mara... schrieb:
das ist eine schwierige sache. befreiung vom unterricht hört sich für mich als außenstehende gut an, aber wenn es mich als mutter beträfe würde ich mir sorgen machen ...
hast du einen computer ? es gibt total schöne software, die den kindern spielerisch das rechnen beibringen kann ... wie alt ist dein sohn ?
was ist mit dir selbst ? hast du keinen zugang zu ihm, hast du keine ideen wie du ihm die zahlen schmackhaft machen kannst ???
was genau versteht er denn nicht ...
und wenn er nun eine schwäche in mathe hat. punkt aus ende ? kannst du dich damit abfinden und ihn einfach lassen ? vielleicht trifft ihn der blitz einfach später ... oder er braucht vll. den frust darüber auf seelischer ebene. so ein "versagen" kann innerlich sehr viel in bewegung setzen ...
als mutter ist es schwer daneben zustehen, dass verstehe ich und kenne ich von mir auch, aber gerade da wo schwierigkeiten sind wachsen unsere kinder innerlich ...
bei mir war es zb. so, dass ich von der realschule an bis zur höheren handelsschule IMMER eine "5" bis "6" in mathe hatte und in der abschlussprüfung der lehre hatte ich eine glatte "1" ... keiner weis wie es geschah ... *ggg* ... (ich vermute einfach ich wußte schon, dass ich nie im leben wieder binomische formel brauchen würde *lol* und kaufmännisches rechnen lag mir einfach mehr/war sinnvoller ?) ...
Abstrakter als über Computerspiele gehts gar nicht mehr. Kinder mit Rechenschwäche müssen was zum anpacken haben - bzw. muß der Weg gefunden werden, der das Verständnis der Kinder erreicht.Da nutzt kein normaler Mutter Kind Zugang, da sind Fachleute gefragt, denn das Verständnis eines rechnenden Menschen kann das Verständis eines rechenschwachen Menschen nicht ohne weiteres erreichen. Wir wissen wie man addiert, subtrahiert und warum wir das tun.
Wenn ich zum Beispiel meinen Sohn frage, ob er mit 10 Bananen bringen kann und zwar 2 x 5 - dann holt er mir 2 x 5 Bananen - dass er dann insgesamt 10 Bananen geholt hat, kann er nur erkennen, indem er alle Bananen addiert. Er weiß also nicht,dass 2 x 5 = 10 ist. Wenn ich 8 Murmeln in der Hand halte, die Hand dann zumache und sage: Wieviele sind das jetzt: Sagt er für ihn logischerweise: 8 - für uns wären es Null. Für ihn sind die 8 immer noch da. Eigentlich richtig.
Er hat schon so einige Methoden durchprobiert und bisher war nichts dabei, was ihn weitergebracht hätte.
Ich mache mir keine Sorgen. Die Umwelt, bzw. die Lehrer haben wohl größere Probleme mit der Lernschwäche meines Sohnes als ich. Für mich sind generell andere Dinge wichtiger als pures Pauken. Ich finds toll, dass er ein großes Allgemeinwissen hat, dass er mit seinem Papa schon viele Länder bereisen konnte, dass er zwei Sprachen fließend spricht, dass er eine große soziale Kompetenz zeigt usw. Dass sind Dinge, die ich für wichtig halte. Alles andere wird sich zeigen. Wir sind auf der Suche nach dem richtigen Weg und irgendwann wird der kommen.
Für mich ist seine Rechenschwäche in keiner Weise ein Versagen. Er kanns halt nicht und all die Pädagogen, Psychologen und andere "Spezialisten" "versagen" bei der Aufgabe, einem kleinen Junge das Einmaleins beizubringen.
Wir sind dazu übergegangen alles was uns in die Quere kommt zu zählen, aufzuteilen, wieder zusammenzuschieben usw. Er kann auch zählen, bis was weiß ich, über hundert und dann weiter, dass ist alles kein Problem. Wir haben die Zahlen immer gesungen und das ganze Gezähle in Spiele verpackt.
Ich habe schon mit ihm im Wald gestanden und große Äste sortiert. Und dann zusammengezählt. Damit er eine Vorstellung von Mengen bekommt. Davon erzählt er heute noch.
Ich finde es spannend, welche Wege man gehen muß und kann, wenns ums Lernen geht und wie phantasievoll man selber als Erwachsener dabei werden kann.
Danke Euch für Euer Interesse!
Gruß
July