Nun, das ist nicht "meine Vorstellung" von einem ordentlichen Unternehmen, sondern eine EU Regelung, die es aus gutem Grund gibt. Denn der Staat will natürlich nicht mehr als unbedingt notwendig zahlen. Und ein Ertrag von 6% ist ein guter Ertrag.
Warum sollen für staatliche Auftäge und private Aufträge unterschiedliche Regelungen gelten? Bei Privaten darf ich beliebig abkassieren?
Wo stehen diese 6 Prozent denn genau, und auf was bezogen?
Ansonsten: Weil der Private frei wählen kann. Der Staat hat eine Monopolstellung, der Private nicht. Wenn der Private für eine bessere Leistung mehr zahlen möchte, sei ihm das unbelassen. Ist seine freie Entscheidung. Warum willst du immer anderen Leuten sagen, was sie zu tun oder zu lassen haben? Lass sie doch machen, wie sie wollen. Ist doch überhaupt nicht deine Sache. Wenn heute eine Person von einem Unternehmen eine Packung Milch für 1000€ kauft - was interessiert es dich? Weder hast du Geld gewonnen, noch verloren. Das liegt ganz im Ermessen der Beteiligten Leute. Und warum auch nicht?
Ja, wer Geld hat, der kann auch mehr Geld veranlagen. Das ist eine einfache Milchmädchenrechnung. Aber: heute habe ich als Reicher mit 6M€ weitaus ertragreichere Formen der Anlage, als nur mit 6%. Während sich der "Normalo" mit 10k€ halt eben keine ertragreichen Veranlagungen, vielleicht sogar nur ein Sparbuch mit 0,25% leistet.
Ja, nur löst du dieses Problem nicht durch noch mehr Regulierungen. Wirtschaftsbranchen unterscheiden sich teilweise erheblich voneinander. Was macht ein Jungunternehmen, das zB die ersten zwei Jahre nur rote Zahlen geschrieben und sich durch Investoren über Wasser gehalten hat, bis es endlich ein marktreifes Produkt hat? Die Investoren wollen Resultate sehen, wenn du aber diese Resultate auf 6% zurechtstutzt, dann können diese Investoren genausogut gleich in Coca Cola, Apple oder Monsanto investieren. Die bringen die 6% nämlich relativ risikofrei ab Tag 1 nach Hause.
Das Problem wirst Du aber mit jeder Vorschrift haben, dass sich die Reichen das aus der Portokassa leisten können, während der Kleine damit kämpft. Das ist aber kein Argument gegen eine solche Regelung. Auch kleine Firmen sind zur Einhaltung von Normen verpflichtet. Und abgeshen der dümmlichen Formulierung steht in der DSGVO ja nichts drinnen, was nicht bisher sowieso schon verpflichtend gewesen wäre.
Doch, das ist ein Argument gegen solche Regelungen. Solche Regelungen sollten da gemacht werden, wo es essentiell wichtig ist. Dort, wo sonst der Markt kollabiert. zB im Kartellrecht. Überall sonst sollten sie nur mit höchster Vorsicht und unter extremer Abwägung von Vor- und Nachteilen gemacht werden, denn sie schließen kleine bzw. unerfahrene Marktteilnehmer tendentiell aus. Um es mal blöd zu sagen: wenn du als Kind nen Limonadenstand eröffnen willst, brauchst du dafür erstmal ne Genehmigung der Gemeinde für den Stand als solchen, dann ne Genehmigung zum Verkauf von Lebensmitteln, ne Gewerbelizenz und ne Steuernummer.
Wessen Umwelt schont es denn (ausser der unseren)? Die Palmölbauern zerstören wegen mikrigem Lohns ihre Umwelt ... wie immer der Raubbau auf Kosten Anderer ... aber wir leben dafür im Luxus.
Nochmal: welches andere vergleichbare Produkt wäre denn deiner Meinung umweltschonender? Jetzt bin ich wirklich gespannt.
Die Palmölbauern sind übrigens zu überwiegendem Anteil sehr kleine Familienbetriebe, die sich so ihren Lebensunterhalt verdienen, und keine Großkonzerne.
Doch, es gäbe Lohn. Nämlich den, den man mit ehrlicher Arbeit im Land verdienen kann. Und nicht den Hungerlohn, den die Menschen bekommen, wenn sie für jemanden arbeiten der halt mit ihrer Arbeitsleistung reich werden will, und sie daher ausbeutet.
Ja, und was kann man sich mit ehrlicher Arbeit im Land verdienen, wenn internationale Unternehmen ein Land scheuen wie der Teufel das Weihwasser? Ich glaub du hast noch nicht verstanden, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass Unternehmen wie SAP oder VW um die Ecke ihre Zelte aufschlagen und zehntausende Leute beschäftigen. Länder, die reiche natürliche Ressourcen haben können zumindest darauf zurückgreifen (oh nein, doch nicht, das ist ja wieder "
Raubbau"), aber es gibt genug Länder, in denen man ganz einfach überhaupt keinen Job findet, weswegen die Leute dann in umliegende Länder ziehen, um dort als Putze Geld zu verdienen und das dann zu ihrer Familie nach Hause zu schicken. Aber Hauptsache keine "
Ausbeutung", richtig?
Wie auch immer ... alleine von den Preisen die bei uns verlangt werden (und von denen 200-300% Gewinn des importierenden Unternehmens sind) könnten von einem Bruchteil die Arbeiter die diese Dinge herstellen sehr gut leben.
200-300% des Preises sind Gewinn des importierenden Unternehmens? Also wenn ich mir eine Hose für 30 € kaufe, gehen davon allein 60-90€ an das importierende Unternehmen?
Ok, alles klar, so muss das wohl sein.