Zerstört sich der Kapitalismus von selbst?

Possibilities

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Diese Frage will mir einfach nicht mehr aus dem Kopf...

Wer die Gesellschaft verändern will, muss die Eigentumsverhältnisse verstehen.
Identifizieren wir uns mit der Lohnarbeit?

Der digitale Wandel vernichtet mehr und mehr Jobs - entzieht sich der Kapitalismus hier selbst den Nährboden?

Oder braucht es "nur" mehr Ungehorsam gegen ein System, das ohne Moral und Solidarität auskommt?

Reicht es, den Spitzensteuersatz und die Kapitalertragssteuer anzuheben?

Ich könnte noch so viele Fragen stellen, mag aber jetzt hiermit abschließen und den geneigten Leser inspirieren:


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Yes. By design or by disaster...
Ich darf vorstellen: der Wirtschaftsminister meines Schattenkabinettes.

Und dazu noch mein liebster Zausel, der klug denkt und wie nebenbei ganz tolle Schuhe produziert.
Nie ist zuwenig, was genügt...
 
Diese Frage will mir einfach nicht mehr aus dem Kopf...

Wer die Gesellschaft verändern will, muss die Eigentumsverhältnisse verstehen.
Identifizieren wir uns mit der Lohnarbeit?


Eine schwierige Frage, aber ich denke sie setzt am falschen Punkt an. Es gibt Menschen, die sind von sich aus aktiv, und es gibt Menschen, denen man - in unterschiedlichen Abstufungen - sagen muss, was sie tun sollen. Erfolgreiche Unternehmer haben entweder von Haus aus Geld (geerbt oder erarbeitet), haben gute Ideen und können diese auch umsetzen und verkaufen. D.h. es wird immer eine kreative und eine erfüllende Schicht geben.


Der digitale Wandel vernichtet mehr und mehr Jobs - entzieht sich der Kapitalismus hier selbst den Nährboden?

Langfristig ja. Aber so langfristig, dass wir es nicht mehr erleben werden. Es gibt noch genügend Märkte, die mit Steuergeldern und Spenden aufgebaut werden können, um nachher zum guten Geschäft zu werden. Auch wenn die überbordende Marktwirtschaft in knappen >60 Jahren schon viel zerstört hat, wird es sicher noch um die 200 Jahre dauern, bis die finalen Ziele erreicht sind.

Die Marktwirtschaft hat natürlich die Kaufkraft als Gegengewicht. Und das ist mittlerweile die Aufgabe der Politiker ... diese aufrecht zu erhalten ohne gleichzeitig die Firmen zu sehr zu belasten. Wobei die Schritte zur weiteren Ausbeutung bereits erfolgen, mid dem Ziel die Konsumenten und Arbeitnehmer in die völlige Abhängigkeit zu bringen.

Letztendlich übrig bleiben wird wahrscheinlich eine Regierung der Konzerne, wobei sich einige wenige Konzerne die Welt und Menschen aufteilen werden.

Oder braucht es "nur" mehr Ungehorsam gegen ein System, das ohne Moral und Solidarität auskommt?


Theoretisch ja, praktisch funktioniert es nur leider nicht. Zum Einen deshalb, weil die Menschen viel zu bequem sind, und gerne billigen Luxus haben wollen und sich gar nicht informieren wollen, zum Andern gerade in Europa, weil im Interesse der USA (Militärstützpunkt gegen Russland, Markt) Nationalismus - der in den USA völlig normal ist - medial negativ hingestellt wird ... und Europa dadurch zum Opfer von Fremdinteressen wird.

Reicht es, den Spitzensteuersatz und die Kapitalertragssteuer anzuheben?


Nein. Der Spitzensteuersatz bringt praktisch nichts, weil es zu wenige Verdiener sind, und diese in der Regel sehr "steuerschonend" wirtschaften. Kapitalertrag trifft auch nur hauptsächlich die Klienen, bei den Grossen geht es vorwiegend um Aktien- und Immobilienspekulation. Daher werden auch die Spekulationssteuern nicht kommen.

Daher als Folge auch kein Umweltschutz (Kosten für die Unternehmen), daher auch keine besseren sozialen Bedingungen in den Entwicklungsländern, daher noch immer Kinderarbeit ....
 
Es gibt Menschen, die sind von sich aus aktiv, und es gibt Menschen, denen man - in unterschiedlichen Abstufungen - sagen muss, was sie tun sollen. Erfolgreiche Unternehmer haben entweder von Haus aus Geld (geerbt oder erarbeitet), haben gute Ideen und können diese auch umsetzen und verkaufen. D.h. es wird immer eine kreative und eine erfüllende Schicht geben.
Kreativ sein im Ausbeuten? Den eigenen "Sack" füllen?
 
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