Jau...früher hieß der Typ schlicht und ergreifend HF=Hausfreund...heut ist´s der SP=Seelenpartner

....letztendlich ist´s aber das Gleiche geblieben...Fremdgehen...den Ehepartner betrügen...wenn ich Verantwortung für ne Beziehung und Kinder habe...müssen die Hormone eben zurückstehen...oder ich muß soviel A**** in der Hose haben und mich trennen und dem Partner die Gründe dafür nennen.
Sage
Man muss sich nicht trennen. Krisen dieser Art können auch weiterbringen.
Es ist doch ganz oft so, dass die brave Ehefrau und Mutti sich über Jahre aufofert, für Kinder und Mann, aber am ende alleine dasteht im Alltagstrott. Dass da etwas vermisst wird, kann ich sehr gut nachvollziehen. Und die eigene Beziehung ist dann so eingefahren, dass sie zwar ausgehaten werden kann, aber die Beziehung auch wo versteinert zu sein scheint.
Dann kommt ein anderer Mensch ins Leben und es knallen die Sicherung durch. Endlich wieder Lebendigkeit spüren, sich begehrt fühlen. Es kommt zum Betrug, der im Grunde wesentlich ein Selbstbetrug ist. Und wo auch das Pflichtgefühl dazu beiträgt so eine Affäre geheim zu halten - der Kinder wegen.
Ich würde den Weg zur Offenheit anraten. Das Gespräch suchen. Mit dem Ehemann. Dann jedoch muss man sich auf einen längeren Weg einstellen, denn diese hier heraufbeschworene Krise ist ein heftiger Vertrauensbruch ggü. dem Ehemann.
Der schlechte Witz ist, der eigentliche Grund wieso Menschen einander sexuell untreu werden, ist der Grundsatz, dass Liebe nur monogam gelebt werden darf. Seitens der Gesellschaft. Das begünstigt den Seitensprung, der nicht nötig wäre, würden die Menschen sich trauen von Beginn an offen miteinander zu reden. Egal wo das hinführt.
Und auch diese Seelendingsdatheorien sollen den Betrug nur künstlich legitimieren, weil "es nicht anders ging, als zu betrügen". Und das Schamgefühl, das anerzogen wurde, zu bändigen. Das sehe ich wie Du, sage. Es drückt aber auch ganz deutlich Sehnsüchte und Bedürfnisse aus, die eben nicht für jeden Menschen zu ignorieren ist.
Ich hätte jedenfalls keine Lust die brave Ehemutterkuh zu spielen, wenn meine Ehe nur noch pro forma funktioniert und mein Mann der Gattengeldeinbringer ist, der das Ehekinderaufziehrad am Laufen hält. Das ist dann keine Liebesbeziehung, sondern Zweckbeziehung. Und wenn es so läuft, das merke ich daran, dass beide Partner nur noch funktionieren, anstatt miteinander zu leben. Das keine liebevolle innige Begegnung mehr stattfindet. Und dazu gehört eben auch eine funktionierende Erotik, Liebe, Sexualität.
Klar geht das bei einer ganz niedrigen Libido beider Partner auch ohne Sex, aber dann frage ich mich, wieso so viele Menschen aus ihren Beziehungen ausbrechen und fremdgehen. ^^
Mein Fazit: Schamgefühle und Gewissensbisse ad akta legen, einen reinen Tisch machen, sich viel Zeit dafür nehmen, den weiteren Weg miteinander gehen. Und das ohne sich einsperren zu lassen von "aber sowas tut man nicht"-Vorgaben der Gesellschaft.
Und wer weiß? Vielleicht geht der Mann der TE auch längst fremd? Es kann hier auch nicht verkehrt sein, sich mal in dieses umgekehrte Szenario hineinzufühlen, was es mit einem machen würde, wäre es umgekehrt.
LG
Any