Gestern rief ich aus irgendeinem Impuls heraus meine Mutter in der Türkei an. Und es war seltsam. Sie hat über meine Schwester gejammert, in was für einem schrecklichen Umfeld sie lebt. Ich habe ihr erklärt, wie ich mit der Situation umgehe: Ich zeige, dass ich immer für meine Schwester da bin, wenn sie mich braucht. Und ich akzeptiere sie, wie sie ist. Sie wollte es schliesslich so. Versuche ihr Ratschläge zu geben. Auch im Wissen, dass sie nicht unbedingt darauf "hört", aber sie hat die Wahl! Mehr kann ich nicht tun. Nun frage ich mich, WARUM GEBE ICH MEINER MUTTER RATSCHLÄGE, WIE SIE SICH ALS MUTTER VERHALTEN SOLL?
Kurz: Ich wurde in den Strudel der Familie reingezogen. Meine Mutter hat auch mich "bewertet", nämlich dass ich total anders bin und in einer anderen Welt lebe als die ihre. Ich habe erwidert, dass sie von allen ein Bild zeichnet, überall nach Leiden sucht. Sie erzählte auch, dass es ihr einen Stich ins Herz versetzt, wenn andere sie nach ihren Kindern fragen. Nichts sei so gekommen, wie sie es erwartet hat.
Meine Eltern haben uns Kinder ganz woanders gesehen. Sie hätten es gern, wenn wir alle einen fetten BMW unter dem Popo hätten und einen Job mit viel Schotter. Geld.
Tja. Und 15 Minuten später gab ich ihr zum ersten Mal Fernreiki. Habe jetzt den zweiten Grad.
Wenn ichs mal "nüchtern" betrachte, bin ich schon schräg. Eine Frau, die mit Messern und Holzlöffeln auf mich losgegangen ist, liebe ich trotzdem. Weil sie meine Mutter ist.
Alle haben so ihre Geschichte. Ich auch. Aber sie darf mein Leben nicht verdunkeln. Ich habe mein eigenes Herz, auf das ich aufpasse, auf das ich höre.
Darum, liebe Kinder: Lasst euch nicht zu Eltern eurer Eltern machen! Denn eines Tages werdet ihr selbst Eltern. Das steht euren eigenen Kindern zu. Und nicht euren Eltern!!!
LG
Schama...