D
Desperado
Guest
Der Kreuzestod aus Sicht der Christlichen Esoterik
Alles um den Kreuzestod herum, ist in ein scheinbar unlösbares Rätsel umhüllt. Es liegt an jedem selbst, ob und wie er als selbstständiger und eigenverantwortlicher Mensch daran herangeht, ob er den Mut aufbringt, sich Fragen zu stellen gegenüber den "Lehren" der Kirche, die solch einem Fragenden nicht Befriedigung, sondern nur Rätsel bringen.
Schließlich darf der Fragende bei diesen Rätseln nicht stehen bleiben, es geht nämlich nun um den nächsten Schritt, bei dem man ankommt, um das danach kommende Rätsel des Wie und Wo lösen zu können. Wer sich zufrieden gibt mit dem, was die Kirchen "lehren", bemerkt nicht die Leere in sich, die ihre Suggestionen in ihm aufgeworfen haben. Diese bestehen aus dem sich über die Jahrhunderte entwickelten Materialismus - der die materialistische Wissenschaft und ihre Technik gebracht - und esoterisches Wissen aus dem Christlichen allmählich verbannt hat. Die Lösung besteht daher im Erkennen des Materialismus in den "Lehren" der Kirche und das Aufflammen der Erkenntnis, die Esoterik wieder ins Christentum zum wirklichen Verständnis hineinlegen zu müssen, was zu dem Begriff "Christliche Esoterik" führt.
Ein wildes und ungeordnetes Fantasieren gehört hier nicht hin und auch nicht die Meinung, es würde den Menschen vom Leben auf der Erde entfremden. Wer die Bedeutung des Verborgenen und Geheimen der christlichen Esoterik zu erahnen beginnt, dem braucht solches nicht explizit erklärt werden und der wird ganz wie von selbst zu jener Wissenschaft geführt, die dafür zuständig ist:
"Den Weg zur Geheimwissenschaft kann jeder Mensch in dem für ihn geeigneten Zeitpunkte finden, der das Vorhandensein eines Verborgenen aus dem Offenbaren heraus erkennt oder auch nur vermutet oder ahnt, und welcher aus dem Bewusstsein heraus, daß die Erkenntniskräfte entwickelungsfähig seien, zu dem Gefühl getrieben wird, daß das Verborgene sich ihm enthüllen könne." Rudolf Steiner, Die Geheimwissenschaft im Umriß, Charakter der Geheimwissenschaft, S.45
Kirchliche, persönliche, selbstsüchtige oder hergeholte Fantasmen sowie Fanatismus gehören hier nicht hin, sondern das Erfordernis der Disziplin und stets prüfender Selbstkritik.
Hier soll es um das Entdecken, Verstehen und Erweitern seines esoterischen Horizontes gehen und dabei soll die Priorität auf die Umstände und Folgen des Kreuzestodes gesetzt werden, da intuitiv uns allen dies Thema als Rätsel sehr berührt, weil wir spüren, dass es ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt und Einstieg für alle Rätsel, die christliche Religion und ihre Peripherie uns aufgibt, letztlich darstellt.
Ein Beispiel, wie der Materialismus uns narrt und die materialistisch geprägten Kirchenlehren mit dem Kreuzestod umgeht, hat maresona in ihrem Thread "Jesus Christus starb FÜR UNS am Kreuz - warum war das nötig? Wer versteht den Sinn?" ganz wunderbar zusammengefasst:
" ... immer wieder denke ich darüber nach, warum es heißt, Jesus Christus sei für uns alle bzw. für die Welt am Kreuz gestorben.
Wem war/ist damit gedient?
Die einzige Erklärung, die ich finde ist, dass er uns gezeigt hat, dass er selbst als Opfer, das gedemütigt, Schmerzen ausgesetzt und grausam hingerichtet wurde, nach all dem Leid, den Verantwortlichen verzeihen konnte, und auch Gott darum bat, ihnen zu verzeihen.
Und dafür musste er das alles aushalten?
Möglich, dass er der erste und letzte war, der nicht mit Aggressionen, Wut, Zorn und Rachegedanken antwortete ...
Und nur dafür musste er das alles aushalten? Und dennoch scheinen wir doch nichts daraus gelernt zu haben ... Oder etwa doch?"
Wird nur auf den Körper des Gekreuzigten geachtet und wird daraus (Leiden, unschuldiges Opfer usw.) abgeleitet, wie es maresona als Fragen beschreibt, dann gaukelt der Materialismus und seine Geister dies vor, statt im christlichen Sinne Bettler um Geist zu sein. Es muss geistig in allmählich wachsender und erwachender esoterischer Erkenntnis den eigenen, ihm die Durchsicht verschließenden Vorhang durchreißen.
Wer zur esoterischen Schülerschaft bereit ist, ist empfänglich für das, was oder wie "Gott" ist, wie er nachvollziehbar sich von uns in der Sinnenwelt Lebenden unterscheidet und darüber hinausgeht. Es ist ein Beispiel, wie esoterische Wissenschaft vorgeht und denkt:
"Was der sinnliche Mensch beobachtet, das nennt er seiend; was er nicht beobachtet, das bezeichnet er als nicht-seiend. Will der Mensch sich daher eine wirkliche Perspektive zu dem Göttlichen eröffnen, so muß er auch über das Seiende und Nicht-Seiende hinausgehen, denn auch dieses entstammt in seiner Auffassung der Sinnensphäre. Gott ist in diesem Sinne weder seiend, noch nicht-seiend. Er ist überseiend."
Rudolf Steiner, Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, S. 143
Es wird so wird ein Verständnis wach, wie die körperliche Sinnenwelt mit der geistigen durch einen körperlichen Menschen, der Jesus heißt, ein Zusammenspiel vollführt, um für den Geist des Christus als Gott etwas zu ermöglichen, nämlich sterben zu können, was einem Gott nicht möglich, sondern nur durch Inkarnation in einen Menschen möglich ist. Der Gott wird totverwandt und kann erst so in die Welt, die nach dem Tod kommt, erscheinen, was vielerlei Folgen hat, aber hier nur eine davon:
"Und als sich das ‚Mysterium von Golgatha’ vollzogen hatte, als der ‚Tod des Kreuzes’ erlitten war, da erschien der Christus in jener Welt, in welcher die Seelen nach dem Tode weilen, und wies die Macht Ahrimans in ihre Schranken. Von diesem Augenblick an war das Gebiet, das von den Griechen als ‚Schattenreich’ genannt worden war, von jenem Geistesblitz durchzuckt, der seinen Wesen zeigte, daß wieder Licht in dasselbe kommen sollte."
Rudolf Steiner, Die Geheimwissenschaft im Umriß, S. 292f
Anmerkung: "Ahriman" ist ein anderes Wort für "Satan"
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Alles um den Kreuzestod herum, ist in ein scheinbar unlösbares Rätsel umhüllt. Es liegt an jedem selbst, ob und wie er als selbstständiger und eigenverantwortlicher Mensch daran herangeht, ob er den Mut aufbringt, sich Fragen zu stellen gegenüber den "Lehren" der Kirche, die solch einem Fragenden nicht Befriedigung, sondern nur Rätsel bringen.
Schließlich darf der Fragende bei diesen Rätseln nicht stehen bleiben, es geht nämlich nun um den nächsten Schritt, bei dem man ankommt, um das danach kommende Rätsel des Wie und Wo lösen zu können. Wer sich zufrieden gibt mit dem, was die Kirchen "lehren", bemerkt nicht die Leere in sich, die ihre Suggestionen in ihm aufgeworfen haben. Diese bestehen aus dem sich über die Jahrhunderte entwickelten Materialismus - der die materialistische Wissenschaft und ihre Technik gebracht - und esoterisches Wissen aus dem Christlichen allmählich verbannt hat. Die Lösung besteht daher im Erkennen des Materialismus in den "Lehren" der Kirche und das Aufflammen der Erkenntnis, die Esoterik wieder ins Christentum zum wirklichen Verständnis hineinlegen zu müssen, was zu dem Begriff "Christliche Esoterik" führt.
Ein wildes und ungeordnetes Fantasieren gehört hier nicht hin und auch nicht die Meinung, es würde den Menschen vom Leben auf der Erde entfremden. Wer die Bedeutung des Verborgenen und Geheimen der christlichen Esoterik zu erahnen beginnt, dem braucht solches nicht explizit erklärt werden und der wird ganz wie von selbst zu jener Wissenschaft geführt, die dafür zuständig ist:
"Den Weg zur Geheimwissenschaft kann jeder Mensch in dem für ihn geeigneten Zeitpunkte finden, der das Vorhandensein eines Verborgenen aus dem Offenbaren heraus erkennt oder auch nur vermutet oder ahnt, und welcher aus dem Bewusstsein heraus, daß die Erkenntniskräfte entwickelungsfähig seien, zu dem Gefühl getrieben wird, daß das Verborgene sich ihm enthüllen könne." Rudolf Steiner, Die Geheimwissenschaft im Umriß, Charakter der Geheimwissenschaft, S.45
Kirchliche, persönliche, selbstsüchtige oder hergeholte Fantasmen sowie Fanatismus gehören hier nicht hin, sondern das Erfordernis der Disziplin und stets prüfender Selbstkritik.
Hier soll es um das Entdecken, Verstehen und Erweitern seines esoterischen Horizontes gehen und dabei soll die Priorität auf die Umstände und Folgen des Kreuzestodes gesetzt werden, da intuitiv uns allen dies Thema als Rätsel sehr berührt, weil wir spüren, dass es ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt und Einstieg für alle Rätsel, die christliche Religion und ihre Peripherie uns aufgibt, letztlich darstellt.
Ein Beispiel, wie der Materialismus uns narrt und die materialistisch geprägten Kirchenlehren mit dem Kreuzestod umgeht, hat maresona in ihrem Thread "Jesus Christus starb FÜR UNS am Kreuz - warum war das nötig? Wer versteht den Sinn?" ganz wunderbar zusammengefasst:
" ... immer wieder denke ich darüber nach, warum es heißt, Jesus Christus sei für uns alle bzw. für die Welt am Kreuz gestorben.
Wem war/ist damit gedient?
Die einzige Erklärung, die ich finde ist, dass er uns gezeigt hat, dass er selbst als Opfer, das gedemütigt, Schmerzen ausgesetzt und grausam hingerichtet wurde, nach all dem Leid, den Verantwortlichen verzeihen konnte, und auch Gott darum bat, ihnen zu verzeihen.
Und dafür musste er das alles aushalten?
Möglich, dass er der erste und letzte war, der nicht mit Aggressionen, Wut, Zorn und Rachegedanken antwortete ...
Und nur dafür musste er das alles aushalten? Und dennoch scheinen wir doch nichts daraus gelernt zu haben ... Oder etwa doch?"
Wird nur auf den Körper des Gekreuzigten geachtet und wird daraus (Leiden, unschuldiges Opfer usw.) abgeleitet, wie es maresona als Fragen beschreibt, dann gaukelt der Materialismus und seine Geister dies vor, statt im christlichen Sinne Bettler um Geist zu sein. Es muss geistig in allmählich wachsender und erwachender esoterischer Erkenntnis den eigenen, ihm die Durchsicht verschließenden Vorhang durchreißen.
Wer zur esoterischen Schülerschaft bereit ist, ist empfänglich für das, was oder wie "Gott" ist, wie er nachvollziehbar sich von uns in der Sinnenwelt Lebenden unterscheidet und darüber hinausgeht. Es ist ein Beispiel, wie esoterische Wissenschaft vorgeht und denkt:
"Was der sinnliche Mensch beobachtet, das nennt er seiend; was er nicht beobachtet, das bezeichnet er als nicht-seiend. Will der Mensch sich daher eine wirkliche Perspektive zu dem Göttlichen eröffnen, so muß er auch über das Seiende und Nicht-Seiende hinausgehen, denn auch dieses entstammt in seiner Auffassung der Sinnensphäre. Gott ist in diesem Sinne weder seiend, noch nicht-seiend. Er ist überseiend."
Rudolf Steiner, Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, S. 143
Es wird so wird ein Verständnis wach, wie die körperliche Sinnenwelt mit der geistigen durch einen körperlichen Menschen, der Jesus heißt, ein Zusammenspiel vollführt, um für den Geist des Christus als Gott etwas zu ermöglichen, nämlich sterben zu können, was einem Gott nicht möglich, sondern nur durch Inkarnation in einen Menschen möglich ist. Der Gott wird totverwandt und kann erst so in die Welt, die nach dem Tod kommt, erscheinen, was vielerlei Folgen hat, aber hier nur eine davon:
"Und als sich das ‚Mysterium von Golgatha’ vollzogen hatte, als der ‚Tod des Kreuzes’ erlitten war, da erschien der Christus in jener Welt, in welcher die Seelen nach dem Tode weilen, und wies die Macht Ahrimans in ihre Schranken. Von diesem Augenblick an war das Gebiet, das von den Griechen als ‚Schattenreich’ genannt worden war, von jenem Geistesblitz durchzuckt, der seinen Wesen zeigte, daß wieder Licht in dasselbe kommen sollte."
Rudolf Steiner, Die Geheimwissenschaft im Umriß, S. 292f
Anmerkung: "Ahriman" ist ein anderes Wort für "Satan"
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immer wieder denke ich darüber nach, warum es heißt, Jesus Christus sei für uns alle bzw. für die Welt am Kreuz gestorben.
Wem war/ist damit gedient?
Die einzige Erklärung, die ich finde ist, dass er uns gezeigt hat, dass er selbst als Opfer, das gedemütigt, Schmerzen ausgesetzt und grausam hingerichtet wurde, nach all dem Leid, den Verantwortlichen verzeihen konnte, und auch Gott darum bat, ihnen zu verzeihen.
Und dafür musste er das alles aushalten?
Möglich, dass er der erste und letzte war, der nicht mit Aggressionen, Wut, Zorn und Rachegedanken antwortete ...
Und nur dafür musste er das alles aushalten? Und dennoch scheinen wir doch nichts daraus gelernt zu haben ... Oder etwa doch?
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