Hmmm, also eine Kralle habe ich noch nie erlebt - würde auch nicht wirklich Sinn machen - denn wie groß muss dann die Kralle sein, damit der Tänzer die Seile vom Baum befestigen kann?
Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, ist dieser Tanz in erster Linie ein Tanz für das Leben, zur heißesten Jahreszeit im Jahr. Ein Tanz bei dem die Tänzer Krankheiten und Übel transformieren im Wissen dass sie selbst dabei sterben könnten.
Was die Symbolik und den Hintergrund des Sonnentanzes bei den Indigenen in NA betrifft, ist mir durchaus im Klaren. Es sollte aber auch erwähnt sein, dass je nach Region & Stammeszugehörigkeit Unterschiede bestehen. Sowohl was den Grund des Tanzes ausmacht, als auch WIE er zelebriert wird.
Von "Red Horse" Johnson mit dem ich längere Zeit Kontakt hatte weiss ich, dass bei Seinem Stamm zB Adlerkrallen als Piercings verwendet wurden/werden, die nach dem Durchstechen umwickelt sind. Auch wird da nicht um bzw an einem Pfahl gebunden getanzt, sondern es sind Schädel oder Steine daran befestigt, die hinterhergezogen werden, bis die Piercings reissen.
Es gibt ja nun weit mehr als "bloss" dass, was die Lakota/Dakota (die in vielen Bereichen "offener" sind, auch weissen gegenüber) machen.
Wir müssen auch mit einbeziehen, dass es hier bei den Tänzen schlichtweg die gibt, die aufgeführt werden, wenn auch Touristen zugegen sind; und dann eben "stammesintern" ohne Öffentlichkeit.
Von den stets wiederkehrenden Problemen, die das BIA macht fang ich da garnicht erst an.
Was das Tanzthema bei "uns" betrifft, hätt ich weiter ausführen sollen. Mir gings darum aufzuzeigen, dass auch hierige (ob nun keltische Stämme, oder "germ." etc) ebensolche Baum- bzw Pfahltänze hatten und zelebrierten. Natürlich sind diese anders gewesen als auf Turtle Island; Symbolik ähnelt sich dennoch stark.
Der Maibaum war u.a. auch Fruchtbarkeitsfest, sicher. Das Bsp. diente lediglich zum Aufzeigen, dass es diese gab.
Darf aber nicht vergessen dass auch andere Zeremonien stattfanden. Im Berserkerkult bspw. wurden die ggf. "Auserwählten" an Pfähle gebunden oder eben auch Pflöcke durchs Fleisch gezogen, die dann herausgerissen wurden, um die "Kraft" und "Berserkerwut" zu beweisen. Dazu gab es u.a. Exerzitien an Eichen.
Lässt sich zwar nurnoch schwer rekonstruieren wie schonmal gesagt, durch exp. Archäologie und Völkerkunde schliesst aber einiges stark darauf.
Auch "Selbstopferungen" (wie Wodan, 9 Tage am Baum) gab es, und das ist nachgewiesen. Ebenso die Praktiken die von den Galdr und Sudfrauen ausgeführt waren.
Weiterhin schrieb ich SchwertWEIHE, nicht Schwerttänze. Das sind 2 Paar Stiefel.
(S)ein Schwert, und in die Reihe der Krieger aufgenommen zu werden mussten sich die Novizen (ja, falsches Wort) verdienen und beweisen, dass sie tauglich waren. Dazu gab es zB auch Pfahlriten; oder das Bereiten des Lebensbaumes Yggdrasir usw usf.
Ich pers. finde es eben kritisch, wenn hier Weisse (bin ja auch einer) die Feste und Riten/Bräuche anderer Kulturen nacheifern (und oftmals grad mal ne Karrikatur darstellen); damit kulturellen und traditionellen Raubbau betreiben; aber das, was Ihnen "in den Genen" ruht, nicht durch die Hilfe und den Ansporn eben derer, denen nachgeeifert wird nutzen; um wieder der EIGENEN Wurzeln anheim zu werden.
Damit meine ich Dich nicht persönlich Fay; es gibt aber nunmal mehr als genug "Weisswurst-Indianer" und "Mattel-Natives".