Ein Arzt hat jahrelanges Studium an der Uni hinter sich, jeden Tag stundenlang Vorlesungen, zig Prüfungen jedes Jahr, Theorie, Praxis, er hat mehr Wissen, mehr Umgang mit Patienten, mehr Übung, mehr Erfahrung mit den verschiedenen Krankheiten und Symptomen, und wurde in all den Jahren viel viel stärker getestet und gelehrt, als jeder Heilpraktiker. Daß ein Heilpraktiker medizinisch genauso gut ausgebildet sein soll, ist unsinnig, tut mir leid. Nicht einmal im Ansatz.
Die Regelstudienzeit in Deutschland beträgt knapp 7 Jahre, danach ist man Assistenzarzt, d.h. man ist zwar "Arzt", darf aber keine Praxis aufmachen, darf nicht allein (ohne Vorgesetzten) arbeiten, darf nicht mit den Kassen abrechnen.
Nach dieser Zeit ist man in der Regel als Assitenzarzt in einem Krankenhaus angestellt und muß bei jeder größeren Entscheidung und allen Fragen den zuständigen Oberarzt (das ist ein Facharzt) zu Rate ziehen.
Anschließend dauert es 5-6 Jahre in Vollzeit, um Facharzt zu werden (mit einer klar strukturierten Facharztausbildung, d.h. man muß in verschiedenen Bereichen arbeiten, nachweisen, was man fachspezifisch geleistet hat und erneut Prüfungen absolvieren).
Erst als Facharzt darf man selbständig arbeiten, also eine Praxis eröffnen, mit den Kassen abrechnen oder leitend in einem Krankenhaus tätig sein.
Also frühestens nach 11 Jahren (meist deutlich mehr), Hunderten von Prüfungen, mehreren Staatsexamen, Tausenden von Praxisstunden ist man dann ein Arzt, der eigenverantwortlich arbeiten darf.
https://de.wikipedia.org/wiki/Studium_der_Medizin
https://www.praktischarzt.de/arzt/facharztausbildung/
Das mit einem Heilpraktiker zu vergleichen, ist schlichtweg ein Witz.
Man kann sich die Prüfungsfragen zur HP- Prüfung im Netz anschauen (z.B.
https://www.kreawi.de/media/272).
Das wird wahrscheinlich von Laien als "schwer" empfunden, weil keinerlei medizinisches Grundlagenwissen und überhaupt keine Praxis vorhanden sind.
Es wird gern argumentiert, dass selbst Ärzte da "durchfallen" würden - letztendlich ist es das gleiche Prinzip wie bei der theoretischen Führerscheinprüfung - alle, die einen Führerschein haben und täglich fahren, würden da auch erstmal durchfallen.
Wenn man die Bögen ein paar mal durchgearbeitet hat, weiß man wieder, wie multiple choice funktioniert - um das tatsächliche Wissen geht es nicht.
An das Niveau eines Pflegeexamens kommen diese HP- Fragen lang nicht heran (ich war geschockt, als ich sie gelesen habe - sie prüfen nur das alleroberflächlichste Wissen).