Lieber Lifthrasir, (ein spannender Name, woher kommt das?)
Du scheinst gute Kenntnisse in hebräischer Sprache zu haben - da müsste es für Dich doch interessant sein, Texte aus der Urbibel zu lesen.
ja, das ist interessant. Es geht soviel verloren auf dem Weg der Übersetzung. Es kommt höchstens 10 Prozent an... der Rest ist nicht übersetzbar, weil so vielschichtig, daß man für jedes Wort einen ganzen Absatz oder sogar ein ganzes Buch schreiben könnte, und hätte immer noch nicht alles gesagt.
Gerne - ich bin interessiert mehr zu erfahren! Wenn Du magst und Zeit findest, kannst Du mir gerne Deine umfangreichen Erzähluneg und Erklärungen zukommen lassen - Danke
Man kann die 22 Zeichen des hebräischen als einen Weg in die Vollkommenheit ansehen. Man fängt vorne an und hört beim letzten Zeichen auf, danach geht es anders weiter.
Nun, das Kamel "gimel" ist auf Position 3, das Nadelöhr "qoph" ist auf Position 19. Jesus sagt damit, daß eher jemand, der noch sehr am Anfang seiner Spiritualität steht, bis zur ersten Vollkommenheit, nämlich dem "qoph" kommt, als daß einer, der sich viel auf Reichtum einbildet und meint, wer weiß wie weit schon gekommen zu sein.
Jesus selbst ist der Weg. Und so geht auch er diesen Weg durch die Zeichen. Im Johannesevangelium Kapitel 2 lesen wir, daß am dritten Tage eine Hochzeit zu Kana in Galiläa war. Das ist die Ankündigung, daß es hier um den Anfang des Weges geht. Die Hochzeit zu Kana steht ganz im Zeichen der "drei". Galiläa ist im Hebräischen von "galil" abgeleitet, und das schreibt sich in Zeichen "3,30,30". Also auch da wieder die Drei. Und nach diesem Tag geht er auch noch in den Tempel und treibt die Händler mit einer Geißel aus Stricken hinaus. Und an diesem Tag sagt er: "Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten."
Dabei redet er von der Kreuzigung, die im Zeichen der "qoph" stattfindet. Im Hebräischen hat "qoph" als Wort den Zahlenwert 186, und Golgotha im Griechischen hat ebenfalls den Zahlenwert 186.
An diesem Tag, der von der Drei redet, redet er also gleichzeitig auch von dem Nadelöhr, der "qoph".
Drei symbolische "Tage" später, nach der "qoph", erscheint Jesus auf der anderen Seite der "qoph" wieder, kommt er wieder aus dem Tod hervor.
Zugleich sind die drei "Tage" ein Zeichen der weiteren Vollendung, also nach der Stufe 19, "qoph" die weiteren drei Zeichen, bis zu "taw", der Vollendung.
Die Jünger verstehen zum Teil, worauf er sich bezieht, denn alle fragen nach diesem Spruch "Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher ins Königreich der Himmel":
"Wer kann dann errettet werden?"
Was, man muß durch den Tod durch? Und Jesus antwortet:
"Bei Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich."
Wer den ganzen Weg gegangen ist, auch die letzten vier Schritte, den bezeichnete man schon im altägyptischen Kult als "Q-R-S-T", was die Abkürzung für die letzten vier Zeichen ist, "qoph, resch, schin, taw". Ins Griechische wurde diese Bezeichnung dann als "Christ" übertragen... (das angehängte "-os" ist griechische Grammatik).
Und warum kann ein "Reicher" das nicht? Weil man zu "nichts" werden muß. Es geht nicht darum, ob jemand, der spirituell ist, nicht auch reich sein kann. Man sollte genau lesen, dort steht (Markus 10:24): "Wie schwer ist es, daß die, welche auf Güter vertrauen, in das Reich Gottes eingehen!"
Also wer auf seinen Reichtum vertraut, der kann nicht zu "nichts" werden, weil er festhält an dem was er meint zu besitzen.
Doch sterbend müssen wir sowieso alle alles hierlassen. Und wer in diesem Bewußtsein, letztlich nichts hier zu besitzen, lebt, der kann in jeden Lebensumständen dies tun. So wie Paulus schreibt: "Ich weiß, Überfluß und Mangel zu haben." und sich durch diese äußeren Umstände nicht beeinflussen läßt.
Doch das "zu-nichts-werden" geht viel tiefer. Alle Sinneseindrücke loslassen könnend, beginnt das Bewußtsein, diesen "Tempel" abzubauen. Immer weniger "ich" sein, immer mehr "Er" in mir...