Sonnentanz - Fakt und Fiktion

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Ui - was ist denn da passiert???

Ich wollte eigentlich zitieren...
Meine antworten hat es anscheinend irgendwie verschluckt...

Silberelfe:
Schön was aus erster Hand zu erfahren.
Nachts wird demnach geruht?
Hab ich das richtig verstanden?
Ja, das hast du richtig verstanden - Nachts wird geruht.

Magst mehr über die streng geregelten Abläufe erzählen?
Nein, darüber wir in der Öffentlichkeit nicht berichtet.

Gibt es eine rituelle Vorbereitung?
Ja, die direkte Vorbereitung beginnt ein halbes Jahr vorher und steigert sich je näher der Tanz kommt.
Die indirekte Vorbereitung hört nie auf ;o)

Wünsche noch einen schönen Abend,
Fay
 
Ui - was ist denn da passiert???

Ich wollte eigentlich zitieren...
Meine antworten hat es anscheinend irgendwie verschluckt...

Silberelfe:
Schön was aus erster Hand zu erfahren.
Nachts wird demnach geruht?
Hab ich das richtig verstanden?
Ja, das hast du richtig verstanden - Nachts wird geruht.

Magst mehr über die streng geregelten Abläufe erzählen?
Nein, darüber wir in der Öffentlichkeit nicht berichtet.

Gibt es eine rituelle Vorbereitung?
Ja, die direkte Vorbereitung beginnt ein halbes Jahr vorher und steigert sich je näher der Tanz kommt.
Die indirekte Vorbereitung hört nie auf ;o)

Wünsche noch einen schönen Abend,
Fay
Danke!
Eine Frage noch: ich hab gelesen, dass wenn man einen Tanz macht, man sich rituell verpflichtet, im Laufe des Lebens vier zu machen.
Ist das auch deine Erfahrung?
Irgendwie ist das ein äußerst unsexy Detail finde ich.
 
Danke!
Eine Frage noch: ich hab gelesen, dass wenn man einen Tanz macht, man sich rituell verpflichtet, im Laufe des Lebens vier zu machen.
Ist das auch deine Erfahrung?
Irgendwie ist das ein äußerst unsexy Detail finde ich.

Ja das ist so.
Es geht dabei um die heilige 4 - den Zyklus eines Lebens zu durchtanzen - unter anderem...
 
Das ist weder aus einem Film noch aus ethnologischer Literatur zusammengesammelt sondern ein persönlicher Erfahrungsbericht als Sonnentänzerin in Lakota Tradition im Medicinhorse Sundance Crow Agency Montana.

Ah, du warst das .. dachte ich doch gleich, irgendwer hatte doch hier sogar mal einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben. Wobei ein Piercing durch die Haut jetzt nochmal eine andere Nummer ist als ein Pflock durch einen Muskel - bei Letzterem könnten die Verletzungen ja tatsächlich so ausfallen, dass die Person hinterher fürs Jagen oder Kämpfen überhaupt nicht mehr zu gebrauchen ist, je nachdem, wie gut so ein Muskel wieder verheilt. Das wäre aber vermutlich dann doch nicht der Sinn der Sache.
 
Hi Sannam,

ja ich war das ;o)
Du hat recht - es hätte wenig Sinn einen Muskel zu durchboren - es reicht völlig wenn die Sticks durch die Haut gezogen werden.
Es ist beinahe unmöglich zu erklären oder zu erzählen was da abgeht bei den Männern, zu verstehen ist es sowieso nur wenn du selbst im Kreis bist/warst und tanzt - solange du außerhalb stehst, schaut es einfach nur grausam aus....
 
Ah, du warst das .. dachte ich doch gleich, irgendwer hatte doch hier sogar mal einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben. Wobei ein Piercing durch die Haut jetzt nochmal eine andere Nummer ist als ein Pflock durch einen Muskel - bei Letzterem könnten die Verletzungen ja tatsächlich so ausfallen, dass die Person hinterher fürs Jagen oder Kämpfen überhaupt nicht mehr zu gebrauchen ist, je nachdem, wie gut so ein Muskel wieder verheilt. Das wäre aber vermutlich dann doch nicht der Sinn der Sache.

Hi,
Es wird ja nicht zwangsweise ein Pflock durch den Muskel gezogen. "Gewöhnlich" ists ne Kralle, die durch die obere Muskelschicht gepierct wird. Davon abgesehen ist das bei verschiedenen Stämmen auch alles immer wieder anders....
Nun gabs und gibts ja "Sonnentänze" oder Tanzzeremonien zu Ehren des Sonn, nicht bloss bei den Indigenen Nordamerikas.
Wir "hier" hatten ebenfalls solche Zeremonien. Das Maibaumsetzen zB ist heute noch ein kläglicher Rest davon. Hier hat sich zwar keiner Stäbe, Krallen etc durchs Gewebe gezogen, dafür mehrere Tage um einen Feuerkreis getanzt; oder, mit Bändern und SChnüren um einen errichteten Pfahl, wobei farbige Bänder in Mustern "getanzt" wurden, die dann um den Baum gewickelt waren.
ODER: 5 Tage an einen Pfahl gebunden, ohne Essen usw. zum Erlangen von Visionen, Initiation, Schwertweihen um in den Kreis der Krieger zu kommen etcpp bis zur völligen Erschöpfung.
Solcherlei Bräuche lassen sich heute zwar nur noch ansatzweise rekonstruieren, weil schlichtweg schriftliche Überlieferungen fehlen; einige Funde und Überbleibsel von Zeichnungen und Ritzerein... oder auch aus den Schriften von Tacitus, Cesar, Tisius geht das hervor.
Traurig find ichs echt, dass sich beinahe alles nur um die ind. Form dreht und kaum einer mehr darauf Sinn legt, die eigene Ahnengeschichte zu ergründen sucht.
 
Hi Sannam,

ja ich war das ;o)
Du hat recht - es hätte wenig Sinn einen Muskel zu durchboren - es reicht völlig wenn die Sticks durch die Haut gezogen werden.
Es ist beinahe unmöglich zu erklären oder zu erzählen was da abgeht bei den Männern, zu verstehen ist es sowieso nur wenn du selbst im Kreis bist/warst und tanzt - solange du außerhalb stehst, schaut es einfach nur grausam aus....

Hmm, ich kann das schon nachvollziehen, zu einem guten Teil, ich tanze ganz gern in Trance, und wenn man im Körper nicht mehr so sehr drinhängt, ist es meiner Erfahrung nach ganz schön egal, ob das jetzt körperlich wehtun würde, oder was irgendwer von außen davon hält.
Interagiere halt mit den Wesenheiten, mit denen ich mich verstehe, auch immer ziemlich direkt. In dem Kontext gehen menschliche Maßstäbe schon zu guten Teilen flöten :D

Mich hätte es halt nur gewundert, wenn da ernsthafte, tiefgehende Verletzungen in der Muskulatur riskiert würden. Immerhin dürfte von der Kapazität der Leute als Jäger und Krieger in so einer Kultur letztlich das Überleben der Gemeinschaft abhängen. Dass es dagegen ordentlich wehtun darf, solange man an der Oberfläche der Muskeln oder in der Haut bleibt, leuchtet mir dagegen schon deutlich eher ein.

Ohne jetzt also tatsächlich so etwas schon selbst erlebt zu haben, zumindest in diesem Leben, kann ich mir schon vorstellen, dass es tatsächlich einen ziemlichen Segen mit sich bringt - und gerade, wenn das in einer Gemeinschaft mit starkem Gruppengeist praktiziert wird, sollte man sich doch mEn sehr davor hüten, das von außen beurteilen zu wollen. :)
 
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Traurig find ichs echt, dass sich beinahe alles nur um die ind. Form dreht und kaum einer mehr darauf Sinn legt, die eigene Ahnengeschichte zu ergründen sucht.

Ach, mei, aus meiner Sicht muss man da als Mensch mit weiblichem Körper halt auch meistens erstmal schlucken, dass man selbst sowieso nie mehr als Zuschauer für sowas gewesen ist oder wäre. Und wenn man eh niemals hätte mitmachen dürfen, wieso dann noch Salz in die Wunde streuen, um sich nochmal zu verdeutlichen, wie weit die Diskriminierung in einer Testo-Anbetergesellschaft nunmal funktioniert hat und was man alles nicht gedurft hätte, und was Einem bzw. EineR alles vorenthalten gewesen wäre.
Als sei das für eine Frau in Trance schwerer zu ertragen, wenn ein Stück Haut durchreißt, als für einen Mann in Trance.

Ab davon stimm ich dir aber natürlich zu. Die andere Seite ist aber nunmal, dass natürlich auch die Frage im Raum steht, wie weit man sich auf schriftliche Zeugnisse potentieller "Feinde" verlassen kann. Das ist eben so ein Problem bei Kulturen, die ihre Riten nicht selbst so festgehalten haben, dass wir authentische Beschreibungen von ihrer eigenen Perspektive bekommen.

Wie FayInanna ja selbst schreibt, die Details werden Außenstehenden auch heutzutage nicht erzählt, und das wird damals nicht anders gewesen sein. Sofern es sich also nicht um eine Kultur handelt, in der es üblich war, zu den betreffenden Angelegenheiten Schriften zu verfassen, die geheim gehalten wurden, wird man immer raten müssen.
Ich denke, es ist von daher vielleicht nicht verkehrt, sich erstmal die äußere Form anzusehen, wo sie existiert, und anschließend, wenn man den Geist dahinter verstanden hat, vielleicht ja mal mit den örtlichen Geistern darüber zu schnacken, wie sie das Ganze gern umgesetzt gesehen haben würden.
Rekonstruktion funktioniert nichtmal mit schriftlicher Überlieferung so richtig, wenn es niemanden mehr gibt, der sich noch erinnert. Aber wieso nicht Inspirationen von da sammeln, wo etwas noch lebendig ist? Wenn die zugehörigen Wesenheiten mit Einem dann können, werden sie wohl auch. Ziemlich simpel eigentlich.
 
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