Gibt es einen freien Willen?

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Alles halbwahr:
Jede Frage wäre an sich nutzlos, wenn ihre Inhalte nicht einwandfrei geklärt wurden.
Was ist tot? - könnte ich gegenfragen. Das, was uns die Freiheit nimmt, es als lebendig zu betrachten?
Aber sind wir es nicht selbst, die uns die Freiheit herausnehmen, unsere Freiheit zu nehmen?

Nein, die Frage nach Freiheit kann nutzlos sein, aber nicht unsinnig.
Auch eingeschränkte Freiheit ist Freiheit. Wir spüren nur die Schranken entweder deutlicher als zuvor oder eben weniger deutlich, durch (freie) Unbewusstheit.
Interessanterweise ist das Gefühl, wenn du einen der vorderen Plätze ergattert hast, diesem sehr ähnlich. Die Prioritäten waren nur anders gesetzt, ein anderer Weg - ein Weg durch die Abhängigkeit -, aber der gleiche Ausgang, sofern gemeistert.
Du weißt was tot bedeutet. Was er ist, ist die gleiche Frage wie im Kino das Ende eines Films, "The Finish", die Bedeutung ist Film Zuende. Denkst du da auch weiter drüber nach und fragst dich: Was ist zuende in seinem wesen?

Jetzt kannst du natürlich ins metaphysische, aber das ist nicht jetzt, das ist Vorstellungskraft. Ich könnte auch immer Gegenfrage.
Beispiel: Ich kaufe mir ein Eis. Warum?
Weil ich Lust drauf habe. Warum?

Naja das geht dann immer so weiter und wird haltlos, weil es eben Temporär ist, und ab einem gewissen Punkt nicht weiter von Bedeutung außer etwas leckeres in den Mund zu stopfen zB.

Da fängt dann das metaphysische an, warum es überhaupt Eis gibt, und während du eine gedankliche Welt mit dem Verstand ausmalst, ist kein Verstand mehr da um die Tatsächlichkeit, in der sich alles offenbart was du zB. bei den Hermetikern gelesen hast, zu registrieren. Du tauscht die unfassbare Welt mit einem easy peasy Konstrukt deiner Gedanken aus ohne die Komplexität jedes einzelnen Moments und seiner wandelbaren, immer in Beziehung stehenden Natur der Tatsächlichkeit des jetzt aus. Die muss nicht tief und metaphysisch sein.

Wenn du der Ansicht bist dass es keinen geklärten Inhalte von Freiheit gibt, tust du trotzdem das gleiche als wenn alle den gleichen Inhalt damit definiert hätten, nämlich an deiner eigenen Erfahrung abgleichen.

Ich kenne das Gefühl den ersten Platz zu ergattern. Würde aber nicht sagen dass es andere eben so empfinden würden wie ich.
Man freut sich über den guten Platz. Dann geht man nach Hause und kann sagen, ich hatte einen tollen Platz.

Beim anderen aber, beim entspannten, in der inneren Ruhe, ist der Platz Vlt unwesentlich und das Bewusstsein offen für das was sich bietet.

Oft ereignen sich genau dort, schöne "Zufälle".

Was ist wenn du keinen Platz in erster Reihe ergattert hast, ist da nicht gleich Enttäuschung? Ist Vlt auch ein dummes Beispiel, aber Platz hin oder her, das Erlebnis ist schön wenn man sich wohlfühlt. Ist ein Platz von dem man sich ein noch schöneres Erlebnis erhofft nicht ziemlich eingeschränkt in der Erwartungshaltung?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du weißt was tot bedeutet. Was er ist, ist die gleiche Frage wie im Kino das Ende eines Films, "The Finish", die Bedeutung ist Film Zuende. Denkst du da auch weiter drüber nach und fragst dich: Was ist zuende in seinem wesen?
Für mich ist ein Tod kein Ende.
Käme mir auch etwas komisch vor, beim Verlassen des Kinos dann zu sagen "der Film ist tot". :D

Abgesehen davon finde ich den Vergleich durchaus zulässig. Bei einem guten Film tut sich etwas in mir, auch im Nachhinein. Mit dem Leben anderer verhält es sich ebenso. Wir beeinflussen uns alle, insofern bleibt die Frage, ob selbst ein simples Ende wirklich ein Ende ist oder nur die gepflanzte Saat für etwas Neues.

Jetzt kannst du natürlich ins metaphysische, aber das ist nicht jetzt, das ist Vorstellungskraft.
Alles ist Jetzt, da kommst du nicht raus. ;)
Naja das geht dann immer so weiter und wird haltlos, weil es eben Temporär ist, und ab einem gewissen Punkt nicht weiter von Bedeutung außer etwas leckeres in den Mund zu stopfen zB.

Da fängt dann das metaphysische an, warum es überhaupt Eis gibt, und während du eine gedankliche Welt mit dem Verstand ausmalst, ist kein Verstand mehr da um die Tatsächlichkeit, in der sich alles offenbart was du zB. bei den Hermetikern gelesen hast, zu registrieren. Du tauscht die unfassbare Welt mit einem easy peasy Konstrukt deiner Gedanken aus ohne die Komplexität jedes einzelnen Moments und seiner wandelbaren, immer in Beziehung stehenden Natur der Tatsächlichkeit des jetzt aus. Die muss nicht tief und metaphysisch sein.
Was du beschreibst, geschieht beim Theoretisieren.
Das ist aber doch letztlich nur der Fall, wenn man etwas erklären will, was man eigentlich selbst noch nicht versteht.

Wenn du der Ansicht bist dass es keinen geklärten Inhalte von Freiheit gibt, tust du trotzdem das gleiche als wenn alle den gleichen Inhalt damit definiert hätten, nämlich an deiner eigenen Erfahrung abgleichen.
Ich selbst habe eine sehr klare Ansicht davon, was Freiheit ist. Aber ich weiß auch, dass viele das anders sehen und aus meiner Sicht Freiheit mit Unabhängigkeit verwechseln.
Und solange ich auf andere Definitionen stoße, kann ich niemals sagen, dass die Bedeutung von Freiheit geklärt sei. Natürlich muss ich das an meiner eigenen Erfahrung abgleichen.

Meiner Ansicht nach muss es für einen freien Geist möglich sein, scheinbar unfrei zu sein. Das ist einfach unerlässlich.

Ich kenne das Gefühl den ersten Platz zu ergattern. Würde aber nicht sagen dass es andere eben so empfinden würden wie ich.
Man freut sich über den guten Platz. Dann geht man nach Hause und kann sagen, ich hatte einen tollen Platz.

Beim anderen aber, beim entspannten, in der inneren Ruhe, ist der Platz Vlt unwesentlich und das Bewusstsein offen für das was sich bietet.
Der einzige Grund für den ersten Platz wäre, die Darbietung dessen, was kommt, intensiver erleben zu können. Inwiefern ist das Bewusstsein da weniger offen für das, was sich bietet?
Ich habe Wettbewerb auch immer als weniger bewusst angesehen. Aber das sind nur Vorstellungen, Bewusstseinsverschiebungen.

Oft ereignen sich genau dort, schöne "Zufälle".
Die können sich überall ereignen. Aber es stimmt, meistens ereignen sie sich dort, wo die Aufmerksamkeit am wenigsten weilte. Nur deshalb erscheint es uns dann ja auch wie ein Zufall.
Was ist wenn du keinen Platz in erster Reihe ergattert hast, ist da nicht gleich Enttäuschung? Ist Vlt auch ein dummes Beispiel, aber Platz hin oder her, das Erlebnis ist schön wenn man sich wohlfühlt. Ist ein Platz von dem man sich ein noch schöneres Erlebnis erhofft nicht ziemlich eingeschränkt in der Erwartungshaltung?
Nur, wenn man sich davon einschränken lässt. Aber das bleibt ja die freie Entscheidung.

Du könntest auch sagen, ach eigentlich ist mir der Sitzplatz sowas von egal, aber mal gucken, ob ich nicht trotzdem einen ganz vorne ergattere - einfach, weil ich es kann! :LOL:
 
Für mich ist ein Tod kein Ende.
Käme mir auch etwas komisch vor, beim Verlassen des Kinos dann zu sagen "der Film ist tot". :D

Abgesehen davon finde ich den Vergleich durchaus zulässig. Bei einem guten Film tut sich etwas in mir, auch im Nachhinein. Mit dem Leben anderer verhält es sich ebenso. Wir beeinflussen uns alle, insofern bleibt die Frage, ob selbst ein simples Ende wirklich ein Ende ist oder nur die gepflanzte Saat für etwas Neues.
Alles ist Jetzt, da kommst du nicht raus. ;)
Was du beschreibst, geschieht beim Theoretisieren.
Das ist aber doch letztlich nur der Fall, wenn man etwas erklären will, was man eigentlich selbst noch nicht versteht.
Ich selbst habe eine sehr klare Ansicht davon, was Freiheit ist. Aber ich weiß auch, dass viele das anders sehen und aus meiner Sicht Freiheit mit Unabhängigkeit verwechseln.
Und solange ich auf andere Definitionen stoße, kann ich niemals sagen, dass die Bedeutung von Freiheit geklärt sei. Natürlich muss ich das an meiner eigenen Erfahrung abgleichen.

Meiner Ansicht nach muss es für einen freien Geist möglich sein, scheinbar unfrei zu sein. Das ist einfach unerlässlich.
Der einzige Grund für den ersten Platz wäre, die Darbietung dessen, was kommt, intensiver erleben zu können. Inwiefern ist das Bewusstsein da weniger offen für das, was sich bietet?
Ich habe Wettbewerb auch immer als weniger bewusst angesehen. Aber das sind nur Vorstellungen, Bewusstseinsverschiebungen.
Die können sich überall ereignen. Aber es stimmt, meistens ereignen sie sich dort, wo die Aufmerksamkeit am wenigsten weilte. Nur deshalb erscheint es uns dann ja auch wie ein Zufall.
Nur, wenn man sich davon einschränken lässt. Aber das bleibt ja die freie Entscheidung.

Du könntest auch sagen, ach eigentlich ist mir der Sitzplatz sowas von egal, aber mal gucken, ob ich nicht trotzdem einen ganz vorne ergattere - einfach, weil ich es kann! :LOL:
Ich hab keine Lust alle Absätze zu zitieren am Tablet. Dicke Finger.
Naja, gehen wir mal davon aus dass es nach dem Tod weiter geht. Die Frage stellt sich mir gar nicht mehr.
Worauf ich hinaus will, ist das etwas stirbt was unwiederbringlich weg ist. Das macht es ja so besonders.
Wieviel Zeit verschwendet du im nicht Jetzt, wenn du voll in die Metaphysik einsteigst? Mental kann man sich schon aus dem Jetzt verabschieden. Der Körper bleibt im Jetzt, der Geist schweift ab und geht auf Wanderschaft in Spielereien.

Wenn ich dann sehe oder lese wie schlecht manche von Menschen und der Erde sprechen, dann tut mir das fast weh.

Manchmal kommen mir die ganzen Spirituellen Systeme vor wie Nietzsches Verächter des Leibes. http://gutenberg.spiegel.de/buch/also-sprach-zarathustra-ein-buch-fur-alle-und-keinen-3248/15

Das Leben ist sinnvoll, auch ohne alles in Gedanken zu verstehen. Davon bin ich überzeugt und habe es auch so erlebt. Zb. Es gibt Illusionen, aber das heißt nicht das alles Illusion ist. Wie man auf so ein dummes Gerede kommt weiß ich, aber auch wie man wieder davon loskommt.

Wie oft gibt es eine nihilistische Antwort auf ganz menschliche Probleme und Glück.

Aber letztlich bin ich für mich verantwortlich, und die Frage ist Vlt naiv, aber hast Zb. Du dich selbst Wertschätzen gelernt? Nicht darüber wie intelligent oder Erfahren du bist, welche Theorien du verstanden hast, Welcher Meister dein Lehrer ist, welcher Kaiser dein Herrscher ist (danke Curse ^^) sondern an dem worunter du leidest, Freude empfindest, träumst usw usf.

Ich wiederhole mich zwar, aber wie fühlt es sich an, wenn man stolz auf sein "Wissen" ist, aber Frei von "Wissen" erkennen ermöglicht? Wäre es da nicht besser für das Ego zu sagen, ach Wissen ist Macht!?

Naja, ich weiß das ich nichts weiß (danke Sokrates) erkenne aber wiederholende was ich selbst mal zu wissen glaubte.

Vielleicht ist es ja auch vermessen von mir davon auszugehen das du dir ähnliche Gedanken machst wie ich mal. Manchmal kommt es mir so vor. Aber ich glaube ich vertue mich da.

Lg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wieviel Zeit verschwendet du im nicht Jetzt, wenn du voll in die Metaphysik einsteigst? Mental kann man sich schon aus dem Jetzt verabschieden. Der Körper bleibt im Jetzt, der Geist schweift ab und geht auf Wanderschaft in Spielereien.
Du kannst dich geistig zwar aus der Gegenwart lösen, aber nicht aus dem Jetzt. Das ist unmöglich.
Und ich glaube, du meinst die Gegenwart. Der Körper bleibt in der Gegenwart, der Geist schweift ab; aber beide bleiben im Jetzt, denn es gibt nichts anderes. Und damit meine ich in etwa das, was auch du sagst …
Das Leben ist sinnvoll, auch ohne alles in Gedanken zu verstehen.
… denn das ist nur möglich, wenn das Jetzt immer ist.

Wenn ich dann sehe oder lese wie schlecht manche von Menschen und der Erde sprechen, dann tut mir das fast weh.
Mir tut es nur weh, wenn ich sehe, dass sie reden, ohne zu handeln. Aber eine Verherrlichung von diesem oder jenem finde ich genauso ekelhaft.
Wenn ich merke, dass jemand seine Überzeugungen vertritt, dann finde ich das ok, auch wenn ich sie nicht teilen muss.

Manchmal kommen mir die ganzen Spirituellen Systeme vor wie Nietzsches Verächter des Leibes. http://gutenberg.spiegel.de/buch/also-sprach-zarathustra-ein-buch-fur-alle-und-keinen-3248/15
Die Systeme sind nur leere Hüllen, über die wir entscheiden, wie wir sie füllen.

Im Übrigen - thematisch irrelevant, aber ich möchte es erwähnen - Nietzsche sagt vieles, mit dem ich im Kern übereinstimme, aber wir sprechen eine andere Sprache. Damit kommst du besser zurecht als ich.

Wie oft gibt es eine nihilistische Antwort auf ganz menschliche Probleme und Glück.

Aber letztlich bin ich für mich verantwortlich, und die Frage ist Vlt naiv, aber hast Zb. Du dich selbst Wertschätzen gelernt? Nicht darüber wie intelligent oder Erfahren du bist, welche Theorien du verstanden hast, Welcher Meister dein Lehrer ist, welcher Kaiser dein Herrscher ist (danke Curse ^^) sondern an dem worunter du leidest, Freude empfindest, träumst usw usf.

Ich wiederhole mich zwar, aber wie fühlt es sich an, wenn man stolz auf sein "Wissen" ist, aber Frei von "Wissen" erkennen ermöglicht? Wäre es da nicht besser für das Ego zu sagen, ach Wissen ist Macht!?
Worauf willst du hinaus?
Dein Satzglied …

wenn man […] Frei von "Wissen" erkennen ermöglicht?
… ist entweder grammatikalisch inkorrekt, oder ich verstehe es nicht.
Naja, ich weiß das ich nichts weiß (danke Sokrates) erkenne aber wiederholende was ich selbst mal zu wissen glaubte.
Erkennen und Wissen sind dasselbe, es ist nur Sichtbarkeit auf unterschiedlichen Ebenen.
Vielleicht ist es ja auch vermessen von mir davon auszugehen das du dir ähnliche Gedanken machst wie ich mal. Manchmal kommt es mir so vor. Aber ich glaube ich vertue mich da.
Mir scheint, unsere Gedanken gehen in dieselbe Richtung, können unterschiedlicher aber nicht sein.
 
Du kannst dich geistig zwar aus der Gegenwart lösen, aber nicht aus dem Jetzt. Das ist unmöglich.
Und ich glaube, du meinst die Gegenwart. Der Körper bleibt in der Gegenwart, der Geist schweift ab; aber beide bleiben im Jetzt, denn es gibt nichts anderes. Und damit meine ich in etwa das, was auch du sagst …
… denn das ist nur möglich, wenn das Jetzt immer ist.
Mir tut es nur weh, wenn ich sehe, dass sie reden, ohne zu handeln. Aber eine Verherrlichung von diesem oder jenem finde ich genauso ekelhaft.
Wenn ich merke, dass jemand seine Überzeugungen vertritt, dann finde ich das ok, auch wenn ich sie nicht teilen muss.
Die Systeme sind nur leere Hüllen, über die wir entscheiden, wie wir sie füllen.

Im Übrigen - thematisch irrelevant, aber ich möchte es erwähnen - Nietzsche sagt vieles, mit dem ich im Kern übereinstimme, aber wir sprechen eine andere Sprache. Damit kommst du besser zurecht als ich.
Worauf willst du hinaus?
Dein Satzglied …
… ist entweder grammatikalisch inkorrekt, oder ich verstehe es nicht.
Erkennen und Wissen sind dasselbe, es ist nur Sichtbarkeit auf unterschiedlichen Ebenen.
Mir scheint, unsere Gedanken gehen in dieselbe Richtung, können unterschiedlicher aber nicht sein.
Mit "Frei von Wissen" meinte ich, loswerden was man fälschlicher Weise angenommen hat zu wissen.
Das ermöglicht dann Erkennen.

So meinte ich das. Auf den Rest gehe ich nachher ein. Ich muss erstmal los.
 
Passend zu dem Thema und meiner Überzeugung, dass Freiheit Grenzen braucht, möchte ich meinen durchaus simplen Standpunkt mit einem Auszug aus meinem Gedicht vom 3. März verdeutlichen:

Freiheit heißt, die Grenzen wahren,
dass das Feuer nicht verschlinge;
denn der Leidenschaften Scharen
würd’ verbrennen binnen Jahren
in der Gier, der Todesklinge.
Das ist m. E. die Quintessenz dessen, wie wir mit Freiheit umgehen sollten.
Denn die Freiheit zu "haben" ist an und für sich noch kein Gewinn. Es geht ums freie Sein.
 
Faszinierend das du die Grenzwertigen ins Gespräch bringst.

Die Grenzwertigen, so wie du sie nennst, kamen mir sofort in den Sinn als ich deine Worte las:
"Ganz bist du dann wenn du es ohne wenn und aber, und ohne schlechtes Gefühl, und ohne schlechtes Gewissen bist."

Dieses Grenzwertige passiert zB beim Weg des Abramelin, eine Mutation des Egos, eine Mutation des magischen Verhaltens. Aber das ist eine fortgeschrittene Erfahrung die in ihrer Tiefe, den eigentlichen Evolutionsprozess offenbart.

Allerdings bin ich mir nicht sicher ob es tatsächlich passt, weil die hier Diskutierenden einen hereren Weg andenken.

Um auf deinen 1. Satz eingehen zu können, müsste ich mich erst intensiver mit den Texten des "Abraham von Worms" beschäftigen.

Und was deinen 2. Satz betrifft, muss ich dir in der Tat Recht geben.
Das was du als "hereren" Weg bezeichnest, würde ich als einen einfacheren und leichteren Weg ( im andenken) bezüglich des Themas bezeichnen.
Denn würde ich mich intensiver mit den Texten des "Abraham von Worms" bezüglich der Grenzwertigen beschäftigen und dann mit dir dann bezüglich kommunizieren, wäre es eh nur ein Dialog zwischen dir und mir.
Diesen Dialog strebe ich aber nicht an und ich denke du auch nicht.

Der Wille scheint Drang, gehört spezifiziert, als Zwang, oder es gehört eben getan, dann ist es kein Wille mehr.

Interessante Aussage!
Der Wille scheint Drang zu sein!
Das heisst es gibt eine willenlosen Drang !?!?
Klar, wie die Sexualität. Denn auch die Sexualität unterliegt ja einem willenlosen Drang.
Aber dennoch wird die Sexualität, vor allem beim bewussten Wesen wie des Menschen, nicht völlig willenlos vollzogen, wie bei den rein tierischen Bedürfnissen eines Tieres, welches sich ja nur unter der Prämisse des Willens der Natur sich fortpflanzt.
Denn der Mensch (und ich glaube der Mensch ist auch das einzige Lebewesen) ist was Sexualität und Fortpflanzung betrifft nicht auf die Vorgaben (Jahreszeiten) der Natur abhängig , wie es bei den Tieren der Fall ist
In der Tat, der Wille scheint Drang zu sein und dennoch unterliegt es wohl dem Willen des Menschen, wann-wo-wie (also mit wem) der Mensch seinem Drang nachgeht.
Und es gibt ja auch Menschen die sich des Drangs der Sexualität völlig bewusst und somit willentlich entsagt haben!
Mir scheint, Wille & Drang ist im Menschen auch immer ein zweischneidiges Schwert. Was heissen soll, sowohl Wille aber auch Drang sind wie zwei Seiten einer Medaille.

Wollte dir das nur als Antwort schreiben.
LG


Ich auch nur.
LG
 
Du kannst dich geistig zwar aus der Gegenwart lösen, aber nicht aus dem Jetzt. Das ist unmöglich.
Und ich glaube, du meinst die Gegenwart. Der Körper bleibt in der Gegenwart, der Geist schweift ab; aber beide bleiben im Jetzt, denn es gibt nichts anderes. Und damit meine ich in etwa das, was auch du sagst …
… denn das ist nur möglich, wenn das Jetzt immer ist.
Ok, ich glaube ich verstehe dich da und meine das ist eine perspektivische und auch metaphysische Sache, zu sagen der Geist schweift von der Gegenwart ab, aber ist letzten Endes noch im Jetzt.
Mir ist in der Hinsicht eigentlich nur wichtig, wie der Geist die Gegenwart verliert und sich in eigene Konstrukte und Erscheinungen verliert.

Ganz banales Beispiel, bei der einsgerichteten Meditation lenkt man die Aufmerksamkeit auf den Körper weil er die Gegenwart oder den "jetzigen" Augenblick nie verlässt. Dann schweift der Geist aber ab und ist in der Vergangenheit und plötzlich ist man im Neuronenfeuerwerk. Weder hier noch da. Die Einsgerichteten Aufmerksamkeit verstreut in Vergangenheit oder auch Zukunft. Von der Gegenwart keine Spur. Keine Bewusstheit über das jetzt weil die Aufmerksamkeit im "Drama" mitmischt.

Dann kommt die Aufmerksamkeit auf den Geist zurück. "Ahhh, gut, ich bin wieder im Moment, der Gegenwart, dem Jetzt meinetwegen." Der Körper war die ganze Zeit da, der Geist war mal eben unterwegs. ^^
Und ich glaube ich kann uns beiden viele Worte ersparen wenn ich einfach mal Frage wie oft im Alltag du dieses wieder zurückkommen registriert, oder schweift dein Geist nie ab? o_O


Metaphysisch spielt sich alles im jetzt ab, aber der Moment aus dem Drama zurück zum Atem zB, ist quasi der kognitive Prozess den man erkennt. Immer wieder neu erkennt vielleicht und dann mit Gedanken oder Situationen die zum abschweifen führen verbinden kann.

Erkennen und Wissen sind dasselbe, es ist nur Sichtbarkeit auf unterschiedlichen Ebenen.
Wenn es nur um die Wort-Definition ginge, wäre das wohl OK, aber ich denke, dass zu Unrecht genanntes Wissen, erkennen behindert.

Erkennen als Prozess, Wissen als Erinnerung.

Wenn ich verschiedene Prozesse verstanden habe, kann ich doch durch Wissen des Ablaufes dieses Prozesses, ganz schnell zu voreilig darauf schließen dass sich etwas immer wieder so abspielen wird. Wozu soll man ähnliche Prozesse dann noch betrachten? Quasi Erkennen. "Wissen" springt dann ein, statt neu zu betrachten und eventuell Veränderungen zu erkennen.
(Kompliziert ausgedrückt)

Ich meine damit, daß Wissen abgespeicherte Muster sein kann und dann erkennen nicht mehr stattfindet. Ein Film einer einmal beschlossenen Sache quasi.

Um es einfach mit einem Beispiel zu sagen, ich verlasse mich besonders bei zwischenmenschlichem nicht gleich auf das was ich über jemanden Weiß um ihn oder sie einzuordnen.
 
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Passend zu dem Thema und meiner Überzeugung, dass Freiheit Grenzen braucht, möchte ich meinen durchaus simplen Standpunkt mit einem Auszug aus meinem Gedicht vom 3. März verdeutlichen:

Freiheit heißt, die Grenzen wahren,
dass das Feuer nicht verschlinge;
denn der Leidenschaften Scharen
würd’ verbrennen binnen Jahren
in der Gier, der Todesklinge.
Das ist m. E. die Quintessenz dessen, wie wir mit Freiheit umgehen sollten.
Denn die Freiheit zu "haben" ist an und für sich noch kein Gewinn. Es geht ums freie Sein.
Das erinnert mich an Maßhalten. An den antiken Gott Apollon. Aber aus einer inneren Kraft und Erkenntnis heraus.
 
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