Der Beitrag wird jetzt echt lang - kann sein das ich das nicht mehr lange durchhalte .
TEIL I
Der Rassismus, der sich hierzulande gegen die Ausländer und Flüchtlinge richtet, ist aber nunmal von dieser letzteren abwertenden Kategorie. Ihnen wird vorgeworfen z.B. krimineller zu sein u.ä. wegen ihrer herkunft, wegen ihrer Kultur etv.
Joey, an einem Punkt betonst Du das Semantik durchaus wichtig ist und letztlich hast Du da Recht. Aber auch Formulierungen insgesamt betreffend sollte man dann m.A.n. versuchen nicht absolut zu formulieren. Denn wenn wir etwa über Rassismus sprechen und grundlegend darüber übereinstimmen dass es auch da Unterschiede gibt, und über Vorurteile etc., dann ist es doch so das es da letztlich alles gibt. Und was Du oben ansprichst gibt es natürlich. Es gibt auch den noch krasseren Rassismus der ziemlich im Einklang mit dem der "Hitler-Nazis" wäre. Aber das zu generalisieren zeigt da m.A.n. auch Vorurteile. Es wird da einfach jede Menge Schattierungen geben.
Ganz grundlegend finde ich schon den Begriff Rassismus in generalisierter Form nicht hilfreich, da vermutlich eine Mehrheit derer die der Flüchtlingspolitik sehr kritisch gegenüber stehen, und somit weit rechts im Sinne von konservativ verortet werden können (und z.B. AfD wählen), das durchaus aufrichtig von sich weisen würden und auch wirklich können weil die ja nicht alle total undifferenziert denken.
Wie Du schon selbst schreibst: Vorurteile.
Ja, aber wie Du auch sagst: Niemand ist vollkommen frei davon. Gleichzeitig gibt es ja in gewisser Weise ne Art Gegenbewegung die in gewisser Weise so funktioniert: Um ja nicht so zu erscheinen als habe man Vorurteile werden dann zum Teil offensichtliche Probleme zu Nichtigkeiten relativiert um sich damit gar nicht befassen zu müssen. Was mir z.B. sehr oft auffiel ist: Es gab ja sehr viele Diskussionen über die Behandlung von Frauen im islamischen Raum und inwiefern muslimische Männer da ein eher rückständiges Frauenbild haben und auch Verhalten zeigen etc. Das war zum Teil eine recht hysterische Diskussion im Kontext nach Silvester 15/16 etc. Und dann gab es auch sehr schnell Artikel im Sinne von: "Bisher haben sich diese ganzen Rechten nicht um Frauenrechte geschert und jetzt instrumentalisieren sie das Thema" etc. Und ja, auch das gab es und wird es weiterhin geben. Gleichzeitig ist es aber auch eine Ablenkung. Denn dieses Thema ist ganz sicher ein Thema das im Kontext der Frage wie Integration gelingen kann eine überaus große Rolle spielt.
Richtig, ist, dass es in einigen islamisch geprägten Kulturen Gebräuche gibt, die ich hierzulande nicht verwirklicht sehen will. "Ehren-"morde etc. will ich hier nicht haben, und sie gelten hierzulande auch als schwere Straftaten - wie so gut wie alles aus anderen Kulturen, was ich hier nicht sehen will. Warum kann das alles dann nicht einfach als Straftaten behandelt werden - ganz einfach - ohne die Nicht-Täter aus der gleichen Kultur da künstlich in das Boot mit zu stecken?
Wie schon gesagt, es geht nicht unbedingt nur um Straftaten. Ich würde sogar sagen das es vor allem um andere Themen geht. Sogenannte Ehrenmorde sind ja doch relativ selten z.B., gleichzeitig sind das was in Deutschland "Familien-Tragödie" genannt wird (oft auch "erweiterter Suizid genannt") nicht unbedingt seltener. Im Alltag geht es oft um ganz alltägliche Probleme die mit kulturellen Unterschieden zu tun haben, vielleicht eher mit unterschiedlichen Prägungen und Glaubenssystemen. Die haben aber strafrechtlich keine Relevanz oder eher selten. Und darauf hinzuweisen heißt ja wiederum nicht zu sagen "Alle sind so". Ich glaube das den allermeisten bewusst ist, dass es viele Muslime gibt auf die all das nicht zutrifft oder selbst wenn das es kein Problem sein wird. Das hat ja sehr viel mit Integrationswillen zu tun. Genau daran mangelt es aber doch bei durchaus vielen. Die Moscheen in Deutschland sind z.B. gerammelt voll. Und wenn Du Dir mal Interviews mit Constantin Schreiber durchliest, der ein Buch über Moscheen geschrieben hat, dann ist das verdammt ernüchternd. Beispiel:
http://www.n-tv.de/politik/So-sind-Moscheen-keine-Orte-der-Integration-article19771393.html
Und der Mann ist ganz sicher nicht rechtsextrem oder wollte Vorurteile bestätigt sehen. Ich halte ihn für wirklich seriös (habe sein Buch nicht gelesen aber eben einige Interviews).
Du verweist ja im Kontext von Rassismus der Rechtsextremen auf die Unterscheidung "wir" und "die". Genau das hat er in den Moscheen vorgefunden, Zitat:
""Beherrschendes Thema der Predigten war die Trennung zwischen 'wir' und 'die' und die Warnung vor der Welt da draußen", sagt der Journalist, der selbst Arabisch spricht und in mehreren arabischen Ländern gearbeitet hat."
Und ja, es gehen lange nicht alle in Moscheen und es wird auch Moscheen geben in denen es anders ist als in jenen die er besucht hat. Gleichzeitig kann man das Phänomen nicht auf Einzelfälle runterrechnen. Es ist etwas das in Großstädten durchaus genau so stattfindet. Es gibt nämlich auch eine Art islamische Überheblichkeit, seltsame Überzeugungen der Überlegenheit. Und was wirklich sehr problematisch ist: Das zeigt sich oft vor allem an Schulen. Es gibt in Berlin einige Schulen in denen es weit mehr muslimische Kinder gibt als deutsche. Und das wovor Du warnst hat sich da schon lange verdreht - dort werden die deutschen Kinder ausgegrenzt und gemobbt und haben Angst. Das Problem verschärft sich dann logischerweise dadurch, das kein Elternpaar das es sich irgendwie leisten kann seine Kinder in eine solche Schule schickt.
Schau Dir z.B. mal diesen Panorama-Beitrag an:
"eine türkischstämmige Journalistin recherchiert in Berlin-Neukölln die Zustände an Schulen - Deutsche sind die Minderheit und werden gemobbt und diskriminiert."
Natürlich. Ich habe nie behauptet, ich wäre frei von Vorurteilen dieser Art. Bei meiner Erklärung von "-ismen" habe ich sehr bewusst von "wir Menschen" - also mich eingeschlossen - geschrieben. Ich will dieses Problem im Bewusstsein behalten und auch generell als Thema hochhalten, um die nachteile für Menschen, die daraus entstehen, klein zu halten, damit JEDER sich mit fragt, wo die eigenen Vorurteile so stecken.
Ja, ich sehe das genau so. Nur sollte es dann nicht nur in eine Richtung gehen. Denn es gibt eben durchaus auch ne ganze Latte an Vorurteilen gegen jene die das mit den Flüchtlingen sehr kritisch sehen.
@Bukowski hat das ziemlich gut beschrieben, wie die AfD vorgeht, um Wähler einzufangen, die sich trotzdem nicht als rechtsradikal fühlen brauchen. Fakt ist und bleibt aber, dass die AfD mit der Rhetorik einiger ihrer Spitzenkräfte sich eben auch Rassismus, Vorurteile, Übertreibungen und gezielter Falschmedlungen bedient.
Ja. Ich bestreite das gar nicht. Es ist ja etwas das ich auch selbst sagte, dass es die AfD ermöglicht eine große Bandbreite an Wählern zu erreichen. Ich sehe die AfD aber absolut nicht als Ursache sondern als Symptom. Genau wie ich Trump nicht als Ursache sehe sondern als Symptom. Ich sehe übrigens auch fanatischen Islamismus und Terrorismus so. Sekten wie der IS hätten lange nicht so einen Zulauf wenn diese Länder nicht so im Chaos wären und die Menschen dort nicht jeden Grund hätten verzweifelt zu sein und sich ohnmächtig zu fühlen. Denn das ist m.A.n. eben tatsächlich das Schlüssel-Prinzip: Menschen die sich ohnmächtig fühlen tendieren dazu in irgendeine extremere Richtung zu gehen. Das ist nicht nur politisch der Fall, noch viel öfter kann man es im Privaten sehen (Drogenmissbrauch, Alkoholismus usw.). Das sind Abwärtsspiralen die sich durch Ausgrenzung noch verschärfen. Daher sage ich ja auch das Ausgrenzung der "besorgten Bürger" die beste Wahlkampfhilfe überhaupt für die AfD ist.
Ja, solche Probleme gibt es, und die Intergration ist nicht einfach. Aber die "Vorzeige-AfD-Wählerin" hat ja selbst gesagt, dass sie kein Problem damit hat, wenn Geld dazu in die Hand genommen werden muss.
Genau das wird aber doch nicht wirklich getan. Es müsste nicht nur mehr Geld in die Hand genommen werden was Flüchtlinge direkt betrifft sondern insgesamt, um eine möglichst gute Basis zu schaffen. Genau da hat die Bundesregierung m.A.n. unverzeihliche Fehler gemacht. Am deutlichsten ist das im Bildungs-Sektor. Wie viel könnte man darüber für alle verbessern! Es gibt m.A.n. keine bessere Investition als in Kinder und Bildung insgesamt. Genau da sind die Verfehlungen der Politik dann aber wirklich krass.
Ja, es ist "natürlich". Es steckt in unseremDenken automatisch drin. Ändert aber nichts dran, dass es schädlich ist und eben Rassismus beinhaltet. Und den will ich nicht unwidersprochen stehen lassen, nur weil es "natürlich" ist.
Dann sei aber nicht auf einem Auge superscharf und auf dem anderen nahezu blind. Denn wie gesagt: Diese Art der Ausgrenzung und Überheblichkeit gibt es nicht nur bei Deutschen oder den jeweiligen "Stamm-Bevölkerungen" eines Landes. Es ist z.B. für christliche Flüchtlinge wirklich gefährlich in Flüchtlingsheimen zu sein. Noch schlimmer ist es für Juden, denn obwohl Deutschland wegen seiner Geschichte für Antisemitismus berüchtigt ist, geht der heutige Antisemitismus oft von Muslimen aus. Wir sprachen doch über andere Länder und inwiefern es dort rassistisch motivierte Gewalt gibt. Das hier ist auch ein Beispiel - Artikel von heute:
JUDENHASS IN FRANKREICH: Die Täter machen es wie die Nazis
http://www.faz.net/aktuell/feuillet...-mit-methoden-wie-bei-den-nazis-15252732.html
Darin geht es um islamistischen Judenhass der zu Morden führte die weitgehend verschwiegen wurden.
Warum ich auf solche Dinge verweise ist ganz einfach: Es gibt da ein wirklich seltsames Paradox. Die "politisch-korrekte-Linke" scheint auf dem Auge wirklich sehr blind zu sein. Rassistische Tendenzen der eigenen Bevölkerung werden voll aufs Korn genommen und oft genug werden auch Nicht-Rassisten in eine solche Ecke geschoben. Gleichzeitig wird geschwiegen oder relativiert wenn es um genau die gleichen Tendenzen bei jenen geht für die man einsteht. Dasselbe wenn es um Frauenrechte geht. Der Feminismus steckt momentan in einer fast schon lächerlichen Falle, da die meisten Feministen ja eher links sind - der islamische Machismo wird da gerne übersehen, um ja nicht islamophob zu wirken. Deshalb sage ich auch dass mir die Debatten oft sehr eitel vorkommen, dass sie eher um das eigene Selbstbild kreisen als um die Sache.
Welche Realität und welcher Traum? Du hast Recht, dass es eine "Traumwelt" wäre, zu bestreiten, dass es Probleme gibt mit der Integration u.ä. Es ist aber nicht weniger "Traumwelt", darüber in Rassismus zu verfallen, und die Belange der anderen Gruppe - "die da" - nicht mehr mit zu bedenken. Es ist nicht weniger Traumwelt, aus einem "Es gibt..." ein "Sie sind ..." zu machen, und so die von Dir bemängelte Abgrenzung der Migranten noch zu verstärken. Und DA will ich auch durch meine Meinungsäußerungen zumindest soweit gegensteuern, dass ich zeige, dass ich nicht so denke(n will).
Es folgt aber doch oft genug dem gleichen Prinzip. Wenn ich durch alle meine Beiträge der vergangenen Jahre ginge und dann auflisten würde wie oft ich in die rechte Ecke gestellt werden sollte - das war wirklich nicht selten. Und auch im Verlaufe dieser Diskussion wurde mir ja von @Buschkowski vorgeworfen zumindest Rassismus kaschieren zu wollen - auch das hat mit Vorurteilen zu tun. Und ich bin zwar nicht übervorsichtig aber zumindest noch in der Lage meine Meinung auf eine Art zu sagen das so etwas letztlich nicht funktioniert. Aber wenn es jemanden wie mich trifft, jemanden der links eingestellt ist und sich einfach nur herausnimmt nicht unbedingt mit dem linken politisch-korrekt-Mainstream-Strom zu schwimmen, dann kann man ganz sicher sein das sehr viele Menschen wirklich beschissen behandelt wurden. Und genau das ist ja Mainstream. Man muss sich nur die HeuteShow ansehen. Wie die z.B. über "Ostdeutsche" ihre Scherze machen... das läuft ja nun auch nicht ohne Generalisierungen ab, die im Grunde genau das gleiche wie Rassismus sind.
Ich zweifel nicht an ihrer Aufrichtigkeit. Ich habe auch immernoch nicht behauptet, alle AfD-Wähler wären Rassisten. Nochmal: Die AfD-Wähler nehemn den geäußerten Rassismus einiger AfD-Spitzenpolitiker billigend in Kauf. Das ist ein Unterschied dazu, selbst rassistisch zu sein... ist aber mMn eine Art: "Ach... nicht so schlimm." Und DAS stößt mir auf.
Das liegt m.A.n. eben vor allem daran, dass diese Wähler keine andere Partei sehen die ihre Sorgen repräsentiert. Und möglicherweise würden die nicht mal behaupten dass es die AfD tut. Aber mit der AfD senden sie natürlich ein deutliches Zeichen in den Bundestag und das ist eben passiert. Das ist ja sogar der Punkt von dem aus diese Diskussion grundlegend mal ausging - die Frage inwiefern die alle überzeugt sind oder nicht. Und sie sind es eben nicht alle.
Doch, denn die Sprache zeigt unser Denken und beeinflusst es im Gegenzug auch.
Ja, es kann aber nicht so falsch sein da nicht ständig mit der Goldwaage zu kommen. Es ist mittlerweile tatsächlich ein Klima entstanden in dem man unheimlich aufpassen muss wie man etwas formuliert, denn die "Mainstream-Linke" lässt da nix durchgehen. Jede Äußerung wird mit der Lupe untersucht um dann zu sagen "Das ist aber rassistisch!".
Die AfD nutzt das übrigens gar nicht selten. Sie spielen mit Assoziationen und können sich sicher sein das daraus gleich nen hysterischer Aufschrei erfolgt. Und sie können sich ebenfalls sicher sein, dass sehr viele Menschen mittlerweile echt genervt von diesem Wahn sind. Das hilft denen. An der Stelle sind die Medien die Dummen die sich manipulieren lassen.
Das will meines Wissens auch die NPD nicht. Nein, alle wollen sich "humanitär fühlen" und bestreiten dann auch nicht die Notwendigkeit Menschen in Niot zu helfen und Schutz zu geben. Der Punkt ist dann halt wie man "Menschen in Not" definiert. Und da sind AfD und co sehr restriktiv, ehe sie jemandem das recht zugestehen, Asyl zu beantragen. Einige pochen da auf den Satz in unserem Grundgesetz, dass politisch verfolgte Menschen Asyl bekommen sollen. Tja... dabei ignorieren sie, dass ebenfalls im Grundgesetz setht, dass wir uns AUCH weiteren Vereinbahrungen wie den Genfer Konventionen und dem humnaitärem Völkerrecht etc. mit-verpflichtet haben, so dass es eben nicht bei dem kleinen 1-stelligem Prozentanteil der politisch verfolgten bleibt, sondern auch noch ein paar weitere anerkannte Anlässe gibt, weswegen Deutschland sich mit-verpflichtet hat, Schutz zu bieten.
So werden dann Beteuerungen zur Hilfsbereitschaft nur zu Lippenbekenntnisssen. Überspitzt dargestellt: "Ich bin bereit jedem zu helfen, der ein dreifach unterschriebenes und amttlich beglaubigtes IS-Todesurteil mit sich führt." Wieviel Prozent der Schutzbedürftigen würden dieses Kriterium erfüllen?
Du wirst jetzt möglicherweise wieder anmerken, dass auch die Bundesregierung da die Messlatte hochsetzt, indem sie die Liste der "Sicheren Herkunftsländer" erweitert. Das ist auch ein Vorgehen, was ich ebenfalls nicht gutheiße.
Das Problem ist ja für alle die hohe Anzahl. Und nur mal angenommen, Deutschland würde tatsächlich einfach alle nehmen die kommen wollen, die Grenzöffnung von 2015 zum Dauerzustand machen (und die Flüchtlinge würden nicht unterwegs schon aufgehalten was ja der Fall ist) - es würden so viele kommen, dass dieser Staat nicht mehr funktionieren würde. Die hohen Ideale, die ich grundlegend durchaus teile, scheitern da schlicht und einfach an der Realität.
Die Frage ist dann, wem sie alles zugestehen ein "echter Flüchtling" zu sein. Ich schrieb ja vor ein paar Tagen schon, dass ich viel Bahn fahre und so diverse Gespräche zwischen anderen Fahrgästen mitbekomme. Da unterhalten sich auch viele über die Flüchtlingskriese. Und solche Wertungen wie: "Echte Flüchtlings sind die wenigsten..:" und ähn liches sind da nicht selten. Wenn da also jemand beteuert, er möchte, dass ihnen geholfen wird, möchte ich das auch gerne konkreter wissen. Die schwammige Aussage alleine, die auch wieder nach "rechts" viel Interpretationsspielraum lässt, lasse ich nicht gelten.
Die Anzahl der Flüchtlinge aus Kriegsgebieten wie etwa Syrien ist ja schon extrem hoch. Da geht es ja schon um einige Millionen. Auch der Irak ist im Grunde nach wie vor Kriegsgebiet und das sichere Herkunftsland Afghanistan ist es eigentlich auch. Dann gibt es noch Afrika und z.B. Boko Haram etc. Niemand wird die "Echtheit" dieser Flüchtlinge in Zweifel ziehen können - und doch ist alleine deren Anzahl wirklich überwältigend hoch. Deutschland könnte all diese "echten Flüchtlinge" nicht aufnehmen und integrieren. Dazu kommen dann noch all die Flüchtlinge die vielleicht nicht vor Krieg fliehen, aber etwa vor bitterer Armut (Afrika vor allem). Die Gesamtzahl übersteigt vermutlich die Bevölkerungszahl Deutschlands.
Und ja: Es sind viele Menschen auf der Flucht. In Zukunft könnten es sogar noch um einiges mehr werden - wenn einige Klimaprognosen zutreffen, könnte z.B. Afrika in 50-100 Jahren fast unbewohnbar sein. Und ja, vielleicht können wir nicht alle Hilfe leisten, die notwendig/wünschenswert wäre - vielleicht ist nicht "alles" verkraftbar. Die Lösung dazu kann aber nach wie vor nicht sein, Rassismus zu billigen mMn. Dann sagt man: "Sorry... wir schaffen das alles gerade nicht." und nicht: "Die sind ja kriminell, und vergewaltigen unsere Frauen... natürlich nur die, die das tun, denn ich bin ja kein Nazi, trotzdem will ich keinen davon hier (als Nachbarn erst Recht nicht) haben, nur diejenigen, die zweifelsfrei beweisen können, in Not zu sein, das sind eh nur die wenigsten in Wirklichkeit ... ."
Du bringst aber doch auch laufend Extrembeispiele. Natürlich zieht die AfD solche Leute an und davon gibt es auch zu viele. Die sind vermutlich auch für den demokratischen Diskurs verloren. Aber es gibt auch sehr viele und m.A.n. weit mehr, die es nicht sind. Die Tendenz, das aber sehr schnell mit Schlagworten wie Rassismus und "rechts" etc. geantwortet wird führt Menschen weiter ins Extrem.
Ich finde es wichtig, dass den Flüchtlingen eine realistische Chance auf Schutz und ein damit einhergehendes halbwegs vernünftiges leben zu bieten. Mir ist nicht wichtig, dass sie alle nach Deutschland kommen können, wenn sie es wollen. Wenn ihnen auch anderswo der Schutz und eine halbwegs vernünftige Lebensperspektive geboten wird - prima. Ich find es gut, dass Österreich, Deutschland und Schweden in den letzten Monaten/Jahren sehr vielen Menschen Zuflucht geboten haben, und so eben auch gezeigt haben, dass es schwierig aber nicht unbedingt unmöglich ist. So werden - so jedenfalls meine Wunschvorstellung - auch andere Staaten sich überlegen, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, als sie bisher taten, so dass die "Last" besser auf die verschiedenen Staaten aufgeteilt werden kann.
Um es kurz zu sagen: Es kann keine Dauerlösung sein, dass Deutschland großanteilig die Flüchtlinge aufnimmt und der Rest da nicht viel tut. Ich fand es gut, dass Österreich, Deutschland und Schweden den Anfgang gemacht haben, und ich wünsche mir, dass weitere Staaten da offener werden.
Ob Deutschland jetzt schon das Ende seiner Möglichkeiten erreicht hat, weiß ich nicht.
Inwiefern Deutschland schon am Ende seiner Möglichkeiten ist, ist auch ein bisschen eine Frage wie man das definiert. Wenn man es rein objektiv betrachtet, Kosten und Raum betreffend, wäre noch sehr viel möglich. Würde Deutschland besser gemanaged, mehr Geld auf klügere Art ausgegeben (Bildung) würde auch Integration besser und schneller gelingen. Selbst dann bliebe es aber eine Generationen-Aufgabe.
Wenn man es aber etwas subjektiver betrachtet, was der Realität gleichzeitig näher kommt, dann ist da vermutlich nicht mehr so viel möglich. Denn abgesehen von all dem was alles andere als ideal läuft ("management") kippt auch die Stimmung der Bevölkerung zunehmend. Und das wird sich mit jedem größeren Zwischenfall verschärfen. Das können Terror-Anschläge sein oder Situationen wie Silvester usw. Mit kippender Stimmung meine ich keineswegs das gute Bürger dann auf einmal zu Branstiftern werden und auf Flüchtlinge losgehen. Aber wenn ein Großteil der Bevölkerung zunehmend Ängste um die eigene Sicherheit hat, wenn v.a. Frauen sagen das sie sich zunehmend bedroht fühlen - dann wird sich alles deutlich drehen und dann ist auch hier eine wirklich rechte Regierung denkbar. Das wird nicht von heute auf morgen passieren, aber auf 10-20 Jahre gedacht ist das absolut denkbar. Denn die Zukunft wird noch ne Menge Krisen bereithalten, mit einiger Sicherheit auch noch eine Finanzkrise die die letzte übertreffen müsste und neue Kriege sind auch eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich.
Und das muss man m.A.n. beachten. Eine Politik wie sie Merkel v.a. 2015 gemacht hat war ja nicht in dem Sinne sozial wie es gerne verkauft wird. Das war pures Chaos und sie hat die Augen zugemacht bis andere Länder gehandelt haben und die Balkan-Route geschlossen haben. Merkel hat an einem Tag sogar mal zwei Beschlüsse gefasst - zuerst die Grenzen zu schließen und während alle Vorbereitungen schon liefen hat sie dann behauptet das sei unmöglich. Und das was als Ausnahme gedacht war wurde zu einem monatelangen Chaos-Zustand der die Bundesländer überlastet und die Bevölkerung massiv verunsichert hat.
Ja. Und nach Aussage der "Vorzeige-AfD-Wählerin" Frau Büttner, ist es für sie kein Problem, wenn viel Geld dafür in die Hand genommen werden müsste.
Ja, das ist doch etwas worauf wir uns offenbar alle einigen können.
Wünschenswert wäre hier mMn unser ohnehin marodes Bildungssystem kräftig zu stützen. Damit könnten auch solche Situationen hantierbar sein. Und die Kinder sind auch noch soweit erziehbar, dass sie merken sollten, dass so ein Frauenbild hier nicht geht.
Ja, absolute Zustimmung. Das ist etwas das schon die gesamte Zeit verschlafen wurde. Ich habe mich nie viel damit beschäftigt, weil ich selbst keine Kinder habe. Als ich aber dann mal mehr darüber erfuhr wie es heute in einigen Schulen zugeht, wie schlecht sie ausgerüstet sind, wie kaputt einige Gebäude sind, wie groß die Klassen und das der Lehrermangel so gewaltig ist das Laien aushelfen - da habe ich mir eingestehen müssen wie naiv ich war. Meine Schulzeit in den 80ern und 90ern war Gold dagegen.
Die Probleme mit Parallelgesellschaften basieren auf Straftaten. Wenn die Parallelgesellschaften "unter sich" und friedlich bleiben würden, gäbe es mit ihnen keine großen Probleme. Dann hätten wir ein paar Straßen, in denen vornehmlich eine Fremdsprache gesprochen wird. So waht? Zum problem wird es eben erst, wenn die Kriminalität in diesen Stadtteilen überhand nimmt und sich auch Polizisten nicht mehr so ohne weiteres rein trauen.
Parallelgesellschaften führen oft auch zu Arbeitslosigkeit. Ausländer die unsere Sprache nicht sprechen werden kaum einen Job finden - es sei denn innerhalb ihrer Parallelgesellschaft, etwa in Geschäften. Das gibt es, ist aber natürlich sehr begrenzt. Aber ja, auch was Kriminalität betrifft bilden Parallelgesellschaften eine Basis dafür, denn es ist für den Rechtsstaat kaum möglich da wirklich reinzukommen. Es gibt in Berlin und auch anderen Städten Bereiche die von "Clans" übernommen wurden. Zum Teil sind das mafiöse Zustände. Ganz aktuell - Berlin:
Was steckt hinter der neuen Härte gegen Clankriminalität in Neukölln?
https://www.welt.de/vermischtes/art...rte-gegen-Clankriminalitaet-in-Neukoelln.html