Hello,
in wirklichkeit Frage Äußerst kompliziert...
Karma - (Sanskrit: n., कर्मन्, karman, Pali: kamma, Wirken, Tat) bezeichnet ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung physisch wie geistig unweigerlich eine Folge hat. Diese muss nicht unbedingt im aktuellen Leben wirksam werden, sondern kann sich möglicherweise erst in einem der nächsten Leben manifestieren.
In den indischen Religionen ist die Lehre des Karma eng mit dem Glauben an Samsara, den Kreislauf der Wiedergeburten, verbunden und damit an die Gültigkeit des Ursache-Wirkungs-Prinzips auf geistiger Ebene auch über mehrere Lebensspannen hinweg. Im Hinduismus, Buddhismus und Jainismus bezeichnet der Begriff die Folge jeder Tat, die Wirkungen von Handlungen und Gedanken in jeder Hinsicht, insbesondere die Rückwirkungen auf den Akteur selbst. Karma entsteht demnach durch eine Gesetzmäßigkeit und nicht infolge einer Beurteilung durch einen Weltenrichter oder Gott, es geht darum nicht um Göttliche Gnade oder Strafe. Nicht nur schlechtes Karma erzeugt den Kreislauf der Wiedergeburten, sondern gleichermaßen das gute. Letztes Ziel ist es darum, überhaupt kein Karma mehr zu erzeugen.
Jeder Mensch hat demnach seinen eigenen Dharma (einerseits kosmisches, andererseits soziales Gesetz), den es zu erfüllen gilt, und die Erfüllung ist ausschlaggebend dafür, ob Taten gutes oder schlechtes Karma bewirken. Es gibt im Hinduismus einerseits den allgemein gültigen sadharanadharma, der die Pflichten eines jeden Individuums beinhaltet wie etwa Gewaltlosigkeit (ahimsa), Wahrhaftigkeit (satya), Geduld (ksanti), Selbstkontrolle (dama), Mildtätigkeit (danam), Gastfreundschaft (ahithi). Diese Tugenden gelten für alle Menschen gleichermaßen, jedoch gibt es keinen einheitlichen Kodex dafür. Der svahdharma dagegen, der die Pflichten der verschiedenen Gesellschaftsschichten vorschreibt, ist für jeweils eine bestimmte Gruppe maßgeblich. Demnach etwa ist der Dharma eines Kriegers (Kshatriya-Kaste), im Anlassfall Krieg zu führen und notfalls auch zu töten. Muss ein Krieger einen Feind töten, bewirkt dies möglicherweise kein schlechtes Karma, da er seinen Dharma, seine ihm auferlegte Aufgabe, erfüllt hat. Tötet jedoch jemand aus anderen, egoistischen Beweggründen, kann dies sehr wohl schlechtes Karma zur Folge haben. Die Verknüpfung der Karma- mit der Dharma-Vorstellung beinhaltet eine sehr starke ethisch-moralische Komponente. Die Theorie von Karma erklärt u. a. auch das Rätsel von anscheinend unverschuldetem Leid und gesellschaftlicher Ungleichheit.
Zu der Frage, wie sich die Früchte der Taten realisieren, gibt es mehrere Auffassungen: (1) die Seele verlässt nach dem Tod den Körper und wird in einem neuen, durch Karma bedingten Leib neu geboren. (2) Die Vergeltung findet teils im Jenseits, teils in der neuen Existenz statt. (3) Gutes Karma kann eine zeitlich begrenzte Seligkeit im Himmel" erwirken, schlechtes Karma dagegen einen Aufenthalt in der Hölle, jedoch nicht als endgültiger Zustand, sondern z. B. im Wechsel mit der Tiergeburt. Alle guten Werke können religiöse Verdienste (punya) schaffen, die Karma abbauen. Solche besonderen Verdienste erwarten sich Gläubige etwa von religiösen Riten, Fasten, Wallfahrten oder Geschenke an Brahmanen sowie allgemeine Mildtätigkeit (danam) und Tempelbauten.
Der Mensch ist dabei frei und für sein Karma unbedingt selbst verantwortlich. Aber obwohl Karma ein Gesetz von Ursache und Wirkung bedeutet, vertrauen besonders Gläubige der Bhakti - Richtungen auch auf die bedingungslose Gnade Gottes, welche die Wirkung von Karma vernichten und den Menschen erretten kann.
Wichtig ist, dass selbst eine vordergründig schlechte Tat eine gute Wirkung zur Folge haben kann, wenn die Beweggründe rein und ohne Selbstnutz waren. Die geschilderten Ansätze gehören zum Standpunkt der Werktätigkeit (pravritti): Man tut etwas, um eine gute Wirkung zu erzielen. Die gegensätzliche Strömung besteht in der Nichttätigkeit (nivritti). Hier besteht der Weg darin, sich aus der Welt zurückzuziehen. Als Ursache des leidvollen Zustands gilt der Lebensdurst, d. h. der Wille zum Leben, Wiedergeburt bringt nur eine neue vergängliche Existenz. Durch Werk würde man gebunden, durch Wissen (vidya) und Nichttätigkeit (nivritti) dagegen erlöst. Auf den Verzicht aller auf Erfolg gerichteten Handlungen beruht das Ideal des Gleichmuts.
Beide Strömungen, pravritti (Werktätigkeit) und nivritti (Nichttätigkeit), sind im Mahabharata vertreten und werden in der Bhagavad Gita genannt. Dabei gibt Krishna in der Gita dem Yoga der Tat den Vorzug. So lautet die Antwort Krishnas auf die entsprechende Frage von Arjuna:
Zum Beispiel:
Lebendige Ethik lehrt das Gesetz von Ursache,Wirkung und Verantwortung (Karma). Der freie Wille zieht notwendig Verantwortung nach sich, Freiheit ohne Verantwortung wäre eine kosmische Mißgeburt. Indem er Gutes tut, erleichtert der Mensch sein künftiges Schicksal. Alles Unrecht, das er anrichtet, muß er wieder gut machen. Die Lehre, Christus habe unsere Sünden auf sich genommen, ist im geistigen Sinne verbrecherisch, weil sie darüber hinwegtäuscht, daß nur wir selbst uns reinigen, erheben und aus dem Schmutz befreien können, der von niemand anderem als vom Menschen geschaffen wurde.
Leid entsteht, wenn wir gegen Kosmische Gesetze verstoßen. Wie Schmerz dem Körper, zeigt Leid der Seele an, wo sie sich falsch verhält. Man muß dankbar für solche Hinweise sein, ohne die man sich nicht weiterentwickeln, die Stelle nicht heilen kann, an der man noch verletzbar ist. Eine schöne, große, starke Seele leidet nicht, ebenso wie ein gesunder Körper nicht schmerzt (siehe Experiment Unsterblichkeit). Der Geist geht aus allen Widrigkeiten, die er überwindet, gestärkt hervor. Er sieht in ihnen Gelegenheiten, Stufen der Leiter zu weiterem Fortschritt.
Lebendige Ethik lehrt die überragende Bedeutung des Bewußtseins: Der Mensch ist, was er denkt. Er schafft sich selbst selbst durch die geistige Haltung, die er der materiellen Welt gegenüber einnimmt: Wer an der Unvollkommenheit der Welt zerbricht, ist ein Sklave, der hin und hergetrieben wird wie ein Blatt im Wind. Wer über den Verhältnissen steht, allen Angriffen wie ein Unsterblicher, ein König des Geistes begegnet, ist ein Unsterblicher und König, wie auch immer seine vorübergehende materielle Existenz beschaffen ist.
Agni Yoga lehrt die Synthese von Wissenschaft und Religion: Der Verstand erfaßt die materielle, Spiritualität die geistige Seite der einen Wirklichkeit. Spirituelle Erkenntnis bietet höhere Möglichkeiten; sie darf aber der Vernunft nicht widersprechen.
Die Erkenntnis der höheren Realität (Existenz der Seele, Verhältnisse in der höheren Welt, Einwirkung der geistigen Sphären auf das materielle Leben usw.) ist vollkommen wissenschaftlich: Sie beruht auf Beobachtung und Erfahrung. Lebendige Ethik fordert, sich den höheren, nicht-materiellen Ebenen auf wissenschaftlichem Weg zu nähern. Wir benötigen dafür allerdings eine erweiterte Wissenschaft, die die Erkenntnismöglichkeiten unserer höheren Sinne, insbesondere des Herzens, mit einbezieht. Zutreffend wird gesagt, daß man nur mit dem Herzen richtig sieht, weil das Wesentliche für die Augen unsichtbar ist (Saint-Exupéry).
Das Bewußtsein ist die eigentliche Realität. Das, was existiert, ist für den Menschen nur insoweit real, als es ihm bewußt ist. Es existiert viel mehr (höhere, geistige Welten, höhere Wesen mit Einfluß auf die materielle Ebene), als dem heutigen Menschen bewußt ist. Wenn wir unser Leben verschönern und eine bessere Welt schaffen wollen, müssen wir zunächst unser Bewußtsein erweitern...))
MfG.
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