FelsenAmazone
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Wird nicht von der Psychologie die Existenz von realen Geistern grundsätzlich ausgeschlossen?
Ob das, was ein Mensch für sich als Wahrheit auffasst, außerhalb des Menschen Realität hat, ist sekundär für einen Psychologen. Primär ist von Interesse, was der Glaube des Menschen im Menschen selbst psychisch verursacht und zu welchem konkreten äußeren Verhalten das führt und wie es sich dann in der Realität auswirkt.
Beispiel: Jemand verhält sich so, dass er weder sich noch anderen schadet und er hat im Leben keine Probleme mit sich, der Umwelt und fühlt sich wohl. Angenommen, dieser Jemand spricht mit einer Psychologin. Dieser Jemand sagt: "Gott trägt den Namen Heinz und ich rede Gott jeden Abend im Gebet mit "Heinz" an. Hier geht es um geistige Inhalte, deren Wahrheitsgehalt subjektiv ist und die eine positive oder neutrale Auswirkung auf die Realität haben. Das ist das, wovon ich glaube, dass man es mit "Glaubensfreiheit" bezeichnet.
Ob es Gott nun real gibt und ob dieser Gott nun tatsächlich Heinz heißt oder nicht, ist irrelevant. Für den Psychologen geht es darum, wie sich der persönliche Glaube an "Heinz" im heinzgläubigen Menschen auswirkt und was der Mensch daraus macht. Denn der Mensch ist real und seine Handlungen ebenso.
Vielleicht würde die Psychologin fragen, ob der Nachbar zufällig Heinz heißt und ob der Jemand den Nachbarn mit Gott anredet oder so. Das wäre ungewöhnlich. Könnte man hinterfragen.
Würde derselbe Mensch eines Morgens erwachen und der festen Überzeugung sein, dass Heinz ihm befohlen hat, alle Menschen zu missionieren, zu "Heinz" zu beten und jeden andren Menschen töten zu müssen, der "Gott" statt "Heinz" sagt, und dafür schon konkrete Schritte einleitet und sich Waffen kauft, dann würde der Mensch vom Psychologen wohl als klinisch auffällig, selbst- und fremdgefährdend bezeichnet werden und je nach Gesetzeslage erst einmal untergebracht werden.
Ich habe eine Psychiaterin mal gefragt, wie sie mit Menschen mit Wahnvorstellungen (abseits der medikamentösen Behandlung) umgeht und was sie von den teils sehr abstrusen Geschichten, die für die Patienten Wahrheit und Realität sind, hält. Sie antwortete, dass diese Welten zunächst einmal sehr faszinierende Weltentwürfe sind, die manchmal in sich eine Logik aufwiesen, wie ein gut geschriebenes Drehbuch. Um den Patienten zu helfen, ist es nötig, sich ein wenig in die Logik und Sprache der Geschichte hineinzudenken und zu fühlen, damit ein Zugang zum Patienten geschaffen wird - über die Sprache. Dabei wird die Geschichte weder bestätigt noch geleugnet, sondern der Fokus auf die Auswirkung der Geschichte auf die Realität gezogen.
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Ich persönlich habe die Hypothese, dass das, was man als nicht inkarnierte Wesen wahrnimmt, Inhalte sind, die aus der eigenen Seele kommen. Die eigene Seele ist meiner Ansicht nach etwas Zeitloses, inkarniert sich immer wieder in verschiedenen menschlichen Leben und es kann sein, dass man mit dem eigenen Geist Kontakt erhält zu einer anderen Inkarnation der eigenen Seele, die aus dem persönlichen Leben etwas mitteilen kann. Dabei hat man jedoch als Mensch die Souveränität über sich und sein gegenwärtiges Leben immer in der Hand.
Vielleicht gibt es auch wie bei den Nachtodkontakten eine Information von einer andren Seele. Auch in dem Fall ist der lebendige inkarnierte Mensch die "mächtigere" Instanz und gibt nur so viel Macht an das "Andere" ab, wie der Mensch selbst dies glaubt, dass es möglich ist.
Es ist also kurzum egal, was man glaubt und wie das Geglaubte an sich beschaffen ist.
Entscheidend ist, was der Mensch aus dem Glauben macht.
Liebe Grüße
Eva