Anthroposophie

Anthroposophie bedeutet Arbeit an sich selbst, an Menschheit, Erde und Himmel.
kannst du das etwas näher erläutern..?
Das ist eine sehr wichtige Frage und erklärt sich als Resümee meines Studiums der Anthroposophie und soll nur einen Hinweis für andere geben, was Anthroposophie meines Erachtens bedeutet und wie weitreichend sie ist. Aber durch die Gewährleistung der Freiheit des anderen Menschen muss das selbstständig erfasst werden, statt, wenn ich so sagen darf, wie ein Papagei nachzureden, ohne zu begreifen, was die Worte bedeuten.
Also auch die selbstständige und freiheitliche Erarbeitung sind mir innerhalb meines Studiums als wesentliche Aspekte der Anthroposophie aufgefallen, die mir vorbildhaft sind.
 
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Die Gedanken von Steiner sind wirklich schwere Kost. Ein Konglomerat, in dem jede erdenkliche Strömung der Esoterik seinen Platz finden kann. Neben Anleihen bei Zarathustra, dem Christentum, dürfen natürlich auch nicht die Sintflut und Atlantis fehlen. So wie vormals Platon, hatte auch Steiner mit Atlantis seine Welt entworfen. Die Menschen hatten noch keine Knochen oder eine feste Form und schwammen mehr als sie gingen. Nun ja, bei Platon waren das die Kugelmenschen.

Es wundert also auch nicht, dass sich in Atlantis alles auf einer eher geistigen Ebene abspielte, die jedoch weniger mit unserem Verständnis von Geist und Bildung verbunden war. Deshalb erwarben sich die Atlanter ihre Bildung auf einem ganz spezifischen Weg. Man könnte diese Bildung im weiteren Sinne auch mit der Herzensbildung und der Intuition verbinden. Dinge sollten also aus dem Unbewussten heraus verstanden und ergründet werden. Ein Gedanke, der sich dann ja auch in den Walddorfschulen niederschlug.

Von Zarathustra hatte er den Kampf von Gut und Böse aufgenommen. Deshalb erscheint dort auch Ahriman, der mit der Schwarzen Magie die Menschen in seinen Bann des Bösen zog. Bei Zarathustra war Ahriman der böse Bruder, des Schöpfergottes Ahura Mazda.

Der Zerfall an Bildung (moralischer Niedergang) war dann nach Steiner auch der Grund für einen schleichendenden Untergang Atlantis, der mit der Sintflut seinen Abschluss fand.

Steiner lässt in seinen umfangreichen Schilderungen kaum einen Bereich aus, den er nicht mit seinen Vorstellungen ausgestaltet hatte. Es ist deshalb hier an dieser Stelle auch kaum möglich, auf alle diese Details einzugehen. In seinem Atlantis ist auch von den Eingeweihten und den einfachen Menschen die Rede und das ist für mich ein entscheidender Punkt, der gegen diese Lehre spricht:

Lukas 11[52] Wehe euch Schriftgelehrten, denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr kommt nicht hinein und verwehrt es denen, die hineinwollen.


Merlin
 
In diesem Thread möchte ich die Anthroposophie vorstellen.

Ich danke vielmals für die vielen und ehrlichen Beiträge. Ich freue mich, dass es bereits zu anregenden Gesprächen gekommen ist und hoffe, dass noch viele weitere entstehen werden.

Ich möchte nun berichten, wie meine erste Begegnung mit Anthroposophie entstanden ist und wie sie mich zu bilden begann:


Meine erste Begegnung mit Anthroposophie

Vor vielen Jahren las mir eine Freundin abends aus einem Buch vor, das mir wie auch der Autor völlig unbekannt war. Ich erinnere mich noch an den Begriff „Geisterland“ und vage an dessen Umschreibungen und hatte ihr damals gesagt, zwar von den Inhalten noch nie gehört zu haben, aber doch kämen sie mir irgendwie bekannt vor.

Wir verloren uns aus den Augen, aber ich verlor die Erinnerung an das „Geisterland“ nicht. Jahre später besuchte ich einen Vortrag in der Waldorfschule, der mir einen weiteren Impuls gab und ich mich für die anthroposophische Literatur zu interessieren begann. Dann fand ich allmählich heraus, dass meine Freundin eigentlich nur aus dem kleinen Büchlein „Theosophie“ von Rudolf Steiner vorgelesen haben musste.

Warum mich das „Geisterland“ so sehr bewegte, waren nicht die Beschreibungen, die ich zunächst gar nicht einordnen und begreifen konnte. Die bloßen Beschreibungen hätte man auch als einen irrationalen Ausdruck einer Gefühlsphilosophie sehen können, wie sie von scheinbar esoterischen Autoren oft verwendet wird, die Steiner in „Die Philosophie der Freiheit“ im achten Kapitel auf den ersten fünf bis sechs Seiten beschreibt: „Da das Gefühl etwas ganz Individuelles ist, …, so macht der Gefühlsphilosoph ein Prinzip, das nur innerhalb seiner Persönlichkeit eine Bedeutung hat, zum Weltprinzip.“

In den mir vorgelesenen Worten Steiners klang unterschwellig eine ganze Menge immer wieder durch, dass z. B. nicht ich mich mit meinem persönlichen Selbstgefühl die ganze Welt durchdringe, sondern dass es etwas anderes sein musste, dass es ein mir bewusst noch unbekanntes Höheres sein musste, das verbindend und vermittelnd wirke, statt mich nur mit meinem persönlichen Gefühl selbst aufzublähen und die Welt damit ersticken zu wollen.

Ich spürte also, dass mit Steiners Literatur mir etwas vorgelegen hat, das mich zwar aus mir herausgehen lässt, ohne aber mich selbst zu verlassen. Es schließt mich mit meinen Gefühlen nicht aus, sondern verbindend in ein Weltganzes ein und erweitert mich gleichsam in meiner Gesamtheit, welche nicht nur die Gefühlswelt betrifft.
 
In seinem Atlantis ist auch von den Eingeweihten und den einfachen Menschen die Rede und das ist für mich ein entscheidender Punkt, der gegen diese Lehre spricht:

Lukas 11[52] Wehe euch Schriftgelehrten, denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr kommt nicht hinein und verwehrt es denen, die hineinwollen.

Seltsame Argumentation..Steiners Werk umfasst über 300 Bände...du pickst dir eine Sache heraus , ziehst ein Bibelzitat dazu und schwupps spricht für dich etwas gegen die * Lehre*...
Im Übrigen war für Steiner Merlin auch ein Eingeweihter...
 
In seinem Atlantis ist auch von den Eingeweihten und den einfachen Menschen die Rede und das ist für mich ein entscheidender Punkt, der gegen diese Lehre spricht:

Lukas 11[52] Wehe euch Schriftgelehrten, denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr kommt nicht hinein und verwehrt es denen, die hineinwollen.

Seltsame Argumentation..Steiners Werk umfasst über 300 Bände...du pickst dir eine Sache heraus , ziehst ein Bibelzitat dazu und schwupps spricht für dich etwas gegen die * Lehre*...

Ich stelle mir an solchen Stellen die Frage, was biblisch ein Schriftgelehrter eigentlich sein soll. Würde ich es nämlich so nehmen, wie es zunächst erscheinen mag, müsste ich jeden, der sich gelehrt schriftlich ausdrückt, mit Merlins Worten angehen.

Im Übrigen war .. Steiner .. auch ein Eingeweihter...
Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Aber das, was er mir täglich unter Beweis stellt, kann eigentlich nur von einem Eingeweihten unserer Zeit stammen.
 
Oh, du hast bewußt * Merlin* aus meinem von dir zitierten Satz verschwinden lassen? Das verändert meine Aussage...;-)
 
Seltsame Argumentation..Steiners Werk umfasst über 300 Bände...du pickst dir eine Sache heraus , ziehst ein Bibelzitat dazu und schwupps spricht für dich etwas gegen die * Lehre*...
Im Übrigen war für Steiner Merlin auch ein Eingeweihter...
Liebe Sibel,

tust Du mir damit nicht etwas unrecht? Ich hatte doch davon geschrieben, dass Steiner eine Menge geschrieben hatte und man hier im Forum nicht alle seiner Aspekte aufnehmen kann. Sollte ich jetzt 300 Bücher abschreiben und dazu mindestens 600 weitere schreiben, um das alles zu beleuchten, argumentieren und zu bewerten? Was für mich also blieb, ein paar Sätze zu der Frage über Steiners Gedanken über Atlantis zu schreiben.

Ich denke auch, dass für die meisten Leser diese Bücher eine schwere Kost darstellen, die nicht leicht zu verdauen sind. Mein Fazit ist halt, dass ich kein Eingeweihter Steiners sein möchte. Nach meinem Verständnis soll das Seelenheil, nicht vom Intellekt einer Minderheit abhängig sein.


Merlin
 
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