Mahabharata

Mahabharata 3. Buch

Kapitel 257 – Der Traum von den Rehen

Janamejaya fragte: Und was taten die Söhne des Pandu im Wald als nächstes? Oh erzähl mir alles ganz genau.

Vaisampayana sprach: Eines Nachts im Dwaita Wald erschienen Yudhishthira im Traum einige Rehe, die seufzend, zitternd und mit gefalteten Händen und Tränen in den Augen vor ihm standen. Er fragte die Bebenden:
Was wollt ihr mir sagen? Wer seid ihr? Und was wünscht ihr?

Da flehten ihn die Rehe an: Wir sind, oh Bharata, die wenigen noch lebenden Rehe hier im Wald, die noch nicht geschlachtet worden sind. Unser Stamm wird bald ausgelöscht sein. So bitte, mächtiger König, wechsle deinen Aufenthaltsort. Alle deine Brüder sind Helden und handhaben ihre Waffen äußerst geschickt. Sie haben uns Wanderer des Waldes stark dezimiert. Wir wenigen, der kleine Rest, sind nun wie Samen. Oh laß uns durch deine Gnade wieder wachsen, oh König.

Voller Mitgefühl blickte Yudhishthira auf die zitternden und furchtsamen Geschöpfe vor ihm, denn er war immer um das Wohl aller Wesen besorgt. So sprach er zu ihnen: So sei es. Ich werde tun, was ihr erbittet.

Als er am nächsten Morgen nach dieser Vision erwachte, sprach er voller Bedauern über die Rehe zu seinen Brüdern:
Die wenigen übriggebliebenen Rehe dieses Waldes haben mich heute Nacht angefleht. Sie sagten: „Wie sind die Letzten unserer Linie. Sei gesegnet und hab Mitleid mit uns.“ Sie haben wahr gesprochen. Wir sollten Mitgefühl mit den Tieren des Waldes haben. Sie ernähren uns alle nun schon für ein Jahr und acht Monate. Lasst uns daher zum romantischen Kamyaka Wald ziehen, diesem wildreichen Wald nahe der Wüste am See Trinavindu. Mögen wir dort den Rest unserer Zeit angenehm verbringen.

Flugs verließen da die Pandavas den Ort, und mit ihnen gingen die Brahmanen, die Diener mit Indrasena und alle Gefolgsleute. Sie reisten auf schönen Wanderwegen voller Korn und klaren Wassers und erreichten schon bald die heilige Einsiedelei von Kamyaka mit dem asketischen Verdienst. Wie fromme Menschen in die himmlischen Bereiche eintreten, so betraten diese Bullen unter den Männern mit den Brahmanen den Wald.
 
Werbung:

Mahabharata 3. Buch

Kapitel 258 – Vyasa (Compiler der Vedischen Literatur) kommt zu Besuch

Es waren nun elf Jahre für die hochbeseelten Pandavas in Armut vergangen, obwohl sie doch wahrlich alles Glück verdient hätten. Sie lebten gar kärglich von den Früchten des Waldes und brüteten alle Zeit über die Umstände ihres Lebens nach. Vor allem Yudhishthira, der königliche Weise, hatte beständig im Sinn, daß dies extreme Elend seine Brüder nur wegen ihm befallen hatte, und daß all ihr Leiden das Ergebnis seines Würfelspiels war.

Keine Nacht schlief er mehr friedlich und fühlte sich, als ob sein Herz mit einer Lanze durchbohrt worden wäre. Immer wieder erinnerte er sich an die grausamen Worte Karnas, unterdrückte in demütiger Haltung das Gift seines Zorns und seufzte schwer. Wenn Arjuna, die Zwillinge (Nakhula und Sahadev), Draupadi (die Frau der Pandavas) und Bhima, dieser Stärkste aller Männer, ihn anschauten, da spürten sie bohrenden Schmerz. Nur eine kurze Zeit des Exils blieb noch, und von Wut und Hoffnung getrieben nahmen sie Zuflucht zu verschiedensten Anstrengungen und Unternehmungen, so daß sich ihre Körper stark veränderten.

Eines Tages kam der mächtige Asket Vyasa, der Sohn der Satyavati, zu Besuch. Yudhishthira schritt ihm sofort entgegen und grüßte den Hochbeseelten. Zufrieden nahm Vyasa die Verbeugung des Selbstbeherrschten an, setzte sich und betrachtete seinen abgemagerten Enkelsohn.

Voller Mitgefühl sprach er dann mit bewegter Stimme zu Yudhishthira:
Oh starkarmiger Yudhishthira, du Bester der Tugendhaften, wer niemals asketische Enthaltsamkeit übt, erlangt auch niemals großes Glück in dieser Welt.

Den Menschen geschehen Wohlstand und Elend, immer im Wechsel,
und niemand, oh Bulle unter den Menschen, erfreut sich ungebrochener Heiterkeit.
Die Weisen wissen, daß das Leben seine Höhen und Tiefen hat,
und lassen sich weder von Freude noch Kummer hinreißen.
Kommt Glück, erfreue man sich daran.
Kommt Elend, so ertrage man es, wie einer die rechte Jahreszeit abwarten muß, wenn er Korn aussäen möchte.

Nichts geht über Askese, durch sie gewinnt man mächtige Früchte.
Wisse, oh Bharata, daß Askese alles erreichen kann.

Wahrhaftigkeit, Offenheit, Freiheit von Ärger,
Gerechtigkeit, Selbstkontrolle, Mäßigung von Faulheit,
Friedfertigkeit, Arglosigkeit, Heiligkeit und Zügelung der Sinne,
dies alles reinigt einen verdienstvollen Menschen.
 

Mahabharata 3. Buch

Kapitel 258 – Lehren Vyasas (Compiler der Vedischen Literatur)


Närrische Menschen, die süchtig sind nach Laster und bestialischen Dingen,
gehen durch scheußliche Geburten im nächsten Leben und erfahren niemals Glück.

Die Früchte der Taten in dieser Welt erntet man in der nächsten.
Daher sollte man seinen Körper mit Askese zügeln und Gelübde einhalten.

Ohne Trägheit und mit heiterem Geist sollte man geben, so gut man es vermag,
sich vor dem Empfänger verneigen und ihn ehren.
Wer die Wahrheit spricht, erreicht ein Leben ohne Angst.
 
Närrische Menschen, die süchtig sind nach Laster und bestialischen Dingen,
gehen durch scheußliche Geburten im nächsten Leben und erfahren niemals Glück.
Welch eine kranke Botschaft für behinderte Menschen! Da drängt sich jedem die Frage auf, welche Schuld hat dieser Mensch in seinem früheren Leben auf sich geladen? Ein behinderter Mensch erfährt so auch noch eine Strafe für sein Leid.

Merlin
 

Mahabharata 3. Buch

Kapitel 258 – Lehren Vyasas (Compiler der Vedischen Literatur)

Wer die Wahrheit spricht, erreicht ein Leben ohne Angst.
Ein Mensch ohne Zorn erlangt Wahrhaftigkeit.
Und wer keine Falschheit mehr kennt, der erlangt höchste Seligkeit.

Wer seine Sinne und die inneren Kräfte beherrscht,
kennt keine Trübsal und wird nicht von Kummer übermannt,
wenn er den Wohlstand anderer sieht.

Wer jedem angemessen gibt und Segen bringt, der wird glücklich und erreicht jegliche Freude.
Und wer keinen Neid in sich hat, der erlangt mühlelose Zufriedenheit.

Wer die Ehrenwerten ehrt, wird in einer ruhmreichen Familie geboren,
und wer seine Sinne zügelt, unterliegt keinem Unglück.

Wer im Geist dem Guten folgt, wird,
nachdem er der Natur seine Schuld bezahlt hat (nach dem Sterben),
wieder mit tugendhaftem Geist geboren.
 
Die Botschaft
ist nicht für behinderte Menschen,
sondern für
Närrische Menschen, die süchtig sind nach Laster und bestialischen Dingen.
Du hast den wesentlichen Teil dieser Botschaft vergessen:
Närrische Menschen, die süchtig sind nach Laster und bestialischen Dingen,
gehen durch scheußliche Geburten im nächsten Leben und erfahren niemals Glück.

Natürlich sollten mit dieser Botschaft die Lasterhaften bestraft werden, aber die logische Konsequenz des Samsara bezieht sich das auch auf den scheinbar Wiedergeboren!

Ein gutes Beispiel dazu ist auch die Geschichte vom Blindgeborenen im Neuen Testament:

Zunächst bezieht sich dieses Szenario auf 2. Moses 20:
[3] Du sollst keine anderen Götter neben mir haben ...
[5] Bete sie nicht an und diene ihnen nicht.
Denn ich der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott,
der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern
bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen


Dazu dann die Geschehnisse aus dem Evangelium nach Johannes 9:
[1] Und Jesus ging vorüber und sah einen, der blind geboren war
[2] Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Meister, wer hat hier
gesündigt, dieser oder seine Eltern? …


Jesus hatte dann in den folgenden Versen einer Schuld der Eltern widersprochen. So ist auch die Schuld aus dem Samsara ein unseliger Gedanke.

Merlin
.
 
Natürlich sollten mit dieser Botschaft die Lasterhaften bestraft werden, aber die logische Konsequenz des Samsara bezieht sich das auch auf den scheinbar Wiedergeboren!

Ein gutes Beispiel dazu ist auch die Geschichte vom Blindgeborenen im Neuen Testament:

Zunächst bezieht sich dieses Szenario auf 2. Moses 20:
[3] Du sollst keine anderen Götter neben mir haben ...
[5] Bete sie nicht an und diene ihnen nicht.
Denn ich der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott,
der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern
bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen


Dazu dann die Geschehnisse aus dem Evangelium nach Johannes 9:
[1] Und Jesus ging vorüber und sah einen, der blind geboren war
[2] Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Meister, wer hat hier
gesündigt, dieser oder seine Eltern? …


Jesus hatte dann in den folgenden Versen einer Schuld der Eltern widersprochen. So ist auch die Schuld aus dem Samsara ein unseliger Gedanke.

Das ist ein Thema der Seelenwanderung
bekannt auch als Wiedergeburt
in dem du dich einsteigen möchtest.
Deswegen, lass uns bitte in dem dazu passende Pfad argumentieren,
siehe bitte die Antwort unter
 
Das ist ein Thema der Seelenwanderung
bekannt auch als Wiedergeburt
in dem du dich einsteigen möchtest.
Deswegen, lass uns bitte in dem dazu passende Pfad argumentieren,
siehe bitte die Antwort unter
Nein, ich habe auf Deinen von Dir zitierten Text aus dem Thema Mahabharata geantwortet!

anadi schrieb:
Närrische Menschen, die süchtig sind nach Laster und bestialischen Dingen,
gehen durch scheußliche Geburten im
nächsten Leben und erfahren niemals Glück.

Also bitte nicht unangenehme Beiträge zum Thema ins Nirwana verbannen. Unabhängig davon gibt es im Mahabharata noch mehr Passagen, die ich nicht teilen möchte.

Merlin
.​
 
Werbung:
Nein, ich habe auf Deinen von Dir zitierten Text aus dem Thema Mahabharata geantwortet!

anadi schrieb:
Närrische Menschen, die süchtig sind nach Laster und bestialischen Dingen,
gehen durch scheußliche Geburten im
nächsten Leben und erfahren niemals Glück.

Also bitte nicht unangenehme Beiträge zum Thema ins Nirwana verbannen. Unabhängig davon gibt es im Mahabharata noch mehr Passagen, die ich nicht teilen möchte.

Merlin
.​

Das ändert nicht daran, dass du immer mehr in das Thema Seelenwanderung
bekannt auch als Wiedergeburt mit Zitaten aus der Bibel eingestiegen bist.
Deswegen habe ich vorgeschlagen, "lass uns bitte in dem dazu passende Pfad argumentieren":

Reinkarnation (Seelenwanderung).​

 
Zurück
Oben