Hallo Peggy!
Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin! Vor ein paar Jahren starb mein Onkel und ich habe fast jede Nacht von ihm geträumt. Eines nachst habe ich wieder von ihm geträumt und hatte nachdem ich aufgewacht bin, ein sehr warmes Gefühl und eine innere Ausgeglichenheit. Ich habe geträumt, dass er zu mir gesagt hat, dass ich nicht mehr um ihn weinen muss und es ihm sehr gut ginge. Irgendwie ging es mir danach auch besser...natürlich denke ich heute noch sehr oft an ihn, aber geträumt habe ich nicht mehr von ihm.
Ich arbeite auf einer Thoraxonkologischenstation und habe sehr viel mit Sterbegleitung zu tun. Im September arbeite ich 4 Jahre dort. Als ich mit dem Nachtdienst angefangen habe, war es klar, dass immer mind.2 Patienten in meinen Nächten sterben, oft waren es auch mehr. Meine Kollegen die vor mir oder nach mir Nachtdienst hatten, ist eher selten passiert dass Patienten verstorben sind. Ich habe mir immer gesagt, dass meine "Schäfchen" wissen, dass ich sie gerne mag und sie wissen, auch wenn niemand von ihrer Familie bei ihnen war, dass ich da bin. Überwiegend dachte ich aufeinmal " ich muss nochmal nach ihnen schauen", und meistens haben sie genau dann ihren letzten Atemzug gemacht. Auch wenn sie tot waren und ich sie "fertig gemacht" habe zum wegbringen, habe ich mit ihnen geredet, wie wenn sie noch am Leben wären. Bei einem Patient war es so, dass ich wieder zum Nachtdienst kam und wieder ein Patient den ich sehr gerne mochte am Sterben war. Seine Tochter und Ehefrau waren bei ihm, aber anstatt ihn zu beruhigen und ihn zu unterstützen, haben sie immer gefragt wie lange er noch leiden muss und ob man ihm nicht einfach eine Spritze geben könnte, dass er stirbt. Letztendlich hat er sehr stark angefangen zu Bluten (Lunge), so dass er eine Sedierung bekam. Keine 10 Minuten später kam seine Tochter zu mir und sagte dass ihr Vater verstorben sei. Ich ging in das Zimmer und bemerkte, dass die Infusion fast leer war, seine Familie muss die Infusion höher gestellt haben, so dass sie den Tod beschleunigt haben. Die ganze Nacht hatte ich ein komisches Gefühl, ich kam mir sehr beobachtet vor. Vor allem als ich über den Flur gelaufen bin, dachte ich, dass ich mit meinem Mantel hängen geblieben bin, aber es war nichts in der Nähe wo ich hätte hängen bleiben können. Seit letztem Jahr haben wir eine Palliativstation und bei mir bzw. auf meiner Station sterben nicht mehr so viele Patienten. Seit geraumer Zeit fühle ich mich in meinem Nachtdienst zunehmend beobachteter und habeauch das Gefühl, dass ich oft aus den Augenwinkeln etwas sehe und wenn ich mich umdrehe ist nichts da. Mein Bruder sagt dass ich zu viel Nachtdienst mache und deswegen "Hallus" hätte... dachte ich auch! Bis ich letzte Woche wieder Nachtdienst hatte und ich eine schlimme Nachricht, eigentlich eher durch Zufall erfahren habe. Ich bin seitdem sehr traurig und muss sehr oft an die Person denken. Als ich wieder nachts geweint habe und aus dem Sationszimmer raus bin, hat es sehr stark nach Parfüm gerochen, aber nur an einer bestimmten Stelle. Ich bin die ganzen Patientenzimmer abgegangen 2-3x, aber nirgends war dieser Duft, nach einer gewissen Zeit war er weg. Ich hatte auch die Stationszimmertür auf, so dass ich gemerkt hätte wenn jmd.in den Fahrstuhl gestiegen wäre oder auf dem Flur gelaufen wäre. Ich dachte gleich an Marc, aber ich weiß nicht wie er riecht. Der Duft hat mich irgendwie beruhigt und doch zugleich verunsichert. Was denkst Du darüber?
Meinst Du es sind alles Zufälle?
Jetzt ist es doch so viel geworden, sorry!
Hoffe es kann mir jemand helfen...oder Du Peggy!
Danke, Gruß Skati