Hallo zusammen!
Bei mir war es irgendeine laue Sommernacht im Jahre 1972:
Meine Eltern feierten in einer zum Partyraum umgebauten Scheune mit Freunden eine ihrer Feiern. Ich hasste diese Feste. Sie waren laut, Fremde liefen überall herum und stanken nach Alkohohl! Als typisches Einzelkind schlief ich nicht so gern in meinem Zimmer wenn sonst niemand im Haus war. Ich war verzogen und durfte immer, wenn solche Partys waren, in dem Bett meiner Eltern die Nacht verbringen. Als Aufpasser bekam ich unseren Schäferhund King neben das Bett gesetzt.
Mitten in der Nacht, ich schlief schon längst, wurde ich durch lautes Geklopfe und Hilferufe an unserer Haustür aus dem Schlaf gerissen! Neugierig stieg ich aus dem Bett und öffnete das Fenster. Die Eingangstür befand sich exakt unter einem der Schlafzimmerfenster. Ich schaute hinunter und sah:
NIEMANDEN!
Aber es klopfte weiter und eine Frauenstimme rief: Hilfe, Hilfe, bitte lasst mich rein Das war zuviel! Wie ein geölter Blitz raste ich zum Bett zurück und sah, mein Hund zitternd und winselnd unter dem Bett lag er hatte genauso viel Angst wie ich!!!! Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich richtige Angst hatte, mein Herz bis zum Hals klopfte und mir bis heute rätselhaft ist, warum ich nicht in die Hose gemacht habe. Die Frauenstimme rief noch eine ganze Weile, mir erschien es wie eine Ewigkeit! Ihr Schlagen an der Eingangstüre hörte sich mit jedem Mal mehr wie ein Donnerschlag an. Schlotternd vor Angst zog ich meine Decke über den Kopf und wäre für nichts auf der Welt nochmals aus dem Bett gestiegen. Aber selbst die größte Angst weicht irgendwann der Müdigkeit und ich schlief ein! Am nächsten Tag erzählte ich das alles natürlich meiner Mutter, welche mir eintrichterte, ich hätte nur schlecht geträumt.
Jahre später stellte sich heraus, dass in unserer Gegend an diesem Abend, zu dieser Zeit eine Frau ermordet wurde - ich hatte wohl deren Energie wahrgenommen.
Seit diesem Zeitpunkt sah ich Menschen an, ob sie in den nächsten Tagen sterben würden oder sehr krank waren.
Die für mich schrecklichste Konfrontation mit dem Tod war der Suizid meines Sohnes.
Als ich ihn erhangen vorfand, wurde mir das erste Mal in meinem Lebeen bewusst, wie vergänglich wir sind, wie schnell es gehen kann.
Durch seinen Tod lernte ich aber auch, nicht nur an meinem von Geburt an bestehenden Gottvertrauen festzuhalten, sondern auch zu "forschen" - heute weiß ich vieles mehr, geht die eine Türe zu, öffnet sich die nächste.
Ein ENDE gibt es einfach nicht!
Und obwohl ich sehr, sehr gerne lebe, so bin ich doch neugierig darauf das Leben nach dem Tod zu erleben.
Herzlichst, Micha