Ein Beispiel für eine Reise in die Anderswelt
Ganz in meiner Nähe befindet sich auf einem Berg eine uralte keltische Kultstätte, welche ich öfters aufsuchte. An einem Sommertag saß ich einmal wieder auf dem Fels unter den Bäumen und blickte ins Tal und dachte an die Menschen, welche hier ihre Feste feierten.
Irgendwie kam mir dabei in den Sinn, hier an diesem Ort wieder einmal mit den alten Ritualen der Druiden die Geister an diesen Ort zu rufen. Voller Eifer hatte ich dann zu Hause nach einem Ritual gesucht, welches sich für meine Zwecke transformieren ließe.
In einem Auszug aus dem Book of Pheryllt wurde ich dann fündig. Zunächst galt es die Ingredienzien zu beschaffen. Nach einigem Suchen fand ich endlich in einem Geschäft eine geeignete Räucherschale. Blätter der Tollkirsche waren auch gleich beschafft und Feuerwasser (reiner Alkohol) gab es in der Apotheke.
Als richtigen Zeitpunk hatte ich mir die Schwellenzeit des Neumondes ausgesucht. Ziemlich ungeduldig und erwartungsvoll war ich dann kurz nach Elf aufgebrochen. Gut, daß mir der Weg vertraut war und mich deshalb die Baumwipfel durch die Finsternis führen konnten.
Der Blick vom Fels auf die nächtliche Landschaft war schon ein Erlebnis für sich. Nur noch wenige Lichter funkelten zu so später Stunde wie Diamanten auf nachtschwarzer Seide. Ich hatte dann doch mehr Zeit für den Aufstieg benötigt, als ich erwartet hatte. Eile war geboten, um das Ritual rechtzeitig zur Schwellenzeit abhalten zu können.
Tage zuvor hatte ich mir schon zwei Steinkreise zurechtgelegt, welche ich jedoch nur noch ganz schwach in der Finsternis erkennen konnte. Auf dem kleinen Steinkreis in der Mitte setzte ich dann meine Räucherschale füllte sie mit Sand und Feuerwasser. Pünktlich zur Schwellenzeit um Mitternacht murmelte ich dann dreimal meinen Spruch und warf dazu jedesmal etwas von den Blättern hinzu, um die Geister zu rufen.
Danach versenkte ich den Blick in das bläuliche Wabern meiner Räucherschale und lies die Dinge auf mich einwirken. Nach einer gewissen Zeit schien der alte Kultplatz um mich zum Leben zu erwachen.
Hier ein Lufthauch, dort ein Rascheln und die Schatten meines Feuers suggerierten das Gefühl nicht mehr alleine zu sein. Bald glaubte ich zu fühlen jemand stände hinter mir oder würde meinen Steinkreis betreten. Das blaue Licht tanzte dabei über die Räucherschale, als wäre es selbst ein kleines Wesen.
Irgendwann erlosch dann das Flämmchen und das Hier und jetzt bemächtigte sich wieder meiner Gedanken. Von Gefühlen überwältigt packte ich meine Sachen zusammen und begab mich nachdenklich auf den Heimweg.
Mich hatte jedenfalls dieses Erlebnis mehr beeindruckt, als ich es eigentlich erwartet hatte: Ein Weg der Selbsterfahrung.
Merlin
P.S. Beim Umgang mit Sand und Alkohol bitte äußerst vorsichtig sein. Keinesfalls etwas in den heißen Sand nachgießen. Alternativ kann man hier Kerzen verwenden.
Das mit dem fast berühren von Daumen und Zeigefinger geht schon mal.
Ansonsten finde ich die Reisen sehr gut beschrieben und diese sind bestimmt auch wirksam.
Ansonsten hatte ich ja ein NAhtoderlebnis und kann mich in den Zustand problemlos wieder hereindenken und die Kräfte, welche von dem "Licht" ausgehen auch nutzen.
Wollte nur mal was anmerken und finde es toll, daß du hier so etwas hier hereinschreibst.