Abenteuer in der Schlange an der Ladenkasse

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Zum letzten, der mir die Archillessehne durchtrennen wollte, sagte ich: Dieser Körper ist ein Tempel Gottes, was klopfst du an, Unwürdiger? Bist du geladen zum Jüngsten Gericht? :jump20:
 
In unserem kleinen Gourmet-Spar gabs jahrelang einen Kunden, der sich täglich eine 6er-Packung Magenbitter (ich glaube Underberg) gekauft hat und die beim Bezahlen an der Kassa gleich leergekippt hat....:lachen:

Wenn ich den in der Schlange stehen sah, hab ich immer freiwillig Leute vorgelassen, weil der Geruch dieses Gesöffs bei mir Brechreiz hervorruft....:D
 
In unserem kleinen Gourmet-Spar gabs jahrelang einen Kunden, der sich täglich eine 6er-Packung Magenbitter (ich glaube Underberg) gekauft hat und die beim Bezahlen an der Kassa gleich leergekippt hat....:lachen:

Wenn ich den in der Schlange stehen sah, hab ich immer freiwillig Leute vorgelassen, weil der Geruch dieses Gesöffs bei mir Brechreiz hervorruft....:D

ich lasse mit Vorliebe Frauen vor, sie draengen sich meist kaum vor, stehen mit einem Produkt brav an. Bei Maennern bin strenger, wenn sie eine Flasche mit Alkoholprodukt haben, und mehr oder weniger dreist vorgehen möchten, sag ich meist, wenn Sie Babymilch haetten...:D
 
In der Warteschlange im Supermarkt habe ich Gott angetroffen
und zwar Gestern um halb Fünf, als ich vor dem Regal mit den Schokoriegeln stand und nicht wusste welcher mir Heute am besten munden würde.

Da hat sich doch einer dieser Schokoriegel gemeldet und behauptet er sei Gott.
„Ich bin Gott“, behauptete er wichtig, „denn Gott wirkt auch durch mich. Ich bin eine Manifestation Gottes.“
Mann war ich verwirrt. So stand ich da und wunderte mich.

Im Regal gegenüber, schräg gegenüber, behauptete ein Waschmittel ebenfalls eine Manifestation Gottes zu sein.
„Ich bin Gott und tue auch Wunder, ich verwandle deine schmutzige Wäsche in saubere. Auch wasche ich Weisser als Weiss, was wiederum ein Beweis meiner Wundertätigkeit ist.“
So habe ich dieses liebenswürdige Waschmittel in den Einkaufswagen getan, sachte und ehrfuchsvoll.
Den Schokoriegel habe ich im Regal gelassen, weil ich mich nicht getraute Gott zu essen.

Den Kaffee habe ich auch eingepackt, weil auch er behauptete Gott zu sein und erst noch von einer von den Inkas abstammenden heilige Pflanze sei, die sehr Heilsam ist. Dies hatte mich sehr überzeugt.
Heilig ist gut.
Da der Tee auch behauptete heilig zu sein, habe ich diesen auch gleich mit eingepackt, auch wenn er nicht auf meinem Einkaufzettel stand.
Heilig ist Heilig.

Beim Fleisch hatte ich dann so meine Probleme, das Hackfleisch, dass ich gerne zu meinen Spaghetti kaufen wollte, sagt traurig zu mir
„Auch ich bin Gott, ich war mal ein wunderschönes Rind, das leider in einer Fleischfabrik sein Leben lassen musste und dies sind nun die traurigen Überreste Gottes Manifestation.
So wurde ich kurz vor Fünf zum Vegetarier.

Die Zucchini, Tomaten und auch der Salat waren überaus erfreut mich zu sehen und riefen begeistert im Chor:
„Auch wir sind Gottes Kinder, es ist OK wenn du uns essen möchtest, wir freuen uns.“
Nur die Kartoffeln murrten etwas von Pestiziden und schienen mit Gottes Plan gar nicht zufrieden zu sein.
Dies machte damit mein Unterfangen mich zu ernähren wesentlich leichter, so dass ich nun auch zufrieden mit meinen verschiedensten Göttern im Einkaufswagen, zur Kasse gehen konnte.

Dort sah ich Gott!

Ein göttliches Wesen sass an der Kasse, blond und üppig. Auch wenn sie eine etwas niedrige Stirn hatte, die Augen etwas zu eng standen und ihre schwarzen Augenbrauen einen ungewollten Kontrast zu ihrem blonden Haar bildeten. Eine göttliche Üppigkeit.

So stand ich nun da und schaute verzückt Gott, bis Gott zu mir sagte.
„Mann, was starrst du auf meine Titten, bezahl endlich oder ich hole den Filialleiter.“
Verwirrt und etwas beschämt bezahlte ich die 22 Euros an Gott und verliess Gottes Supermarkt.
So lernte ich, man darf Gott nicht anstarren.

Draussen fuhr ein Autobus vorbei und auch er behauptete er sei Gott, samt seinen Insassen . Die stinkige Abgaswolke, die dem Autobus folgte, selbst diese argumentierte sie sei Gott, auch wenn sie stinke.

Nun, der geneigte Leser, wenn er nicht schon längst in Empörung ausgebrochen ist, kann sich leicht vorstellen wie es mir gestern kurz nach Fünf zumute war.

Um ein wenig Ruhe in meine Gedanken zu erhalten, ging ich in den nahegelegen Park, dort hoffte ich doch etwas Luft, Besinnung und Ruhe zu finden.
Weit gefehlt! Da ging es erst recht los.

Wie ich dort mit meinen Einkaufstüten auf dem Rasen stand und schaute, wie die goldgelben Blätter vom Wind von den Bäumen geweht wurden, hörte ich den Wind sagen
„ich bin der Göttliche Bote und trage die Botschaften über den ganzen Planeten.“
Die Blätter riefen,
„ Wieder endet ein Kreis, freudig haben wir unsere Pflicht getan die Luft zu erneuern und den Menschen, Tieren, Erde und Pflanzen Schatten zu spenden. Nun kommt die Zeit wo unser Dasein sich wandelt und wir uns in Humus transformieren.“
Das Gras, alle Grashalme gemeinsam, riefen
„Oh, ihr heiligen Blätter, willkommen, ihr doch unsere Nahrung seit. Freudig empfangen wir euch.“
Einige Blätter hörte ich jedoch murren,
„Jetzt geht die selbe Leier wieder los, es ist doch jedes Jahr immer das Selbe. Immer die alte Leier.“
Einige Gräser hörte ich aber auch leidvoll ächzen
„Menschenkind göttliches, jeden Schritt den du tust, tue in Sachte“
begreiflich mit meinen 82 Kilo und die Tragtaschen noch dazu,
andere Gräser murrten ,
„ Mann kannst du nicht lesen, was da auf dem Schild steht, „ Den Rasen zu betreten ist verboten.“
Jetzt weiss ich warum diese Schilder immer dort stehen.
Nur die Bäume waren still, vermutlich, weil sie schon längst ihren wohlverdienten Winterschlaf abhielten.

So lieber Leser, der es bis zu Ende ausgehalten hat und immer noch nicht in Empörung und Wiederspruch ausgebrochen ist, dies ist die kleine Geschichte, geschrieben durch die gestrige Erfahrung, heute Nachmittag am warmen Ofen sitzend und noch immer sehr beunruhigt.
 
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