Hallo, ich denke um sich besser kennenzulernen, stelle ich einfach mal paar Fragen
1.Siehst du dich im Bereich Magie als Laie, als Anfänger oder als Profi an?
Wenn man etwas über 15 Jahre lang macht und dabei schon vieles gesehen und gelernt hat, wie es bei mir der Fall ist, würde ich nicht mehr sagen, dass ich ein Anfänger bin.
2. Wie lange beschäftigst du dich mit Magie
Im Sinne davon, dass ich mich selbst bewusst damit beschäftige, ca. 15 Jahre. Inwiefern war es in meinem Leben? Vom ersten Atemzug an.
3. Wie bist du zur Magie gekommen? (Schlüsselerlebnis)
Weglaufen hat nichts gebracht, im Gegenteil es wurde nur schlimmer. Man könnte sagen die Magie wollte mich um jeden Preis. Schlüsselerlebnisse gibt es dazu genug, dass es den Rahmen dieses Fragebogen sprengen würde, aber um ein paar zu nennen: Sichtungen von Geistern ohne zu wissen, dass sie welche waren, Bewegen oder Zerstören von Gegenständen ohne sie berührt zu haben und ohne es zu wollen. Offensichtlich seltsame Reaktionen von Mitmenschen, ich habe jetzt kein Narbengesicht oder was anderes optisch Auffallendes an mir, jedoch starren Leute mich häufig an oder meiden mich wie die Pest, teilweise bis heute, ohne mich zu kennen oder so. Beispielsweise in der Fußgängerzone. Und vieles mehr.
4. Was erwartest du als "Neuling" von der Magie?
Was würde ich, wäre ich ein Neuling von der Magie erwarten? Vermutlich das was die meisten Neulinge sich erwarten, einen gewissen Vorteil, vielleicht sogar ein leichteres komfortableres Leben u.d.g.
Was natürlich schnell zu Enttäuschungen führt, da Magie wohl die härteste aller Arbeiten ist. Der Aufwand ist enorm, weswegen viele auch abbrechen bzw. es sein lassen.
5. Welche Tipps kannst du als "Profi" einem "Neuling" geben?
Magie ist harte Arbeit, sie ist dir gegenüber gnadenlos konsequent und halte Abstand von Leuten die genau wüssten "wie etwas geht". Das wissen die Wenigsten, daher gibt es ja unendlich viele Schriften zu dem Thema und davon
trifft nur ein Bruchteil in der Realität zu. Es ist einerseits eine sehr individuelle Thematik und andererseits gibt es Gemeinsamkeiten die auch einmal ergründet werden müssen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf lässt sich als Neuling sicherlich ein halbwegs vernünftiger Ansatz finden mit dem man seinen eigenen Zugang zur Magie finden kann. Sie fängt immer bei einem selbst an und alles(!) steht und fällt mit dem eigenen Vermögen der grundlegenden Wahrnehmung, egal ob alltäglich oder "übersinnlich".
6. Was interessiert dich an der Magie besonders?
Durch das Modell der Hermetik bemerkt man erst, dass die Magie eine tatsächliche Fortsetzung der Philosophie ist, sei es Ontologie, Metaphysik oder Prozessphilosophie. Darunter fallen auch offensichtlich Spiritismus, Mystizismus, Gnosis und andere Themenbereiche wie Psychologie, Mentalismus, Medizin, Sozialwissenschaft, Seelsorge, Diplomatie, Strategie, Rhetorik, das Schreiben, Ikonenforschung, Zoologie und Kryptozoologe, Naturwissenschaft, Anthropologie und viele weitere Themenbereiche. An sich ist ein Magier ein höchst gebildeter und nach Weisheit strebender Mensch, der in der Lage ist zu differenzieren, Abstand von Klischees zu nehmen, Abstinent sein kann und vor allem besonnen sein muss. Das alles kann nur mit Fleiß, Disziplin und beinharter Reflektion funktionieren, das ist ja offensichtlich. Jedenfalls ist das mein persönliches Bild eines Magiers, ein Bild was ich persönlich anstrebe. Man könnte sagen der Magier ist vor allem auch der intellektuelle Teil im spirituellen Sektor, was natürlich nicht bedeutet, dass er nur theoretisch arbeitet.
Anektotisch: Ich habe vor knapp 10 Jahren mal ein paar Wicca-Hexen bei einem Schutzzauber aushelfen können. Die waren da in ihrer Wicca-Symbolik und Tradition am herumbasteln aber es wollte nicht so recht klappen. Ich habe mich angeboten mir das einmal anzuschauen. Sie haben mir dann mal die ganzen Symboliken oder Chiffren ihrer Cove beschrieben, die ihrer Meinung nach für den Schutz dienlich sein könnten. Ich habe mich dann ca ne Woche hingesetzt und daraus eine Struktur gebastelt, die einem ziemlich kräftigen Schutzzauber entspricht. Davon mehrere Varianten und ihnen das vorgeschlagen. Jedenfalls nachdem die den mal ausprobiert haben (das Ritual dauerte kaum 20min) waren die hellauf begeistert. Genauso würde ich aber auch einem Voodoo-Schamanen oder einem Magier/Hexer einer ganz anderen Tradition helfen. Ich denke als Magier sollte man das gut adaptieren können und vor allem mit Hintergrund- und Grundlagenwissen arbeiten können.
7. Was interessiert dich an der Magie weniger?
Dahergelaufene Hobby-Spiritisten die ein paar Zauber "hinbekommen" haben und denken sie haben die Weisheit mit dem Löffel gefressen, Selbiges gilt auch für Leute die Dinge "nur fühlen". Gerade der Magier ist in der Pflicht diese Prozesse auch rational beschreiben zu können - was natürlich seltenst einfach ist - alleine von der Akzeptanz, dass Ratio genauso Teil unserer Welt ist. Leute sich als Magier bezeichnen und in Kategoriendenken festhängen "meine Tradition XY ist die beste/einzige" oder "das geht nur mit XY-Zauberspruch usw". Also gerade Engstirnigkeit hat in diesem Bereich gar nichts verloren, das macht den Betroffenen ohnehin nur Probleme, so oder so.
8. Welche Rituale sind besonders nützlich?
Klassische magische Rituale? Kann man alle in die Tonne treten, nun abhängig vom persönlichen Anspruch. Nach der Wahrhaftigkeit nach vermeide ich jedes magische Ritual und überlege mir was das Ritual ausgleichen müsste.
Ich wirke mit der "leeren Hand", nennt man das z.B. im Bereich der Chaosmagier, ich brauche nichts, außer die Wahrnehmung und die Lösung ganz ohne Kerze, Räucherwerk oder Robe.
Anders sieht es mit alltäglichen Ritualen aus, also die die jeder macht und sei es nur das Zähneputzen am Morgen. So etwas stabilisiert mental sehr gut und eine gewisse Routine hilft offensichtlich fast jeden Menschen. Diese halte ich für wichtig und als Magier sollte man sie auch als solche erkennen können.
9. Welche Rituale sind weniger nützlich?
Praktisch alles was die traditionelle Magie anbietet halte ich für mich für absolut unnütz. Ich finde einige Modelle, wie die Hermetik, recht interessant vor allem im philosophischen Kontext und zum rationalen Ergründen (sinnieren) von Antworten, jedoch wenn jemand mit einem Grimoir daherkommt, kann ich nur mit den Schultern zucken. Ich halte auch nichts von Anrufungen und Beschwörungen, nervig genug wenn man sich in einer Situation wiederfindet wo das notwendig ist. Warum man so etwas freiwillig macht, muss wohl jeder für sich beantworten. Ich wirke, weil ich bin.
10. Welchen Sinn siehst du in der Magie?
Wie oben angeschnitten, es ist praktisch eine verlorene Wissenschaft, Sokrates teilte ja die Wissenschaften in Physik, Metaphysik und Philosophie ein. Ich meine man sollte da eine Kategorie dazustellen: Physik Metaphysik, Philosophie und Magie. Darin kann man wichtige Erkenntnisse und Wissen erarbeiten was einem ein ganzes Leben lang nützt, oder mehrere wenn man talentiert ist.^^
11. Welche Gefahr oder Problematik siehst du in der Magie??
Abgesehen vom Offensichtlichen, wie schlampige Arbeit, irgendwelche Pakte eingehen und Menschenopfer?
Ja da wäre einiges:
Trugschlüsse, dazu ein Beispiel: Vor allem bei Neulinge oder Unkundigen, die würde ja am liebsten Feuerbälle durch den Raum werfen als würden sie ein RPG zocken. Das Problem dabei ist, wenn man das macht, drehen sie am Rad, die siehst du nie wieder, wenn es aber nicht passiert, sind sie ebenfalls enttäuscht und wenden sich von der Thematik ab: Offensichtlich ein Trugschluss, um nicht zu sagen ein Widerspruch.
Das nächste ist, dass Kurzsichtigkeit gerade in der Magie unabsehbare fatale Folgen hat. Und ich halte auch von solchen "Regeln" wie: "Schadzauber kommt immer 3x wieder zurück" oder ähnliches gar nichts. Wie kommt man bitte auf so etwas?
Mal das eigene Ritual/Tradition/Weltbild geprüft? Mal bemerkt, dass diese Reperkussion (lat. repercurssio) praktisch im Ritual/Tradition/Weltbild implementiert ist? Na?
Außerdem trifft diese Regelung nicht zu, wenn man sauber arbeitet, also die erwähnte Inhärenz isoliert und selbst exakt arbeitet (Stichwort: Dissoziation).
Sonst wäre ich schon etliche male wie ein Ganzkörpermelanom aufgegangen und geplatzt ^^. Und solche "Regeln" sind ein weiteres Problem in der Magie, vor allem bei Neulingen, wie soll der den Wissen, ob und warum das tatsächlich zutrifft? Und wenn es nicht am immanenten Charakter des Rituals liegt, dann daran, dass man diese Regelung durch eine gewisse eigene Überzeugung verwirklicht. Schwubbs, trifft sie auf den Betroffenen zu. Tolle Leistung und eine 5 in puncto Reflektion. Dann gäbe es noch das Schwarz-Weiß-Denken, was ja auch eine Form des kategorischen Denkens ist, nämlich Dinge wie "Schadzauber" oder schwarze oder weiße Magie. Ein Schadzauber kann ebenso einen Heilungsprozess darstellen, wie das Verletzen der Haut beim Verabreichen einer heilsamen Spritze. Dabei spielt die Motivation meist nur eine reflektive Rollen und hat selten Einfluss auf die Wirkung eines Zaubers. Auch etwas was gerade Neulinge immer wieder verwirrt. "Wieso funktionierte Zauber A aber bei Zauber B ging gar nichts.." ^^.
12. Was erwartest du dir im Allgemeinen vom Forum Magie?
Mit Erwartungen habe ich schon lange aufgehört^^. Aber ich hoffe auf einen Austausch unterschiedlichster Themen rund um die Magie, aber gerne auch andere Themen die dem nahelegen. Als Individuum hat man den großen Nachteil selbst unter größter aufrichtiger Anstrengung, nur eine Generalperspektive zu haben. Andere Menschen haben eine andere Perspektive und diese Bereicherung möchte ich a) bereitstellen und b) genießen. Ob es was wird, werden wir sehen.
P.S.: Natürlich müsst ihr nicht alle Fragen beantworten
Habe ich gerne gemacht und ich finde diesen Fragebogen sehr gut, danke dafür
@JimmyVoice
(Sorry, ich hab es nochmal modifiziert..aber ich lasse es nun so )
Hab ich nicht gemerkt
Ich zeichne mit besten Grüßen,
DerMagier