Gibt es Leute aus dem Gesundheitswesen hier im Forum?

Hallo Nahatkami,

Da die Frau sich offensichtlich selbst nicht wehren kann, müßen da ihre Verwandten tätig werden. Wenn es keine gibt oder die nichts tun, kann sie eine Person mit ihrer Vertretung bevollmächtigen. Mögliche Schritte sind Gespräche mit der ärztlichen und pflegerischen Leitung der Station, Beschwerde an eine zuständige Stelle (zB. Patientenanwaltschaft - in Österreich) bzw. Verlegung in eine andere Einrichtung. (Für MS-Patienten gibt es ja auch eigene Einrichtungen.) Übrigens kümmert sich auch die Hospizbewegung um MS-PatientInnen.

LG, Reinhard
 
Werbung:
Walter R. schrieb:
Hallo Nahatkami,

Da die Frau sich offensichtlich selbst nicht wehren kann, müßen da ihre Verwandten tätig werden. Wenn es keine gibt oder die nichts tun, kann sie eine Person mit ihrer Vertretung bevollmächtigen. Mögliche Schritte sind Gespräche mit der ärztlichen und pflegerischen Leitung der Station, Beschwerde an eine zuständige Stelle (zB. Patientenanwaltschaft - in Österreich) bzw. Verlegung in eine andere Einrichtung. (Für MS-Patienten gibt es ja auch eigene Einrichtungen.) Übrigens kümmert sich auch die Hospizbewegung um MS-PatientInnen.

LG, Reinhard

Danke, Walter.
Ich denke zuerst müßte sich ihre Mutter kümmern. Die Ms-Kranke selbst kann keine Bevollmächtigung ausstellen (nicht mehr).
In eine andere Einrichtung verlegen ist nicht möglich (oder falls doch recht schwer), denn diese Klinik spritzt ein bestimmtes Medikament, was andere Einrichtungen nicht spritzen (VolonA, falls Dir das was sagt. Ist irgendein Cortison-Präparat oder ähnliches). Da sie ja ca. alle sechs Wochen von dem Zeug abhängig ist, wäre es für die Familie zu umständlich, bis sonstwohin zu fahren (ist auch so schon immer anstrengend, mit Rollstuhl usw. - denn die Klinik befindet sich schon in einer anderen Stadt), zumal das die Patientin auch nicht durchhalten würde (körperlich - muß regelmäßig ausruhen können).

Naja, mal sehen, was sich machen läßt. Glücklicherweise ist sie nicht all zu lange in der Klinik, dennoch...

Kami
 
Hallo!

Ich hab die Beiträge hier ein wenig durchgelesen, weil ich aus der Branche komme. Ich bin Krankenschwester...

Warum so oft nach den Schmerzen gefragt wird, hat ja Walter sehr gut und ausführlich erklärt. Auf meiner Abteilung habe ich mit vielen Schmerzpatienten zu tun und das gehört ganz einfach dazu. Es ist auch mitlerweile nichts neues mehr und diehnt eben zur Dosisfindung für den Patienten und zur besseren Doku.

Die Geschichte mit dem ewigen auf dem Sessel sitzen finde ich gehört gegenüber den Schwestern einfach einmal angesprochen. Ich nehme mal an, das auf dieser Abteilung vielleicht ein Personalmangel ist und daher die betreffende Schwester den Überblick verliehrt wie lange die Patienten schon sitzen. Du kannst natürlich einfach zur Beschwerdestelle gehen, aber das ändert die akut Situation nicht. Es ist besser wenn du die Stationschefin verlangst und einfach darum bittest, das die Dame nicht so lange sitzen gelassen wird. Wenn es eine halbwegs gut organisierte Station ist, reicht das aus. Sonst kannst du immer noch weiter gehen, denn so kanns ja wohl nicht sein...

VolonA - das ist ein Kortisonpräperat, das auch in jeder anderen Klinik, Station, Pflegeeinrichtung usw. gespritzt werden kann. Dazu muss deine Bekannte nicht in dem Krankenhaus bleiben. Meistens wird das subcutan, also in das Fettgewebe der Haut, zb. an Bauch oder Oberschenkel gespritzt. Im Prinzip kann das jeder machen. Wenn die Angehörigen deiner Bekannten dazu bereit sind, das zu lernen muss sie überhaupt nicht dort bleiben. Ausserdem gibt es ja noch mobile Pflegedienste und den Hausarzt die das übernehmen können. Das ist jetzt nicht so was super besonders was einen Krankenhausaufenthalt notwenig macht.

Ich wünsche deiner Bekannten alles Gute und Linderung für ihre Beschwerden!
Liebe Grüsse
 
Guten Morgen!

Ich bin gelernte pharmazeutisc kaufmännische Assistentin und kann das vielleicht etwas aus pharmazeutischer Sicht näher bringen.

Leider Gottes ist es so, dass viele Menschen Schmerzmedikamente einnehmen und das schon bei den geringsten Anzeichen von Schmerzen. Und sehr häufig wählen diese Menschen ein viel zu überdosiertes Präparat, das unter Umständen gar nicht mal zur Indikation bzw zum Wirkungsbereich passt. Viele denken "Schmerzmittel ist gleich Schmerzmittel", aber in Wirklichkeit ist Schmerz nicht gleich Schmerz.

Dass viele Krankheiten sich von selbst auflösen, indem man einfach die Ursache des Schmerzes/ der Krankheit erkennt - dieser Gedanke hat sich noch nicht genügend in diesem Bereich eingearbeitet. Ganzheitlich heilen ist doch eher ein Begriff für spirituell höher entwickelte Menschen, per example: Homöopathie wird nie bei einem Menschen wirken, der daran nicht glaubt und wisst Ihr warum nicht? Weil diese Menschen spätestens nach 2 Tagen mit der Einnahme der Präparate aufhören, weil sie nicht wirken. Und Hömopathie wirkt ja nicht gleich auf Anhieb, wie vielleicht viele von euch wissen. Dieses Präparat hat gar nicht die Chance, irgend etwas zu heilen/zu lindern.

Und damit eben die Menschen nicht gleich zum stärksten Arzneimittel bei schwächsten "Schmerzgraden" greifen, muss man in irgendeiner Art und Weise einen besseren Überblick bekommen, indem man zB eine solch "Schmerzbefragung" durchführt. Und außerdem überwacht man dadurch den eigenen Willen des Menschen und ob er oder sie noch in der Lage ist, darüber zu urteilen wie es ihm/ihr geht, ob die Einschätzung noch passt.

Viele Leute wissen auch einfach nicht, wie sie ihren Schmerz beschreiben sollen. Wer weiß denn schon als Laie, aus welcher Körperregion Schmerzen sind oder wie sie zum Einstufen sind? Betrifft es jetzt die Nieren, den Magen oder eher den Darm usw.. ist der Schmerz pochend, stechend etc etc.. Und anhand der Angaben soll nun der Mediziner (egal jetzt, ob Spitalsarzt, Arzt, Facharzt oder Apotheker..) von Anhieb das richtige Mittel finden? DAS ist sehr schwer.

Und jeder Mensch ist ein Individum und reagiert anders auf Arzneimittel, daher lässt eine Standardmedikation auch zu wünschen übrig.

Meine Mutter zB ist chronisch krank. Nach meiner Geburt wurde bei ihr Morbus Crohn diagnostiziert. Um sicher zu stellen, dass es sich um diese Krankheit dauert, benötigt man schon in etwa 1 Jahr. 1 Jahr zur Feststellung, ob es sich um diese Krankheit handelt!!! Und wenn dann noch dazu diese Krankheit noch nicht genügend erforscht ist, herrscht ein großes Problem vor. Jetzt bekommen die Menschen diese Krankheit immer mehr und sie wissen bis heute nicht, woher diese Krankheit kommt. Nur eines ist sicher: Umso früher man diese Krankheit erkennt, desto leichter fällt eine Linderung der Schmerzen. Meine Mutter hat inzwischen seit etwa 3 Jahren einen dauerhaften, künstlichen Ausgang, weil sie schon so oft operiert wurde und nur mehr so wenig Darm hat, dass sie nicht überleben könnte. Tja, nur leider ist ein solcher Ausgang kein Garant dafür, dass die Krankheit nicht weiter schreitet.. und glaubt mir, als crohnische Schmerzpatientin wäre sie überaus glücklich, endlich mal einen Tag schmerzfrei zu sein!

So, ich muss los in die Arbeit, könnte noch sehr viel mehr hier schreiben..

schönen Tag noch!
 
Erst einmal, ist das sehr lieb, dass Du Dich so um sie sorgst und Deienr Freundin zur Seite stehst.

Ich würde die Stationsschwester fragen, für welchen Zweck die Schmerzwahrnehmung der Patienten schriftlich und eingenhändig vom Patienten ausgefüllt abgefragt wird.
(Die Frage zielt darauf ab, was würden sie tun, wenn sie immer Null einträgt ? aber dennoch klagt ?)

Es kann sein, dass sie erfahren möchten
ob bestimmte Medikamente wirken,
ob bestimmte Therapiemaßnahmen (obwohl danach hört es sich hier weniger an) wirken,
ob es ein Qualtitästool ist, sprich, 10 Patienten auf Station mit Schmerzpegel 5 (ich bin kein Mediziner !!) rechtfertigt Verbrauch von Schmerzmittel X in Höhe von....

Es kann sein, dass Du bei Fragen darauf verwiesen wirst kein Verwandter zu sein. Für diesen Fall, würde ich Dir eine empfehlen, dass Dir die Mutter Deiner Freundin eine schriftliche Vollmacht mitgibt, dass Du an ihrer Stelle Auskünfte einholen darfst.
Bzw. sie müsste das tun.

Es gibt neben dem Gespräch mit der der Stationsleitung die Möglichkeit,
evtl. den MS Verband zu kontaktieren
die Krankenkasse Deiner Freundin zu benachrichtigen
die Aushändigung eines Therapieplanes.

Und wie schon beschrieben, besteht ja sogar die Möglichkeit jenes Mittel auch außerhalb der o.g. Einrichtung zu verabreichen.

Alles Liebe
Indie
 
Elisabetha schrieb:
Hallo!

Ich hab die Beiträge hier ein wenig durchgelesen, weil ich aus der Branche komme. Ich bin Krankenschwester...

VolonA - das ist ein Kortisonpräperat, das auch in jeder anderen Klinik, Station, Pflegeeinrichtung usw. gespritzt werden kann. Dazu muss deine Bekannte nicht in dem Krankenhaus bleiben. Meistens wird das subcutan, also in das Fettgewebe der Haut, zb. an Bauch oder Oberschenkel gespritzt. Im Prinzip kann das jeder machen. Wenn die Angehörigen deiner Bekannten dazu bereit sind, das zu lernen muss sie überhaupt nicht dort bleiben. Ausserdem gibt es ja noch mobile Pflegedienste und den Hausarzt die das übernehmen können. Das ist jetzt nicht so was super besonders was einen Krankenhausaufenthalt notwenig macht.

Ich wünsche deiner Bekannten alles Gute und Linderung für ihre Beschwerden!
Liebe Grüsse

Hallo Elisabetha,

in diesem Fall wird das VolonA in den Rückenmarkskanal gespritzt. Die Klinik, wo sie vorher war, lehnte dies irgendwann ab. (weil es noch nicht ausgiebig erforscht ist, das Medikament? Kann das sein?) Seitdem fährt sie in die jetztige Klinik. Sie bekommt je drei Gaben und ist dann meist anderthalb Wochen auf Station (da das Medikament immer im Abstand von mindestens zwei Tagen gespritzt wird).
Ich denke mal nicht, daß die Eltern etc. das selbst zu hause machen können... Das funktioniert auch nur mit Blutuntersuchungen, Urinuntersuchungen (wegen evtl. Vieren im Körper). Denn sollte sie irgendwelche Infekte haben, darf das Medikament auch nicht gespritzt werden, da das Risiko zu hoch ist... Naja, so ungefähr :confused: . Ganz so einfach ist es in diesem Fall leider nicht oder die Ärzte haben etwas verschwiegen...

Viele Grüße,
Kami
 
Nahatkami schrieb:
Hallo Elisabetha,

in diesem Fall wird das VolonA in den Rückenmarkskanal gespritzt. Die Klinik, wo sie vorher war, lehnte dies irgendwann ab. (weil es noch nicht ausgiebig erforscht ist, das Medikament? Kann das sein?) Seitdem fährt sie in die jetztige Klinik. Sie bekommt je drei Gaben und ist dann meist anderthalb Wochen auf Station (da das Medikament immer im Abstand von mindestens zwei Tagen gespritzt wird).
Ich denke mal nicht, daß die Eltern etc. das selbst zu hause machen können... Das funktioniert auch nur mit Blutuntersuchungen, Urinuntersuchungen (wegen evtl. Vieren im Körper). Denn sollte sie irgendwelche Infekte haben, darf das Medikament auch nicht gespritzt werden, da das Risiko zu hoch ist... Naja, so ungefähr :confused: . Ganz so einfach ist es in diesem Fall leider nicht oder die Ärzte haben etwas verschwiegen...

Viele Grüße,
Kami

Nein, wenn es in den Rückenmarkskanal gespritzt wird, dann ist da auch immer Risiko dabei und das darf nur von einem geschulten Arzt durchgeführt werden. Ich kenne Volon meistens vom subcutan spritzen und das kann jeder der eingeschult worden ist. Dann geht das mit der Versorgung daheim natürlich nicht.
Ich wüsste nicht, das bei Volon noch viel unerforscht ist. Es kann natürlich sein, das deine Bekannte in einer Studie ist wo irgendwas rund ums Volon noch erforscht wird, da müsste sie aber darüber genau aufgeklärt worden sein.

Schade, das die Behandlung so viel Zeit in Anspruch nimmt, aber wenn es ihr für ihren Gesundheitszustand was bringt, dann gehts halt nicht anders.

Macht ihr noch was zusätzlich? Energetische Sachen, alternatives?

Liebe Grüsse
 
Elisabetha schrieb:
Schade, das die Behandlung so viel Zeit in Anspruch nimmt, aber wenn es ihr für ihren Gesundheitszustand was bringt, dann gehts halt nicht anders.

Macht ihr noch was zusätzlich? Energetische Sachen, alternatives?

Liebe Grüsse

Hallo Elisabetha,

nein, alternatives oder energetisches wird nicht gemacht. Als die MS noch im Anfangsstadium war, fuhren die Eltern mit dem Mädel sonstwohin. Zu irgendwelchen Heilpraktikern usw. Hat alles nichts genutzt (nunja, ich könnte Dir sagen, woran es liegt - wohl leider an der Person selbst. Sie hätte damals etwas an ihrem Denken, an ihren Einstellungen ändern müssen. Klammert sich zu sehr an alles, möchte nichts loslassen etc. Dann kommt noch dazu, daß sie sich diese Krankheit wünschte... Ja, ist wirklich so. Mittlerweile mußte sie einsehen, daß es nicht mehr rückgängig zu machen ist... Doch nun ist der Schaden da und Chancen auf Heilung sind eher gering.)

Danke Dir noch mal für Deine Antwort,
Kami
 
Werbung:
Bitte! Gerne! :flower2:

Phu... hört sich nach einer harten Nuss an... Tja, vielleicht könntest du ihr etwas ganz sanftes wie zb. eine Klangschalentherapie "verkaufen".
Eine Freundin von mir macht da gerade selbst die Ausbildung dazu und ich bin so zu sagen ihr Versuchskaninchen. Ich muss sagen, das das eine sehr sanfte Art der Behandlung für allerlei Dinge ist, gerade auch im psychischen Bereich, was aber wirklich was bewegt.
Vielleicht wäre sowas ein guter Einstieg für die etwas andere Art der "Medizin", denn das ist ja auch sehr Entspannend und sie fühlt sich nachher sicher gut. Sie muss es selbst wollen, klar, aber sowas kannst du ihr ja mal als Stressbekämpfung empfehlen...

Liebe Grüsse
 
Zurück
Oben