Abenteuer in der Schlange an der Ladenkasse

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In der Warteschlange im Supermarkt habe ich Gott angetroffen
und zwar Gestern um halb Fünf, als ich vor dem Regal mit den Schokoriegeln stand und nicht wusste welcher mir Heute am besten munden würde.

Da hat sich doch einer dieser Schokoriegel gemeldet und behauptet er sei Gott.
„Ich bin Gott“, behauptete er wichtig, „denn Gott wirkt auch durch mich. Ich bin eine Manifestation Gottes.“
Mann war ich verwirrt. So stand ich da und wunderte mich.

Im Regal gegenüber, schräg gegenüber, behauptete ein Waschmittel ebenfalls eine Manifestation Gottes zu sein.
„Ich bin Gott und tue auch Wunder, ich verwandle deine schmutzige Wäsche in saubere. Auch wasche ich Weisser als Weiss, was wiederum ein Beweis meiner Wundertätigkeit ist.“
So habe ich dieses liebenswürdige Waschmittel in den Einkaufswagen getan, sachte und ehrfuchsvoll.
Den Schokoriegel habe ich im Regal gelassen, weil ich mich nicht getraute Gott zu essen.

Den Kaffee habe ich auch eingepackt, weil auch er behauptete Gott zu sein und erst noch von einer von den Inkas abstammenden heilige Pflanze sei, die sehr Heilsam ist. Dies hatte mich sehr überzeugt.
Heilig ist gut.
Da der Tee auch behauptete heilig zu sein, habe ich diesen auch gleich mit eingepackt, auch wenn er nicht auf meinem Einkaufzettel stand.
Heilig ist Heilig.

Beim Fleisch hatte ich dann so meine Probleme, das Hackfleisch, dass ich gerne zu meinen Spaghetti kaufen wollte, sagt traurig zu mir
„Auch ich bin Gott, ich war mal ein wunderschönes Rind, das leider in einer Fleischfabrik sein Leben lassen musste und dies sind nun die traurigen Überreste Gottes Manifestation.
So wurde ich kurz vor Fünf zum Vegetarier.

Die Zucchini, Tomaten und auch der Salat waren überaus erfreut mich zu sehen und riefen begeistert im Chor:
„Auch wir sind Gottes Kinder, es ist OK wenn du uns essen möchtest, wir freuen uns.“
Nur die Kartoffeln murrten etwas von Pestiziden und schienen mit Gottes Plan gar nicht zufrieden zu sein.
Dies machte damit mein Unterfangen mich zu ernähren wesentlich leichter, so dass ich nun auch zufrieden mit meinen verschiedensten Göttern im Einkaufswagen, zur Kasse gehen konnte.

Dort sah ich Gott!

Ein göttliches Wesen sass an der Kasse, blond und üppig. Auch wenn sie eine etwas niedrige Stirn hatte, die Augen etwas zu eng standen und ihre schwarzen Augenbrauen einen ungewollten Kontrast zu ihrem blonden Haar bildeten. Eine göttliche Üppigkeit.

So stand ich nun da und schaute verzückt Gott, bis Gott zu mir sagte.
„Mann, was starrst du auf meine Titten, bezahl endlich oder ich hole den Filialleiter.“
Verwirrt und etwas beschämt bezahlte ich die 22 Euros an Gott und verliess Gottes Supermarkt.
So lernte ich, man darf Gott nicht anstarren.

Draussen fuhr ein Autobus vorbei und auch er behauptete er sei Gott, samt seinen Insassen . Die stinkige Abgaswolke, die dem Autobus folgte, selbst diese argumentierte sie sei Gott, auch wenn sie stinke.

Nun, der geneigte Leser, wenn er nicht schon längst in Empörung ausgebrochen ist, kann sich leicht vorstellen wie es mir gestern kurz nach Fünf zumute war.

Um ein wenig Ruhe in meine Gedanken zu erhalten, ging ich in den nahegelegen Park, dort hoffte ich doch etwas Luft, Besinnung und Ruhe zu finden.
Weit gefehlt! Da ging es erst recht los.

Wie ich dort mit meinen Einkaufstüten auf dem Rasen stand und schaute, wie die goldgelben Blätter vom Wind von den Bäumen geweht wurden, hörte ich den Wind sagen
„ich bin der Göttliche Bote und trage die Botschaften über den ganzen Planeten.“
Die Blätter riefen,
„ Wieder endet ein Kreis, freudig haben wir unsere Pflicht getan die Luft zu erneuern und den Menschen, Tieren, Erde und Pflanzen Schatten zu spenden. Nun kommt die Zeit wo unser Dasein sich wandelt und wir uns in Humus transformieren.“
Das Gras, alle Grashalme gemeinsam, riefen
„Oh, ihr heiligen Blätter, willkommen, ihr doch unsere Nahrung seit. Freudig empfangen wir euch.“
Einige Blätter hörte ich jedoch murren,
„Jetzt geht die selbe Leier wieder los, es ist doch jedes Jahr immer das Selbe. Immer die alte Leier.“
Einige Gräser hörte ich aber auch leidvoll ächzen
„Menschenkind göttliches, jeden Schritt den du tust, tue in Sachte“
begreiflich mit meinen 82 Kilo und die Tragtaschen noch dazu,
andere Gräser murrten ,
„ Mann kannst du nicht lesen, was da auf dem Schild steht, „ Den Rasen zu betreten ist verboten.“
Jetzt weiss ich warum diese Schilder immer dort stehen.
Nur die Bäume waren still, vermutlich, weil sie schon längst ihren wohlverdienten Winterschlaf abhielten.

So lieber Leser, der es bis zu Ende ausgehalten hat und immer noch nicht in Empörung und Wiederspruch ausgebrochen ist, dies ist die kleine Geschichte, geschrieben durch die gestrige Erfahrung, heute Nachmittag am warmen Ofen sitzend und noch immer sehr beunruhigt.


hast du schon mal gedacht, sowas an eine Verlag zu schicken? vielleicht wird's ja veröffentlicht, und du wirst reich?
 
Das sind auch meine Erfahrungen.

in Ö erlebe ich Maenner, die praepotent anlaechelnd selbstverstaendlichst vorgelassen sein möchten, Frauen wiederum stehen selbst mit einem Produkt geduldig an, und lassen dienerhaft die Maenner mit einer Flasche Wein, Whisky vor, deshalb wende ich den Spruch wenn sie Babymilch* haetten an, bezaubernd laechelnd dabei...und lasse Frauen vor.

*Babymilch gibts tatsaechlich, es sind Packungen, deren Frische nur am Kauftag gültig ist, eben für Babys.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
in Ö erlebe ich Maenner, die praepotent anlaechelnd selbstverstaendlichst vorgelassen sein möchten, Frauen wiederum stehen selbst mit einem Produkt geduldig an, und lassen dienerhaft die Maenner mit einer Flasche Wein, Whisky vor, deshalb wende ich den Spruch wenn sie Babymilch* haetten an, bezaubernd laechelnd dabei...und lasse Frauen vor.

So kenne ich das überhaupt nicht.

Ich kenne vor allem die Situation, dass ältere Frauen sich wie selbstverständlich vordrängen - so als hätten sie aufgrund ihres Alters Sonderrechte.


Und die so tun, als sei da gar keine Schlange! :D

So nach dem Prinzip: "Hoppla - jetzt komm ICH!" :D


--------------------

Wenn jemand nur eine Sache hat, lasse ich ihn/sie immer gerne vor - ob Mann oder Frau.

Und bin selbst auch schon ungefragt vorgelassen worden - selber würde ich das auch nie fragen.
 
So kenne ich das überhaupt nicht.

Ich kenne vor allem die Situation, dass ältere Frauen sich wie selbstverständlich vordrängen - so als hätten sie aufgrund ihres Alters Sonderrechte.


Und die so tun, als sei da gar keine Schlange! :D

So nach dem Prinzip: "Hoppla - jetzt komm ICH!" :D


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Wenn jemand nur eine Sache hat, lasse ich ihn/sie immer gerne vor - ob Mann oder Frau.

Und bin selbst auch schon ungefragt vorgelassen worden - selber würde ich das auch nie fragen.

wir ziehen vielleicht die an, die wir anziehen*...:D

passiert mir auch. Maenner lasse ich auch vor, aber eben kaum mit einer Flasche Alk

* ot zwar, aber es gibt in Wien einen Mann, der tatsaechlich immer wieder auf kleine oder mittlere Verbrecher im Alltag stösst, die ihm quasi vor die Füsse fallen, somit arbeitet er der Polizei zu :D
 
Ich kenne vor allem die Situation, dass ältere Frauen sich wie selbstverständlich vordrängen - so als hätten sie aufgrund ihres Alters Sonderrechte.
Ja, hab ich auch schon erlebt, tunlichst in der Stoßzeit, wenn all die Berufstätigen noch schnell auf dem Heimweg einkaufen. Bei mir ist dann Ende: Der Daumen zeigt über die Schulter nach hinten: "Das Ende der Schlange ist da hinten!" Allfälliges Genöle von wegen "unsozial" perlt an mir ab wie von Teflon. Interessiert mich nicht...

LG
Grauer Wolf
 
Ich vermute, du meinst was Nettes. :)

Ich versteh es aber nicht ganz.

Kannst du es noch erklären? :)

ich meine etwas, was mir immer wieder auffaellt, daß wir (Menschen an sich) oft jeweils unterschiedliche Erfahrungen machen, im aehnlichen Bereich. Der Mann, der mehrmals in der Woche in Wien Kriminellen begegnet - ich hab in der gleichen Stadt keine Erfahrungen damit, obwohl oft per pedes und im selben Bezirk unterwegs, oder ich bin waehrend meiner Reisen nur freundlichen Menschen begegnet, hab keine schlechte Erfahrungen, weder beim Autostop, noch in entfernten Regionen der Welt, wenn wir nicht mal sprachlich einander verstehen konnten, anderseits treffe ich mehrmals Maenner, die sich an der Kasse vordraengen wollen...:D
 
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ich meine etwas, was mir immer wieder auffaellt, daß wir (Menschen an sich) oft jeweils unterschiedliche Erfahrungen machen, im aehnlichen Bereich. Der Mann, der mehrmals in der Woche in Wien Kriminellen begegnet - ich hab in der gleichen Stadt keine Erfahrungen damit, obwohl oft per pedes und im selben Bezirk unterwegs, oder ich bin waehrend meiner Reisen nur freundlichen Menschen begegnet, hab keine schlechte Erfahrungen, weder beim Autostop, noch in entfernten Regionen der Welt, wenn wir nicht mal sprachlich einander verstehen konnten, anderseits treffe ich mehrmals Maenner, die sich an der Kasse vordraengen wollen...:D

Darum ging es:

"wir ziehen vielleicht die an, die wir anziehen"

:confused:
 
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