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namor
Guest
Lotusz schrieb:Hallo namor
Diese Liebe durch die Eltern ist selbstverständlich unser Geburtsrecht. Das Problem ist allerdings, dass viele Menschen diese Liebe, diese Zuneigung und Fürsorge nicht im Elternhaus erfahren. Und dann beginnen sie zu suchen. Und sie suchen diese Liebe, die sie nie erfahren haben, bei anderen Menschen, ja, sie betteln fast darum. Diese Liebe ist aber auch in uns selbst. Sie wird uns gewissermassen mit in die Wiege gelegt. Aber wir müssen uns erst durch den Schmerz hindurch kämpfen, der uns durch die lieblose Erziehung zugefügt wurde. Und dann finden wir die Liebe auch in uns. Wir finden sie ausserdem nur in uns und nirgendwo anders.
Alles Liebe. Gerrit
hallo lotusz,
ich meinte mit dem Geburtsrecht in Bezug auf die Liebe nicht so sehr die persönliche Liebe, auch wenn die logischerweise dazugehört. Ich habe es mehr als ein Prinzip, welches in der Natur angelegt ist, zu deuten versucht.
Ich gehe davon aus, dass evolutionär höher entwickelte Wesen, welche bekanntermaßen die Säugetiere sind, wozu auch der Mensch gehört, aufgrund ihrer höherern sprich komplexeren Struktur hinsichtlich Nervensystem, Sozialverhalten usw. ohne ein gewisses Quantum an Liebe nicht auskommen.
Das heißt natürlich nicht, dass die Neugeborenen der Arten auch automatisch immer die optimalen Bedingungen vorfinden, innerhalb derer sie sich entwickeln können. Wenn man das zur Voraussetzung machen wollte, muss man natürlich sagen, dass es kein Recht auf Liebe gibt. Das ist ja offensichtlich, dass dem nicht so ist. Trotzdem fordert die Komplexität der Säugetiere und ihr langer Entwicklungsweg vom Neugeborenen bis zum Erwachsenen ein hohes Maß an Zuwendung. Das Wesen muss Verhaltensweisen unter Umständen erlernen usw. Der Mensch hat die längste Entwicklungsphase von allen Säugetieren. Damit ist klar, dass die Elterntiere, damit sie das Interesse an der langen Fürsorge für die Nachkommenschaft nicht verlieren, ihre Kinder in der Regel lieben. Das bindet sie und trägt dazu bei, dass sie die Jungen auch hochpeppeln.
Soviel zum Funktionsprinzip. Wenn diese Prinzip aber gilt, dann fragt sich, wie die Natur dieses Prinzip entwicklen konnte, wenn sie von Liebe nichts weiß.
Dass man mit zunehmendem Alter immer selbstständiger wird und demzufolge auf die Zuneigung der Eltern immer weniger angewiesen ist, wird von uns oft persönlich vielleicht so empfunden, als ob wir nicht geliebt würden. Aber der Witz ist, dass wir diese starke Zuwendung von unseren Eltern auch immer weniger brauchen und es als beengend empfinden würden, wenn sie uns im Jugendalter immer weiter bemuttern.
Also wir haben ein Recht auf Liebe insofern, als dass wir sie für unsere Entwicklung brauchen. Aber je älter wir werden, desto mehr weicht das Bedürfnis nach Liebe. Es geht da viel mehr um Anerkennung durch die anderen. Das wird, denke ich, oft von den Menschen verwechselt, die meinen es gäbe nicht genug Liebe in der Welt. Es ist oft einfach nur die Anerkennung, die fehlt. Man will akzeptiert werden als volständiges Mitglied einer Gemeinschaft usw. Das heißt nicht, dass die Optimalbedingungen immer vorhanden sind. Das steht auf einem anderen Blatt.
MfG
namor