viel, sehr viel Mutmassungen... die Kelten entziehen sich scheinbar einer konkreten festnagelung bei dem man sagen könnte das und das ist keltisch.. das würde dem Keltentum auch zu sehr wiedersprechen, denn bei den Kelten war ja alles Fluss, alles veränderung, alles nur temporäre Form des Unendlichen. Nichts, das Morgen schon wieder ganz anders sein konnte, heute war ein Baum ein Baum, morgen ein heiliges Tor zur anders welt und übermorgen wieder nur Baum, auch die Götter kamen und gingen, starben und kamen dann ganz anders wieder, usw, ein ewiger kreis, ständige transformation, ein Fluss.

Zudem waren die Kelten dem fremden nie abgeneigt, hier eine römische Götterstatue, dort ein Griechischer wein in einer etruskischen Schale, und an einem anderen Ort eine Germanische Schnitzerei, es gab nichts, was man nicht auch hätte keltisieren können, nichts das mit der Keltischen überlieferung im wiederspruch stand, alles war ja von den Gleichen Göttern, aus der gleichen Anderswelt heraus, hatte Teil am gleichen Kessel, gehörte auch dazu...

Aber etwas machte die Kelten mehr aus und darin standen und stehen sie im grossen gegenstatz zu allen anderen Kulturen: die kelten WUSSTEN das sie untergehen würden, sie hatten keine Weltlichen Unsterblichkeitsphantasien, sie wussten das ihre Götter vergessen gehen würde und ihre Kultur in eine andere Umgeformt wird... und mit diesem Problem haben sie sich beschäftigt... wie kann man die Esenz ihres Wissens überliefern, auch wenn die Form wieder im Nebel der Zeit verschwindet? und wahrlich, sie haben dieses problem so genial gelöst, dass es kaum auffällt, sie haben es geschafft, und wir merken es nicht einmal...

Die Geschichtsschreibung hat immer einen kleinen Hacken, sie braucht Funde, Monumente, Grabbeigaben, Aufzeichnungen um ein Volk zu "erklähren", was bei den Kelten sehr dünn gesäht ist - und die geschichtsschreibung hatte immer einen Fehler - sie interessierte sich für Staaten, für herrscher, für Philosophien - aber nie für das alltägliche leben - aber gerade darin haben die Kelten ihre Meisterleistung hinterlassen - im alltäglichen, vom Wandel der zeit fast ausgenommenen und von der Geschichtsschreibung nicht zur kenntniss genommenen bäuerischen Altag - da haben die Kelten ihre Wurzeln gelegt und ihr samen findet man genau dort...

So gibt es in Frankreich Bäuereische Bräuche, die die samen, befor sie sie sähen auf ein Blaues Tuch Auslegen... fragt man sie, warum sie das tun, so hört man als antwort "die pflanzen wachsen so besser"... fragt man sie, woher der Brauch kommt, so heisst es : man hat es immer schon so gemacht... das mag nach aberglaube klingen, aber Tatsächlich, gegenpber anderer Methoden hat diese Blaue Tuch Methode einen höheren Ertrag, das Korn ist weniger Krankheitsanfällig usw... zufall?
Oder so gibt es in Frankreich ein paar fahrende, die weder Sinthi noch Roma sind, sie sind von Blond bis Rothaarig, haben oft eine grosse Knollennase, sprechen nur französisch und nicht wenige von ihnen Heilen mit Händen, mit Steinen, haben geheime Gärtchen mit symbolen die man auch in Charte wieder findet (wobei eben jene Tafeln in charte von einem jener französichen Zigeunerheiler erklährt wurden -Pierre Derlon) - zufall?
In den Brugundrischen Bergbauernhäuser der Schweiz findet man oft ein sogenanntes "Heiligeegli" in dem oft ein heiliger, meist aber die Jungfrau Maria ausgestellt ist, garniert mit Saisonbedingten Blumen, veleicht einem Gebetsspüchlein, einer Kerze und Weihwasser. Fragt man die Bauern, warum das so ist, heisst es : das war schon immer so... nun haben die Archeologen heruasgefunden, dass die Kelten oft Hausgötter hatten und eine kleine Ecke n dem diese Verehrt wurden - zufall?
In Bömischen Gegenden heisst, es, das eine Bienenwabe über dem Haupteingang einen grossen Kindersegen versprechen, und oft haben gerade jene Bauern die dies beherzigen wohlgeratene, Starke und viele Kinder... fragt man sie, warum das so ist... naja, ihr kennt die Antwort... nun hat die Wissenschaft herausgefunden, dass das Bienen von Starken erstrahlungen Angezogen werden und diese Absorbieren - eben gerade jene Strahlen, die Menschliche Hormonhaushalte durcheinanderbringen können - zufall?

Wenn man richtig hinguckt, und am richtigen Ort schaut, dann findet man die Kelten... sie mögen sich heute Christen nennen, sprechen vieleicht eine andere Sprache als Gällisch (obwohl das Walserdialekt dem Gälischen doch nicht sehr nahe ist), aber ihre Bräuche, ihr ganzes Wissen um Heilkräuter, reinigen der Kühe in der Weinachtszeit, der Alpsegen, das Liebfrauenkraut in der Bettdecke der Bäueren, das wissen um das Wünschelrutengehen usw ist viel archaischer, älter, ursprünglicher, unverfälschter, mit einem Wort - Keltisch...

Die Kelten mögen zwar nichts auf Papier hinterlassen haben, aber auf dem papier der Seele der Menschen haben sie sehr ausgiebig geschrieben, so stark eingeprägt, dass die Stürme von 2000 Jahren nicht vermocht haben, die Bräuche aussterben zu lassen

mfg by FIST
 
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Ja, diese Bräuche sind ganz wesentlich, ich gebe 100 zerkrümelte Tonscherben für einen guterhaltenen Brauch. Im Grunde geht es mir auch gar nicht darum, wie die alten Kelten nun genau gelebt haben (weil schon die genaue Definition "Kelten" ständig entgleist), sondern was wir von ihnen lernen können, das keltische Erbe halt.

Bei diesen Bräuchen ist es ja so, dass das keltische nie der einzige Einflussfaktor war, und dass diese Einflussfaktoren kaum noch zu trennen sind. Aber das ist auch nicht das wesentliche, es geht eher darum, die Essenz dieser Bräuche zu erkennen. Das ist nämlich nötig, wenn so ein Brauch von einer Kultur (bretonischer Bauer z.B.) in eine andere (High-Tech-Zivilisation z.B.) transformiert wird, sonst geht das nicht. Und es ist nötig, um sie bewusst anwenden zu können, um sie mit Überzeugung ins Alltagsleben integrieren zu können, darauf kommt es mir am meisten an.

Ganz genau - das keltische Erbe ist schon da, im Grunde braucht es gar nicht rekonstruiert/wiederbelebt zu werden. Es kommt nur darauf an, es zu erkennen, und das ist nicht so einfach. Denn das Europa der letzten 2000 Jahre war wirklich sehr chaotisch, da weiß keiner mehr wirklich, von wo seine Ahnen herkommen. Aber es gibt da einige verbindende Elemente, und eins davon ist das keltische Erbe.

Apropros Geschichtsschreibung, bei Birkhan: "Kelten, ... Gesamtdarstellung ..." gibt es ein langes Kapitel über das Alltagsleben. Das ist die Ausnahme, meist geht es nur um die Kriegsbewegungen, Völkerwanderungen, politischen Ränkespiele, und das ist auf die Dauer unendlich langweilig.
 
Nun das gällische also die Sprache der Schotten z.B. Glenn für See wie die berühmte Marke der Spirituose die heute noch das Gällische Wort Whisky trägt. Wie auch die ursprüngliche Sprache der Iren und das wällisische sind klar keltische Sprachen.
Das französische ist zwar vom Wortschatz und der Gramatik ursprünglich ein naives Latein aber die weiche Intonation ist klar keltischen Ursprunges.

Was die praktischen Beiträge der Kelten zu unserer Kultur sind.
Gewisse Dinge des keltischen Gedankengutes werden sogar in Hollywoodfilmen
verarbeitet. Wie z.B. Nicole Kidmans "The Others" oder dieser in Irland spielende Horrorfilm (Mir fällt grad der Name nicht ein) in dem das kleine Mädchen in die "Unterwelt" der Kelten gezogen wird.
Ich muss aber hierbei anmerken das ich solche Verwendung dieser Dinge nicht besonders positiv gegenüberstehe.

Gruss

Skyfall
 
@Harser

Okay kleine linguale Unschärfe, aber das sich durchaus Elemente ihrer Kultur noch heute wiederfinden ist denke ich klargeworden :party02:

@Lucia

Es tauchen in dem Fim keine spezifische kletischen Sysmbole auf oder exakte Bezuge auf die Kleten auf.
Es ist aber so das die Frau die von Nicole Kidman gespielt wurde fest und absolut
an die christliche Lehre glaubte, dass die Toten in Himmel und Hölle, fest bis zum jungsten Tag von den Lebenden getrennt sind.
Wie das alte Hausmädchen welches den Satz, der bei ersten sehen erst viel später klär wird, von sich gibt: "Sie ist noch nicht bereit, sie glaubt das was sie gelehrt hat"
Es ist eben keine völlig getrennt Paralellwelt in der die Toten existieren.
Sondern eher ein transzendenter Raum der mit unserem an manchen Stellen überlappt.

Meines wissens ist das klar eine kletische fast schon druidische Denkweise.

Auch bei den Germanen war die Trennung sehr scharf.
Midgart für die Lebenden Asgart mit Valhalla für die Götter und die gefallenden Helden. Sowie Utgart und Hehlhein.
 
Es ist eben keine völlig getrennt Paralellwelt in der die Toten existieren.
Sondern eher ein transzendenter Raum der mit unserem an manchen Stellen überlappt.
Meines wissens ist das klar eine kletische fast schon druidische Denkweise.
jo, und selbiges findet sich in asien, in afrika, in amerika, in australien, in der karibik und eben auch in europa. und da nicht speziell nur bei den kelten.
die hatten das nicht gepachtet.

mfg
lucia
 
Bei den Asiatischen Shintus geht es sogar viel weiter.
Die Ordnem jeden Objekt einen Geist zu.
Im Allgemeinen ist es jedoch so das Tote nur aufgrund eines Fluches oder ähnlich im diesseits als Dämonen verweilen müssen. An sonsten würde es auch budistischen Lehre zuwiderlaufen.
Bei den precolumbianischen Kulturen Amerikas war zwar eine Mumifizierung des Körpers üblich jedoch der Geist wändelt mit Quezekotel durch das Universum. (Zumindest bei den Aztheken. Es gab ja schliesslich sehr viele precolumbianische Kulturen)
Für Noramerika und Afrika fehlen mir einfach die Informationen aber ich glaub dir einfach mal.
Bei den Aboridgines stimmt das sicherlich wenn auch deren Traumzeit noch andere Wesenszüge trägt.

Trotz alle dem liegt die Asoziation zu den Kelten näher da der Film schliesslich in einem Gebiet spielt in dem die Kelten ihre Spuren hintelassen haben.
(Zumindest war das bei mir so)
 
Die Kelten hatten ein sehr hohes spirituelles Wissen. Sie waren eine der letzten europäischen Kulturen, die ein erdverbundenes Glaubenssystem hatten.
Sie verehrten alles vom Stein bis zum Menschen.
Ein altes Sprichwort besagt:

Wahre Weisheit ist unabhängig von jeder Doktrin oder religiösen Überzeugung, Weisheit ist eine Kraft die wissen zum wohle aller Lebewesen einsetzt, um glücklich und zufrieden zu sein und um tun zu können was man will, ohne dabei jemanden zu schaden, braucht man Weisheit.

Allerdings hatte das Keltentum auch eine reiche Götterwelt:
Belenus , Dagda, Lyr, Ogma, Teutates (männlich)
Arianhod, Brigit, Macha, Medb (weibliche) um nur einige zu nennen.

Die vier Elemente bildeten die Grundlage des keltisches Medizinrades, sie hatten für die damalige Zeit schon ein gutes soziales System.

Die Baden hatten die Aufgabe, die Leute in Stimmung zu halten, ferner gibt es wahnsinig viele Mythen, Geschichten usw die erzählt wurden.
 
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