spirituelle Geschichten und Märchen

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Wunder

Ein Mann reiste weit über Land und Meer, um mit eigenen Augen die außergewöhnlichen Fähigkeiten des Meisters zu sehen.
- Welche Wunder hat euer Meister getan? - fragte er einen seiner Jünger.
- Das hängt davon ab, was ihr als Wunder bezeichnet. In eurem Land gilt es als Wunder, wenn Gott den Willen von jemandem erfüllt. In unserem Land gilt es als Wunder, wenn jemand den Willen Gottes erfüllt.
 
Empfindsamkeit

- Wie erreiche ich das Einssein mit dem Schöpfer?
- Einfach zuhören.
- Wie soll ich zuhören?
- Hören Sie auf alles um Sie herum, hören Sie auf jedes Rauschen des Universums. Aber sobald du hörst, was du selbst sagst, hör auf zu reden.
 
Einst reiste ein Wesen vom Osten nach Westen und meinte einen Meister zu erleben, war etwas verblüfft als letzterer zeigte kein Meister zu sein und nicht zwischen der Welt und Gott zu unterscheiden.
 
Ich arbeite gerne an meinem Celli, Fidel und schnitze gerne am Holz.

Aber eben mit echtem Holz und nicht am Bücherwissen.
 
Es waren einmal zwei Engel und da sie es leid waren, vom Himmel aus die Schicksale der Menschen zu hüten, beschlossen sie, auf Erden zu reisen.

Die erste Nacht entschieden sie im Hause einer wohlhabenden Familie zu verbringen. Die Familie war hochmütig und arrogant. Nein, die Engel seien ungeladen vorbeigekommen und deswegen dürften sie nicht im Gästezimmer übernachten. Sie könnten im kalten, feuchten Keller schlafen. Die Engel bedankten sich höflich und streckten sich auf dem erdigen Boden aus. Da entdeckte der ältere Engel ein Loch in der Wand und reparierte es. Als der jüngere Engel fragte, warum er dies tue, antwortete der ältere Engel:

„Die Dinge sind nicht immer, was sie zu sein scheinen.“

Am nächsten Tag zogen die Engel weiter und erreichten die Hütte eines armen Bauern und seiner Frau. Die Eheleute konnten ihr Glück über den Besuch kaum fassen, luden die Engel ein, zu bleiben und bewirtschafteten sie mit allem, was sie zu essen hatten. Zur Nacht überließen sie den Engeln ihre Betten und schliefen selber draußen vor der Hütte auf Stroh.

Als die Engel am nächsten Tag erwachten, fanden sie den Bauern und seine Frau in Tränen aufgelöst. Die älteste ihrer Kühe lag tot auf dem Feld.

Der jüngere Engel reagierte sehr ungehalten und fragte den älteren Engel, warum er dies zugelassen habe: „Die erste Familie hatte alles, trotzdem hast du geholfen“, kritisierte er. „Das Ehepaar ist bitterarm und trotzdem ließt du die Kuh sterben.“

„Die Dinge sind nicht immer, was sie zu sein scheinen“, erwiderte der ältere Engel. „Als wir im Keller der Reichen rasteten, bemerkte ich, dass Gold in der Wand steckte. Weil die Eigentümer so von Habgier zerfressen sind und ihr glückliches Schicksal nicht teilen wollen, versiegelte ich die Wand, so, dass sie es nicht mehr finden können.

Aber als wir gestern Nacht im Bett des Bauern schliefen, kam der Engel des Todes, um die Bäuerin zu holen. Es kostete mich einige Überredungskunst, doch schließlich ließ er sich darauf ein und nahm die Kuh anstatt der Bäuerin mit. Und was ihr noch nicht seht, ist, dass die jüngere Kuh nun schwanger und mit Zwillingen gesegnet ist. Die Dinge sind nicht immer, was sie zu sein scheinen.“

Verfasser unbekannt
 
In einem fernen Dorf namens Kitaab Gaanv lebte ein Wesen namens Knurribrumm. Knurribrum war eine leidenschaftlicher Leserratte und verbrachte seine Tage damit, in staubigen Bibliotheken zu stöbern und alte Schriften zu studieren. Aber auch neuste Literatur leserisch zu verschlingen. Es hatte ein enormes Wissen angehäuft und konnte über nahezu jedes Thema sprechen, das in den Büchern zu finden war.

Knurribrumm war jedoch auch bekannt für sein Nörgelsyndrom. Es konnte immer einen Grund finden, sich über etwas zu beschweren oder es zu kritisieren. Seine Nachbarn in Kitaab Gaanv nannten ihn scherzhaft "Knurribrumm das Nörglerwesen."

Eines Tages, als Knurribrumm wieder einmal über den Zustand der Dorfstraßen nörgelte, kam ein weiser Erzähler namens Elric zu ihm. Elric war bekannt für seine Geschichten, die immer eine tiefere Botschaft enthielten.

Elric sagte zu Knurribrumm, "Lieber Knurribrumm, ich habe eine Geschichte für dich." Und so begann er zu erzählen:

"In einem weit entfernten Land lebte ein Wesen, das genauso weise und gebildet war wie du, Konurribrumm. Es hatte Zugang zu all den Weisheiten und Büchern der Welt. Doch dessen Herz war schwer, denn es fand immer wieder Fehler und Mängel in allem, was es sah. Es verlor Freunde und die Liebe, denn es konnte nie einfach nur dankbar sein und das Gute in den Dingen sehen."

Knurribrumm hörte aufmerksam zu, und Elric fuhr fort: "Eines Tages traf dieses andere Wesen einen alten Einsiedler, der in einer einfachen Hütte im Wald lebte. Der Einsiedler hatte nichts, außer seiner Zufriedenheit und seinem Lächeln. Das weise Wesen fragte den Einsiedler nach dem Geheimnis seines Glücks."

Elric lächelte und fuhr fort: "Der Einsiedler sagte: 'Ich habe gelernt, die Welt so zu sehen, wie sie ist, und nicht, wie ich sie haben möchte. Ich habe gelernt, Fehler zu akzeptieren und Mängel als Teil des Lebens anzuerkennen. Ich habe gelernt, das Gute in den einfachen Dingen zu schätzen.'"

Knurribrumm dachte eine Weile nach und sagte schließlich: "Elric, ich verstehe die Botschaft deiner Geschichte nicht. Vielleicht sollte ich erst einmal dazu in Büchern lesen, ich werde den Fehler schon finden und alles wieder gerade rücken. Ich bin sehr Belesen und mich verwirrt und betrügt man nicht."

Elric lächelte und sagte: "Das ist eine weise Entscheidung, Knurribrumm. Du wirst selbst erleben was es dir bringen kann, das was in der Welt dir zu sehen ist findest du halt in Büchern."

Von diesem Tag an änderte sich Knurribrumm nach wie vor nicht. Es hörte nicht auf zu nörgeln und sah nachwiefor das Leben und die Welt um sich herum mit Buchstaben beschrieben. Die Menschen in Kitaab Gaanv waren nicht verwundert und nannten ihn eben weiterhin etwas mitleidiger als zuvor Knurribrumm das Nörglerwesen.
 
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In den Regentropfen verweilen heute meine Gedanken und Gefühle. Sanft plätschert der Regen, lässt mich versinken. Gemütlich im Warmen, mein Tee dampft vor sich hin,
ich lausche dem trommeln der Tropfen und schlucke den Tee in kleinen Zügen und meinem Lächeln im Sinn.

Die Stiefel bereit, zum Spaziergang,
durch den Regen, sind schon an der Türe.
Die Welt in den Tropfen, ein Zauber im Blick,
Gemeinsam im Regen, das Leben, und ich.
 
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AUF DER SUCHE NACH SEINEM EIGENEN ARSCH

Die Dorfbewohner waren erschrocken, als sie Mullah Nasreddin auf einem Esel die Dorfstraße entlang reiten sahen.
- Wo willst du denn so schnell hin? - schrien sie ihn an.
- Ich suche meinen Hintern", antwortete der Mulla, während er vorbeiritt.
Es wird erzählt, dass der Zen-Meister Rinzai einst versuchte, seinen Körper zu finden. Dieses Spektakel bereitete seinen unerleuchteten Schülern große Freude.

Manchmal trifft man Menschen, die behaupten, sie würden Gott suchen!
 
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