Gedichte und Fragmente

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Entdeckungstour

Ein neuer Weg, mit neuer Sicht
Nein, diese Gegend kenn ich nicht
Bin nie zuvor hier längs gegangen
Dazu gab es kein Verlangen
Obwohl es Abseits von dem Pfad
Welchen ich schon oft betrat
Um durch den Wald zu flanieren
Wo ich schon häufig war spazieren

Nun entdecke ich neue Ecken
Welch im Wald Bäume verdecken
Geht einen Hügel leicht her rauf
Neben Feldern weitem Lauf

Schon überquere ich die Straße
Wo ich sonst mit Auto rase
Sehe von der Brücke oben
Wie unten doch die Autos toben
Ganz geschwind vor rüber ziehen
Um in der Ferne zu entfliehen

Dann öffnet sich die Möglichkeit
Mit neuen Strecken, lang und weit
Wähle ich mit festem Schritte
Von den Pfaden doch die Mitte

Weil mir schlicht das Grün zusagt
Wo beidseitig Knick aufragt
Welcher kühlen Schatten spendet
Weil die Sonne hier nicht blendet
Wandle hier fast wie im Traum
Achte auf die Zeit noch kaum

Erreiche einen Baum so prächtig
Der mit seinen Ästen mächtig
Sich vor der Sonne doch verneigt
Und dem Gebüsch die Richtung zeigt

Später folgt dann ein Schild
Auf dem Reiten verboten wird
Aber Wandern scheint erlaubt
Also munter voran getraut

In der Ferne steht ein Wald
Und ich mache solang nicht halt
Bis ich diese Strecke überwunden
Längst der Knick sein End gefunden
So war die Sonne mir gewogen
Während ich durchs Feld gezogen
Nun an einer Schranke stehe
Und mich lieber doch umdrehe

Der Rückweg vergeht im Nu
So eile ich der Stelle zu
Wo Vertrautheit auf mich wartet
Von der ich einfach so gestartet

Doch am Waldrand Brombeerhecken
An denen Schmetterlinge stecken
Ziehen mich gar magisch an
Bin im bunten Flügel Bann
Mag sie gerne in der Sonne sehen
Wie sie ihre Tänze drehen
Voller Freude in der Luft
Mit dem leichten Brombeerduft

So hat es sich fürwahr gelohnt
Zu schreiten wo es ungewohnt
Und Fremd zuerst gewesen ist
Weil man im Alltag leicht vergisst
Auch Gewohntes zu verlassen
Um sich auf Neugier ein zu lassen
Ganz unbekannt bleibt da der Schatz
Welch um die Ecke seinen Platz

TwB
 
Kein Ausweg

Kennst du die Stimme
Die mit scharfen Zähnen lächelt
Wenn du wie vom Sinne
Und dein Selbstwert schwächelt

Sie flüstert laut in dein Ohr
Komm, lass dich einfach fallen
Bist doch eh kurz davor
Am Boden zu zerknallen


Warum das Ende von sich schieben
Hat doch alles keinen Zweck
Warum bist du noch hier geblieben
In deinem eigenen Dreck


So Schmerzlos kannst du gehen
Wenn du mich walten lässt
Musst auch kein Blut sehen
Wenn das dich verletzt


Nun hör doch auf
Ihren Lügen zu erliegen
Du gehst nur drauf
Kämpfend musst du sie besiegen


Jeder Mensch strauchelt, zweifelt
Das gehört zum Leben dazu
Warum es dich so geißelt
Keine Balance hast, keine Ruh


Lässt sich heraus finden
So lass dich helfend Beraten
Kannst dich mit Anderen verbinden
Auf dich wird das Leben warten


TwB
 
Wagnis

Warum sollt ich denn verzagen
Wenn mich alte Geister plagen
Auch wenn alte Muster sprechen
Muss ich doch mit ihnen brechen

Und Begonnenes fort führen
Will ich mich noch selber spüren
Auf Änderung darf nicht warten
Muss sie dann nun selber starten

Dort in meinem Kopf beginnen
Und mich zu was Neuem bringen
Halt auch offen meine Augen
Die sehr wohl zum Staunen taugen

Fall schon auf mich selbst herein
Muss denn Fremdes schädlich sein
Nein, packt es mich ja bei der Hand
Führt mich der Welt nun zugewandt

Darauf will ich weiter bauen
Dafür brauch ich mein Vertrauen
Denn Schaden hat ich schon genug
Aber nur Versuch macht klug
Und so will ich mit Verstehen
Neu auf das Leben doch eingehen

TwB
 
Monsterswing

Hast den Giftmüll entsorgt
In versiegelten Fässern
Ist nur Zeit geborgt
So wird’s sich nicht bessern

Denn der Müll verseucht weiter
Deine innere Welt
Hast die Fässer nur breiter
In die Wege gestellt

Und du musst drüber stolpern
Denn sie schränken dich ein
Hörst die Alpträume poltern
Und sie wirken gemein

Sie sind knapp außer Sicht
Und sie wirken enthemmt
Ist nur die dünne Schicht
Die dich davon trennt

Und wie lange mag es halten
Was du dir gedacht
Wird bald Dunkles hier walten
Denn du gibst es die Macht

Aber dir kannst du sie
Genau so gut geben
Nochmal mit Phantasie
Es ist dein Leben

Stell dir den Schmutz
Mal nur anders vor
Wie wird der genutzt
Sei jetzt ganz Ohr

Er düngt dir die Pflanzen
In deinem Seelengarten
Bring die Sorgen zum tanzen
Und las sie nicht warten

Denn wer gibt den Takt an
Das bist doch du
Du bestimmst, was dran
Und sie hören zu

Auch wenn vergrabene Schrecken
Dir noch Panik bereiten
Lass die Zähne sie blecken
Und ruhig mit dir Streiten

Denn sie knurren doch nur
Zu deinen Füßen
Und las Mutternatur
Sie mal grüßen

Du bist das Raubtier
Und der Schrecken bloß Beute
Nimm das mal mit dir
Und veränder dich Heute

TwB
 
Grenzpunkt

Stopp, du musst sehen
Bis hier hin und nicht weiter
Du sollst verstehen
Nun ist Schluss mit Heiter
Lustig und Spaß. Aus, vorbei
Meine Grenze ist erreicht
Zur Not mir auch Geschrei
Zum Gebrüll entweicht
Solltest du dich voran wagen
Mein Signal missachten
Dein Verhalten, dein Betragen
Kannst ja mal betrachten
Welches Wort denn zu viel
Über deine Lippen gekommen
Mir so schwer missfiel
Hast meine Warnung vernommen
Und das steht nicht zur Diskussion
Ich muss nicht lang erklären
Na komm, spotte mir doch mit Hohn
Dann werd erst recht mich wehren

TwB
 
Traumballon

Zum Erwachsen werden
Gehört auch das Sterben
Vieler deiner Kindheitsträume
Welch im Schatten alter Bäume
Ihren Zauber auch vergessen
Haben sie mal Sinn besessen
Es dreht das Rad niemals zurück
Zum vergangenen Kindesglück
So bleibt nur der Zweige raunen
Von erlebter Tage Staunen
Wie ein Seufzen in dem Wind
Aus dem deine Wünsche sind
Die dich weit ins Leben tragen
Nicht nach deinem Gestern fragen
Wo du Neues hast gewonnen
Wird dir Anderes genommen
Mit der Zeit, vollends verblassen
Später nicht in Worte fassen
Wo der Traum ist hin entschwunden
Ist nicht mehr an dich gebunden

TwB
 
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Trostlos

Bittere Tränen, sie wollen nicht fallen
Brennende Augen, wie trockene Hallen
Und das Wasser fehlt so sehr
Die Traurigkeit lastet so schwer

Ich darf es doch zeigen
Und muss nicht mehr schweigen
Wer sollte mich für Schwäche strafen
Nur weil meine Gefühle alte Wunden trafen

Hab mich konditioniert
Und bin noch irritiert
Das ich nie Trost gefunden
Nur mit Schuld geschunden

Für mich alleine da stand
Und es gab keine Hand
Die mich an sich genommen
Mit einer Linderung begonnen

Oder mir Frieden gespendet hätte
Immer nur ich mich selber rette
Bis dafür die Kraft nicht reicht
Die Balance sich nicht ausgleicht

Weil es mir nicht vorgelebt
In mir dieser Schmerz besteht
Einmal will ich Heimat finden
Und die alten Wunden verbinden

Kommt ja auch nicht oft dazu
Das ich finde keine Ruh
In mir selbst am Fallen bin
Sind auch in mir Kissen drin

Das ich weich zu Boden gehe
Bald erneut auf Beinen stehe
Die mich dann doch weiter tragen
Und ich stelle keine Fragen

Die doch keine Antwort finden
Weiter nur an Gestern binden
Davon bleiben nur die Scherben
Morgen wird’s schon besser werden

TwB
 
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